SPIELPLAN NOVEMBER DEZEMBER 2022
ÜBER EINE RECHTE GEWERKSCHAFT AUS DER AUTOBRANCHE EINE PARODISTISCHDOKUMENTARISCHE INSZENIERUNG VON DER KÜSSCHENPOLIZEI RECHT EXTREM Foto: Mim Schneider
PREMIERE: Mittwoch, 9. November 2022 | 20 Uhr weitere Termine: Do., 10. November bis Sa., 12. November | jeweils 20 Uhr + Sonntag, 13. November | 18 Uhr
Es ist nicht so, dass sie in der Mehrheit sind, aber sie sind überall. Nazi, kein Nazi, kein Nazi – Nazi, kein Nazi, bald Nazi? – Nazi, ich, bald Nazi?
Das Arbeitsgericht tagt. Der Kläger war ein weiches Kind. Doch heute kämpft er gegen seine Kündigung. Die Daimler AG hat ihn fristlos vor die Tore ihres Autowerkes gesetzt. Nach 22 Jahren Betriebszugehörigkeit. Rassistische Menschen mischen sich unter die Agierenden. Sie verhandeln Solidarität in einer Branche, die im tiefgreifenden Umbruch liegt. Der Motor der deutschen Wirtschaft wird ausgetauscht – die Arbeitenden auch?
RECHT EXTREM führt uns über einen realen Gerichtsfall in die Werkshallen der deutschen Autoindustrie und befasst sich mit einer existierenden, rechten Gewerkschaft. Eine Rechercheurin versucht zu verstehen, wie die Arbeitenden anfällig für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit werden. Zeuginnen und Zeugen brechen regelmäßig das Bild des Gerichtssaals auf, lotsen das Publikum mitten in die Autoproduktion, in die Gedankenwirrungen der Mei nungsstarken, und enthüllen neben dem Fall auch die Agierenden. Manches belustigt, anderes erschreckt. Eine parodistisch-dokumentarische Inszenierung: RECHT EXTREM beruht auf einer wahren Begebenheit.
Recherche, Regie & Text: Lara Janssen & Alexander Olchawa
Spiel: Leonie Freiburg, Elisa Hensen, Harry Hörnlein & Fränze Kellig
Musik: Matthias Mathis | Licht: René Buschner
PREMIERE
A MATTER OF FOOD EIN PHILOTARISCHES GASTMAHL MIT SAISONALEN GEDANKEN OHNE ALLES VOM PERFORMATIV-PHILOSOPHISCHEN KOLLEKTIV PHILOMATION PREMIERE: Donnerstag, 24. November 2022 | 20 Uhr weitere Termine: Freitag, 25. November & Samstag, 26. November | jeweils 20 Uhr + Sonntag, 27. November | 18 Uhr Foto: Mim Schneider
PREMIERE
Nahrungsaufnahme ist Verwandlung. Eine stete Zersetzung, Dekonstruktion von Vergangenem, gefolgt von zukünftigen Verwertungen. Das zerstörerische und zugleich kreative Potenzial von Ernährung durchzieht unseren gesamten Lebensbereich. Jeder Ort scheint Teil eines verzehrenden und verzehrten Organismus.
A Matter of Food taucht ein in die Makro- und Mikroebenen des Essens, durchforstet ihre Abläufe und Verweisungen. Eine begehbare Installation durch Produktionsketten, Verwertungslogiken und Strukturebenen. Ein Zoom in die Tiefe, der den Ausgangspunkt unserer Perspektive verschiebt. Eine audio-visuelle Erfahrung ins Jenseits gepflegter Nahrungsaufnahme, hin zu organischen Verschiebungen subjektiver Perspektiven und theoretischen Entgleisungen materieller Köstlichkeiten.
Team: Evi Jägle, Chiara Kastner, Thea Hummel, Christoph Müller, Jan Barner & Viktor Kapischnikow | Technischer Support: Robert Gotthardt
WIEDERAUFNAHME
INTERAKTIVE ENDZEIT-PERFORMANCE
MIT ROLLENSPIEL-ELEMENTEN
2174 – LEFT BEHIND
Die Welt ist im Jahr 2174 untergegangen. Die Erde wurde endgültig vom totalen gesellschaftlichen Kollaps und ökologischen Untergang eingeholt. Gehen Sie mit ihr unter oder überleben Sie mit den Zurückgelassenen? Die Wohlhabenden und genetisch Prädestinierten haben die Erde auf drei Mehrgenerationen-Raumschiffen verlassen. Die Zukunft der Menschheit ist irgendwo im Weltall gesichert. Doch was ist mit den knapp 20 Milliarden Menschen, die keinen Platz auf einem Raumschiff ergattern konnten?
