Bruno Manser - Tagebücher aus dem Regenwald

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Kurlige [eigenartige] Gestalten sind die Seegurken; weder Schnecke noch Wurm. Und immer wieder die etwas bange Frage bei der Begegnung mit unbekannten Lebewesen, ob Anfassen mit Schmerz belohnt wird. Wieder Mal Glück gehabt. Beim Heben aus dem Wasser entleert sich der prall gefüllte Hohlkörper

mit

einem

feinen

Strahl und fühlt sich bald schwabbelig an. Die häufigste Art ist grau gefärbt, mit grossen schwarzen Flecken. Daneben gibt es noch je eine grosse (30–40 cm lange) schwarze und kleinere (10–15 cm) braune Art mit Saugnäpfen.

Ich buckle meinen Rucksack von 25 kg an einen einsamen Strand. Einziger Proviant sind 3 kg Reis, ein wenig Öl und ein paar Zwiebeln. Ich möchte wissen, ob es möglich ist, nur von der Natur zu leben. Am felsigen Ufer brechen sich gischtend die Wellen. Wo das Wasser in einen Spalt drängt, schiesst eine haushoche weissschäumende Fontäne in die Luft.

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