Land des Geisterbären
Erzählerin: Amy Watkins
Der scheue, zurückgezogen im Great Bear Rainforest lebende Kermode-Bär verdankt seinen Spitznamen „Geisterbär“ seinen geschmeidigen Bewegungen. Diese weißen Bären leben versteckt in den smaragdgrünen altbestehenden Wäldern des weltgrößten gemäßigten Küstenregenwalds. Da sie nur an der zentralen und nördlichen Küste British Columbias vorkommen, wurden sie sogar zum populärsten Säugetier der Provinz ernannt. Für die First Nations, die diese Buchten und Inseln seit Jahrtausenden bewohnen, waren die Geisterbären des Great Bear Rainforest von großer spiritueller Bedeutung, und mit viel Glück können Besucher einen von ihnen zu Gesicht bekommen. Der Great Bear Rainforest erstreckt sich über 6 Mio Hektar entlang der zentralen und nördlichen Küste British Columbias und macht somit ein Viertel aller gemäßigten Küstenregenwälder der Welt aus. Seine Fläche entspricht etwa der Größe Irlands. Mit etwas Glück lassen sich von Juni bis Oktober Geisterbären zwischen den mächtigen, jahrtausendealten Zedern, SitkaFichten, Douglas-Fichten und den bemoosten Höhlen des Great Bear Rainforest erblicken. Auf der Suche nach Beeren, Pflanzen und Lachs können die Bären im Sommer manchmal im Wald beobachtet werden oder im Herbst auf der Jagd nach Lachs in den reißenden Flüssen. Man geht davon aus, dass die Geisterbären hier so gut überleben konnten, weil die mächtigen Tiere für die Lachse dank ihres weißen Fells schwerer zu erkennen sind. Auf Touren im September und Oktober besteht die beste Chance, die Geisterbären bei der Lachsjagd zu beobachten. Touranbieter achten auf einen respektvollen Abstand zu den Tieren, auch wenn die Kermode-Bären aufgrund des geringen Kontakts mit Menschen wenig Angst vor ihnen haben. Great Bear Rainforest Ian McAllister/Pacific Wild Geschichten von der Cariboo Chilcotin Coast | landwithoutlimits.com
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