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By Ralph Mecke

29.200 KILOMETER 18 MODELLE 6 STÄDTE 5 LÄNDER 1 KAMERA Das Leica S-System Mittelformat – reduziert aufs Maximum Mehr Informationen finden Sie unter www.s.leica-camera.com

Leica Camera AG / Oskar-Barnack-Straße 11 / 35606 Solms / www.leica-camera.com

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Editorial

Ganz Anders: Fünf KULT-Models und

ihr Leben jenseits des Rampenlichts

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Der Mann hinter der Kamera: Fotograf Ralph Mecke im Porträt

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Ganz Neu: Zehn New Faces in

Schwarz-Weiß, Rot und Grün

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Angst vor einer sich rasend schnell erneuernden Welt? Nicht doch. Ein Essay

Ganz Groß: Tales of the City – zehn Modelle in New York

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Impressum

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LIEBE

Leserinnen, liebe Leser, niemand außer den engsten Freunden hat unsere Models je so gesehen, wie Sie sie auf den nächsten Seiten kennenlernen werden. Denn wir haben unsere Models zu Hause getroffen: in einem Wohnwagen auf einer holländischen Wiese, in dem André Van Noord Gitarre spielt; an dem Strand, an dem Jesper Vesterstrøm seit Jahren surft; im New Yorker Atelier-Loft, wo Brad Fisher malt. Insgesamt fünf Homestorys sind so entstanden. Und fünf Interviews über das Leben im Rampenlicht – und über das Leben jenseits davon. Die Idee zu dieser Fotoproduktion hatte der in Paris lebende Fotograf Ralph Mecke. Für uns eine Premiere: Er hat alle Bilder des aktuellen KULTMag gemacht. Wir haben ihm mehr Raum und Entfaltungsmöglichkeiten gegeben als je einem Fotografen zuvor. Besonders stolz sind wir auf die Produktion unserer „New Faces“-Geschichte. Jedes Jahr fangen 20 bis 30 neue Models bei KULT an; eine Auswahl stellen wir Ihnen vor. Und weil wir glauben, dass es für ein perfektes Fotoshooting mehr braucht als nur das perfekte Model, sind in den Räumen unserer Agentur seit Jahresbeginn die KULT Artists zu Hause, mit deren Hilfe Sie einige der besten Stylisten und Hair & Make-Up Artisten der Branche finden.

Zum Schluss: Vielen Dank für all das Lob zu unserer letzten Ausgabe. Dass die Begeisterung und Energie, die wir jedes Jahr in das KULTMag stecken, auch von anderen gesehen und geschätzt wird, freut uns sehr. Unser letztes Magazin wurde mit dem iF communication design award, dem red dot award und dem German Design Award ausgezeichnet.

Viel Spaß beim Lesen und Blättern wünscht Marco Cordes

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wenn

Ralph Mecke wollte, könnte er ganze Hallen mit seinen Fotos von Stars wie Heidi Klum, Giorgio Armani oder Elton John füllen. Aber Mecke will nicht. Er ist Fotograf. Seine Position ist hinter der Kamera. Er richtet das Scheinwerferlicht, er badet nicht darin. Mecke berlinert, obwohl er seit Jahrzehnten in Paris lebt. Ein schönes Gesicht nennt er eine „tolle Fresse“. Und in Frankreich vermisst er deutsche Fleischsalat-Brötchen. „Ich bin eher ein Beobachter“, sagt er von sich. Er, der als junger Mann auszog, um Künstler zu werden, der zwei Jahre ziellos durch Asien reiste, der sich für seine Fotos auch mal stundenlang mit einem Tänzer und einer Glühbirne in einem dunklen Raum einschließt, er bleibt trotz allem ein Kind aus dem Arbeitermilieu. Das sehe man in jedem seiner Bilder, sagt Mecke. Er könne besser mit gelebten Orten und Menschen umgehen als mit Glas und Stahl, mit Photoshop und Botox. Seine erste Kamera bekam Mecke von seinem Stiefvater, da war er etwa 14. Ein Jahr später beschloss er, Fotograf zu werden. „Meine Eltern haben natürlich einen Nervenzusammenbruch bekommen“, sagt Mecke, „aber nach dem ersten Schock haben sie mich immer unterstützt.“ Noch vor dem Realschulabschluss schaute er im Sekretariat eines Berufsausbildungszentrums vorbei, um sich nach der Ausbildung zu erkundigen. „Ich stand in einem Raum mit riesengroßen Fenstern, und eine der Sekretärinnen drehte sich um und fragte ‚Kannste denn überhaupt schon über den Waschbeckenrand gucken?‘“, erzählt Mecke. „Da hab ich dann doch erst mal Abi gemacht.“ Mecke lacht, es klingt verschmitzt. Er wirkt wie jemand, der gern Sprüche klopft, unkompliziert, umgänglich. Nur bei seinen Bildern, da macht er nicht gern Kompromisse. Deshalb gab es eine Zeit nach seiner ersten Assistenz bei einem namhaften Kollegen, in der er der Fotografie gänzlich den Rücken gekehrt hatte. In der er lieber bei einem Verpackungsdesigner arbeitete, als Bilder zu machen. Denn die reine Lehre des sauber ausgeleuchteten, scharfen Fotos ist nicht das, was Mecke will. Er ist streng mit sich und mit der Fotografie. Desillusioniert, uninspiriert, langweilig und glatt – das sind wohl die schlimmsten Schimpfwörter, die ihm zur zeitgenössischen Bildsprache einfallen. Mecke ist berühmt für seine Porträts in der französischen Vogue, Bilder, die den Charakter zu enthüllen scheinen und einen Moment zeigen, in dem sich ein Mensch öffnet. „Mich haben immer schon die privaten Personen interessiert.

Das ist doch das Spannende. Was sie bewegt, was sie machen, wie sie leben“, sagt Mecke.

Kein Wunder. Schließlich waren es die Bilder von Diane Arbus, die Mecke zur Fotografie zogen – schonungslose und zugleich menschliche Darstellungen von Amerikas Randgruppen, von Armen, Behinderten und Exzentrikern. „Arbus’ Bilder waren die ersten, die mich berührt haben. Das ist für mich“ – er sucht kurz nach Worten – „die Quintessenz von Fotografie.“ Mecke arbeitet gern mit anderen Künstlern verschiedenster Couleur zusammen, lässt sich inspirieren. Zum Beispiel kooperiert er seit Jahren mit einer Künstlerin, um ihre Radierungen mit seinen Bildern zu kombinieren. Oder er sperrt sich eben stun-

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denlang in den dunklen Raum mit Glühbirne, mal mit einem Tänzer, mal mit einer Schauspielerin, mal mit einem Maler, und wartet auf den Moment für das richtige Bild. „Solche Sachen muss ich machen, sonst würde ich mir eine 45er an die Schläfe halten“, sagt Mecke. Dabei lacht er nicht.

