Freiwillig engagiert 2012-1

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freiwillig engagiert

Notizen zur Freiwilligenarbeit bei Caritas Luzern

S. 2–3 Aktuelles zu Sans-Papiers und Asylsuchenden im Kanton Luzern S. 4–5 Ein Jahr «In Deutsch unterwegs»

Liebe Freiwillige, lieber Freiwilliger Liebe Interessierte der Freiwilligenarbeit Sara ist heute bei Amira eingeladen. Sie wollen gemeinsam bei Amira zuhause Tee trinken. Die zwei Frauen sind sich am Tag des Flüchtlings begegnet und haben gemeinsam zur Musik getanzt. In der Tee-Oase erzählte Amira, wie sie in ihrem Heimatland Tee zubereiten. Sara konnte sich das nicht vorstellen; kurz entschlossen lud Amira Sara zu sich ein, um zusammen mit ihr die Teezeremonie durchzuführen. Sara lernte dabei auch die Familie von Amira kennen. So anders ist der Alltag von Amira gar nicht, stellte Sara fest. Eine allzu schöne Geschichte, die nichts mit der (Medien-)Realität von Migrantinnen und Migranten, mit Freiwilligenarbeit und Respekt zu tun hat? Das denken wir im Organisationskomitee vom Tag des Flüchtlings nicht. Immer wieder stellen wir fest, dass Respekt dort selbstverständlich ist, wo Menschen sich begegnen, sich und ihren Alltag kennenlernen oder gemeinsam etwas erleben. Deshalb steht der Tag des Flüchtlings 2012 ganz im Zeichen der Begegnung, damit gegenseitiger Respekt selbstverständlich ist und wird. Der Flüchtlingstag bietet dazu verschiedene Konzerte und viele Stände mit Informationen und Essen aus aller Welt an. An diesem Anlass können sich Menschen aus anderen Kulturen mit ähnlichem oder anderem Denken begegnen. Die Caritas Luzern will nicht abwarten und Tee trinken – sie handelt und schafft mit viel Engagement diese Begegnungsmöglichkeiten, weil uns Respekt wichtig ist. Auch die Fachstelle für Freiwilligenarbeit, die alltägliche Begegnungen von Interessierten mit Asylsuchenden, anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen, zum Beispiel beim Deutschunterricht, ermöglicht, schafft dadurch respektvolle Begegnungen. Wir heissen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ganz herzlich willkommen am Tag des Flüchtlings am Samstag, 16. Juni 2012, auf dem Luzerner Kapellplatz. Britta Dehnhardt und Lucia Abächerli Projektkoordination Tag des Flüchtlings

S. 6

Offene Einsatzplätze

S. 7

Vermischtes

S. 8

Veranstaltungen

Nummer 1

Mai 12


Aktuelles

R a t u n d Ta t f ü r d i e U n s i c h t b a r e n

Die Beratungsstelle Sans-

Trotzdem erkundigen sich hin und wieder einzelne

Papiers in Luzern besteht

Sans-Papiers, was wäre, wenn sie sich «outen» und

seit Januar 2012. Seither

versuchen würden, ihren Aufenthalt in der Schweiz

haben immer mehr Men-

zu legalisieren. Auch hier geht Regula Erazo prag-

schen, die ohne geregel-

matisch vor. «Ich verstehe es nicht als meine Aufga-

ten Aufenthalt hier leben,

be, die Personen für dieses oder jenes Vorgehen zu

das Beratungsangebot in

gewinnen. Stattdessen zeige ich ihnen die verschie-

Anspruch genommen.

denen Möglichkeiten auf und mache ihnen klar, was diese bedeuten können. Das ist bei jeder Person individuell.»

An zwei Nachmittagen pro Woche sitzt die ausgebildete Sozialarbeiterin Re-

Ratenweise

Regula Erazo

gula Erazo in einem Büro der St.-Karli-Kirche und

Regelmässig wird die Beratungsstelle auch von den

Kontakt- und

nimmt sich der Fragen und Probleme von Men-

sogenannten «sekundären Sans-Papiers» besucht:

Beratungsstelle für

schen an, die ohne eine Aufenthaltsbewilligung in

Das sind Menschen, deren Aufenthaltsbewilligung

Sans-Papiers, Luzern

Luzern und Umgebung leben. Ihre Zahl wird allein

nicht verlängert oder sie ihnen entzogen wurde.

im Kanton Luzern auf über 700 geschätzt.

