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Der Standard * Ăsterreichs unabhĂ€ngige Tageszeitung Wien, am 17.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 2 Druckauflage: 57 668, GröĂe: 70,54%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13051903, SB: Ischgl
Coronavirus-Infektionen in Ăsterreich
Kontrollen fĂŒr Urlauber, Konzept fĂŒr Skifahrer und SchĂŒler
TĂ€gliche Neuinfektionen (Stand jeweils 9.30 Uhr)
Die ĂVP nimmt Gesundheitsminister Anschober in die Pflicht und will mehr Personal an der Grenze sehen
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Ă€hrend beim aktuellen Sommertourismus die Corona-Regeln bei der Ein- und Ausreise das dominierende Thema sind, macht man sich in Tirol auch schon intensiv Gedanken um die kommende Wintersaison â und im Speziellen um das AprĂšs-Ski. Landeshauptmann GĂŒnther Platter (ĂVP) fordert bundesweit einheitliche Regeln, unter welchen Voraussetzungen diese Lokale, aber auch Bars und Diskotheken im Herbst und Winter geöffnet haben können. In die Pflicht nahm er Gesundheitsminister Rudolf Anschober (GrĂŒne), mit dem es GesprĂ€che gebe. Falls der Bund Restriktionen vorschreibe, mĂŒsse man auch ĂŒber EntschĂ€digungszahlungen fĂŒr Betreiber reden. Platter machte sich damit einen VorstoĂ des Tiroler Wirtschaftsbundes zu eigen, der bereits vor einigen Tagen auf klare, strikte Regeln fĂŒr das AprĂšs-Ski gedrĂ€ngt und auch EntschĂ€digungszahlungen ins Spiel gebracht hatte. Man dĂŒrfe jedenfalls âkeine vermeidbaren Fehlerâ machen, sagte Wirtschaftsbundob-
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Quellen: APA / BMI | DER STANDARD
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mann und Seilbahnsprecher Franz Hörl (ĂVP). Es gehe auch darum, sich gegen eine âzweite mediale Welleâ zu rĂŒsten. Von einer generellen Vorverlegung der Sperrstunde beim AprĂšs-Ski auf 17 Uhr hĂ€lt Hörl âim Ăbrigen nichtsâ. Mit den VorgĂ€ngen rund um den Party- und Corona-Hotspot Ischgl setzt sich auch eine Expertenkommission auseinander, die das auch international heftig kritisierte Tiroler Krisenmanagement prĂŒft. Platter: âIch gehe von einem fundierten Bericht und von Manöverkritik aus.â
Selbstlob und Sticheleien Mit Kritikmanövern rund um das Thema Balkan-Reisende rĂŒckten am Wochenende hingegen tĂŒrkise Mitglieder der Bundesregierung aus. Innenminister Karl Nehammer kombinierte Selbstlob mit Sticheleien Richtung Gesundheitsminister Anschober, indem er per Aussendung wissen lieĂ: âDie Polizei kontrolliert derzeit deutlich mehr als die Gesundheitsbehörden.â Zuweilen mĂŒssten die
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Polizeibeamten folglich ohne UnterstĂŒtzung der Gesundheitsbehörden walten. Letztere sollten schleunigst ihren Personaleinsatz erhöhen, um an den GrenzĂŒbergĂ€ngen auch verstĂ€rkt Corona-Tests durchfĂŒhren und HeimquarantĂ€ne anordnen zu können, begehrte Nehammer. Vom Gesundheitsministerium gab es am Freitag allerdings ohnedies einen Erlass zur Intensivierung der gesundheitsbehördlichen Einreisekontrollen an den Grenzen zu Italien, der Slowakei, Slowenien und Ungarn. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ĂVP) bot wiederum 160 Soldaten zur Assistenz an. Allzu lange dauert die Hochphase des Sommertourismus allerdings ohnehin nicht mehr. Anfang September beginnt im Osten Ăsterreichs schon wieder die Schule. Mit Spannung erwarten Eltern, SchĂŒler und Lehrer daher das Corona-Konzept fĂŒr das neue Semester. Bildungsminister Heinz FaĂmann (ĂVP) will es am Montagvormittag auf einer Pressekonferenz prĂ€sentieren. (krud, ta)
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