Mecke experimentiert mit Stilrichtungen und Techniken, mit Licht und Schatten. „Ralph lässt sich nicht leicht einordnen“, sagt Steffi Schulze, Leiterin der Berliner Galerie Camera Work. „Mal ist er sehr weich, fast schon romantisch, dann aber wieder ganz klar. Man wird immer überrascht von den starken Brüchen. Manchmal habe ich das Gefühl, er ist seiner Zeit voraus.“ In seinen Bildern wird der Wille deutlich, dem Abgebildeten allen Raum zu schenken, den er einnehmen kann. „Deshalb fand ich dieses Magazin ein gutes Projekt, weil man da etwas von den Jungs erfährt.“ Die Shootings, bei denen es um das Privatleben der Models geht, haben ihn am meisten interessiert. „Zum Beispiel André Van Noord, der hat sich vorher Gedanken gemacht und sich voll drauf eingelassen, das war super. Aber der hat ja auch so eine tolle Fresse, wenn du da kein anständiges Bild machst, ist es eh vorbei“, sagt Mecke. Und lacht.

Von Franziska Bulban

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H O M E STO RY – Dieses Wort ist viel zu klein, um die Geschichten zu beschreiben,

für die Fotograf Ralph Mecke in die USA, nach Spanien, Dänemark und in die Niederlande gereist ist.

Denn auf den nächsten Seiten lernen Sie nicht nur das Zuhause unserer Models kennen. Sondern fünf Männer, ihre besonderen Karrieren und ihr einzigartiges Leben neben dem Model-Beruf.

FOTOGRAFIE: RALPH MECKE

C / O T R I S TA N G O D E F R OY

· ASSISTENZ

( B E I A N D R É VA N N O O R D) :

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INTERVIEWS: MICHAELA GERGANOFF

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Andre Van Noord 20 Minuten außerhalb von Amsterdam: flaches Land, Windmühlen – Holland wie aus einem Reisekatalog. Mittendrin ein weiß lasierter Bauwagen, in dem es nach Farbe und Blumenerde riecht. Auf dem leeren Stuhl darin wird gleich Model André Van Noord Platz nehmen.

Hier spielt er Gitarre, sortiert die Fotos, die er von seinen Kinder macht – und von der weiten, leeren Landschaft, die er so mag. Dürfen wir reinkommen?

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WAS ist das für ein Bauwagen, der bei dir auf dem Grundstück steht?

Er war einmal Teil einer Kunstinstallation meiner Frau Marisca.

Wir haben ihn danach behalten, und nun steht er in unserem Garten. Meistens dient er meiner Frau als Atelier – ich gehe auch zum Gitarrespielen hin. An den Wänden hängen Fotos meiner Kinder, dazu Bilder von befreundeten Fotografen, alles Mögliche. Manchmal halte ich eines der Fotos, die ich selbst mache, daneben.

Und gucke, ob es funktioniert.

Du bist Niederländer. Dein Job führt dich um die ganze Welt, und du könntest überall leben. Warum hier?

Ich habe drei Kinder, die 14, 12 und 5 Jahre alt sind.

Und mit Familie ist es hier genau richtig: 15 Kilometer bis Amsterdam, aber richtig auf dem Land. Weil ich für das Modeln viel reise, stimmt die Mischung für mich.

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Dabei hat ein wichtiger Teil deines Lebens in London gespielt …

Ja, ich bin 1986 nach London gegangen und habe in besetzten Häusern gelebt. Als Punk hatte ich Schwierigkeiten, einen Job zu finden.

Dann wurde ich von der Besitzerin einer Model-Agentur angesprochen.

Ich sollte mich vorstellen, musste mir dafür aber erst einmal Kleidung ausleihen. Ich sah aus wie ein Büroangestellter mit einem Hangover.

Aber sie hat mich genommen.

ANDRÉS MODEL-KARRIERE STARTETE MIT FOTOSTRECKEN IN DER I-D UND DER BLITZ; ER LIEF AUF DER SHOW VON GAULTIER UND GEHÖRTE SCHON IN DEN 90ER-JAHREN ZUR RIEGE DER MÄNNLICHEN SUPERMODELS. ZURZEIT IST ER IN DEN GROSSEN KAMPAGNEN VON LEE, CERRUTI, ESPRIT, THE KOOPLES UND PAOLINO ZU SEHEN.

Wann hast du angefangen, selbst zu fotografieren?

Mit Anfang 20. Aber erst nach der Geburt meiner beiden ältesten Kinder, mit Mitte 30, habe ich mich ernsthaft damit beschäftigt.

Mit welcher Kamera arbeitest du am liebsten?

Im Moment macht es mir großen Spaß, mit 35-mm-Aufnahmen zu experimentieren. Oder auch mit Polaroids.

Insgesamt habe ich fünf Kameras, alle analog. Meine 12-jährige Tochter hätte gern eine Digitalkamera, aber erst einmal soll sie sparen, dann kaufen wir uns zusammen eine.

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Hast du ein Lieblingsmotiv?

Die holländische Landschaft, die ist so schön flach. Manchmal fotografiere ich aber auch Menschen. Zuletzt habe ich unbemerkt Leute am Strand fotografiert, die sich sonnten. Wie verdreht und in was für komischen Haltungen die da lagen.

Ein bisschen gemein …

Gibt es einen Fotografen, der dich inspiriert?

Eigentlich ist es ein Maler, der um 1900 als Künstler erstmalig auch die Kamera eingesetzt hat.

Er hieß George Hendrik Breitner und gilt als der bedeutendste Vertreter des Amsterdamer Impressionismus.

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Du hattest 2010 deine erste Ausstellung in Amsterdam. Gibt es ein neues Projekt?

Ja, ein Fotobuch mit meinen Landschaftsaufnahmen und Selbstporträts.

Was fällt dir leichter: vor oder hinter der Kamera zu stehen?

Hinter der Kamera.

Ich kann die Mischung und den Bildausschnitt selbst bestimmen.

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Welchen Beruf gibst du an, wenn du danach gefragt wirst?

Der Einfachheit halber: Model. Und das mache ich auch sehr gern. Es ist inspirierend, mit so guten Fotografen und Stylisten zusammenarbeiten zu dürfen.

Und ein Privileg, das ist mir schon sehr bewusst.

Aber es gibt auch noch einen dritten Job, den ich mache: Deeskalationstraining in Gefängnissen. Gemeinsam mit einer Gruppe von Psychologen helfe ich Häftlingen, ihre Kommunikation zu verbessern. Ich hatte einmal ein Fotoshooting im Knast, und beim Gespräch mit ein paar Jungs dort habe ich bemerkt, dass die mich respektieren und mir zuhören. Und dass ich ein Talent habe, Konflikte zu lösen. Irgendwie hat die Gefängnisleitung davon gehört und mich gebeten, wiederzukommen.

