Jahresbericht

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Jahresbericht 2009


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Inhalt 03 Übergänge gut gestalten 07 «Mein erster Übergang» 14 Eine Stimme sein

Übergänge gut gestalten

17 Schwankungen auffangen 18 In die Selbständigkeit 20 Grossmatte ganz gross 21 Unter einem Dach 23 Zentrale Dienste 24 Kommentar zur Jahresrechnung 25 Bilanz per 31. Dezember 2009 26 Betriebsrechnung 2009 27 Weitere Angaben 28 Dank für die Unterstützung 29 Vorstand 30 Geschäftsleitung 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 32 Adressen

Impressum Konzept und Redaktion Urs Odermatt Mitarbeit Daniela Mathis

Fotos Dani Tischler, Urs Odermatt, Urs Siegenthaler, Jutta Vogel

Gestaltung velvet Luzern

Auflage 4500 Exemplare

Texte Pirmin Bossart, Ruedi Leuthold, Christine Weber

Druck abächerli, Sarnen

Das hat sich Thomas Thali im ersten Jahr seiner Tätigkeit als neuer Geschäftsleiter der Caritas Luzern vorgenommen. Das Thema ist in allen Caritas-Bereichen aktuell. Und wird es bleiben. Thomas Thali, seit dem 1. April 2009 sind Sie Geschäftsleiter der Caritas Luzern: Wie haben Sie persönlich diesen Übergang erlebt?

der richtige Zeitpunkt für mich. Schnell bekam ich das Gefühl, dass es stimmt.

Thali: Es war ein ganz wichtiger Übergang in meinem Leben.

Was hatten Sie sich für das erste Geschäftsjahr vorgenommen?

Nach 14 Jahren Tätigkeit bei der Akademie für Erwachsenenbildung, zuletzt als Geschäftsleiter, drängte sich bei mir eine neue Herausforderung auf. Zunächst war das nur ein Bauchgefühl, aber dann begann ich mich konkret zu bewerben. Für die Stelle bei der Caritas Luzern durchlief ich ein umfassendes Bewerbungsverfahren. Ich war sehr glücklich, als ich die Stelle bekam. Es war genau

Thali: Ein klarer Schwerpunkt war der Kontakt mit Auftraggebern, Partnerorganisationen und andern wichtigen Leuten aus unserem Umfeld. Es ist für eine Organisation wie die Caritas entscheidend, dass sie gut vernetzt ist, dass sie bekannt ist, dass die Entscheidungsträger einander kennen.


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Bei einem Stellenantritt in einer Führungsposition hat man nicht nur Ziele, die man sich steckt, sondern auch Aufgaben, die auf einen zukommen. Wie sah das in Ihrem ersten Jahr aus? Thali: Die Wirtschafts- und Finanzkrise brachte einen starken Anstieg von Erwerbslosen. Rasch und unkompliziert haben wir mit zusätzlichen Angeboten darauf reagieren können. Im Bereich «Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge» war die Stelle einer Kaderfrau neu zu besetzen, die gekündigt hatte. Wir nahmen das zum Ausgangspunkt, den ganzen Führungsbereich zu reorganisieren. Es war ein intensiver Prozess, der sich gelohnt hat.

Warum drängte sich diese Veränderung auf? Thali: Der Bereich ist aufgrund der oft sich sehr schnell ändernden Asylbewerber-Zahlen einer besonders grossen Dynamik unterworfen. Mit der neuen Leitungsstruktur, die hierarchisch breiter verteilt ist, können solche Umbruchsituationen besser und mit mehr Ruhe bewältigt werden. Wir haben bereits gute Erfahrungen gemacht. Den Entscheid, das Asylzentrum Sempach zu schliessen und kein drittes Asylzentrum mehr zu führen, konnten wir sorgfältig vorbereiten und kommunizieren. Für die Betroffenen wurde ein Sozialplan eingerichtet.

