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Gesellige Touren statt Nordwandgesichter

Bei den Penzbergern hoch im Kurs standen zu dieser Zeit auch wieder die beiden alljährlichen Veranstaltungen: die Fackelwanderung im Frühjahr auf die Kirchsteinhütte und die Herbstwanderung auf die Rotwandlhütte. Im Jahresbericht 1993 ist zu lesen: „Ein buntes Programm für Radler und Bergsteiger sowie Ausflügen und Wanderungen, die weniger den hohen bergsteigerischen Ansprüchen genügen, sondern eher der Freude an der Natur und der Geselligkeiten dienen, wurde erfolgreich durchgeführt.“
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Auf dem Programm standen aber auch eine rasante Schlittenabfahrt je nach Lust und Laune; Radltouren am Walchenseeostufer entlang nach Niedernach sowie durch das Oberland; eine Berg-Törggelenfahrt nach Tramin, die leider ins Wasser fiel und auf dem Brünstlkopf und Feldernkopf endete; eine Wanderung auf den Zwiesel sowie ein Wochenende auf der Rotwandlhütte.
Auch das Alpine kommt nicht zu kurz
Dank unseres neu ausgebildeten Fachübungsleiter „Skiberghochtouren“ Wolfgang Glatt wurde das Winterprogamm ab 1994 alpiner: Unter anderem von Kolm Saigurn aus: Schareck (3122 m), Sonnblick (3105 m), Hocharn (3254 m), Cevedale (3769 m), Königspitze (3851 m) und auf den Schrankogel (3497 m).

Aber auch Hanns-Jürgen Gossmann bot die nächsten Jahre wieder alpine Touren an, wie beispielsweise den Hochfeiler, die Lamsenspitze und den Mittenwalder Höhenweg. Im August 1997 fuhren sie in die Ortlergruppe. Die Eingangstour über den 1000 m langen Nordwestgrad der Vertainspitze war dann auch eher alpin als mit schönen Kletterstellen. Der im AV-Führer und im Walter-Pause-Buch erwähnte Klettersteig endete nämlich etwa 10 m über dem Einstieg und wurde zum Klettererlebnis. Hanns-Jürgen fragte sich: Wer hat wohl den Klettersteig geplant? Die nächsten Tage verbrachten sie am Hohen Angelus und am Ortler, bevor sie zum Abschluss auf dem Heimweg noch den Goldweg auf die Bergkastelspitze als Klettersteigkrönung des Jahres hinaufturnten.


Drama am Peutereygrat
Leider verloren die Neuländer im Jahre 1996 einen weiteren Bergkameraden. Franz Schriefl, der zusammen mit seinem Freund Franz Mummert den Mont Blanc über den Peutereygrat bezwingen wollte, kam in einen Wettersturz und beide haben nicht überlebt.


Die Ortsgruppe geht Online und wächst
Um das Programmangebot der Ortsgruppe möglichst vielen Personen zugänglich zu machen, wurde es ab 1996 nicht nur im Schaukasten ausgehängt und im „Neuländer“ veröffentlicht, sondern auch im Internet unter der Kennung www.penzberg.de zugänglich gemacht. Unter dem Link „Vereine aus der Umgebung“ fand man auch die Ortsgruppe Penzberg mit allem Wissenswerten.
Ansonsten stand alles zum Besten: Gleichgültig, ob Skitouren, Klettersteige oder Berg- und Hochtouren im Programm angeboten wurden, bei den Penzberger Neuländern stießen alle Veranstaltungen auf große Resonanz. Das schlug sich auch in der Mitgliederzahl nieder. Zum 31.12.1999 belief sich der Mitgliederstand auf 185 Personen.
Im Jahre 2000 konnten die Penzberger voll Stolz verkünden: „Nun hat sich wohl die Mühe gelohnt: Wir haben es endlich geschafft, eine richtige Jugendgruppe aufzubauen, mit regelmäßigen Treffs, vielen Unternehmungen, lustigen Leuten und jeder Menge Spaß.“ Die Jugendleiter Steffi Knarr und Franz Riedel, unterstützt von Wolfgang Glatt, waren zufrieden mit dem Resultat
Nach der Abspaltung der Ortsgruppe Haar von der Sektion Neuland im Jahre 2003, um eine eigene Sektion zu gründen, verstärkten die Penzberger die Vorstandschaft und den Beirat (dem bis dahin nur wenige Penzberger angehörten) in München. Am 25.02.2003 wurde Wolfgang Glatt zum Tourenreferenten der Sektion gewählt (v.l.n.r.) Wolfgang Glatt (Tourenreferent), Peter Klose (Ortsvorsitzender) und Gerd Klose (Hüttenwart Neulandhütte)
Neben Wolfgang standen nach dem Weggang der Haarer Führer nur noch HannsJürgen Goßmann (Hochtouren), Franz Götzfried (Bergsteigen), Monika Klose und Detlef Eisenkrätzer (Wanderleiter) als ausgebildete Führer zur Verfügung. Alois Thalhauser und Karlheinz Steinberger halfen die erste Durststrecke zu überwinden.