Seien Sie live dabei, wenn eine kleine Gruppe von Zurückgelassenen, die Survivor, sich das Leben auf der zerstörten und unbewohnbaren Erde erträglich machen will. Werden Sie Teil einer postapokalyptischen Welt, wo Sie mit den alltäglichen, tragiko mischen Herausforderungen einer Gruppe von Überlebenden konfrontiert werden.
2174 – Left behind ist eine interaktive Endzeit Performance-Installation mit Rollen spiel-Elementen. Sie können mit Ihren individuellen Fähigkeiten zu einem wertvollen Mitglied der Survivor-Kommune aufsteigen oder einfach nur das Geschehen ent spannt von der Seite beobachten – doch wird die Herrin Insubordination dulden?
Es spielen: Julia Nesswetha, Felix Kerkhoff, Therese Banzhaf, Eric Schnerr, Anuschka Jokisch & Sven Glatzmeier | Regie: Cyprian Zajt Regieassistenz: Eleanor Großhennig | Musik: Sven Glatzmeier Tanz und Choreografie: Undine Werchau | Dramaturgie: alle
Mittwoch, 2. bis Freitag, 4. November 2022 | jeweils 19.30 Uhr | WERK 2 (Halle A)
Foto: Mim Schneider
HYSTERIA
EIN POETISCHES, FEMINISTISCHES MONOLOG-THEATER ODER DAS RÄTSEL UM DIE „HYSTÉRA“ (ALTGRIECHISCH: GEBÄRMUTTER)
Donnerstag, 1. bis Samstag 3. Dezember | jeweils 20 Uhr
Das Stück widmet sich dem historischen Phänomen der Hysterie: der uralten Annah me, die Gebärmutter könne Frauen krank, unpässlich und wütend machen. HYSTERIA verhandelt Geschlechterrollen, Frauenrechte und Mythen über den weiblichen Körper. Vor allem aber ist das Stück der Versuch, die Geschichte einer jungen Frau zu verstehen, die Geschichte von Anna.
Anna ist hysterisch. Zumindest sagen das alle. Sie ist allein und wartet auf ihre Hysterektomie. Auf eine Operation, bei welcher ihr Gebärmutter und Eierstöcke ent fernt werden sollen. Eine Behandlung bei besonders schlimmen Fällen der Hysterie. Während Anna wartet, erinnert sie sich an Momente ihres Lebens, an ihre Wünsche und Träume von einer besseren Welt. Einer, in der sich Frauen für mehr interessie ren, als nur das Gebären von Kindern und den Katalog der neuesten Vorhang-Mode.
HYSTERIA untersucht Hysterie als potentiellen Unterdrückungsmechanismus. Es sucht nach einem feministischen Umgang mit Geschichtsschreibung und begibt sich auf eine hoffnungsvolle Suche nach Schlupflöchern. Kann man sich einer Krankheit gegenüber auch ermächtigen?
Schauspiel: Clarissa Schneider | Regie: Mona-Bawani Mühlhausen Text & Konzept: Mühlhausen|Fuhrmann | Dramaturgie: Clara Fuhrmann
& Assistenz: Janka Zimmermann | Hospitanz: Eleanor Großhennig
Eye: Lisa Schulze
Organisation
Outside
WIEDERAUFNAHME Foto: Mim Schneider
DAS HAUS IST LEER
ANFANG UND ENDE. EIN THEATRALER VERSUCH ÜBER DAS UNSAGBARE
von Martin Heesch & Stefan Kreißig
Samstag, 5. November 2022 | 20 Uhr
2020 sind die Eltern des Performers gestorben. Während er das Haus seiner Kindheit und Jugend ausräumt, versucht er sich zu erinnern. Wie war es hier jung zu sein? Welche Bilder, Gerüche, Erinnerungen und Gefühle kommen an die Ober fläche in diesem immer leerer werdenden Holzhaus in einem kleinen bayerischen Dorf.
Der Schauspieler Martin Heesch hat zusammen mit dem Regisseur Stefan Kreißig diesen knapp einstündigen Abend entwickelt. Die beiden Künstler versuchen einen Umgang mit der Leere zu finden, die der Tod geliebter Menschen hinterlässt. Dabei begeben sie sich auch auf die Suche nach den tröstlichen, liebevollen und witzigen Aspekten die durch die offene Auseinandersetzung mit dem eigenen Wer den und Vergehen hervorgerufen werden.
GASTSPIEL
Foto: Pedro Deltell Colomer
MANJA
Essays | Verbrecher Verlag
Samstag, 19. November 2022 | 20 Uhr | Eintritt frei „Fenster putzen. Muss ich mal wieder machen. Zeitung zerreißen. Rausgehen. Wischen, bis es quietscht ….“ Mit dem von Baustellenstaub getrübten Blick auf leere Berliner Straßen während des ersten Lockdowns beginnt Manja Präkels’ poe tisch-essayistische Reise durch die jüngere deutsche Geschichte und Lebenswelten in Stadt und Land. Erinnerungen an die letzten Jahre der DDR, Begegnungen mit Rotarmisten und das Aufwachsen zwischen Neonazis nach 1990 mischen sich mit Besuchen brandenburgischer Flüchtlingsprojekte der Gegenwart und Reisebildern aus ehemaligen Sowjetrepubliken.
