Pronto Kundenmagazin 02/2020

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INNOVATION

Coop setzt auf Wasserstoff

Foto: zvg, Coop

Die Coop Mineraloel AG baut ihre Wasserstofftankstellen aus. So soll ein Tankstellen-Netz über die ganze Schweiz entstehen. Roger Hausammann, Leiter Technik bei der Coop Mineraloel AG, im Interview. 2016 hat die Coop Mineraloel AG die erste öffentliche Wasserstofftankstelle in Hunzenschwil eröffnet. Was ist seither gegangen? Roger Hausammann: 2018 hat Coop Mineraloel mit Coop, Migros, Fenaco und Avia den Förderverein «H2 Mobilität Schweiz» gegründet. Weitere Firmen wie Migrol, Shell, Socar etc. oder Emil Frey als Fahrzeugproduzent und Transportunternehmen wie Galliker, Camion Transport Wil oder der Milchverarbeiter Emmi kamen dazu. Der Verein hat das Ziel, bis 2023 ein flächendeckendes Wasserstofftankstellennetz zu realisieren. Im Verbund von Tankstellenbetreibern und Transporteuren sind die Mitglieder in der Lage, die Infrastruktur privatwirtschaftlich bereitzustellen. Im Moment tankt bei Hunzenschwil vor allem die Coop-eigene Flotte.

Was ziehen Sie dort für ein Fazit? Der Standort wird stark frequentiert, die Wasserstofftankstelle ist aber noch nicht rentabel. Die Technik funktioniert einwandfrei und hat Zukunft. Die weiteren Standorte werden über den Bedarf der Logistik definiert. Damit eine Tankstelle wirtschaftlich ist, braucht es die Logistikfirmen und andere Fahrzeugflotten, denn diese tanken regelmässig. So sollen im 2020 zwei weitere Wasserstofftankstellen entstehen. In Dietlikon werden zukünftig Flughafentaxis tanken können. In Crissier bei Lausanne ist das IOC-Komitee an der Betankung ihrer Fahrzeuge interessiert. Toyota hat dem Olympischen Komitee eine Flotte mit Wasserstoff-Fahrzeugen übergeben. Wie viele weitere Wasserstofftankstellen sind in der Schweiz aktuell in Realisierung? Nebst den drei Tankstellen von Coop Mineraloel AG in Hunzenschwil,

Crissier und Dietlikon sollen vier H2-Tankstellen von anderen Anbietern noch dieses Jahr in Zofingen, St. Gallen, Geuensee und Rümlang in Betrieb gehen. Die Coop Mineraloel AG plant zwei weitere Tankstellen in Bern und Frenkendorf im 2021. Wann wird es für die PWs attraktiv? Es ist klar, dass die Privatkunden ein grösseres Netz brauchen, damit Fahren mit Wasserstoff interessant wird. Rund um Hunzenschwil sind jetzt etwa 30 Personenwagen unterwegs. Beim Kauf eines Privatautos spielen immer noch Status und Emotionen eine Rolle. Zudem ist der Kunde verwöhnt mit der Netzabdeckung von Tankstellen. Da muss auch ein Umdenken stattfinden. Wirtschaftlich ist eine Wasserstofftankstelle noch nicht interessant, die Investitionen sind sehr hoch. Dies ist eine Investition in die Zukunft, in eine CO2-neutrale Mobilität: elektrisch fahren, in 5 Minuten tanken, bis zu 700 km 

Die einzige Alternative zum Verbrennungsmotor ist der Elektromotor. Der für den Antrieb notwendige Strom kann aus Batterien oder Wasserstoff gewonnen werden.


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