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Salzburger Nachrichten Salzburg, am 14.07.2020, 312x/Jahr, Seite: 12 Druckauflage: 65 963, Größe: 86,48%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13005091, SB: Ischgl
Maskenpflicht auf Mallorca Nach unkontrollierten Partys auf dem Ballermann wächst die Sorge, dass die Baleareninsel zu einem neuen Corona-Risikogebiet werden könnte. RALPH SCHULZE PALMA. Tagsüber an den Strand, am
Abend Feiern am Ballermann. So sieht Urlaub für etliche deutschsprachige Touristen auf Mallorca aus. Nachdem es in den vergangenen Tagen zu unkontrollierten Massenpartys im Ballermann-Viertel kam, klingeln nicht nur in Spanien die Alarmglocken. Die Sorge wächst, dass Mallorca zum CoronaRisikogebiet werden könnte. „Wir müssen sehr aufpassen, dass der Ballermann kein zweites Ischgl wird“, warnte Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag. Mallorca als europäischer Virus-Hotspot – das wäre das Ende des Tourismus auf der Insel. Ein Paradies, das bisher dank seiner Lage glimpflich davonkam.
In den vergangenen vier Wochen, in denen der Tourismus wieder ansprang, gab es nur wenige Neuinfektionen. Doch mit steigender Urlauberzahl wächst auch das Risiko. „Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass mit einem Virenausbruch die Saison beendet ist“, warnt der balearische Tourismusminister Iago Negueruela.
Auch auf Nachbarinseln gilt Mundschutzpflicht Deswegen verschärft Mallorca den Coronaschutz: Seit Montag besteht weitgehende Maskenpflicht, auch auf den Nachbarinseln Ibiza, Menorca und Formentera. Einheimische wie Touristen dürfen nicht ohne Mund-Nasen-Schutz aus dem
Haus. Ausnahmen gelten beim Sport, am Strand, am Pool und auf der Promenade, soweit 1,5 Meter Sicherheitsabstand gewahrt werden können. Essen und trinken in Bars und Restaurants darf man „oben ohne“, man muss die Maske aber auflassen, bis die Bestellung auf dem Tisch steht. Bei Missachtung drohen bis zu 100 Euro Strafe. Diese Woche gibt es nur Ermahnungen, ab 20. Juli werden Strafen verhängt. Angesichts steigender Coronazahlen auf dem Festland ist nicht auszuschließen, dass es bald einen landesweiten Maskenzwang in der Öffentlichkeit geben wird. Spaniens Hoteliers befürchten, dass die Maskenpflicht abschreckend wirken könnte und die Urlauber auf andere europäische Ferienziele mit lockereren Regeln umbuchen.
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Verschärft wurde die Maskenpflicht am Montag auch im Reiseland Kroatien. Bisher musste Mundund Nasenschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Gleiches gilt nun auch für Geschäfte und Einkaufszentren – sowohl für Kunden als auch für Beschäftigte. Im Gastgewerbe gilt dies nur für das Personal, das in Kontakt mit Gästen ist – oder beim Zubereiten und Servieren von Getränken und Speisen. Maskenpflicht gilt auch für Gesundheitseinrichtungen. Indessen lockerte die russische Hauptstadt Moskau trotz vieler Corona-Neuinfektionen die Maskenpflicht. Seit Montag ist der MundNasen-Schutz im Freien freiwillig. Vorgeschrieben ist er weiterhin in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen.
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