Nach und nach wuchs jedoch die Mannschaft der Tourenleiter: Gabi Glatt (Familiengruppenleiterin 2003); Claus Dobmeier (Fachübungsleiter Mountainbike 2005); Marianne und Christian Waldenburg (Familiengruppenleiter 2008) und Hans-Georg Schäfer (Fachübungsleiter Bergsteigen 2008).

Am 16.03.2004 wurde Franz Riedel zum Jugendreferenten in den Vorstand der Sektion berufen Unterstützt wurde er von den ausgebildeten Jugendleitern Getrud Riedel, Elisabeth und Michael Gränitz sowie Vanessa Schanz.
Klaus Stark stellte sich 2006 als Umweltschutzbeauftragter zur Verfügung. Im Sommer 2008 löste Harald Kreuzer den Internetbeauftragten Rudolf Kinder ab und überarbeitete unverzüglich den Webauftritt.
Im November 2008 konnte Peter Klose stolz auf 20 Jahre erfolgreiche Leitung der Ortsgruppe Penzberg zurückblicken. Sein Engagement hat sich gelohnt. Die Mitgliederzahl stieg Anfang 2010 sprunghaft auf 650 (im Vergleich dazu: Ende 2004 hatte die Ortsgruppe 270 Mitglieder).
Die Neulandhütte wurde in den vergangenen Jahren ausschließlich von Mitgliedern aus der Ortsgruppe Penzberg betreut: Norbert Schweiger war von 1987 bis 2000 zweiter Hüttenwart. Gerd Klose von 1996 bis 2008. Er wurde seit dem Jahr 2000 von Horst Schwab unterstützt. 2004 kam Georg Baur dazu
Zwei Frauen an der Spitze

Eine entscheidende Wende für die Sektion, aber vor allem für die Ortsgruppe Penzberg brachte der 26. März 2009. Bei der Mitgliederversammlung wurde die Vorstandschaft neu gewählt und setzte sich nun fast nur noch aus Mitgliedern der Penzberger Ortsgruppe zusammen:
Im 1. Halbjahr 2009 konnte die stattliche Zahl von über 80 neuen Penzberger Mitgliedern verzeichnet werden und die Zahl steigt ständig an.
Bereits ein Jahr später 2010 legte Carolina Rovakis ihr Amt als zweite Vorsitzende aus beruflichen Gründen nieder. Sie erklärte bedauernd, dass sie zwar noch die eine oder andere Aufgabe übernehmen werde, aber eine kontinuierliche Mitarbeit nicht möglich sei.
Fliegender Wechsel beim Amt des 2. Vorsitzenden
Zum stellvertretenden Vorstand wurde Martin Meindl gewählt. Der Familienvater ist seit seinem 18. Lebensjahr Mitglied der Sektion Neuland und ein überaus aktiver Bergsteiger. Mehr als zwanzig 4000er hat er bereits bestiegen, läuft Halbmarathon, geht auf Skitouren und radelt schon seit Jahrzehnten immer wieder mal über die Alpen an den Gardasee – zu Zeiten, als noch niemand von „Transalp“ sprach.

Außerdem wurden drei Beiräte aus Penzberg, die schon seit nahezu einem Jahr kommissarisch im Amt waren, von den Mitgliedern der Jahreshauptversammlung noch offiziell durch Wahl eingesetzt: Alex Neumann kümmert sich um das Vortragswesen, Margot Kreuzer ist für die Mitgliederverwaltung zuständig und Werner Schanz für die kaufmännische Betreuung der Neulandhütte. Zur Mitgliederversammlung, die in München stattfand, kamen leider nicht mal 40 Mitglieder. Da das doch ziemlich wenige waren, wird 2011 die Mitgliederversammlung erstmals in Penzberg stattfinden, in der Hoffnung, dass dies die Teilnahme beflügeln wird.
Starke Familien- und Jugendarbeit
Einen enormen Aufschwung konnte die Familienarbeit verzeichnen. Zusätzlich zu der bestehenden Familiengruppe, der Kinderkraxengruppe sowie den Eulen und den Falken sind in 2010 die Bergwichtel und die Fledermäuse ins Leben gerufen worden So war es der nächstliegende Schritt, einen Familienreferenten zu ernennen: Christian Waldenburg, der zusammen mit seiner Frau Marianne engagiert die Krinderkraxengruppe betreut hat, hat das Amt übernommen.
Die Familie Waldenburg: Sebastian und Sarah (vorne) Marianne und Christian in der Kraxe: Franca

Nach und nach wuchs auch die Anzahl der Familiengruppenleiterinnen: Monika Scholl und Sandra Hillenmeyer betreuen die Fledermäuse, Tanja Hartmann und Katrin Reisnecker die Kinderkraxengruppe und Christian und Marianne Waldenburg die Bergwichtel.
Vielfältiges Tourenwesen
Die Führermannschaft, die 2011 aus acht „Mann“ besteht (neu hinzugekommen waren Dirk Scheffauer (FÜL Bergsteigen), Peter Kleinmichel und Dieter Güntner (Bergsteigen)) boten ein Tourenprogramm, vielfältiger denn je: z.B. Similaun, Schalfkogel, Olperer, Hoher Riffler und Ortler, eine MTB Transalp von Mittenwald zum Gardasee sowie mehrtägige Bergtouren in den Dolomiten von Hütte zu Hütte mit Klettersteigen.
Auch das Klettern, das lange Zeit ein Stiefkind in der Sektion gewesen ist, erwachte zum Leben. Christoph Bastin (Sportklettern) und Katrin Mayr (Kletterwandbetreuerin) boten beispielsweise leichtes Granitklettern im Ötztal oder Granitklettern in den „Ewigen Jagdgründen“ im hinteren Zillertal oder Kalklettern im Rofan an.