In welchen andern Caritas-Bereichen gab es im letzten Geschäftsjahr grössere oder grundlegendere Übergänge? Thali: Eine grosse Züglete, verbunden mit dem Aufbau von neuen Strukturen, gab es im Bereich «Soziale Integration». Dieser wurde an der Morgartenstrasse zusammengeführt und administrativ komplett von der Geschäftsleitung getrennt, die nun separat an der Hirschmattstrasse untergebracht ist. Im Bereich «Arbeit und Bildung» wurden wie erwähnt die Arbeitsplätze für Erwerbslose ausgebaut. Parallel dazu musste der laufende Umbau abgeschlossen werden, der mit Leuten aus den Arbeitsintegrationsprogrammen realisiert wurde. Das war ein gigantischer Übergang.

Asylsuchende, die in die Schweiz kommen, befinden sich in einer extremen Übergangssituation. Ist die Caritas Luzern dafür gerüstet? Thali: Wenn die Aslysuchenden nach einer langen Odyssee im Kanton Luzern landen, werden sie in unsere Zentren überwiesen und von dort aus sukzessive auf das Leben hier vorbereitet. Ich habe erfahren: Unsere Leute machen hier eine Top-Arbeit. Die sorgfältige Art und Weise, wie sie gerade in dieser Anfangszeit mit den Asylsuchenden umgehen, hat mich sehr beeindruckt.

Wie spürt die Caritas Luzern den härteren Kurs in der Asylgesetzgebung? Thali: Sorgen bereiten uns die Verfahren des Dublin-Abkommens. Die Schweiz kann Asylsuchende in jene Länder zurückschicken, wo sie das erste Mal polizeilich registriert wurden. Sehr oft hatten diese Leute gar keine Möglichkeit, einen Rekurs zu machen, so schnell wurden sie abgeschoben. Jetzt hat das Bundesgericht unser grosses Unbehagen bestätigt: Das Bundesamt für Migration muss die Praxis der Entscheideröffnung und Ausweisung neu gestalten.

Wie sieht es mit dem Übergang von den Arbeitsintegrations­ programmen zurück in den ersten Arbeitsmarkt aus? Thali: Grundsätzlich gilt: Je besser es der Wirtschaft geht, desto eher gelingt der Schritt. Die Krise hat sich je nach Branche unterschiedlich stark ausgewirkt. In den exportorientierten Unternehmen konnten wir 2009 keine Leute vermitteln. Wir stellen fest, dass über alle Krisen hinweg die Sockelarbeitslosigkeit steigt.

Was erwarten Sie aufgrund dieser Ausgangslage von der Politik? Thali: Sicher nicht Kürzungen der Bezugsdauer. Die Aufgabe des Staates wäre es im Gegenteil, schwierigere Zeiten zu überbrücken. Es sind Investitionen, die sich für den Staat auf jeden Fall lohnen. Wer einmal aus dem Arbeitsprozess herausgefallen ist, hat grosse Mühe, wieder zurückzufinden. Das kommt am Ende teurer zu stehen, als wenn man jetzt die Arbeitslosenkasse vernünftig alimentieren würde.

Die Caritas Luzern ist Teil eines umfassenden Netzes aus Partnern, Institutionen, Gemeinden, Auftraggebern, Gönnern: Wie stark können Sie eigenständig Akzente setzen, reagieren, Innovationen einführen? Thali: Natürlich werden wir beeinflusst durch die politischen Prozesse und gesellschaftlichen Entwicklungen, auf die wir reagieren müssen. Trotzdem gibt es für uns einen Spielraum zum Handeln. So kann man sich als Organisation gut aufstellen, wie das mein Vorgänger sehr optimal gemacht hat: Statt nur von einem grösseren Auftraggeber abhängig zu sein, ist die Caritas Luzern heute ein diversifiziertes Unternehmen. Auch ein starkes Netzwerk, das gut unterhalten wird, bietet Gewähr, dass wir ernst genommen werden und so unsere Anliegen besser vertreten können.