Gibt es in dir noch verborgene Talente?

Ich wäre gern Sänger. Ich muss allerdings noch das Publikum überzeugen. Aber ich übe seit 30 Jahren.

Meistens in unserem Bauwagen im Garten …

Letzte Frage: Die Frau neben dir …?

… ist meine Frau.

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Anders Lindström Eine Höhle in Südspanien: Hier lebt das schwedische Model Anders Lindström einen Teil des Jahres. Eine Stromleitung hat er sich selbst gelegt, das Wasser holt er aus einem Brunnen, nachts schläft er auf dem Steinboden. In einer lauten, eiligen Welt, in der alle die Ressourcen des Planeten plündern, mache etwas Genügsamkeit doch Sinn, sagt er.

Noch Fragen? Ja, einige …

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Lebst du in der Höhle, die auf den Fotos zu sehen ist?

Ja, bis Juni dieses Jahres. Sie liegt in der Nähe von Granada. Die meisten Menschen verbrauchen viel mehr Ressourcen, als unsere Erde hergibt. Ich habe mich entschieden, ein anderes Leben zu führen. Es geht mir darum, zu lernen, genügsam und autark zu existieren.

DIE ALPUJARRAS SIND EINE SÜDSPANISCHE GEBIRGSREGION, DIE IM VERGLEICH ZUM REST ANDALUSIENS SEHR FRUCHTBAR IST. DIE TEMPERATUREN STEIGEN IM SOMMER AUF BIS ZU 50 GRAD, IM WINTER FALLEN SIE BIS UNTER NULL.

Wie verbringst du deine Zeit dort?

Ich bin viel unterwegs und rede mit Menschen, die vielleicht meine Hilfe benötigen. Den ganzen Tag allein in der Höhle zu sein, wäre zu einseitig.

Es ist schon seltsam genug, dort auf dem Boden zu schlafen. Man fühlt sich so stark geerdet, dass man immer mehr als acht Stunden schläft.

Hast du Elektrizität und fließendes Wasser?

Elektrizität ist kein Problem, ich konnte mir eine Leitung in die Höhle legen, da ich Elektrotechnik studiert habe. Aber das Wasser muss ich aus dem Brunnen holen und dann zur Höhle tragen. Eigentlich wollte ich eine autarke Basis haben, mit eigener Quelle. Leider ist meine Höhle unter diesem Aspekt nicht die beste.

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Wie war es im Winter?

Hart. Draußen hatte es in der Nacht einige Minusgrade.

Aber das ist ja der Vorteil einer Höhle: Im Sommer heizt sie sich nicht so stark auf, und im Winter fallen die Temperaturen nicht unter null.

Trotzdem war es sehr kalt.

Und wie hast du dich gewärmt?

Mit Decken. Irgendwie ging es. Ich bin im Winter eingezogen und habe schnell das Nötigste hergerichtet.

Aber parallel hatte ich in dieser Zeit auch viele ModelAufträge: morgens also Arbeit an der Höhle, am Nachmittag ab ins Flugzeug. Das ist ein großer Kontrast. Ich habe viel erlebt, aber es hat auch Kraft gekostet.

Wie bist du Model geworden?

Meine Exfreundin kannte einen Model-Agenten. Von ihm bekam ich im Frühling 2011 völlig überraschend eine Nachricht via Facebook. Als ich sie las, saß ich in einem Internetcafé im indischen Dschungel.

SEIT SEPTEMBER 2011 IST ANDERS SHOWS IN PARIS (PAUL SMITH) UND MAILAND (DAMIR DOMA) GELAUFEN. ER WURDE FÜR KAMPAGNEN VON ZADIG & VOLTAIRE, MESSAGERIE UND RELIVE FOTOGRAFIERT.

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Fällt es schwer, sich in so extremen Welten zu bewegen?

Natürlich ist es immer wieder eine Umstellung. Und doch ist es dasselbe Leben.

Und ein wirklich gutes Leben. Ich profitiere auch von beiden Seiten: Die Menschen in der Modebranche sind sehr neugierig und fragen mich oft nach meinem Höhlenleben. Meist wissen sie schon vor meiner Ankunft davon. Früher hatte ich die Idee, abgeschieden auf dem Land leben, wie im Paradies. Aber davon bin ich abgekommen, ich mag und brauche beide Welten.

Wie hältst du in der Höhle Verbindung zur Außenwelt?

Per Telefon. Auf der Indienreise habe ich Berghöhlen mit Satellitenfernsehen und Internetanschluss gesehen: ein Grauen! In meiner Höhle habe ich keinen Empfang, daher gehe ich zum Telefonieren und Mailen einmal am Tag ein paar Schritte vor die Höhle. Am liebsten würde ich ohne Telefon leben, aber das ist nicht praktikabel.

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Und wo hältst du dich jetzt, während dieses Telefoninterviews, auf?

Ich bin gerade in Schweden auf dem Land. Es gibt einen Lehrer, der mit mir Reiki trainiert, eine Behandlungsform mit Handauflegen. Und dann habe ich noch an einer Friedensveranstaltung, einem Rainbow-Gathering, teilgenommen.

Was nimmst du mit auf deine Reisen?

Meinen Vorsatz: Ich arbeite daran, mich nicht von meinem persönlichen Weg abbringen zu lassen.

Wir sind alle nur kleine Teile des Großen. Und meinen Glauben an die Liebe, die einzige Energie.

Der ganze Rest ist Interpretation.

Wo du gerade weg bist: Was passiert mit der Höhle, und wer kümmert sich um sie?

Das wüsste ich selbst gern. Ich habe jemanden gesucht, der alles so übernimmt: die Matratze, den Herd und das Füttern der acht Wildkatzen. Das war nicht so leicht.

Zwei Mädchen haben nacheinander darin gewohnt.

Aber im Moment? Keine Ahnung.

Wirst du denn in deine Höhle zurückkehren?

Ja, aber vorher sind andere Sachen dran.

Erst einmal laufe ich eine Show in Stockholm.

Dann habe ich einen schwedischen Dokumentarfilmer kennengelernt, der einen Film mit mir drehen möchte: Es geht um alternative Lebensformen.

Erst dann werde ich in die Höhle zurückkehren – und von da aus Spanien bereisen. Ich will noch viel lernen.

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Im New Yorker East Village malt der Künstler Brad Fisher die Gemälde, die später bei Marc Jacobs, Drew Barrymore oder Bruce Weber an den Wänden hängen.

Kriegsberichterstatter habe er als junger Mann einmal werden wollen, erzählt er. Dann wechselte er das ­Genre – und doch: Er sei noch immer ein Storyteller, jetzt eben auf Leinwänden.

Warum er Banknoten bemalt und den Weißen Hai fürchtet, verrät er hier …

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WO bist du aufgewachsen?

In Newport Beach, einer Kleinstadt am Strand südlich von Los Angeles.

