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Von Kleinasien aus trat die Münze als Tauschobjekt einen Siegeszug durch die griechischen Städte im ganzen Mittelmeerbecken an. Innerhalb von nur zwei G enerationen beherrschte sie alle Marktplätze, auf denen G riechen ihre Waren anboten. Die G ründe dafür waren vielschichtig. Sie dürften unter anderem in der etwa gleichzeitigen politischen Umgestaltung der griechischen Städte zu sehen sein: Aus vom Adel geführten Stämmen entwickelten sich städtische G emeinschaften, deren Bürger ihren sozialen Status nicht mehr ausschliesslich nach ihrer G eburt, sondern auch nach ihrem Reichtum bemassen. G leichzeitig nahmen der innerstädtische Handel und der Fernhandel zu. Nicht zuletzt förderte die Versorgung des Marktes mit Kleingeld die Entstehung einer arbeitsteiligen G esellschaft. Das neue Medium Münze bot den aufstrebenden Städten viele Vorteile, und trotzdem existierten noch jahrhundertelang rund ums Mittelmeer G emeinschaften, die ohne jegliche eigene Münzprägung auskamen.

Sardis (Lydien), 1⁄3 Stater, Silber (3,45 g), nach 550 v. Chr. Auch wenn die goldenen Statere beeindruckender wirken – zu dem Münzmetall des antiken G riechenland wurde das Silber. G lücklich die Städte und Stämme, die über eigene Silbervorkommen auf ihrem G ebiet verfügten! Der Reichtum Athens und seine militärische Stärke gehen unter anderem auf die Silbervorkommen im benachbarten Laurion zurück. Wer selbst kein oder nicht genügend Silber abbaute, musste das Rohmaterial für seine Münzen auf dem freien Markt kaufen oder die Münzen anderer Städte einschmelzen, um sie nach dem eigenen Standard und mit dem eigenen Münzbild neu auszuprägen.

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