Burgenland kompakt, Ausgabe 3/2020

Page 14

„SCHWACHE IN DER GESELLSCHAFT NICHT ALLEINE LASSEN“ DER NEUE LANDESRAT FÜR SOZIALES UND WIRTSCHAFT, LEONHARD SCHNEEMANN, WILL DAS PFLEGESYSTEM STÄRKEN. DAZU STARTET DIE LANDESREGIERUNG AUCH EINE INITIATIVE AUF EU-EBENE.

E

in paar Stunden nur hat er über

Auch Doskozil sparte nicht mit Vor­

beiden Bereiche kann man nicht ge­

das Angebot von Landeshaupt­

schusslorbeeren: „Mit seiner fachli­

trennt sehen. Es braucht eine prospe­

mann Hans Peter Doskozil, als

chen Kompetenz und persönlichen

rierende Wirtschaft, um die Leistun­

neuer Landesrat in sein Regie­

Empathie bringt er alles mit, um ein

gen im Sozialbereich finanzieren zu

guter Soziallandesrat zu sein.“

können. Wir brauchen dazu auch Leit­

rungsteam zu kommen, nachgedacht. Überredungskünste von Seiten Dos­

Nach der Präsentation am 12. August

betriebe, die Arbeitsplätze schaffen.

kozils hat es nicht gebraucht, der Spit­

ging alles sehr schnell. Am 13. August

Wir brauchen ein Wirtschaftssystem,

zenmanager des Gesundheitsresorts

wurde Schneemann nach erfolgrei­

das die Schwachen in unserer Gesell­

Bad Tatzmannsdorf hat nicht lange

cher Wahl (30 von 35 anwesenden

schaft nicht alleine lässt.“

gezögert und für sich eine Entschei­

Landtagsabgeordneten stimmten für

dung getroffen: „Es gibt sehr gute

ihn) als neuer Landesrat angelobt.

„Gut gerüstet“

Strukturen und Rahmenbedingungen

Bei unserem ersten Interview hob

Mit Soziales, Arbeitsmarkt und Wirt­

im Burgenland.“ Auch die gerade Linie

Leonhard Schneemann „Soziales als

schaft hat Schneemann ein Me­

und Zielstrebigkeit des Landeshaupt­

das Schlüsselthema der Zukunft“ her­

ga-Dossier zu verantworten, die Coro­

mannes gefalle ihm, sagte Schnee­

vor, auch wenn Wirtschaft seit Jahren

na-Krise

mann bei seiner Vorstellung als Nach­

seine Domäne ist. „Beides gehört

einfacher. „Die Corona-Folgen sind

folger von Landesrat Christian Illedits.

­zusammen“, betont der Politiker. „Die

eine große Herausforderung für die

macht

den

Job

nicht

Wirtschaft und das Sozialsystem.“ Er

DORNER IM EU-AUSSCHUSS DER REGIONEN

weist darauf hin, wie gut und effizient

Nach dem Rücktritt von Landesrat Christian Illedits, der Mitglied im EU-Ausschuss der Regionen (AdR) war, rückt Landesrat Heinrich Dorner nach. Für den ehemaligen Manager eines internationalen Unternehmens ist diese Aufgabe in Brüssel kein Neuland. „Ich freue mich darauf, und ich werde die Anliegen und Interessen des Burgenlands in dieser EU-Institu­ tion engagiert vertreten.“ Dorner legt Wert darauf, dass er seine Funktion im Ausschuss der Regionen in enger Abstimmung und in Verbindung mit dem neuen Landesrat für Soziales und Wirtschaft, Leonhard Schneemann, fortführen und weitertragen werde. Die vom Land Burgenland be­ reits in den AdR eingebrachte Initiative für eine breite europäische Debatte über Pflege und Betreuung will Dorner forcieren. Dabei geht es ihm um Chancen und Herausforderungen der Pflege und Betreuung auf dem ­Arbeitsmarkt. Was die Finanzierung des Sozialsystems angeht, will Dorner dafür auch Gelder aus den EU-Fördertöpfen lukrieren.

giert hat und für eine mögliche zweite

14

die Landesregierung auf Corona rea­ Welle „gut gerüstet“ ist. Was den wirt­ schaftlichen Ausweg aus der Krise ­angeht, erwartet er „mit neuen Auf­ trägen im Herbst aus der Kurzarbeit herauszukommen“. Die Arbeitslosen­ zahlen im Burgenland haben sich ­coronabedingt fast verdoppelt, die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei fast zwölf Prozent. Der Arbeitsmarkt stabilisiert sich nur langsam. Der Kompass für die künftige Arbeit als Landesrat ist der „Zukunftsplan Burgenland“. Den Mindestlohn will er in allen landesnahen Betrieben ein­


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.