Ich war ein richtiger California-Boy. Mit einem kleinen Haken: Als ich in der 7. Klasse „Der weiße Hai“ gesehen hatte, ist mir die Lust am Meer vergangen.

Trübes, dunkles Wasser – da gehe ich nicht rein.

Wann hast du mit der Malerei begonnen?

Laut meiner Mutter wurde ich mit Papier und Stiften in der Hand geboren.

Ich habe immer alles skizziert – allerdings nie Kunst studiert.

Kunststudenten waren mir zu ernst, zu dunkel. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die in ihrer Kunst auch nicht mehr frei sind, sondern oft nur ihre Profs beeindrucken wollen. Deswegen habe ich in Berkeley Journalismus studiert.

Ich stellte mir ein aufregendes Leben als CNN-Kriegsberichterstatter vor.

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Was ist daraus geworden?

Nach dem Abschluss bin ich bin zum „San Francisco Chronicle“ gegangen. Aber die ersten Jobs hatten nichts mit meiner glamourösen Vorstellung von Journalismus zu tun. Deshalb bin ich nach L.A. gezogen und habe mich aufs Malen konzentriert. Man könnte sagen, dass ich weiterhin ein Storyteller bin. Aber eben auf der Leinwand.

Wann hattest du deine erste Ausstellung?

In den frühen 90er-Jahren in einer kleinen Galerie und Bar in L.A. Alle Bilder wurden damals verkauft.

Die Leute mochten anscheinend die Ironie in den Motiven, auf denen Geishas und Rabbis zu sehen waren.

Und dass ich alles nicht so ernst nehme.

BRAD FISHER IST IM INTERVIEW SEHR LEBHAFT UND REDSELIG. SEIN REDEFLUSS IST KAUM ZU STOPPEN. SEIN ENORMER OUTPUT ZEIGT SICH AUCH IN DER KUNST: SEIT 1994 HATTE ER FAST JÄHRLICH AUSSTELLUNGEN, DARUNTER IN NEW YORK (SPIKE GALLERY, NATIONAL ARTS CLUB), SAG HARBOR (JED GALLERY, STEVEN GAMBREL GALLERY) UND LOS ANGELES.

Warum bist du dann nach New York gegangen?

Vor zehn Jahren war L.A. für mich durch.

Ständig Sonnenschein war mir zu langweilig. Und ich wusste schon als kleiner Junge, dass ich eines Tages in New York City leben wollte. Ein großer Teil meiner Familie kommt dorther. Immer, wenn ich zu Besuch war, habe ich alle Museen abgeklappert.

Genau hier wollte ich Künstler sein.

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War es schwer, in der New Yorker Kunstszene Fuß zu fassen?

Nach dem Umzug hat es sechs Monate gedauert, dann hatte ich meine erste Ausstellung.

Kunst boomte. Täglich öffneten neue Galerien.

Und ich dachte: Wow! Das ging ja ganz schön leicht.

Dann kam 2008 die Krise, und all diese Läden haben wieder dichtgemacht. Es war ein Albtraum.

AUF DEN BILDERN VON BRAD FISHER SIND VORWIEGEND MENSCHEN ODER TIERE ZU SEHEN. VIELE DER GEMÄLDE HÄNGEN JETZT IN DEN HÄUSERN VON DREW BARRYMORE, MARC JACOBS, BRUCE WEBER UND ANDEREN SAMMLERN ZWISCHEN BUENOS AIRES, NEW YORK UND MÜNCHEN. RENÉE ZELLWEGER BESITZT IHRE ECHTEN „BF“ SEIT DEN 90ER-JAHREN – DAMALS WAR SIE SELBST NOCH UNBEKANNT UND MIT BRAD BEFREUNDET.

Wo liegt das Atelier, das man auf diesen Fotos sieht?

Im East Village. Ich habe es erst seit Kurzem.

Ich nenne es Bradfishertown, es ist eine Mischung aus Galerie, Atelier und Werkstatt. Wir haben dort auch schon einige Male gefeiert, es ist ein bisschen wie in Andy Warhols Factory – jeder kann kommen.

TERMINE UND INFOS AUF WWW.BRADFISHERTOWN.COM

Woran arbeitest du zurzeit?

Anlässlich der Präsidentschaftswahl male ich eine limitierte Serie von zweihundert Zwei-Dollar-Scheinen, die „Obama-Bills 2012“. Der Erlös geht in die letzte Phase der Kampagne für die Demokraten. Ich kann doch Mitt Romney nicht gewinnen lassen!

Und wie kamst du zum Modeln?

Das war in den 90er-Jahren in Los Angeles.

Unter meinen Bekannten waren auch Fotografen und Designer, und so wurde ich hin und wieder mal für eine Fotoproduktion angefragt.

Eher aus Freundschaft. Seit ich in New York lebe und mein Haar grau meliert ist, läuft diese Karriere richtig. Die Kunden finden meinen Look gut, mit Bart und zerzaustem Haar. Und ich habe einen Grund, fit zu bleiben.

BRAD ARBEITET SEIT FÜNF JAHREN FÜR PEEK & CLOPPENBURG, AUSSERDEM FÜR DIE INTERNATIONALEN KAMPAGNEN VON J. CREW, POLO RALPH LAUREN UND VERSACE.

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Wenn du einen Wunsch frei hättest, was wäre das?

Gesund bleiben und meine Haare behalten.

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Travis Davenport rast. 90 Stundenkilometer schnell ist das Skateboard, auf dem er bei Rennen steile Straßen hinabjagt, eingepackt in Schutzkleidung, die ihn wie einen Stuntman aussehen lassen. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Brian designt er Mode für die Skate-Community. Und träumt von Texas und von den sanften Hügeln in der Gegend um Austin, in der er geboren wurde. „Wunderschön“, sagt er, „wunderschön.“

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Nie ohne Board unterwegs, Travis?

Niemals! Denn es ist ideal dafür, von einem Ort zum nächsten zu kommen und Städte zu entdecken. In Mailand habe ich Longboards mit größeren Rädern entdeckt. Die sind perfekt, vor allem in Großstädten.

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Erinnerst du dich an dein erstes Skateboard?

Klar, mein Vater hat es mir zum dritten Geburtstag geschenkt.

Er war auch Skater. Aber so richtig losgelegt habe ich mit zwölf.

Und nun machen wir High-Speed-Downhill-Rennen.

Wie muss man sich so ein Rennen vorstellen?

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man fährt innerhalb des normalen Straßenverkehrs. Man muss unbedingt die Nerven behalten, um auf die Autos und auf den Straßenzustand achten zu können. Die andere Variante ist das Skaten bei Events, auf extra gesperrten Strecken. Das ist die sichere Nummer, denn da gibt es neben den Hindernissen Flaggen und Heuballen am Rand.

Angst vor Verletzungen?

Ich trage immer eine Lederkombi mit Protektoren und einen speziellen Helm mit Visier. Dadurch schließt man viele Risiken aus.