Wenn sie dann keine Arbeit haben, sitzen sie buchstäblich im Nirgendwo. Werden sie aufgegriffen,

Auch wenn längst nicht alle potenziell Betroffenen

müssen sie aufgrund ihres illegalen Aufenthalts eine

von der Stelle wissen: Über mangelnde Arbeit kann

Busse von 600 Franken zahlen. So viel Geld bringt

sich die Leiterin der Beratungsstelle Sans-Papiers

niemand zusammen. Dank der Vermittlung der Be-

nicht beklagen. «In den ersten fünf Monaten habe

ratungsstelle können sie diese Bussen ratenweise

ich an den 29 Nachmittagen insgesamt 142 per-

abstottern. Im Weiteren hilft Regula Erazo beim Ver-

sönliche Beratungen durchgeführt. Dazu kommen

stehen von Dokumenten, beim Verfassen von Brie-

telefonische Auskünfte», sagt Regula Erazo. Bei ei-

fen oder bei grösseren und kleineren persönlichen

nigen ist die Beratung mit einem Besuch erledigt,

Problemen. «Kürzlich kam ein Mann zu mir, der mir

andere kommen mehrmals oder entwickeln sich zu

sagte, dass er in Stresssituationen immer so stark

«Fällen», die länger begleitet werden müssen.

schwitze. Er wollte wissen, was er dagegen unternehmen könne.»

Sich «outen» Die Stellenleiterin schätzt, dass nach Abzug der

Wohlwollend

wiederkehrenden Beratungen bisher insgesamt

Am meisten Zeit erfordern die laufenden Fälle, bei

rund 50 Personen ihre Hilfe in Anspruch genom-

denen es oft um Partnerschaft, Schwangerschaft,

men haben. Diese stammen aus 22 Ländern. Män-

Kindesanerkennung und Vaterschaftsanerkennung

ner sind doppelt so viele vertreten wie Frauen. «Die

geht. Hier sucht Regula Erazo mit ihrem Bezie-

Stelle wird zunehmend ein Bedürfnis. Wir haben

hungsnetz zu Ämtern und Juristen nach Wegen,

unser Angebot bei Verwaltungen, Gemeinden und

damit die Betroffenen zu ihren Grundrechten kom-

Organisationen mit einem Brief und im persönlichen

men, ohne sich dadurch in ihrer illegalen Existenz

Vorsprechen offeriert. Seit Ostern spüren wir, dass

gefährden zu müssen. Die Stellenleiterin ist glück-

es echt anzieht.»

lich, wie das Angebot angelaufen ist. «Wir sind bei den Ämtern, Verwaltungen und Organisationen

Das betrifft vor allem jene Gruppe, die eigentlich

wohlwollend empfangen worden. Das ist eine schö-

als Zielgruppe definiert wurde, aber bisher eher

ne Voraussetzung, damit wir den Menschen wirk-

schwierig erreichbar war: die primären Sans-Pa-

lich helfen können, wo sie es nötig haben.»

piers. Das sind Menschen, die teilweise seit vielen Jahren ohne Aufenthaltsbewilligung hier leben und

www.sans-papiers.ch

arbeiten. «Viele von ihnen haben sich trotz fehlender Sicherheiten einigermassen eingerichtet. Daran wollen sie nichts ändern.» 2 freiwillig engagiert