Ein kasachischer IT-Spezialist schwärmt vom Pionierlager am Scharmützelsee. Russische Zuhälter in Transnistrien zeigen stolz ihre falschherum tätowierten Hakenkreuze. Im Rheinsberger Schlosspark bekämpft ein junger Sheriff einen mürrischen Riesen, während im lang geschlossenen Lichtspielhaus Alhambra die Fische singen: „Wer möchte nicht im Leben bleiben?“
PRÄKELS: WELT IM WIDERHALL ODER WAR DAS EINE PLASTIKTÜTE?
LESUNG
Foto: Christoph Voy
OLIVER TWIST
Samstag, 17. & Sonntag, 18. Dezember 2022 | jeweils 16 Uhr + Mittwoch, 21. Dezember | 17 Uhr
Der neunjährige Waisenjunge Oliver Twist wächst in den Armenhäusern Londons und bei englischen Pflegefamilien auf. Sein Leben ist von harter Arbeit und nagen dem Hunger gezeichnet. Er beschließt, sich einen Weg aus dem Elend zu suchen, um sein Glück zu finden. Dabei begegnet er dem jungen Taschendieb Dodger, dem freundlichen Mädchen Nancy, dem gutherzigen Mr. Brownlow und dem gemeinen Gauner Fagin. Dieser zieht Oliver immer tiefer in einen Sumpf aus Diebstahl, Ein bruch und Betrug. Bei dem Versuch Fagin endgültig zu entkommen, bringt er nicht nur sein eigenes sondern auch das Leben seiner Kompagnons in Gefahr.
Seit 1839 begeistert der Roman von Charles Dickens große und kleine Leseratten auf der ganzen Welt. Regisseurin Elisa Jentsch nimmt sich Olivers Geschichte an und versetzt das Publikum in ein wunderbar elendes, aber auch zauberhaft faszi nierendes, vorweihnachtliches London. Wir begleiten Oliver auf der Suche nach einem richtigen Zuhause und lernen dabei was wahre Freundschaft und echte familiäre Wärme in dunklen Zeiten bedeutet.
Darsteller: Victoria Schaetzle, Thomas Deubel & Alexander Fabisch Regie: Elisa Jentsch | Musik & Assistenz: Lisa Rosum
VON CHARLES DICKENS AB 8 JAHREN WEIHNACHTSSTÜCK Foto: Mim Schneider
VIERVOLT
DIE IMPROSHOW!
Samstag, 10. Dezember 2022 | 20 Uhr
Wie wäre es mit einer gemeinsamen Jagd?
Mit eurem Jägerlatein werden wir erleben, wie die Geschichten auf der Bühne Haken schlagen. Es sind alte Hasen dabei, die wissen, wie die Sache läuft. Ihr dürft sie gern aufs Korn nehmen, ihnen sogar etwas ans Bein binden und so die Heraus forderung erhöhen. Mit Fantasie und Inspiration werden sie versuchen Meter zu machen, denn sie riechen natürlich die Lunte. Doch im Netz magischer Momente ist dann ein schöner Abend eingefangen.
Also lasst euch die Gelegenheit nicht durch die Lappen gehen. VierVoltdank
IMPROVISATIONSTHEATER
Foto: Mim Schneider
INFOS TICKETS SERVICE
Foto: Jens Dörre
Kontakt Cammerspiele Leipzig e.V. Kochstr. 132 | 04277 Leipzig Tel.: 0341 / 30 67 606 cammer@cammerspiele.de Online-Tickets tixforgigs.com Kartenvorverkauf Infobüro des WERK 2 – Kulturfabrik Leipzig e.V. Kochstr. 132 04277 Leipzig info@werk-2.de Preise 15 € | 12 € | 8 € (VVK ggf. abweichend) Solidarisches Preissystem Wählt eine der drei Preiskategorien, je nachdem, was ihr für angemessen haltet. Ermäßigungsberechtigungen sind nicht mehr notwendig. Öffentliche Verkehrsmittel Straßenbahnlinien 9, 10 und 11 oder Buslinien 70 und 89. Haltestelle: Connewitzer Kreuz Impressum Herausgeber: Cammerspiele Leipzig e. V. Geschäftsführung: Sophie Renz Künstlerische Leitung: Christian Hanisch Öffentlichkeitsarbeit & Dramaturgie: Christoph Awe Redaktion Spielplan: Christian Hanisch & Christoph Awe Layout: Mathias Schäfer Druck: SAXOPRINT GmbH Vertrieb: Gangart Werbung GmbH Auflage: 2500 Stück
SPIELPLAN NOVEMBER DEZEMBER 2022