Aber stimmt schon, es bleibt ein Risiko.

Unter Skatern gelte ich allerdings als sehr vorsichtig.

Du skatest mit deinem Zwillingsbruder Brian. Seid ihr Konkurrenten?

Nein, nie! Wir haben zusammen großen Spaß und lieben gemeinsame Downhill-Rennen. Beim High-Speed-Skaten ist Brian besser, sein Geschwindigkeitsrekord liegt bei mehr als 90 Stundenkilometern. Auf technisch anspruchsvollen Strecken bin ich vorn.

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Wo seid ihr aufgewachsen?

In einer texanischen Kleinstadt zwischen San Antonio und Austin. Da gibt es sanfte Hügel, und es ist wunderschön.

Als Models entdeckt wurden wir auf einem Parkplatz in Dallas.

Da waren wir 20 und wussten noch nicht mal, dass Modeln ein Beruf ist. Ich war gerade mitten im BWL-Studium, Brian hat gejobbt. Und dann ging es direkt los: mit Shows in Mailand.

Nach unserem Model-Start 2005 waren wir auch immer wieder für Jobs in New York – jetzt wohnen wir beide hier.

TRAVIS IST SEIT 2005 IN MAILAND IN 13 SAISONS UNZÄHLIGE SHOWS GELAUFEN. BRIAN EBENFALLS. SIE MODELN FÜR POLO RALPH LAUREN, MASSIMO DUTTI UND VIELE ANDERE.

Kann man das gut miteinander verbinden, Modeln und Skaten?

Ja, es ist ein Riesenspaß, in Mailand von Show zu Show zu skaten. Der Weg – der Ride – ist das Ziel. Die Straßen kenne ich in- und auswendig, ich bin sie alle geskatet.

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Du designst spezielle Skateboard-Mode. Wie muss man sich die vorstellen?

Wir arbeiten gerade gemeinsam mit meiner Frau an unserer ersten Kollektion.

Die Modelinie besteht bislang aber erst aus acht Teilen. Unser Hoodie zum Beispiel hat eine eingebaute Gesichtsmaske, Protektoren und Ellenbogenschutz.

Und sieht natürlich cool aus.

DIE MODE DER DAVENPORT-BRÜDER GIBT ES BEI WWW.PUSHCULTUREAPPAREL.COM BLOG UND NEUIGKEITEN GIBT ES AUF WWW.PUSHCULTURE.COM

Das klingt nach einem lässigen Leben. Wünsche für die Zukunft?

Nein, im Moment bin ich wirklich sehr zufrieden. Die Modelinie macht Spaß, und durch das Skaten lerne ich schnell Leute kennen. Es gibt in der Szene das Motto „The board that binds us“, das drückt das Lebensgefühl ziemlich gut aus. Ansonsten …

Irgendwann werde ich hoffentlich zurück nach Austin in Texas ziehen, den Ort, an dem wir geboren wurden. Dort möchte ich eine Familie gründen. Und wenn nicht in Austin, dann in Portland oder Seattle. Da gibt es tolle Hügel.

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Jesper Vesterstrøm Immer raus aufs Wasser. Jeden Tag, Stunde um Stunde.

Seit 26 Jahren ist Jesper Vesterstrøm Windsurfer, heute ist er einer der besten der Welt. Seine Geschichte beginnt an einem Sandstrand in Dänemark. Hier habe alles angefangen, sagt er – und jetzt sei es Zeit, etwas zurückzugeben …

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wann hast du mit dem Windsurfen angefangen?

Als ich zwölf Jahre alt war. Ich hatte den Traum, zu den Besten zu gehören, und dafür musste ich hart arbeiten. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Um die teure Ausrüstung bezahlen zu können, habe ich vor der Schule Zeitungen ausgetragen und abends in einer Tankstelle gejobbt.

An den Nachmittagen war ich praktisch immer auf dem Surfbrett. Nach dem Schulabschluss habe ich an internationalen Regatten teilgenommen.

Dann bekam ich Sponsoren – und mein Traum wurde wahr.

JESPER VESTERSTRØM HAT BISLANG AN 17 WORLD CHAMPIONCHIPS DER SOGENANNTEN FORMULA WINDSURFING TEILGENOMMEN. ER WAR 2005 UND 2006 ERSTER DER WELTRANGLISTE, FÜNFMAL NORDIC CHAMPION UND FÜNFMAL DÄNISCHER CHAMPION.

Wer war der Held deiner Kindheit?

Robby Naish, die Windsurfing-Legende.

Schon als kleines Kind habe ich alles über ihn gelesen. Und mein Zimmer hing voller Poster. Er ist immer noch ein großartiger Mann für mich.

Wo bist du aufgewachsen?

In der Nähe von Kopenhagen, nicht weit vom Strand.

JESPERS LIEBLINGSSTRAND IN DÄNEMARK IST DER STRAND VON TISVILDE AUF DER INSEL SEELAND, ETWA EINE AUTOSTUNDE VON KOPENHAGEN ENTFERNT. DORT SIND AUCH DIESE FOTOS ENTSTANDEN.

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Lebst du noch dort?

Bis 2011 hatte ich eine Wohnung in Kopenhagen. Aber die habe ich vor Kurzem verkauft, und jetzt wohne ich bei Freunden in Sydney. Hier stimmt alles f端r mich. Das Klima ist gut, die Winter sind mild. Ich kann mir gut vorstellen, hier eines Tages eine Familie zu gr端nden und Kinder zu haben. Und nat端rlich gibt es jeden Tag genug Wind, sodass ich am Bondi Beach surfen kann.

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Welche großen Wettbewerbe stehen demnächst an?

Dieses Jahr lief es leider nicht so gut. Mir fehlte der Fokus, und hinzu kamen ein paar kleine Verletzungen.

Aber vielleicht muss man zwischendurch mal einen Tritt bekommen. Dafür habe ich mir vorgenommen, nächstes Jahr bei den North American Championships in San Francisco wieder ganz vorn zu sein. Letztlich reicht es beim Windsurfen nicht, Talent zu haben. Man muss hart trainieren und den Willen haben, durchzuhalten.

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Lassen sich Windsurfenund Modeln gut miteinander vereinbaren?

Richtig gut sogar, ich bin ja ohnehin auch für die Wettbewerbe immer unterwegs und sehr flexibel.

Das wäre bei einem normalen Nine-to-five-Job gar nicht möglich. Es ist eine tolle Kombination.

Was verbindet die beiden Jobs?

In beiden Welten muss man verantwortungsvoll und mit Ernst bei der Sache sein. Ich bereite mich gut vor und halte mich fit.

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Hast du eine Idee, warum du als Model so erfolgreich bist?

Manchmal frage ich mich das selbst.

Ich bin blond und habe blaue Augen, was ist daran besonders?