Text: Pirmin Bossart; Foto: Tele1


Aktuelles

Ein Lichtblick für Asylsuchende in Luzern

Am 16. April 2012 startete der Betrieb des provisorischen Asylzentrums in der Zivilschutzanlage Eichhof der Stadt Luzern. Betreut wird es rund um die Uhr von Mitarbeitenden der Caritas Luzern. Die darin untergebrachten Asylsuchenden sind auch im Beschäftigungsprojekt zur Litteringbekämpfung in der Stadt Luzern im Einsatz. Die neue Unterkunft Eichhof löst das im März geschlossene Zentrum in Malters ab. Die Betriebszeit ist auf ein halbes Jahr befristet, danach sollte vom Kanton eine passendere Anschlusslösung auf die Schliessung des langjährigen Zentrums Withentor folgen. Denn die Eichhof-Anlage befindet sich unter Tag. Daher werden keine Familien, sondern alleinstehende Männer einquartiert. «Wir achten auf eine

arbeiten der Zentren, haben Waschküchendienst

gute Durchmischung der Nationalitätengruppen,

oder Kontrolle und Aufsicht. Zudem erwerben sie

Der Strand bei der «Uf-

damit keine zu dominant wird», sagt Markus Burri,

minimale Deutschkenntnisse, um sich im Alltag zu-

schötti» wird von ange-

Leiter der Unterbringung Asylsuchende bei der Ca-

rechtzufinden.

schwemmtem Strandgut und vor allem auch

ritas Luzern. Das Zentrum bietet Platz für insgesamt 60 Personen, die sich auf drei Schlafsäle aufteilen.

Die Caritas Luzern ist vom Kanton beauftragt, die

von Schwanendreck

Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden

gereinigt.

Im Einsatz für die Allgemeinheit

zu gewährleisten. Zu diesem Auftrag gehört auch

Damit die Asylsuchenden in der Zivilschutzanlage

das Realisieren von Bildungs- und Beschäftigungs-

Eichhof nicht die ganze Zeit unter Tag verbringen

programmen. Die Luzerner Regierung hat diesen

müssen,

Beschäftigungsmöglichkeiten

Frühling beschlossen, die Beschäftigung von Asyl-

ausserhalb des Zentrums geschaffen. In Zusam-

suchenden auszubauen und die Caritas Luzern be-

menarbeit mit dem Strasseninspektorat der Stadt

auftragt, die Möglichkeiten für Arbeitseinsätze von

Luzern konnte die Caritas Luzern ein Konzept für

Asylsuchenden auszuweiten. So ergänzt das Litte-

Putzequipen mit Asylsuchenden realisieren. Die

ringprojekt in der Stadt Luzern bereits bestehende

Putzequipen kommen bei der Aufschütte, der Lido-

Beschäftigungsprogramme für Asylsuchende wie

und der Rotseewiese zum Einsatz. Die Asylsuchen-

die Velodienste der Stadt Luzern, die Mitarbeit in

den reinigen jeweils in den Morgenstunden die öf-

Läden und Werkstätten mit Schreinerarbeiten oder

fentlichen Plätze und kümmern sich darum, dass

die landwirtschaftlichen Einsätze. Bei der Mitarbeit

liegen gelassener Unrat entsorgt wird. Insgesamt

in den Arbeitsgruppen «Unterhalt und Reinigung»

kommen so rund 40 Personen, vorwiegend aus

und «Arbeit und Umwelt», bei denen sie begleitet

dem Asylzentrum auf dem Eichhof-Areal, zum Ein-

unterwegs sind, führen sie gemeinnützige Arbeiten

satz. Das Projekt ist eine Massnahme zur Beschäf-

für die breite Öffentlichkeit aus wie einfache Arbei-

tigung von Asylsuchenden. Es bietet eine sinnvolle

ten im Wald oder Unterhalt und Erstellen von We-

Alltagsgestaltung und ist ein Dienst an der Öffent-

gen. Sie alle haben zum Ziel, einerseits die aktuelle

lichkeit, für den sonst kaum Ressourcen vorhanden

soziale wie berufliche Integration zu fördern und an-

sind.

dererseits die Rückkehrfähigkeit zu erhalten.

wurden

Asylgesuche nach wie vor auf hohem Niveau Im April 2012 sind die Asylgesuchszahlen in der Schweiz gegenüber dem Vormonat insgesamt um 7,9 Prozent gestiegen. Es wurden 2426 Asylgesuche eingereicht. Wichtigste Herkunftsländer im vergangenen Monat

