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1. Deutscher Shar Pei Club
Charakter, Aussehen und Verwendung
Selbstbewusst und ruhig präsentiert sich seine Majestät der Shar-Pei. Er ist eine intelligente Persönlichkeit mit einer großen Portion eigenem Charakter, was ihn auch so liebenswert macht. Er ist fremden Personen gegenüber meist zurückhaltend und reserviert, seine eigene Familie liebt er dagegen bedingungslos. Oftmals knüpft er sich an eine Person, weshalb er auch als „Ein-Mann-Hund“ bezeichnet wird. Er ist ein erstklassiger Wächter und manchmal ambitionierter Jäger, der gerne eigenständig agiert. Eine liebevoll und konsequente Erziehung mit viel Geduld sollte selbstverständlich sein.
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Seine Falten haben ihm sein charakteristisches Äußeres verliehen und ihm den Beinamen „Chinesischer Faltenhund“ eingebracht. Jedoch ist eine mäßige Faltenbildung beim erwachsenen Shar-Pei an Kopf, Widerrist und Rutenansatz erwünscht.
Zu seinen weiteren besonderen Rassemerkmalen zählen seine blaue Zunge und sein harsches und borstiges Fell, welches in drei Varianten vorkommt: Das ursprüngliche sehr kurze und stachelige Pferdehaar (horse-coat), das bis zu 2,5 cm lange brush-coat-Fell sowie das langhaarige bear-coat-Fell, wobei nur die ersten beiden Felllängen dem FCI-Standard entsprechen.
Der Shar-Pei ist eine sehr vielseitige Rasse: So individuell wie der Sportsgeist der Menschen, sind auch die sportlichen Vorlieben der Rassevertreter. Es gibt Shar-Peis, die begeistert Agility, Gebrauchshundesport, Fährtenarbeit oder Dummy-Training machen. Andere laufen gerne am Rad. Shar-Peis sind ideale Begleiter auf Wandertouren und Relaxen auch gerne mal auf der Couch. Nur eins möchte der Shar-Pei nach Möglichkeit immer – bei seinem Menschen, bei seiner Familie, sein.
Geschichte der Rasse
Es ist nicht immer einfach eine Hunderasse hinsichtlich ihres Ursprungs einzuordnen. So ist es auch beim Shar-Pei. Er war in China ein
Hund einfacher Bauern. Das ist wohl auch der Grund, weshalb es kaum schriftliche Quellen gibt. Die Stadt Dah Let wird als Herkunftsort bezeichnet. Private Haustierhaltung war in der Volksrepublik China 1949 verboten und so stand die Rasse bald kurz vor dem Aussterben.
1973 bat der chinesische Züchter Matgo Law amerikanische Züchter um Hilfe, diese einzigartige Rasse zu retten. Er hat sich dadurch in besonderer Weise für diese Rasse eingesetzt und zu deren Erhaltung beigetragen! Und so gelang es dann auch, dass der Shar-Pei über die USA nach Deutschland kam!
Unser Club, der 1. Deutscher
Shar-Pei Club 1985 e.V. 1985 gründeten ein paar Shar-Pei-Enthusiasten den 1. Deutschen Shar-Pei Club 1985 e.V., kurz 1. DSPC 85. Als einziger Verein in Deutschland, der sich ausschließlich der Rasse Shar-Pei widmet, konnten wir schließlich Matgo Law als Schirmherr gewinnen.
Seither ist unser erklärtes Ziel dem Shar-Pei das Ansehen innerhalb der Hundewelt zu verschaffen, das ihm gebührt: als gesunde, aktive und wesensfeste Rasse.
Warum einen Welpen vom 1. DSPC?
I. Hohe Ansprüche an Gesundheit, Wesen und Rasse-Typ
Das Tierwohl und die Gesundheit unserer Hunde stehen seit jeher an oberster Stelle. Deshalb stellt unser Verein hohe Anforderungen an die Zucht und damit an seine Zuchtverantwortlichen, wie Züchter- und Deckrüdenbesitzer. So sind für unsere Zuchttiere Gesundheitsnachweise zu erbringen, die dem jeweils aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand Rechnung tragen.
Darüber hinaus wird bei unseren Zuchttieren besonderes Augenmerk auf die VDH Breed Specific Instructions (BSI) gelegt, um Übertypisierung und gesundheitsgefährdende Auswirkungen zu verhindern.
Diese umfassen nachfolgende Bereiche :
- Augen: korrekter Lidschluss
- Haut: korrekte Hautbeschaffenheit und keine übermäßige Faltenbildung
- Lippe: keine Rolllippe
- Ohren: frei von Hautreizung
- Zähne: korrektes Scherengebiss
Neben der Gesundheit legen wir viel Wert auf das Wesen unserer Zuchthunde. Dieses wird in einer gesonderten Verhaltensbeurteilung überprüft. Dabei ist ein freundlicher und gutartiger Charakter für das Bestehen ausschlaggebend. Durch die Zuchtzulassungsprüfung wird eine Auslese von Zuchttieren getroffen, die neben ihrer gesundheitlichen Tauglichkeit in ihrem Wesen und ihrem Phänotyp zur Erhaltung und Förderung der Rasse geeignet erscheinen. Durch diese Auslese soll die Häufung positiver Merkmale und die Verringerung negativer Merkmale nach gültigem Rassestandard erreicht werden. Maßstab des Rasseideals ist der FCI-Standard 309. Unser Ziel sind gesunde, wesensfeste und dem Standard entsprechende Familien- und Zuchthunde.