L’ORÉAL, COTTONFIELD, COCA COLA, TOMMY HILFIGER – ALL DIESE KUNDEN HABEN JESPER IN DEN LETZTEN MONATEN GEBUCHT.

Wenn du so viel reist, gibt es etwas, das nicht fehlen darf?

Mein Rucksack. Darin befindet sich mein Leben.

Das besteht im Moment aus Computer, Pass und Kreditkarten.

Ganz wichtig ist mir mein Handy, darauf habe ich die Fotos von meinen beiden kleinen Neffen, auf die ich sehr stolz bin.

Gibt es einen Plan für deine Zukunft als Windsurfer?

Den gibt es. In Sydney möchte ich eine Windsurfing-Academy für Jugendliche aufmachen. Dort will ich weitergeben, was ich gelernt habe. Denn es gibt nichts Besseres, als Kids dabei zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen. Es kommt auf so viele Aspekte an beim Windsurfen: Ernährung, die richtigen Trainingspläne, mentale Stärke. Ich stelle mir vor, dass ich vielleicht später als Coach für den Windsurf-Nachwuchs arbeite.

Es ist an der Zeit, etwas zurückzugeben.

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N EW FAC E S Zwischen 20 und 30 neue Models

nimmt KULT jedes Jahr unter Vertrag.

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl unserer Neuzugänge.

FOTOGRAFIE: RALPH MECKE

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DAS NEUE 92 – K U LTMAG 9 – GAN Z N E U

Nie zuvor gab es innerhalb so kurzer Zeit so viel Neues in unserem Leben. Vom sprechenden Telefon in unserer Hand bis zum virtuellen Freundeskreis in unserem Computer. Über all das Neue zu schimpfen – ein alter Hut. „Keine Angst“, sagt ZEIT-Autorin Carolin Pirich und denkt an Neuschnee.

Der Zweijährige will „Backe, backe Kuchen“ hören. Und das zum neunten, zehnten, elften Mal. Dafür braucht man als Erwachsener Geduld – und starke Nerven. Weil man zur öden, immer gleichen Melodie in die Hände klatscht und die sieben Zutaten für einen guten Teig aufzählt. Und den seltsamen Schluss-Satz wiederholt, dass Safran den Kuchen „gel“ macht. Es bleibt schleierhaft, was das ist: „gel“. Aber dadurch bekommt das Lied wenigstens ein bisschen Fantasie. Denn jeder sonstige Versuch, es zu variieren, wird vom Zweijährigen unterbunden.

Er hört kurz zu und sagt dann: „Andere!“ Und er meint damit: bloß nichts Neues.

Die Welt ist schon frisch und aufregend genug. Der, für den praktisch alles neu ist, braucht sichere Anker. Und nicht nur Kinder kennen diesen Wunsch. Er mag für ein paar Jahre verschwunden gewesen sein. Jugendliche zum Beispiel vergessen ihn, Forscher, Reisende, manche Künstler haben ihn vielleicht abgelegt. Aber dann kehrt er zurück, dieser Wunsch nach Übersichtlichkeit und Ordnung, und er setzt sich fest. Etwa mit dem Wecker, der täglich zur selben Zeit klingelt, mit dem Rascheln der gewohnten Zeitung, demselben Weg zur Arbeit; man will mehr Bücher lesen, aber gern vom Lieblingsautor, und einen neuen Computer, der aber bitte genauso funktionieren soll wie der alte.

Zunächst einmal ist alles Neue anstrengend. Es will, dass wir Gewohnheiten aufbrechen, ausprobieren und ihm Aufmerksamkeit widmen. Aber von der haben wir wenig übrig. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich ein großes Ding nach dem anderen über uns zusammengeballt und in immer kürzeren Abständen unsere Weltordnung infrage gestellt.

Tim Berners-Lee erfindet 1993 mit der Hypertext Markup Language das World Wide Web. Im selben Jahr wurden die ersten Suchmaschinen entwickelt. Wikipedia demokratisiert im Jahr 2001 das Wissen. Der Begriff „Web 2.0“ beschreibt die Nutzung des Internets als soziales und interaktives Medium, ein Trend, der um das Jahr 2003 beginnt. Mit Facebook entsteht im Jahr 2004 das größte soziale Netzwerk. Twitter geht 2006 online. Das iPhone kommt 2007 auf den Markt, das iPad 2010. Damit kann man all dies jederzeit und überall abrufen und nutzen.

Nie zuvor erreichten technologische Neuerungen Menschen schneller und breiter: Das Radio brauchte noch knapp vier Jahrzehnte, um von 50 Millionen Menschen genutzt zu werden; Facebook nicht einmal vier Jahre. Nie zuvor gab es innerhalb so kurzer Zeit so viel Neues. Und vielleicht zu keiner Zeit bestanden so viele Zweifel an all den Erfindungen, die sich in unserem Leben ausgebreitet haben.

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Dabei ist allein die Skepsis gegenüber Neuem etwas Altes. Eine der wenigen bekannten und besonders schillernden Ausnahmen im vergangenen Jahrhundert war Filippo Tommaso Marinetti, der sich blind in Geschwindigkeit, Technik, Zukunft verliebte und 1909 mit brennenden Worten den Futurismus ausrief: „Warum sollen wir zurückblicken, wenn wir die geheimnisvollen Tore des Unmöglichen aufbrechen wollen? Zeit und Raum sind gestern gestorben. Wir leben bereits im Absoluten, denn wir haben schon die ewige, allgegenwärtige Geschwindigkeit erschaffen.“ Marinetti war, wie gesagt, eine Ausnahme. Kurz nachdem Alexander Graham Bells Anwalt 1876 das Telefon zum Patent angemeldet hatte, lobte US-Präsident Hayes die Wundermaschine als „amazing invention“ – aber wer wollte es irgendwann wirklich verwenden? Als das Auto vor ihm stand, sagte Kaiser Wilhelm II., er glaube an das Pferd. Das Automobil sei nur eine vorübergehende Erscheinung. Und die ehemalige schwedische Ministerin für Kommunikation, Ines Uusmann, vermutete vor 16 Jahren, dass die Menschen auf lange Sicht keine Lust haben würden, im Internet zu surfen. Zugespitzt: Das Internet sei eine Mode, die vielleicht wieder vorübergehe. Man kann dem nicht widersprechen, „vorübergehend“ ist ein geschickter Begriff; er lässt sich eben – dehnen.