Beschäftigungsprogramme für Asylsuchende

waren erneut Eritrea,

Die Asylsuchenden sind bereits mit der Bewälti-

Tunesien und Nigeria.

gung des regulären Alltags in einer für sie fremden Umgebung beschäftigt. Sie kaufen ein, kochen, beteiligen sich an der Reinigung und Umgebungs3 Text: Daniela Mathis; Foto: Priska Ketterer


Projekte

Ein Jahr «In Deutsch unterwegs»

dabei um Austausch, um Lernen, um Integration. Lernen Migrantinnen und Migranten eine Landessprache, können sie sich mit ihrer Umwelt besser auseinandersetzen, können interagieren, Fragen stellen, diskutieren. Sprachkenntnisse helfen bei der Arbeits- oder Wohnungssuche, am Arbeitsplatz, im Austausch mit Kollegen, Vorgesetzten, aber auch Ämtern, Behörden, Schulen oder beim Einkaufen in der Bäckerei und im Lebensmittelladen. «Ich möchte mehr dazulernen» «Ich kann jetzt mit meinem Chef in Deutsch sprechen, weil der kann nicht Englisch oder Französisch.» Oder: «Ich kann besser sprechen, das macht mich sicherer und hilft mir bei der Integrati-

Freiwillige xxxx

on.» Das sind nur zwei von vielen positiven Aussagen Lernender über «In Deutsch unterwegs». Doch auch seitens der Lehrpersonen kommen erfreuliche Rückmeldungen. Einerseits, dass sich die Teilnehmenden der Deutschkurse über das ZustandekomIm Februar vor einem Jahr lancierte die Caritas Luzern das Projekt «In Deutsch unterwegs». Die Pilotphase ist beendet, das erfolgreiche Ange-

Kontakt: Caritas Luzern Rita Ueberschlag Morgartenstrasse 19 6002 Luzern Tel.: 041 368 52 85 E-Mail: freiwilligenarbeit@ caritas-luzern.ch

bot kann dank Unterstützung des Kantons Luzern weiter ausgebaut und angeboten werden. «In Deutsch unterwegs» stiess von Anfang an auf rekonnten die ersten Gesprächspaare gebildet werden. Beim vor gut einem Jahr lancierten Projekt ist indes nur der Name neu, Inhalt und Zweck von «In Deutsch unterwegs» ist ein immer wiederkehrendes

die Lernenden träten offener, selbstbewusster und gelöster auf. Sie bedienten sich eines anderen, eines reicheren Wortschatzes, seien sicherer in der Sprachanwendung und experimentierten mehr mit der Sprache.

«Der Erfolg des Projekts ist auch für mich eine Befriedigung. Ich konnte viele Menschen kennenlernen.»

Thema in der Freiwilligenarbeit der Caritas Luzern: turen zusammenbringen. So treffen sich Deutschsprechende mit fremdsprachigen Menschen zum Austausch. In diesen «Tandems» geht es in erster Linie um die Vermittlung der deutschen Sprache, um Konversation. So können die Sprachkenntnisse, die in einem Deutschkurs erworben werden, direkt praktisch angewendet, vertieft und verbessert werden. Dieses Sprachförderungsangebot zielt vor allem auf die Sprachkompetenz der Deutschlernenden ab und trägt so wirksam zur gesellschaftlichen Integration bei. Denn in den Gesprächen erleben beide Seiten auch Geselligkeit, lernen kulturell unterschiedliche Gepflogenheiten kennen oder tau-

freiwillig engagiert

zeigten. Andererseits sei der Erfolg klar sichtbar,

ges Interesse. Bereits an der Kickoff-Veranstaltung

unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Kul-

4

men solcher Sprachtandems äusserst glücklich

schen sich über Alltägliches aus. Denn es geht

Dies ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass die Fremdsprachigen dank des Kontaktes zu deutschsprachigen Freiwilligen einen vertieften oder gar ersten Einblick in den Schweizer Alltag erhalten, den sie sonst kaum haben. Oder wie es eine Freiwillige formuliert: «Die Deutschlernende hat niemanden in ihrem Umfeld, der mit ihr Deutsch spricht. Jetzt ist sie richtig hungrig auf Deutsch. Das macht Spass.» Und mit dem Sprachverständnis kommt auch das Interesse an den verschiedenen Kulturen und ihr Verständnis. So sind die Tandems auch für Freiwillige bereichernd. «Wir sind uns als Menschen nähergekommen und haben unsere Hemmungen abgebaut», so eine weitere freiwillig engagierte Text: Daniela Mathis


