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BLICK VON AUSSEN ZEIGT NEUE PERSPEKTIVEN AUF
from CKW Blitz 252
by CKW AG
Zusammen erreichen wir Mehrwert – in anspruchsvollen Phasen des Wandels stärkt CKW ihre Marktposition. Um ein erfolgreiches Change-Mindset zu entwickeln, ist der Blick von aussen hilfreich. Wo stehen wir heute und welche neuen Verhalten helfen uns, die gemeinsamen Ziele zu erreichen?
Die Häufigkeit und das Ausmass von Veränderungen in Unternehmen scheinen stetig zuzunehmen. Mit viel Engagement werden neue Prozesse erarbeitet, Fusionen umgesetzt und neue Strategien implementiert. Die Veränderungsprojekte sind meist auf Rationalisierung, Optimierung und Standardisierung ausgerichtet. Folgerichtig werden in erster Linie Fachberatungspersonen engagiert. Doch Veränderungsprozesse bergen das Risiko, hinter den gesteckten Zielen zurückzubleiben.
Die Betroffenen verändern ihre Denk- und Einstellungsweise, das sogenannte Change-Mindset, nur langsam. Sie sind verunsichert, was Widerstand auslösen oder einen Leistungsrückgang zur Folge haben kann. Als Reaktion auf solche Herausforderungen prüfen Unternehmen den Einsatz externer Dienstleister. Ein professionelles Change Management gewährleistet einen zielführenden Blick von aussen und hilft, die emotionale Veränderungsenergie sowie die Motivation der Mitarbeitenden für Neues nachhaltig zu sichern.
Marion Schmid, das Schwerpunktthema dieser «Blitz»-Ausgabe lautet «Blick von aussen». Wie wichtig ist für Unternehmen eine solche Aussensicht?
In den vergangenen Jahren haben wir Menschen und die Unternehmen viel gelernt im Umgang mit Veränderungen. Solche Erfahrungen und Expertisen sind ein essenzieller Teil, um einen Change erfolgreich umzusetzen. Sehr häufig ist aber auch entscheidend, dass eine kritische Stimme von aussen auf blinde Flecken aufmerksam macht. In Unternehmen werden Transformationen oftmals mittels Projekten gemanagt, der Fokus liegt auf neuen IT-Systemen oder dem Definieren neuer Prozesse. Allerdings bringen erst die beteiligten Mitarbeitenden diese Neuerungen zum Erfolg und Brillieren. Mit dem Blick von aussen gelingt es den Unternehmen, die Mitarbeitenden ins Zentrum zu stellen, ihre Potenziale, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in den Change-Prozess zu integrieren. Nebst den fachlichen Fragestellungen rückt somit der Erfolgsfaktor des Change-Mindset in den Vordergrund. Die Leitfrage lautet: Wo stehen wir heute und welche neuen Verhalten dienen uns, die gemeinsamen Ziele zu erreichen?
Welche Schlüsse lassen sich daraus für den Change-Prozess ableiten?
Eine Change-Begleitung bietet eine Vielzahl an Mehrwerten für ein Unternehmen. Führungskräfte profitieren von gezielter, zusätzlicher Expertise. Oft erzählen mir Führungspersonen, dass dies für sie eine enorme Entlastung im anspruchsvollen Alltag bedeutet. Es schafft den Leadern Raum zum Wahrnehmen und Reflektieren. Gemeinsam werden die anstehenden Phasen der Veränderung geplant und auf die definierten Ziele ausgerichtet. Während der Umsetzung der individuell zusammengestellten Massnahmen können neue Erkenntnisse rasch und kompetent besprochen werden. Im Nachgang werden die weiteren Schritte gemeinsam geplant. Regelmässig die Fortschritte und Entwicklungen zu prüfen, ist ein wichtiges Element der Begleitung. Erfolge zu erkennen und wertzuschätzen, ist in emotionalen anspruchsvollen Zeiten enorm wichtig.
Wie erleben die Mitarbeitenden eine solche Transformation?
Die Reaktionen auf eine Veränderung sind unterschiedlich: Freude, Motivation, Abwarten, passives Beobachten, Ängste oder auch Widerstände sind natürliche emotionale Reaktionen. Es ist die Aufgabe der Führungskräfte, Akzeptanz und Raum für Emotionalität zu schaffen. Meine Erfahrung zeigt, dass Mitarbeitende ein hohes Engagement einbringen, um eine Veränderung zum Erfolg zu führen. Eine Veränderung umzusetzen und zu verankern, bedeutet, dass wir über lange Zeit den Fokus darauf halten. Ebenso ist es erfolgversprechend, wenn eine kontinuierliche Integration aller Mitarbeitenden erfolgt. Auf dem Weg kann es auch notwendig sein, gemeinsam Ziel und Fokus anzupassen.
CKW Gebäudetechnik AG wächst sehr stark – auch durch Übernahmen. Welche Herausforderungen kommen in solchen Situationen auf das Unternehmen und die Mitarbeitenden zu?