Und in dieser Dehnungsphase durchläuft jedes Neue eine Reihe von Prüfstationen. Laut Kathrin Passig sind es genau fünf. 2009 hatte die Autorin Argumente aus verschiedenen Medien und Jahrzehnten zusammengetragen und kategorisiert, die immer wieder gegen Innovationen angeführt werden: von der Frage nach dem Sinn (Wozu soll das gut sein?) und nach den Benutzern (Wer braucht denn so was?) über die Wirkung (Was soll das überhaupt verändern?) und die Kosten (Wer kann sich das leisten?) bis hin zur Überzeugung, dass die Innovation noch nicht ausgefeilt sei (Das funktioniert so nicht!). „Es scheint paradox“, schrieb kürzlich der Feuilletonist Gerhard Matzig in der Süddeutschen Zeitung, „aber Deutschland, (noch) das Land der Patente, der Ingenieurskunst, der Tüftelei und Erfindungsgabe, hat sich immer schwer getan mit dem Wandel, mit Innovation und Veränderung infolge der Tüfteleien.“

Wir wollen eben das, was wir kennen, und wir wollen die Überforderung in Grenzen halten. Vielleicht erklärt sich damit auch der Umstand, dass wir immer noch die Zähne mit einer Zahnbürste putzen, anstatt zu lasern, zu leuchten oder etwas anderes zu tun, was vielleicht schon in einem Forschungslabor ausgetüftelt wurde und nun in einem Tresor darauf wartet, hervorgeholt zu werden. Zwar hat sich die Zahnbürste in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder verändert – es sind Borsten hinzugekommen und an anderer Stelle verschwunden, es gibt elektrische Zahnbürsten, die schrubben, und andere, die mit Schall reinigen. Aber am Ende ist die Zahnbürste noch immer eine Zahnbürste: Griff, Kopf und Borsten.

Das Neue ist interessant, aber es soll bitte nicht interessanter sein als ein Gewürz, das ein bekanntes Gericht auffrischt. Es ist dann zwar nicht wirklich neu, aber es bietet Abwechslung.

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Warum dem Neuen und sich selbst nicht mehr zutrauen? Es muss ja nicht so radikal fortschritts- und maschinenfreudig sein, wie es der Futurist Marinetti 1909 in seinem ersten Manifest verlangte. Aber wer sich bloß überwindet, seinen Schreibtisch zu leeren, real und virtuell, weiß, wie viel mehr Freiheit nicht nur im Raum, sondern auch zwischen den Gedanken entstehen kann. Es ist, als stünde man mit den ersten Sonnenstrahlen auf dem Berg und durchpflügte den Neuschnee, und das Gefühl, dass die besten Gedanken immer schon einmal gedacht wurden, verschwindet für einen Augenblick. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. „Keine Angst vor dem Neuen!“, will man ausrufen. Die Wege der Kommunikation verändern sich zurzeit nicht mehr, sie verästeln sich nur. Kaum hat man sich an die Chatfunktion von Facebook gewöhnt und sie nicht nur installiert, sondern auch daran gedacht, sie zu benutzen, fragt jemand an, ob man über WhatsApp und mit Instagram kommunizieren oder doch wieder zu Skype zurückkehren kann. Überhaupt sieht Altes oft nur neu aus. So haben beispielsweise Debatten, die sich durch Kommentatoren im Internet zu Shitstorms ausweiten, im Grunde Ähnlichkeit mit dem Pranger des Mittelalters. Der Philosoph Richard David Precht spricht sogar vom Shitstorm als der „Guillotine des 21. Jahrhunderts“. Er ist kein neues Phänomen, sondern nur eine Haltung, die einen neuen Kanal gefunden hat. Neu ist nicht einmal die Idee, etwas Neues aus Gebrauchtem zu machen. In Berlin entwerfen Designerinnen Taschen aus Fahrradschläuchen, Architekten aus Rotterdam und den USA bauen Villen aus Flugzeugwracks und ausrangierten Windradflügeln und Museen aus gekenterten Kriegsschiffen. Die Pessimisten können sich entspannen. Die schnelle Taktung von technologischen Innovationen des letzten Jahrzehnts hat sich entschleunigt. Kürzlich haben sich bei der Tagung „Start-up Berlin“ junge, kreative Menschen versammelt, um über ihre Visionen der Zukunft im Netz zu reden. Was ist dabei herausgekommen?

Tja.

Manche Teilnehmer haben die Zusammenkunft mit einem Kirchentag verglichen, bei dem jungen Menschen den Erfahrungen der Alten lauschen. Eine Revolution des Internets ist nicht in Sicht, dafür die Verfeinerung und das Tuning des Bekannten. Neu war vielleicht die Erkenntnis, dass wieder eine entscheidende, eine einschneidende Neuerung an der Reihe wäre. Eine, die eine Verbesserung bringt. Nur welche? Bei der Konferenz ging es ja um virtuelle Vernetzung, nicht etwa um ein Programm oder ein Gerät, mit dem man sich samt Körper an einen anderen Ort beamen könnte – ein Traum, den die Menschheit schon lange träumt. Oder um ein Elektroauto, das einen so schnell und so weit trägt wie eines mit Verbrennungsmotor, aber seine Batterien allein mit Strom aus Wasser, Wind und Sonne auflädt.

Stattdessen gibt es jetzt neue Scheibenwischer: die automatisch angehen, wenn es regnet.

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D I E Z E I T ST E H T ST I LL an einem Spätsommertag in Manhattan, während die Pendler durch die

Straßen laufen, mit der Aktentasche in der Hand auf dem Weg in die Büros oder in die Mittagspause.

Kurz verharren, sich umdrehen, ein Taxi heranrufen an den Straßenecken, die hier alle eine Geschichte haben. Momentaufnahmen aus der schönsten Stadt der Welt.

M O D E L L E : M AX M O T TA , O L L I E E DWA R D S, C L I N T M AU R O FOTOGRAFIE: RALPH MECKE

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An diesen Punkten auf dem Stadtplan von Manhattan wurden unsere Modelle fotografiert.

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Ein gelbes Taxi hält an der Ecke, die Kundin im Abendkleid zahlt, steigt aus, der vom Ozean kommende Wind bauscht ihre Haare. Wer sich hier am westlichen Rand des West Village bewegt und die Charles Street entlangläuft, der sieht klassische New Yorker Brownstones, die sich aneinanderreihen; schmale Häuser aus braunem Sandstein, vor denen ein paar steile Stufen hinauf zur Eingangstür führen. Die Schauspielerin Sarah Jessica Parker wohnt in einem davon, zwei Blocks von der Ecke Hudson Street entfernt. Manchmal entdeckt man sie dort mit ihrem Sohn James Wilke, den Parker oder ihr Gatte Matthew Broderick regelmäßig zur Schule bringen. Oder man läuft in Liv Tyler hinein, eine Kollegin Parkers, die mit ihrem Sohn Milo ganz in der Nähe lebt. Wie auch das Model Helena Christensen, nach der man auf ihrem liebsten Fortbewegungsmittel Ausschau halten sollte – einem schwarzen Fahrrad mit Bastkorb am Lenker.