Übergänge erleben vor allem auch Ihre Kunden und Klienten: Wie reagieren Sie darauf? Thali: Als soziales Unternehmen haben wir fast ausschliesslich mit Leuten zu tun, die in einer Phase des Übergangs Probleme haben. Unser Ziel ist, den Betroffenen zu helfen, damit sie baldmöglichst wieder selber funktionieren können. Übergänge gut zu gestalten, ist also ein Grundthema für uns und wird es bleiben: Es wird immer Menschen geben, die in Finanznöte geraten, die ihre Stelle verlieren, die migrieren.

Eine anstrengende Arbeit. Thali: Aber auch eine spannende. Veränderungen mit Krisenzeiten gehören zu unserem Leben. Sie zwingen uns, den bisherigen Trott zu verlassen. Das ist immer auch eine Chance, die uns potenziell weiterbringt. Das gilt für eine Organisation wie die Caritas, für die berufliche Entwicklung oder für das persönliche Leben. Wenn etwas auf uns zukommt, probieren wir zunächst, mit den alten Mustern zu reagieren. Irgendwann müssen wir ein neues Muster finden, um das Problem zu lösen. An diesem Punkt, so hat Jean Piaget einmal gesagt, findet Lernen statt.


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«Mein erster Übergang» Ruedi Leuthold Der erste Übergang, der mir in Erinnerung ist, lag an meinem Kindergartenweg. Der führte über die Sonnhaldenstrasse in Emmenbrücke und querte die Bahnlinie zwischen Luzern und Basel mittels einer Brücke. Der Kindergarten hiess «Sonnenhof». Die Lücke, über die mein erster Übergang führte, war ein harmloser Taleinschnitt ohne jedes Geheimnis. Ganz im Gegensatz zum Rotbachtobel, das ganz in der Nähe lag. Das Rotbachtobel war steil, es hatte moosbewachsene Steine, junge Tannen, tiefe Höhlen, in denen wir all die Kobolde und Gespenster vermuteten, von denen die Grossmutter immer erzählte. Das hielt uns nicht davon ab, im Rotbachtobel Verstecken zu spielen. Das Bahnbord seinerseits war beidseits von Gras bewachsen. Wenn es zu hoch wuchs, liess der Bauer seine Schafe darauf weiden, und es gab keinen Grund, Angst zu haben vor Kobolden und Gespenstern. Trotzdem fürchtete ich mich vor dem Übergang, und manchmal, wenn die andern brav in den Kindergarten gingen, setzte ich mich unter die Brücke, schaute den Zügen zu, die vorbeifuhren, und harrte aus, bis meine Gefährten zurückkamen.

deshalb zog ich es vor, unter der Brücke zu warten, statt im Kindergarten mit den andern Kindern zu spielen. Als die Abwesenheiten schliesslich auffielen und meine Mutter mich zur Rede stellte, rechtfertigte ich mich mit Gespenstern und Kobolden, die unter der Brücke heimisch waren und die mich daran gehindert hätten, auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Die Mutter tröstete mich und sprach mir gut zu und verriet mir, dass es im wirklichen Leben weder Kobolde noch Gespenster gäbe und dass ich die Brücke jederzeit ungefährdet überqueren könne, so wie sie das selber schon viele Male gemacht habe. Sicherheitshalber begleitete sie mich einige Male bis zur Brücke. Vielleicht hätte sie weniger Verständnis für meine Nöte gehabt, wenn ich gesagt hätte, dass die Nonnen, die unsere Kindergärtnerinnen waren und die wir Schwestern nannten, dass diese Schwestern sehr geschickt waren darin, mich genau dort am Haar zu zupfen, wo es am meisten weh tat. Warum sie diese Technik so häufig an meiner Person erprobten, konnte ich mir nicht erklären. Aber genau das hätte die Mutter mich gefragt, wenn ich die Wahrheit gesagt hätte: Was hast du wieder angestellt? Und so lernte ich, dass Übergänge gefährlich sind, aber nicht immer aus den Gründen, die wir dafür erfinden.

