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Bericht des Direktors

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Querschnittbereich

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Gemeinsam durch eine aussergewöhnliche Zeit

Dr. rer. pol. Peter Eichenberger Direktor

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Das Jahr 2020 wird dem Claraspital in mehrfacher Hinsicht in Erinnerung bleiben. Da waren Neueröffnungen, Umzüge ganzer Abteilungen, Betriebsaufnahmen, Zertifizierungen, neue Technologien, weiterlaufende Projekte, die Covid-19-Pandemie und bei alldem etwa 50 000 ambulant oder stationär behandelte Patienten.

Von der Pandemie geprägte Patientenzahlen

Die Behandlung unserer Patienten fand 2020 unter besonderen Voraussetzungen statt: Der Lockdown im Frühjahr hat seine Spuren zahlenmässig bis zum Jahresende hinterlassen. Die Behandlung der Corona-Patienten hat viele Mitarbeitende gefordert, an die Grenzen gebracht und fordert noch immer. Wann hat es das je zuvor gegeben? Das Claraspital ohne planbare Eingriffe, eine Zeit lang halb leer, Mitarbeitende in Kurzarbeit, keine Besucher, überall Schutzmasken, regelmässige Taskforces.

Das stationäre Patientenaufkommen bewegte sich bedingt durch den Lockdown im Frühling 2020 etwa 5,5 % unter Vorjahresniveau. Dieser Rückstand erstreckt sich über fast alle Disziplinen und praktisch über das gesamte Einzugsgebiet. Einzig die Urologie und die Radioonkologie behandelten mehr stationäre Patienten als im Jahr zuvor.

Insgesamt hat das Claraspital im Jahr 2020 10 520 Patienten stationär aufgenommen. Ambulant liegen wir auf Vorjahresniveau und haben sogar 1,6 % zugelegt: Hier konnten die Rückstände im Verlaufe des Jahres in vielen Bereichen aufgeholt werden. Erfreulicherweise liegen die Radiologie und auch hier die Radioonkologie sogar über Vorjahr.

Im Bereich der hochspezialisierten Baucheingriffe konnten die Vorgaben bzw. die geforderten Mindestfallzahlen der nationalen Liste der hochspezialisierten Medizin klar übertroffen werden. Vier der fünf hochspezialisierten Baucheingriffe wurden 2020 am Claraspital erbracht. Die hochspezialisierte Leberchirurgie wird gemäss Konzept Clarunis nur noch am Universitätsspital Basel erbracht. Clarunis – Universitäres Bauchzentrum Basel stellte die Versorgung dieser Patienten selbst in einem schwierigen Umfeld sicher.

Spannende Projekte, erfreuliche Meilensteine

Trotz Covid-19 haben einzelne Grossprojekte Fortschritte erzielt oder konnten abgeschlossen werden. Die neue Sprach- und Datenkommunikation kommt nach anfänglich erheblichen technischen Schwierigkeiten in ruhigeres Gewässer und ist in Betrieb. Das im Januar eröffnete Begegnungszentrum CURA hat die Erwartungen übertroffen. Über 2000 Besucher haben dieses Zentrum im Berichtsjahr besucht. Qualitätsbezogen hat die Deutsche Krebs gesellschaft neu sowohl das Speiseröhrenkrebs- als auch das Brustkrebszentrum zertifiziert und die bestehenden Zentren (Darmkrebs-, Pankreaskrebs- und Prostatakrebszentrum) positiv auditiert bzw. rezertifiziert. Auch das nach dem schweizerischen Q-Label zertifizierte Brustzentrum mit Rheinfelden steht in den Startlöchern. Alle Auszeichnungen sind Ausdruck der hohen Qualität in diesen Fachbereichen. Mit der Entwicklung und Einführung eines Lohn- plus Abgeltungsmodells für Mitarbeitende bzw. Kaderärzte haben wir Anstellungsbedingungen gemäss den Anforderungen der Zukunft beschlossen.

Last, but not least haben wir ein neues Spitalgebäude in Betrieb genommen, den Neubau Hirzbrunnen. 530 Mitarbeitende aus 31 unterschiedlichen Organisationseinheiten und 18 Abteilungen arbeiten im neuen Hirzbrunnenhaus, was fast der Hälfte der Belegschaft am Claraspital entspricht. Bei laufendem Betrieb ist mit dem Neubau Hirzbrunnen ein eigentliches neues Spital entstanden mit Notfallstation, Diagnostikabteilung, Operationssälen, medizinisch und therapeutischen Abteilungen, Bettenstationen, Zentralsterilisation, Lagerhallen, Haustechnik und Verwal-

tung. Wir haben uns sehr schnell an die Qualität der neuen Räumlichkeiten gewöhnt.

Gut eingebettet und vernetzt

Weiterhin erfreulich ist die Zusammenarbeit mit den Hausärzten, den Spezialisten sowie vor- und nachgelagerten Institutionen und zahlreichen Partnern. Diese gute Vernetzung gilt es zu erhalten, weiterzupflegen und 2021 gezielt auszubauen.

Ihnen allen herzlichen Dank

2020 war ein aussergewöhnliches und aussergewöhnlich intensives Jahr. Gross, zum Teil enorm war das Engagement der Mitarbeitenden und Führungskräfte, die trotz Pandemie die Kulturkriterien des Claraspitals – «gemeinsam», «kompetent» und «verantwortungsbewusst» aktiv lebten. Dank ihnen konnten wir dieses Jahr trotz allem meistern. Herzlichen Dank dafür!

Der Geschäftsbericht des Direktors endet wie gewohnt mit dem Dank an die Trägerschaft, den Verwaltungsrat und die Partner, Zuweiser, Finanzierer und an die Behörden, insbesondere an das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt, aber auch an Basel-Landschaft. Ein besonderer Dank geht an den Regierungsrat und an den Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt für die substanziellen Unterstützungszahlungen für die vom Claraspital erbrachten Corona-Leistungen.

Dr. rer. pol. Peter Eichenberger Direktor

Die 24-StundenNotfallstation des Claraspitals ist erste Anlaufstelle für viele Patienten. Im Neubau Hirzbrunnen verfügt sie mit 15 Räumen und insgesamt 21 Behandlungsplätzen über wesentlich mehr Platz. Kurze Verbindungswege ermöglichen einen schnellen Zugang zu den diagnostischen Abteilungen, den Operationssälen, der Intensivmedizin sowie zum Herzkatheterlabor.

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