Zwischenbilanz

Person auf die Frage hin, welchen «Nutzen» ihr die Sprachtandems bringen. Was bisher geschah In der Pilotphase gelangten 53 Deutschlernende und 21 Freiwillige an die Fachstelle Freiwilligenarbeit für ein Sprachtandem, wobei das Projekt «In Deutsch unterwegs» in diesem ersten Jahr auf 20 Personen limitiert war. Davon konnten erst 19 Konversationspaare vermittelt werden, 17 treffen sich noch heute regelmässig während vier bis acht Stunden im Monat. Diese Zahlen zeigen, wie gross das Bedürfnis sowie der Bedarf an sprachlicher Unterstützung von Migrantinnen und Migranten ist.

«‹In Deutsch unterwegs› ist eine sinnvolle praxisorientierte Ergänzung zum Deutschunterricht. Gleichzeitig wird mit diesem Projekt auch die soziale Integration gefördert. Das Projekt setzt damit zentrale Integrationsschwerpunkte des Kantons gut um. Das Engagement der Freiwilligen und ihre kompetente Begleitung durch die Caritas Luzern prägen die Qualität dieses Projektes.»

Ruth Bachmann, Abteilungsleiterin Dienststelle Soziales und Gesellschaft des Kantons Luzern, Fachstelle Gesellschaftsfragen

auf. An seiner Präsentation war also eine beeindruckende Sprachentwicklung feststellbar. Für mich ein Beispiel dafür, dass das Angebot praxisnah, alltagsbezogen und gewinnbringend für das gesellschaftliche Zusammenleben sowohl für die Freiwilligen wie auch für Migrantinnen und Migranten ist», erklärt Rita Ueberschlag, Leiterin Freiwilligenarbeit der Caritas Luzern, beeindruckt. Rückmeldungen

Mehr zu «In Deutsch

der Beteiligten an sie bestätigen immer wieder, wie

unterwegs» auf

sehr sie alle diese Erfahrungen als positiv erlebten.

www.caritas-luzern.ch/

Die Nachfrage ist auch nach einem Jahr «In Deutsch

Die Freiwilligen freue es nicht nur, wenn sie feststel-

freiwillige

unterwegs» gross, viele Personen warten auf eine/n

len könnten, wie sich die Sprache ihres Gegenübers

passende/n Freiwillige/n. Insbesondere in den länd-

hörbar verbesserte. «Sie finden in diesen Begeg-

lichen Regionen des Kantons Luzern sucht die Ca-

nungen auch eine sinnstiftende Tätigkeit. Die Mi-

ritas Luzern weitere Freiwillige, denn das Angebot

grantinnen und Migranten freut es über die entste-

wirkte in erster Linie in der Stadt Luzern und Um-

hende Sprachsicherheit hinaus, dass sich jemand

gebung.

regelmässig für sie Zeit nimmt und an ihr Vorwärtskommen glaubt», so Rita Ueberschlag.

Praxisnah und gewinnbringend Der junge Afrikaner, der bereits an der Kickoff-Veranstaltung im Februar 2011 eine Freiwillige fand, stellte sieben Monate später an der Auswertungsveranstaltung zum Projekt «In Deutsch unterwegs» den versammelten Freiwilligen und Deutschlernenden ihre Gruppenarbeit vor. Diese hatte er mit seinen eigenen Anmerkungen ergänzt. Er bedankte sich für das Angebot der Caritas Luzern und für die Unterstützung seiner Freiwilligen. «Zum Zeitpunkt der Lancierung des Projektes wies der Mann eher ungenügende Deutschkenntnisse für das Projekt Fotos: Juliette Ueberschlag, Rita Ueberschlag