Mitgliederversammlung erstmals in Penzberg
71 Mitglieder waren zur Jahreshauptversammlung 2011 erschienen. Fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor in München. Es stand wieder ein Wechsel in der Vorstandschaft an: Franz Riedel, der seit Jugendreferent 2004 war, gab sein Amt an Christian Waldenburg weiter. Christian betreut nun die Familien und die Jugend. Wolfgang Glatt hat nach 13 Jahren sein Amt als Tourenreferent niedergelegt. Neue Ausbildungs- und Tourenreferentin ist Annette Helfferich-Thomas. Als Nachfolger für die langjährigen und verdienten Hüttenwarte Horst Schwab, Georg Baur und Josef Bauer wurden Stefan Stark und Georg Walter gewählt.
Die Versammlung hat einen wegweisenden Schritt für die Zukunft der Sektion Neuland beschlossen: Die Vorstandschaft wurde beauftragt, alle Maßnahmen zur Verlegung des Sektionssitzes von München nach Penzberg in die Wege zu leiten.
Der Vereinssitz wird nach Penzberg verlegt
Berichte, Neuwahlen und Satzungsänderungen standen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung 2012. Der Gastraum in der „Schönen Aussicht“ war fast zu klein. 83 Mitglieder waren gekommen. Dass die Sektion stark wächst, zeigt sich an den Mitgliederzahlen. In den letzten drei Jahren, seit die Aktivitäten fast ausschließlich in Penzberg sind, um 27%. Am Tag der Jahreshauptversammlung hat die Sektion 1306 Mitglieder. Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Vorstandschaft wurde damals deutlich verjüngt und mit vielen Penzberger Mitgliedern besetzt. Die Sektionsadresse wurde Penzberg und fast alle Tourenleiter kommen nun aus Penzberg und Umgebung. Die Münchner Neuländer verfügen zwar über eine ausgesprochen aktive Seniorengruppe, Kinder- und Jugendgruppen aber wurden in Penzberg aufgebaut und bescherten den großen Mitgliederzuwachs. Ein weiterer Punkt für die Attraktivität der Sektion ist die Möglichkeit zu einem ermäßigten Preis in Bad Tölz, Gilching und Thalkirchen in die Hallen zum Klettern und Bouldern zu gehen, da die Sektion dem Trägerverein für die DAV-Kletteranlage MünchenThalkirchen e.V. angehört.
Konsequenter Weise hatte auch schon vor einem Jahr die Mitgliederversammlung zugestimmt, den Sitz der Sektion von München nach Penzberg zu verlegen. Mit der Sitzverlegung wurden auch weitere Passagen der Satzung an die DAVMustersatzung angepasst. Einer dieser Punkte war das passive Wahlrecht ab 16 Jahren. Die Vorstandschaft war der Meinung, dass die Jugendlichen, die überaus aktiv sind, auch das Recht haben sollten, in der Sektion mitzubestimmen. Nicht nur bei den Betroffenen fand der Vorschlag Zuspruch und auch diese Satzungsänderung wurde wie alle übrigen Punkte mit großer Mehrheit angenommen. Positiv aufgenommen wurde auch der Kassenbericht von Schatzmeister Helmut Friedl, da die Sektion ein Plus verbuchen konnte.
Die Neuwahlen gingen schnell über die Bühne. Fast alle Amtsinhaber (neu in den Beirat gewählt wurden Karin Märkl und Burkhard Beyer) in Vorstand und Beirat stellten sich wieder zur Wahl und wurden einstimmig für die nächsten drei Jahre bestätigt.
Vorstand und Beirat bilden Monika Klose (Sektionsvorsitzende), Martin Meindl (stellvertretender Sektionsvorsitzender), Helmut Friedl (Schatzmeister), Anton Pröls (Schriftführer), Christian Waldenburg (Familien- und Jugendreferent), Annette Helfferich-Thomas (Ausbildungs-/Tourenreferentin), Gregor Gumberger, Heidi Madl, Vitus und Monika Schuster (Seniorenwarte), Karin Märkl (Mitgliederwesen), Vanessa Schanz (Vertretung der Jugend), Marcus Haller (Materialwart), Harald Kreuzer (Internet), Burkhard Beyer, Georg Walter (Hüttenwarte), Werner Schanz (Reservierungen Neulandhütte), Franz Götzfried und Manfred Reisnecker (Revisoren).