Innovation im digitalen Ökosystem

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Dimension

Fördernde Faktoren

Soziokulturell

• Sich entwickelnde Sharing-Kultur im Internet, v. a. unter den Digital Natives • Medienkompetenz und Digital Literacy: zunehmende Vertrautheit der Bevölkerung mit neuen sozialen Technologien (Social Media) • Neue kollaborative Gewohnheiten durch Social Media, z. B. Bewerten, Kommentieren, „Liken“ • Sprachkenntnisse: Sprachliche Barrieren werden aufgehoben, Entstehung von Kommunikation durch Symbole, Entwicklung linguistischer Steganografie • Betakultur: Frühzeitige und kontinuierliche Einbindung der Produser in den Wertschöpfungsprozess, Produkt oder Service wird durch permanente Teilnahme der Produser kontinuierlich optimiert • Mögliche Aktivierung aller Bevölkerungsgruppen und aller in der Gesellschaft verfügbaren Ressourcen

Technologisch

• Verfügbarkeit von offenen Technologien, die allen ohne großen finanziellen Aufwand zugänglich sind (z. B. Open-Source-Software) • Quellcode ist frei verfügbar und zugänglich sowie modifizierbar und wiederverwendbar • Einhaltung und Verabschiedung von offenen Standards (W3C, OSI, RFC etc.)

Ökonomisch

• Experimente mit neuen Internetgeschäftsmodellen, die auf Offenheit und • Kollaboration basieren; im Profit- und im Non-Profit-Sektor • Verstehen und Anerkennen von ODWN als Basis für andere, nicht offene Geschäftsmodelle • Drastisch reduzierte Kosten im Hinblick auf den Zugang zu offenen digitalen Artefakten (z. B. Wikipedia) bzw. Mitteln (z. B. Open-Source-Software) • Existenz und Förderung von Start-ups, die den Gedanken des „Social Entrepreneurship“ in die digitale Welt tragen (z. B. Code for America) • Aufklärung von Unternehmen über Mehrwert, Chancen und Risiken von offenen digitalen Netzwerken • Freie Lizenzen wie CC-BY, GPL, Apache Licences etc. • Modelle zur Beschreibung des ökonomischen Wertes von offenen Informationen für Unternehmen

Politisch

• Vorteilhaft ist eine Regulierung, die klare Rahmenbedingungen für den offenen Umgang mit Inhalten definiert und Beteiligte vor ungerechtfertigten Forderungen schützt (z. B. ein novelliertes Urheberrecht, das massiv kollaborative Wertschöpfungsprozesse adäquat behandelt) • Ausweitung der Open-Government-Bewegung (u. a. USA, Großbritannien, Indien): Dies führt längerfristig zu einem anderen Umgang mit Offenheit im öffentlichen Sektor • Öffentliche Wahrnehmung des Wertes und der Notwendigkeit von offenen digitalen Systemen • Verständnis der Funktion und des Wertes von ODWN auf Ebene politischer Entscheidungsträger • Interessensverbände in der Wirtschaft (z. B. BITKOM, ECO, VDE) oder gemeinnützigen Vereinigungen (z. B. NGOs wie Open Knowledge Foundation, Electronic Frontier Foundation, Wikimedia Foundation, Free Software Foundation) • Schutz vor wirtschaftlichen Interessensgruppen, die für Lock-in oder geschlossene Systeme eintreten • Förderung von kleineren Projekten, gerechtere Verteilung der Fördergelder und Verringerung der Einstiegshürden für Förderungen; kleinere, verteilte Strukturen bevorzugen offene Strukturen wie OSS (Carlo Daffara, 2011, Transfer Summit 2011 Oxford)

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