«In Deutsch unterwegs» ist ein Sprachförderungsprojekt, das sich an Migrantinnen und Migranten richtet, die Deutsch lernen und durch regelmässige Konversation ihre mündlichen Sprachkenntnisse vertiefen wollen. Gleichzeitig richtet sich das Angebot an Freiwillige, die den Deutschlernenden monatlich vier bis acht Stunden ihrer Zeit für Gespräche in Deutsch anbieten. Die Caritas Luzern führt die interessierten Parteien zu Gesprächspaaren zusammen. 5


Offene Einsatzplätze Mai 2012

Einsatzplätze

Wenn nicht anders vermerkt, beträgt

Interessiert an syrischer Kultur? (C555)

Fischbach auf Spaziergängen kennenlernen

Vor einem Jahr hat die junge Syrerin ihren Mann

(C567)

durch einen Unfall verloren. Jetzt ist sie alleiner-

Vor einem Jahr ist die afghanische Familie in die

ziehende Mutter von zwei Kleinkindern und wohnt

Schweiz eingereist. Das Paar hat eine sechsjäh-

in Reussbühl. In ihrem Alltag mit den Kindern ist sie

rige Tochter. Die 39-jährige Frau besucht derzeit

sehr ausgelastet. Sie besucht regelmässig einen

einen Deutschkurs, sie spricht bereits relativ gut

Deutschkurs, kann das Gelernte indes zu wenig

Deutsch. Sie erhofft sich durch regelmässige Treffen

umsetzen. Darum wünscht sie sich eine freiwillige

mit einer freiwilligen Person, vorzugsweise einer

Frau, mit der sie in regelmässigen Treffen Deutsch-

Frau, besser Deutsch zu lernen und neue Kontakte

Konversation üben kann.

knüpfen zu können. Sie ist sehr naturverbunden, liebt Spaziergänge, hat Spass am Kochen und geht

der Aufwand eines

Hausaufgabenhilfe in Escholzmatt (C565)

Einsatzes ca. 1 bis 2

mit der Tochter regelmässig schwimmen. Vielleicht

Nach kurzem Aufenthalt im Zentrum wohnt der erst

Stunden pro Woche.

haben Sie auch Kinder und möchten mit ihr diese

15-jährige Junge aus Afghanistan nun bei seinem

Aktivitäten teilen?

Bruder in Escholzmatt. Dort ist er an der Oberstufe

Die Caritas Luzern arbeitet mit klar definierten Standards in der Freiwilligenarbeit. Zu finden sind sie auf www.caritas-luzern.ch/ freiwillige

Kontakt bei Interesse: Caritas Luzern

Rita Ueberschlag Morgartenstrasse 19, 6002 Luzern Tel.: 041 368 52 85 freiwilligenarbeit@ caritas-luzern.ch

eingeschult. Um dem Unterricht gut folgen und das

In Entlebuch eine eritreische Frau begleiten

Gelernte auch verstehen zu können, wird eine freiwil-

(C444)

lige Person zur Unterstützung für die Hausaufgaben

Sie kommt aus Eritrea und lebt mit ihrem Mann

gesucht. Er ist sehr motiviert, zeigt grosses Interesse

in Entlebuch. Im März wurden sie zum ersten Mal

und ist sehr zuverlässig.

Eltern. Die Frau fühlt sich in ihrer Wohnregion sehr alleine. Aus finanziellen Gründen kann sie zudem

Sich besser vernetzen in Pfeffikon (C499)

nicht oft irgendwo hinreisen. Sie möchte möglichst

Gesucht wird eine freiwillige Frau, die einem afgha-

rasch schnell Deutsch lernen, auch damit sie später

nischen Paar mit zwei kleinen Mädchen Deutsch-

alles ihr Kind betreffend versteht. Die Veränderungen

Anfängerkenntnisse vermittelt. Die beiden möchten

in ihrem Leben beschäftigen sie sehr. Daher möchte

durch regelmässige Konversation Deutsch üben,

sie sich regelmässig mit einer Frau treffen, um sich

um den Alltag einfacher zu bewältigen. Durch den

auszutauschen und Alltagsfragen zu besprechen.

