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Salzburger Nachrichten Salzburg, am 19.06.2020, 312x/Jahr, Seite: 18 Druckauflage: 67 020, Größe: 99,92%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 12958959, SB: Ischgl
LESERBRIEFE
Überzogener Führungszeugnis Vorwurf an Ischgl für Maturanten Natürlich kann man nicht ganz Ischgl in einen Topf werfen und sehr viele Touristen kommen auch dorthin zum Skifahren. Wie die fotografische Dokumentation von Lois Hechenblaikner zeigt, die ja laut Beitrag über Jahre entstanden ist, scheint das Ganze aber einigermaßen aus dem Ruder gelaufen zu sein. Wenn ich mich dann auch noch an ein Fernsehinterview von Herrn Aloys erinnere, wundert mich das gar nicht mehr. Er hat ja damals seine Pläne zur „Weiterentwicklung“ des Tourismus in Ischgl vorgestellt und da fragt man sich dann schon, wo wahrscheinliche Profitgier noch hinführen soll. Corona hat nun gezeigt, dass es auch hier Grenzen geben sollte. Die Rückbesinnung auf Natur und gesundes Leben sollte eigentlich das Streben nach Profit übersteigen. Bitte, liebe Ischgler, besinnt euch auf eure alten Werte zurück und ihr seid schnell wieder aus den negativen Schlagzeilen heraus. Der Vorwurf der Nestbeschmutzung von Zellmann ist weit überzogen und Verharmlosung bringt nichts. Herwig A. Mackinger BA 3133 Traismauer
Bedingt durch die Coronakrise wurde für Maturanten erstmals die Note der 8. Klasse und die der Klausurnote zu einer zusammen gefasst, d. h. wenn man im Zeugnis in einem Gegenstand einen 3er hatte, konnte man bei negativen Klausurprüfung nicht durchfallen. Die Folge: Es gab Maturanten, die Klausurarbeiten nicht ernst nahmen und vorzeitig oder unvollständig abgaben. Dabei gäbe es eine gesetzlich mögliche Lösung: Eine adaptierte Wiederaufnahme von Verhaltensnoten – eine Art Führungszeugnis, das sich auf die Arbeitshaltung der Schüler in der Oberstufe bezieht und verbal und differenziert auf jeden Maturanten eingeht – beschlossen durch den gesamten Lehrkörper einer Klasse. Jeder Arbeitgeber würde sich darüber freuen, kein Maturant würde eine Maturaarbeit durch seine Arbeitshaltung quasi boykottieren. Dadurch würde auch Fleiß belohnt und das wäre doch ein Gewinn für alle, oder?
musste ich Ihren Beitrag über Ischgl und das Buch von Herrn Hechenblaikner lesen. Besonders manipulativ und nicht objektiv sind die von Ihnen veröffentlichten Fotos. Diese wurden ausnahmslos bei vielen Closings rund um den 1. Mai von Herrn Hechenblaikner selektiv aufgenommen! Und das Closing am 1. Mai ist nun einmal nicht repräsentativ für den erstklassigen Skiort Ischgl während einer langen Wintersaison. Ich bin seit Jahrzehnten Gast in Ischgl, zu den unterschiedlichsten Zeiten und seit mehr als 20 Jahren auch Gast beim Closing und kann dies definitiv beurteilen. Hier wurde Ihrerseits bewusst oder (hoffentlich) unbewusst ein falsches und generalisierendes Bild von Ischgl vermittelt, welches dem aktuellen medialen und nicht gerechtfertigtem Ischgl-Bashing entspricht. Mag. Thomas Weidinger 6020 Innsbruck
Da war es auf einmal ganz still
der, kein plaudernder Spaziergänger. Meine Gedanken gingen sofort zurück in die Zeit, als ich 1944 in die erste Klasse Volksschule kam. Am 14. Oktober war es auch so still: Um 11.30 Uhr heulten die Sirenen, um zirka 12 Uhr flogen die Bomber über uns hinweg nach Freilassing. Auch der Salzburger Dom und das Kaiviertel wurden getroffen. In dieser Katastrophe war es auch so still. Wir saßen im Keller, die Großmutter und die Mutter beteten, wir Kinder weinten. Wir hatten Angst um unseren Vater, der ja im Kireg war. Das war die Stille in der Katastrophe, an die ich mich sofort erinnern musste. Und dann: Was taten die Menschen nach dem Ende der Katastrophe? Sie haben nicht gejammert, sondern wieder angepackt und sahen zuversichtlich in die Zukunft, obwohl man nicht viel hatte: kein reichliches Essen, keine neuen Kleider, keine Leckereien. Man könnte aus dieser Zeit für heute etwas lernen und zufriedener werden.
8055 Graz
Am Beginn der derzeitigen Krise war es wieder so. Keine Autos, keine lärmenden Kin-
Falsches Bild wurde geschaffen
Salzburger Nachrichten, Karolingerstraße 40, 5021 Salzburg, Fax: 0662/8373-399, leserforum@sn.at, bitte max. 800 Zeichen
Dr. Helfried Weinhandl
Mit großer Verwunderung, nein, mit größter Verärgerung
Univ.-Prof. Dr. Franz Viktor Spechtler, 5082 Grödig
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