100% BUER (11/2016)

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SPORT & FREIZEIT

Die Knappenschmiede beeindruckt national und international Schalker U19-Spieler Phil Halbauer im Gespräch mit Knappenschmiede-Manager Oliver Ruhnert Phil Halbauer traf Oliver Ruhnert, den Leiter der Nachwuchsabteilung des historischen Klubs, in der Geschäftsstelle des FC Schalke 04. Der Trainer hat im Laufe seiner langjährigen Karriere viele Talente in den Profibereich begleitet – unter anderem Leroy Sane. Er konnte miterleben, wie aus den jungen Spielern Manuel Neuer, Mesut Özil, Benedikt Höwedes oder Julian Draxler Weltmeister wurden. Im Gespräch mit Phil Halbauer gab der Direktor der Knappenschmiede des Fußball-Bundesligisten Einblick in seine Arbeit. Herr Ruhnert, wie sind Sie zum Fußball gekommen und welche Bereiche haben Sie während Ihrer Karriere durchlaufen? „Wie sind Sie zum Fußball gekommen?“ – ich glaube, diese Frage kann von fast jedem etwa gleich beantwortet werden. Als Kind meldet man sich im Fußballverein an oder wird angemeldet. So fängt man schon früh mit dem Fußballspielen an. Auch meine enge Verbindung zum Fußball besteht seit der Kindheit. Während meiner Karriere habe ich dann verschiedene Bereiche durchlaufen – vom Spieler zum Co-Trainer, Trainer, Scout und letztendlich Leiter der Knappenschmiede. Ich habe alle Facetten selbst erlebt und so viele unterschiedliche Erfahrungen gesammelt. Wann wurden Sie zum Leiter der Knappenschmiede? 2011 – damals gab es allerdings eine Doppelspitze: Bodo Menze war für das Administrative zuständig und ich für den sportlichen Teil. Seit dem 1. Januar 2014 bin ich als Direktor allein verantwortlich. Welche Funktion hat diese Abteilung und was sind Ihre Aufgaben als Leiter? Die Knappenschmiede will als Nachwuchsabteilung junge Spieler an die Anforderungen eines Profiteams heranführen. Zu meinen Aufgaben zählt die Kontrolle bei der Umsetzung der Jobs durch die Mitarbeiter und eine möglichst erfolgreiche Organisation im sportlichen Bereich. Dazu gehören Trainer- und Spielerverpflichtungen oder die Zusammenarbeit mit der Profiabteilung. Da wir gerade bei diesem Thema sind: Wie sieht der Austausch zwischen Jugendabteilung und Profi-

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abteilung aus? Wie häufig gibt es Gespräche? Das ist unterschiedlich. Zwischen Christian Heidel, dem Manager der Profis, Foto: Oliver Ruhnert (li) und mir findet ein und Phil Halbauer (re) Austausch statt. Genauso kommunizieren natürlich auch die Trainer untereinander. Dann gibt es noch die Sitzungen unter uns Leitern. Insgesamt würde ich sagen, dass wir einen regelmäßig unregelmäßigen Austausch haben. Wie sieht Ihr Arbeitstag aus? Können Sie kurz den Ablauf erläutern? Den typischen Tagesablauf gibt es für mich nicht. Es gibt Tage, an denen ich wirklich zehn Stunden im Büro sitze, weil irgendwelche Dinge zu tun oder zu organisieren sind. Es kann aber auch sein, dass ich drei bis vier Tage in der Woche unterwegs bin. Die Knappenschmiede erstreckt sich bis zur U23 und setzt sich aus Spielern zusammen, die teilweise aus ganz Deutschland kommen. Da muss viel abgedeckt werden und Termine mit Spielern, Eltern, Vereinen und Beratern fallen an. Außerdem fahre ich unter der Woche und am Wochenende immer wieder zu den Spielen. Also kommt es vor, dass Sie Termine mit Spielern weiter weg, zum Beispiel im Süden, in Freiburg oder München, haben? Ja klar, auch das gehört dazu. Wir besuchen grundsätzlich alle unsere Spieler einmal zu Hause. Es ist uns wichtig zu wissen, aus welchem Umfeld unsere Jungs kommen.

Wie entstand der Name der Knappenschmiede? Aufgrund der Bergbauvergangenheit in Gelsenkirchen wurden die Schalker immer „die Knappen“ genannt. Die „Mythos Tour“ erklärt diesen Zusammenhang etwas. In unserer Nachwuchsabteilung wollen wir sozusagen die Knappen von Morgen schmieden. So haben sich die beiden Wörter zusammengesetzt. Der Stellenwert der Nachwuchsabteilung im nationalen Bereich ist sicher sehr angesehen, vor allem durch die Erfolge der vergangenen Jahre ... Ja, wie jeder weiß gehört die Knappenschmiede zu den Top-Adressen und wird in einigen Rankings an erster Stelle geführt. Das ist immer eine Thematik – wer liegt an erster, zweiter und dritter Stelle. Es gibt viele gute Nachwuchsabteilungen und Schalke gehört sicherlich dazu. Sowohl die Sprünge vieler Spieler nach oben, als auch die sehr erfolgreichen Mannschaftsleistungen spiegeln die Erfolge der vergangenen Jahre wider. Die Aufgabe der Knappenschmiede ist jetzt diesen Erfolg beizubehalten. Man muss aber auch dazu sagen, dass es immer mehr Konkurrenz gibt. Sehen Sie zum Beispiel den RB Leipzig, der sich seinen Erfolg sozusagen kauft und nun in der ersten Liga ist, als Konkurrenz?


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