Das Gebäude, in dem mein Kindergarten untergebracht war, thronte mächtig und grau über den Arbeitersiedlungen von Emmenbrücke. Es unterschied sich in seiner Bauweise kaum von den grossen Fabrikgebäuden, die französische Investoren Anfang des letzten Jahrhunderts ans Ufer der Emme gestellt hatten, um Der nächste grosse Übergang führte über die Emme nach Luzern. Kunstseide zu fabrizieren. Tatsächlich waren hier die Bauerntöch- Luzern war die Stadt, wir waren zwischen 13 und 16 und kamen ter untergebracht gewesen, die mit der Aussicht auf neue Hoffnun- aus dem Vorort. Niemand hatte uns gesagt, dass die Städter angen und neue Schrecken ihre verarmten Höfe verlassen hatten: dere oder bessere Menschen wären als wir, aber das war das dumpfe Gefühl, mit dem wir die Emme überquerten und in der das Mädchenheim der Viscosuisse. Der «Sonnenhof». Hier hatte mein Grossmutter gewohnt als junges Mädchen, bevor Stadt die Milchkästen vor den Häusern zerstörten, sinnlos die sie meinen Grossvater kennenlernte, der vom Bauernknecht zum Türklingeln betätigten und Zigarettenautomaten aufbrachen. Wir Fabrikarbeiter geworden war, und eigentlich hätte mir das mäch- mussten den Städtern zeigen, dass wir Vorortskids waren und tige Gebäude familiär sein müssen, das bestimmt auch nicht so nicht weniger wert als die ihren. Die unsinnige Wut hatte auch grau war, wie es auf mich wirkte. Heute jedenfalls leuchten dort damit zu tun, dass wir mitten in einem anderen, tiefen Übergang grüne Läden aus hellen Mauern, die ein rotes Ziegeldach tragen, steckten, von Jungs zu Männern, und ich lernte, dass Unsicherund wahrscheinlich hat es damals nicht viel anders ausgesehen. heit die Menschen verändert, und nicht immer zu ihrem Besten. Aber für mich war das Gebäude grau und Furcht erregend, und Übergänge machen auch unsicher.


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«Mich beeindruckt die Kreativität und die Nähe zu den betroffenen Menschen.» Spender, 68 «Es ist gut, dass ich viel zu tun habe im Caritas-Kurs, so komme ich auf andere Gedanken.» Asylsuchender, 19, besucht das Jobtraining «Dank dem Vorschuss von Caritas konnte ich mein Zimmer überhaupt erst mieten ...» Arbeitsloser, 40

Und dann kam auch schon das, was unter dem Begriff «68» in die Geschichte einging. Für uns, die wir damals jung waren, war 1968 ein ganz normales Jahr. Nur dass den Eltern unsere Musik nicht gefiel. Nur dass einige von uns die Haare wachsen liessen. Und wenn wir Handball spielten in der ländlichen Umgebung, dann wollte die Dorfjugend die Langhaarigen verprügeln. Heute steht 1968 für einen Zeitenwechsel, für eine kulturelle Revolution. Vor 1968 durfte man in der katholischen Innerschweiz freitags kein Fleisch essen. Nachher durfte man. Vorher durften die Lehrer ihre Schüler prügeln. Nachher war es eher umgekehrt. Und heute gibt es Leute, die den «68ern» die Schuld geben an allem, was ihnen an der heutigen Gesellschaft missfällt. Aber es gibt Übergänge, über die kann man nicht zurück. Irgendwann in den 80er-Jahren bat mich ein Freund, der bei der Caritas arbeitete, als Ersatz einzuspringen: Er gab Deutschunterricht für vietnamesische Flüchtlinge. Und so kam ich an den «Sonnenhof» zurück, das ehemalige Mädchenheim der Viscose, wo meine Grossmutter als lediges Mädchen gewohnt und wo mich die Schwestern gepiesackt hatten. Ich muss gestehen, dass ich den Ort meiner kindlichen Gespenster nur ungern betrat; noch immer erschien mir das Gebäude unheimlich und Furcht einflössend. Aber meine Schüler, Kinder und Erwachsene, schienen sich in den alten Räumen wohl zu fühlen, sie lernten froh und dankbar, und wenn sie traurig waren, dann deswegen, weil sie einen Übergang hinter sich hatten, dessen Brutalität ich mir kaum vorstellen konnte. Aber während des Unterrichts gab es viel zu lachen, und plötzlich erschien mit der «Sonnenhof» nicht mehr grau und riesig, sondern freundlich und hell. Mit der Hilfe meiner vietnamesischen Schüler vertrieb ich die Gespenster der Kindheit und konnte endlich erwachsen werden. Kinder haben nicht gerne Veränderungen, und ein bisschen Kind bleiben wir alle das Leben lang. Wir wünschen uns «eeeeewegi Liäbi», mit so vielen eeee’s dran, wie kein Mensch und keine Computertastatur aushalten. Obwohl wir doch aus eigener Erfahrung