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East 56th / St Madison Ave 14:12 Uhr – Midtown

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Gelbe Schilder bedeuten: „Caution“ – Vorsicht! Wie vor dem „wet floor“, dem Gehweg, der in Midtown Manhattan gewässert wird. Hier ist die Welt clean wie in „Mad Men“, der amerikanischen Erfolgsserie, die sich um eine Werbeagentur dreht, die in den 60er-Jahren groß wurde – auf der Madison Avenue, wo sonst? „Madison Avenue“, das ist ein Synonym für die New Yorker Werbeindustrie, die hier in den 20er-Jahren emporwuchs. „Mad Men“ erzählt nun von einer Ära, in der markig für Zigaretten und Whiskey geworben wurde – in der Männer alles durften, außer schwach sein. Und in der erstmals auch für Büstenhalter und Perlonstrumpfhosen Reklame gemacht wurde, denn es war die Zeit, in der die urbane Frau als Klientel entdeckt wurde. Heute sehen vielleicht nicht mehr alle Werber auf der „Mad Ave“ ganz so lässig aus wie Don Draper, der oberste „Mad Man“ (der umwerfend von Jon Hamm dargestellt wird). Dafür haben viele der Orte aus jener Zeit überlebt: Das „Roosevelt Hotel“ etwa, 45th Street Ecke Madison Avenue. Hier bezieht Don Draper eine Junggesellenwohnung, als seine Gattin Betty ihn in Staffel 2 aus dem Haus wirft. Das „Roosevelt Hotel“ steht seit 1924, zwischen seinen Säulen und Kronleuchtern darf sich jeder für ein paar Tage so fühlen, als bestünde sein Leben aus Longdrinks, Affären und einem nicht enden wollenden Frank-Sinatra-Song.

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West 31st St / 7th Ave 17:14 Uhr – Midtown

Alles hupt, und es riecht nach Abgasen – wie immer um diese Zeit an der „Fashion Avenue“, wie die 7th Avenue hier auch genannt wird, weil in dieser Gegend früher die großen Designer zu Hause waren, welche New York zu einer Modestadt machten. Heute prägt der Feierabendverkehr das Geschehen: Taxis drängeln sich durch die Straße. Menschen strömen die Treppen zur „Penn Station“ hinab, dem großen Bahnhof, der zwischen 31st und 33rd Street liegt, unterirdisch.

Sie strömen in die Vorstadtzüge, in denen sie ihre New Yorker Jobs hinter sich lassen und die sie nach New Jersey oder Long Island bringen. Heim zu ihren Familien.

Andere kommen von außerhalb hierher, um eine Veranstaltung im Madison Square Garden zu erleben, „the world’s most famous arena“, wie sie hier sagen, die im Block über dem Bahnhof liegt. Eine runde Schüssel, in der Max Schmeling geboxt und die Rolling Stones gerockt haben. Und natürlich gehören zum Madison Square Garden zwei Sport-Teams, die hier ihre Heimspiele bestreiten: Die New York Knicks, Basketball, und die New York Rangers, Eishockey. Die aber haben an diesem wenig eisigen Tag – Sommerpause.

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10th Ave / West 18th St 12:25 Uhr – Chelsea

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Auf der 10th Avenue in Chelsea ist kaum ein Auto zu sehen, und doch ist Verkehr zu hören: Der Westside Highway, der auf der Westseite Manhattans am Hudson entlang führt, ist nur einen Block entfernt – und wie immer gut befahren, aber nicht verstopft, wie morgens, wenn die Pendler aus New Jersey durch den Lincoln Tunnel nach Manhattan kommen und zur Arbeit fahren. Es ist ein heißer Tag, aber die Luft ist angenehm an diesem Mittag: Hier in Wassernähe weht ein leichter Wind, der sich über Parkplätze und Lagerhallen ausbreitet und sich nicht in Hochhausschluchten verliert. Aber natürlich wird in dieser Gegend neu gebaut, wo immer ein Grundstück frei wird: Dann entstehen ApartmentGebäude wie das „Caledonia“ an der West 17th Street, ein HochglanzKomplex, der an ein Fünfsternehotel erinnert: Die Lobby ist etwa so groß wie ein Hallenbad, sie beherbergt einen leise vor sich hin plätschernden Wasserfall und eine Rezeption mit Empfangsmenschen, die sich um alles kümmern – die Post, die Wäsche, das Auto. Eine 50-Quadratmeter-Bleibe kostet 5000 Dollar Miete, doch für New Yorker Verhältnisse ist das fast geschenkt, denn die Aussicht vom „Caledonia“ auf den Hudson oder auf das Empire State Building ist unbezahlbar schön.

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West 14th St / 10th Ave 13:05 Uhr – Meatpacking District

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Früher roch es hier nach Fleisch, das im Meatpacking District verladen wurde, dem alten Schlachthof-Viertel New Yorks. Heute ist die Gegend duftloser, weil „gentrified“, wie die New Yorker sagen, wenn sie meinen: Apple-Store-isiert. Dennoch ist sie besonders, da hier eine der neuen New Yorker Touristen-Attraktionen steht: die „High Line“, die über die Ecke West 14th Street und 10th Avenue hinweg führt. Eine alte Hochbahntrasse, über die einst Güterzüge rumpelten, die eben jene Fleischwaren in die Stadt brachten, die heute auf dem Großmarkt in der Bronx zerlegt werden. Die „High Line“ wurde 1980 stillgelegt und verrottete, ehe sich 1999 die „Friends of the High Line“ zusammentaten, eine Bürgerinitiative, die dafür kämpfte, dass die Trasse erhalten blieb und begrünt wurde. Und so entstand eine Parklandschaft, die vom Meat­ packing District bis zur 30th Street in Chelsea reicht und im vergangenen Jahr 3,7 Millionen Besucher anzog, Zugereiste wie New Yorker, die hier gern ihre Mittagspause verbringen.

Mit einem Sandwich – und Blick auf den Hudson, der an diesem Mittag in der Sonne funkelt wie ein Diamant bei „Tiffany“.

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Ralph Mecke c/o Tristan Godefroy w w w. t r i st a n g o d e f ro y. c o m

R EDAKTION

York Pijahn SprachKontor (Lektorat)

AUTOR EN

Ulrike von Bülow, Franziska Bulban, Michaela Gerganoff, Carolin Pirich

K O N Z E P T U N D G E S T A LT U N G

Christian Tönsmann w w w. e rl e r sk i b b e t o e n sm a n n . c o m

POST PRODUCTION

Recom w w w. re c o m . d e

GRAFIK

Sandra Schäfer

I LLU ST RAT I O N E N

Bernd Schifferdecker w w w. b e r n d sc h i f f e rd e c k e r. c o m DR UCKVORSTU FE

Alphabeta w w w. a l p h a b e t a . d e

DRUCK UND VERARBEITUNG

Mediadruckwerk w w w. m e d i a d r u c kw e rk . d e

PA P I E R

Maxigloss, Circleoffset, Maxioffset

SCHRIFTEN

ITC Franklin Gothic Edition HTF Mercury

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