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Graz, am 20.06.2020, 312x/Jahr, Seite: 62-63 Druckauflage: 279 449, Größe: 88,04%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 12961013, SB: Ischgl

Beruf & Bildung

in der Steiermark.

„Nicht die Asche anbeten“

INTERVIEW. Sydney, San Diego, Kitzbühel: Stanglwirt-Juniorchefin Maria Hauser über Fortschritt in einem Traditionshaus, SinnFluencer, Beurteilungen im Netz und warum Kitz nicht Ischgl ist. Von Carmen Oster er Stanglwirt ist – auch wegen der Weißwurstparty am Rande der Kitzbühel-Rennen – weltbekannt und seit 1722 ist er im Besitz Ihrer Familie. Wie ist es, im Hotel aufzuwachsen? MARIA HAUSER: Meine Ge-

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Familienbetrieb einsteigen möchte. Gleichzeitig hätte ich in den USA mein Arbeitsvisum verlängern können. Es war ein Bauchgefühl, das mich zurückgebracht hat. Die Zeit war reif.

schwister und ich haben uns ein Zimmer mit Stockbett geteilt. Für uns war es völlig normal, unser Zuhause mit Gästen und Mitarbeitern zu teilen. Es war und ist wie ein Stück heile Welt, in der wir groß werden durften.

Wie setzt man sich gegen die erfahrene Generation durch?

Im Rahmen Ihrer Ausbildung zog es Sie nach Sydney und Kalifornien. War es wichtig, Österreich zu verlassen?

Das war ein Abnabeln und Erwachsenwerden. Ich habe die Welt kennengelernt, Lebenserfahrungen gesammelt, viel leisten und mich teilweise doppelt und dreifach beweisen müssen. So konnte ich mit viel mehr Selbstvertrauen zurückkehren. Mein Vater hat mich immer wieder in Entscheidungen eingebunden, auch als ich auf der anderen Seite der Erde war. Dadurch war ich in irgendeiner Form immer mit daheim verbunden. Dann kam der Tag, an dem er mich fragte, ob ich in den

Glücklicherweise ist es bei uns in der Familie ein Miteinander – auch generationenübergreifend. Natürlich wird da auch diskutiert. Aber wir spielen wie in einem Orchester – jeder spielt seinen Part. Es klingt harmonisch. Kann man als junge Führungskraft in einem Traditionshaus überhaupt etwas verändern?

Selbstverständlich. Traditionsbewusstsein heißt nicht, die Asche anzubeten, sondern das Feuer immer wieder neu zu entfachen. Die Welt entwickelt sich weiter. Es ist wichtig, Trends rechtzeitig zu erkennen. Die bäuerlichen Grundwerte des Stanglwirts und das Vermitteln von Nestwärme, Geborgenheit, Wertschätzung und Sicherheit sind Faktoren, die uns immer ausgemacht haben und die in Zukunft wichtiger denn je

sind. Das ist ehrlich gelebte Identität. Wie wichtig ist Höflichkeit in der heutigen Geschäftswelt?

Vor allem in der Geschäftswelt wurde es oft als Schwäche aus-

gelegt, wenn jemand höflich aufgetreten ist. Dabei ist es ein Ausdruck von Stärke und Mut, Professionalität mit Herz zu vereinen und das eine schließt das andere nicht aus – ganz im Gegenteil.

zählt als: 5 Clips, erschienen in: Steiermark und Kärnten gesamt (Weiz, Ennstal, Graz, Leoben, Murtal, Mürztal, Süd-, Südwest-, Südost, - Ost-, Weststmk -- Klagenfurt, Lavanttal, St. Veit, Oberkärnten, Osttirol, Villach, Völkermarkt, Feldkirchen) Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Seite: 1/2 Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0316/875*0).Pressespiegel Seite 29 von 55

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