regelmässigen Kontakt mit einer Freiwilligen erhoffen sie sich, einfacher Kontakte knüpfen und sich besser vernetzen zu können. Sport- und politikinteressiert (C569) Aus politischen Gründen ist der 31-jährige türkische Kurde vor einem Jahr in die Schweiz geflüchtet. Er wohnt in Grosswangen, seit kurzem arbeitet er in einer Hotelküche. Politik interessiert ihn. Er treibt sehr viel Sport, liest gern und geht gerne in der

Diese Ein sätze sind exempla-

Natur spazieren. Obwohl er noch keinen Sprachkurs

risch für zahlreiche weitere

besuchen konnte, spricht er bereits etwas Deutsch. Mit einer freiwilligen Person möchte er die Sprache besser lernen und freut sich darauf, so auch mehr

Mehr dazu finden Sie auf

über die Schweizer Kultur zu erfahren. Vielleicht kann

www.caritas-luzern.ch/

die freiwillige Person ihm sogar das Schwimmen beibringen?

6 freiwillig engagiert

Einsatzmöglich keiten.

freiwillige.


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«Nachbarn» Das Magazin der Caritas-Regionalstellen, «Nachbarn», erscheint zweimal jährlich. Die siebte Ausgabe zum Thema

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7


Veranstaltungen

Ta g d e s F l ü c h t l i n g s Samstag, 16. Juni 2012

TAG D E S F LÜC H TLIN GS

«Soziale Aufgaben im ländlichen Raum»

16. J uni 2012

Ka pel l pl a t z Luzer n

Programm auf dem Luzerner Kapellplatz: 10.30 Uhr

Politapéro, mit einer Ansprache von Regierungsrätin Yvonne Schärli und der Theater-Aktion «trau fremdem» Diskussionsforum zur Studie

Musikprogramm 11.45 Uhr 14.15 Uhr 16.30 Uhr

Madjid Oriental Pop. Persische Musik vom Feinsten nana'n'kho Westafrikanische Rhythmen Baba Roga Von Polka über Walzer bis zu serbischer Volksmusik

Kulinarische Genüsse gehören auch dieses Jahr zu den Anziehungspunkten für die zahlreichen Gäste. Die Tee-Oase hinter der Kapelle lädt zum Verweilen ein. Für die Kleinen steht wie schon in den letzten Jahren die beliebte Riesen-Kügelibahn auf dem Platz. Der Schmink- und Tattoo-Egge gehört ebenfalls wieder zum Rahmenprogramm des Tags des Flüchtlings.

Mehr Informationen auf www.caritas-luzern.ch/tdf

F i l m Ta g e L u z e r n : Menschenrechte 2012 Die «FilmTage Luzern: Menschenrechte 2012» finden vom 6. bis 8. Dezember 2012 im Luzerner stattkino statt. Das Programm und weitere Informationen finden Sie zu gegebener Zeit auf

www.romerohaus.ch/filmtageluzern

freiwillig engagiert

«Soziale Aufgaben im ländlichen Raum» Rontal und Seetal, Oktober 2012

In den ländlichen Gebieten des Kantons Luzern sind im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung bedeutende Veränderungen im Gange. Um diese Veränderungen bewältigen zu können, sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert. Zusammen mit der Römisch-katholischen Landeskirche und der Reformierten Kirche Kanton Luzern laden wir deshalb in allen Regionen des Kantons zu Diskussionsforen ein. Die Teilnahme ist gratis.

Rontal: Dienstag, 16. Oktober 2012 im kath. Pfarrheim, Ebikon

Seetal: Dienstag, 30. Oktober 2012 im ref. Kirchgemeindehaus, Hochdorf

Zeit: 17.30 Uhr bis 21.30 Uhr, inkl. Pausen und Verpflegung.

Weitere Informationen und Anmeldung unter www.caritas-luzern.ch/diskussionsforum

Reservieren Sie sich jetzt schon den Mittwoch, 31. Oktober 2012 für die alljährliche Herbstveranstaltung der Fachstelle Begleitung in der letzten Lebensphase Weitere Informationen im Verlauf des Sommers auf

www.caritas-luzern.ch/events


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