Meist liegt der erste Gedanke auf der Zusammenführung von Systemen und Prozessen und deren Synergien. Dies ist ein wichtiges Element. Allerdings können auch unterschiedliche Firmenkulturen und Menschen aufeinanderprallen. Die daraus folgenden Zusammenführungen zu neuen Teams ist ein emotionaler Weg. Verhaltenes Abwägen trifft auf Vorwärtsdrang. In diesen Momenten höre ich öfter den Wunsch nach einer Checkliste als Orientierungshilfe. Doch leider gibt es keinen Punkteplan, der den Erfolg garantiert.
Mit einem strukturierten Vorgehen und auf das Unternehmen speziell angepassten Methoden gilt es, den Weg gemeinsam zu gestalten. Erfolge zu ermöglichen, ist wichtig, um mit Energie die nächste Iteration zu planen und anzugehen.
Welche Tipps geben Sie Unternehmen für ChangeProzesse auf den Weg?
Für mich stehen die betroffenen Mitarbeitenden im Fokus. Zentrale Faktoren sind: Vertrauen in die Mitarbeitenden und deren Expertise aufbauen, Freiraum für Ideen schaffen und den Teams Erfahrungen ermöglichen. Damit dies gelingt, sind Führungskräfte gefordert, neue Vorgehensmethoden anzuwenden und das eigene Change-Mindset zu festigen. Ein bewährter Ansatz ist ein von mir selbst entwickeltes «Drei-Schritte-Modell». Erfahrungsgemäss wird der erste Schritt «Informieren und Trainieren» in den Unternehmen gut umgesetzt. Mit Blick auf die folgenden Schritte «Integrieren» und «Engagieren» sind Führungspersonen angehalten, den eigenen Führungsstil zu reflektieren und anzupassen.
und Geschäftsführerin der Marion Schmid Change Management GmbH
Welche Tipps haben Sie für Mitarbeitende, die von Change-Prozessen betroffen sind?
Veränderungen erfolgen aus unterschiedlichen Gründen. Sei es eine strategische Neuausrichtung oder veränderte Kunden- und Wettbewerbssituationen oder neue gesetzliche Vorgaben. Als Mitarbeitende sind wir von diesen Entscheiden betroffen und müssen uns mit der bevorstehenden Veränderung anfreunden. Mit fokussierten Workshops gelingt es vielen Teams, den Mitarbeitenden zu ermöglichen, aus der passiven Reaktion hinauszutreten und sich mit aktiven Beiträgen einzubringen. Mit diesen Expertisen werden Handlungsfelder erarbeitet und die Veränderung kann von den Mitarbeitenden mitgestaltet werden. Es ist eine beflügelnde Kraft, wenn die Menschen ihren Beitrag leisten können und dabei erfolgreich sind.
Gibt es Herausforderungen, die das Change Management in einem Veränderungsprozess nicht allein bewältigen kann?
Meist gelingt es rasch, Massnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Die Arbeit am Mindset jedes Einzelnen benötigt aber viel Zeit und Geduld. Bei Transformationen ist das stetige Zusammenspiel von Strategie, Struktur, Prozessen mit Führungsstil und Kultur unerlässlich. Die Menschen auf diesem Weg konsequent zu integrieren, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Aufgrund dieser komplexen Gegebenheiten ist es unerlässlich, als Team unterwegs zu sein und sich auch nicht zu scheuen, externen Rat und Unterstützung zu holen.
Interview: Röbi Keller, CKW
KOMMENTAR
Für unseren Geschäftserfolg sind gut funktionierende Arbeitsabläufe – von der Auftragsgewinnung bis zum Projektabschluss – entscheidend. Genauso wichtig ist die Qualität eines Produktes oder einer Dienstleistung. Gerade deshalb sind die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung unserer Organisation eine wichtige Grundlage für langfristigen Erfolg.
Betriebsblindheit kann schnell ein ernst zu nehmendes Problem werden. Sätze wie «Das haben wir schon immer so gemacht» sind eine Gefahr für den Fortschritt und somit für die Wettbewerbsfähigkeit jedes Unternehmens.
Umso wichtiger ist daher ein Blick von aussen auf bestehende Prozesse und Systeme. Wir haben die einmalige Gelegenheit, diese Aussensicht von unseren Mitarbeitenden der neu integrierten Unternehmen zu erhalten: Im Teamwork können wir gegenseitig voneinander lernen und profitieren.
Diese einmalige Chance wollen wir uns als CKWGruppe nicht entgehen lassen. Wir fordern euch alle auf, uns eure Beobachtungen und Erfahrungen mitzuteilen und sie im Team und mit euren Vorgesetzten zu diskutieren. So finden wir neue Lösungen und tragen zum gemeinsamen Geschäftserfolg bei. Vielen Dank dafür!
Linus Gähwiler, Leiter Geschäftsbereich Gebäudetechnik
Zur Person Marion Schmid, seit 2014 Inhaberin und Geschäftsführerin der Marion Schmid Change Management GmbH. Sie ist Betriebswirtschafterin und hat einen Executive MBA Integrated Management an der Fachhochschule Bern mit Fokus auf Change Management, Strategie und Innovation gemacht.