II. Kontrollierte Zucht
Kontrollierte Zucht steht für eine Bandbreite von Qualitätsmerkmalen, darunter vor allem:
– kontrollierte Zuchtstätten, welche sich an strenge Vorgaben unserer Zuchtordnung und des Tierschutzgesetzes halten
– Zuchtzulassungsprüfung, die unsere Zuchttiere absolvieren müssen
– Wurfabnahmen, die durch unsere Zuchtwarte durchgeführt werden und
– Qualifikationen, welche unsere Züchter erwerben müssen
Darüber hinaus gehen unsere Mindesthaltungsbedingungen für unsere Shar-Peis weit über die Vorgaben des VDH und des Gesetzgebers hinaus. Wir lehnen Zwingerhaltung entschieden ab. Für uns baut Hundehaltung auf Vertrauen zwischen Mensch und Hund auf und sie muss natürlich dem Tierschutz in allen Belangen entsprechen. Unsere Zuchthunde sind Teil der Familie.
Für unsere Zuchthündinnen gibt es ein Mindestalter für das erstmalige Gebären und es ist nur ein Wurf pro Kalenderjahr erlaubt. Selbstverständlich ist auch das „Rentenalter“ zur letztmaligen Belegung festgelegt. Auch können Deckrüden nur in einer begrenzten Anzahl an Deckakten pro Hündin eingesetzt werden, um die genetische Vielfalt zu fördern und um Krankheiten vorzubeugen.
Unseren Welpen muss ein Züchter sowohl räumlich als auch zeitlich optimale Aufzuchtbedingungen bieten. Die dafür notwendige Sachkenntnis der Züchter wird durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sichergestellt. Vor Abgabe der Welpen an ihre neuen Besitzer werden die Welpen einem Zuchtwart vorgestellt, der die Welpen begutachtet und dies in einem Wurfabnahmeprotokoll bescheinigt. Durch eine DNA-Typisierung unserer Welpen und Zuchttiere sorgen wir darüber hinaus für mehr Transparenz in der Hundezucht.
Unsere Züchter fördern primär die Gesundheitsvorsorge unserer Rasse, dennoch sind wir auf die Unterstützung unserer Welpenkäufer angewiesen, um möglichst viele Daten für ein Gesundheitsmonitoring zu erhalten. Dadurch haben wir als Anreiz eine Gesundheitsabgabe etabliert, welche nach Übermittlung der notwendigen Untersuchungsergebnisse an die Welpenkäufer zurückerstattet wird.
III. Unterstützung der Forschung
Von Anfang an haben sich die Mitglieder des Clubs mit persönlichem Einsatz und mit finanziellen Mitteln für das Wohl der Rasse eingesetzt.
An folgenden Forschungsprojekten hat sich der Club beteiligt:
- Seit 2005 wird von Zuchthunden und deren Nachkommen DNA-Proben genommen und eingelagert. 2006 wurden z.B. diese DNAProben einem GKF-Projekt zum Thema „Zur genetischen Variabilität in 12 Hunderassen“ zur Verfügung gestellt.
- 2010 haben Züchter und Mitglieder an der Bewegungsstudie von Prof. Martin Fischer (Universität Jena) mitgewirkt und konnten so einen Beitrag zum Sachbuch „Hunde in Bewegung“ leisten.
- 2016 konnte in enger Zusammenarbeit mit der Tierhochschule Hannover unter Leitung von Prof. Distl ein Gentest zum Krankheitskomplex SPAID (Shar-Pei Autoinflammatory
Disease) entwickelt werden. An diesem Meilenstein war der Club und seine Mitglieder maßgeblich beteiligt. Der 1. DSPC unterstützt auch weiterhin das Forschungsprojekt der Tierhochschule Hannover mit Daten und finanziellen Mitteln.
- Vom Labor Feragen wurde eine Studie über die Diversität in der Rasse Shar-Pei initiiert an der sich die Club-Mitglieder beteiligt haben. Die Studie hat gezeigt, dass der Shar-Pei 10 Haplotypen aufweist, während andere Rassen im Durchschnitt nur 7 Haplotypen aufweisen. Es kann also beim Shar-Pei auf eine hohe Diversität geschlossen werden.

Danke für ihr Interesse
Wir hoffen, dass wir mit diesem kurzen Einblick ihr Interesse für unsere faszinierende Rasse geweckt haben. Auf unsere Homepage www.1-DSPC.de finden sie weitere Information, gerne können sie uns auch persönlich kontaktieren.