wissen, wie fragil die Beziehungen geworden sind, seit weniger wirtschaftliche Zwänge die Partner aneinanderketten – eine Folge der 68er-Revolution und eines allgemeinen Wohlergehens. Aber selbst wenn sie Verbesserungen bringen, fürchten wir Übergänge. Wir haben gelernt, dass sie immer auch Veränderungen bringen, die wir nicht eingerechnet haben. Aber wie merkt man überhaupt, wie und wann ein Übergang beginnt? Wann begannen die Menschen in vorchristlicher Zeit zu zweifeln, dass sich die Götter in Pflanzen und Tieren verstecken? Wann begannen sich die mittelalterlichen Bauern zu fragen, ob der König, der bei ihnen die Zehnten eintrieb, wirklich in Gottes Auftrag handelte? Wer kam zuerst auf die Idee, dass das freitägliche Fleischverbot eine unzumutbare Bevormundung des Konsumenten darstelle – die Metzgerzunft oder die langhaarigen Studenten, die wegen alles und jedem auf die Strasse gingen? Wie auch immer, das Gemeine an der Sache ist, dass wir es eh zu spät bemerken, wenn wir uns in einem Übergang befinden. Froh kaufen wir billige Bananen aus Afrika, froh telefonieren wir drahtlos aus den Ferien in Thailand, froh sind wir übers Internet mit der ganzen Welt verbunden, und plötzlich herrscht Globalisierung! Arbeitsplätze verschwinden, weil Asien günstiger produziert. Und dann bekommen wir Angst, und mit der Angst werden wir unsicher, und mit der Unsicherheit kommt eine dumpfe Wut, für die wir einen Schuldigen suchen. Vielleicht gibt es keine Schuldigen. Vielleicht ist der Übergang das Natürlichste der Welt. Wenn ich nur an meinen Grossvater denke. Er lernte noch, wie man mit Ochsen den Acker pflügt. Brachte wiederum seinem Sohn bei, wie man den Hammer richtig in der Hand hält. Mein Vater kaufte mir ein Legospiel. Ich brachte meiner Tochter bei, wie man den Bleistift spitzt. Sie wird ihren Kindern sagen, wie man die Computermaus bedient. Es war Ende der 90er-Jahre, als eine befreundete kubanische Journalistin, in der Heimat von einer langen Gefängnisstrafe bedroht, weil sie gegen die Diktatur angeschrieben hatte, in der



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«Unsere Veranstaltungen sollen auch Menschen besuchen können, die sonst wenig zum Leben haben.» KulturLegi-Anbieter, 45 «Meine Töchter gingen mit den Flüchtlings­ kindern zur Schule, das bewog mich, diesen Familien meine Unter­ stützung anzubieten.» Freiwillige, 42 «Ich bin froh, dass ich jetzt meiner Tochter doch noch das Sommerlager bezahlen kann.» Alleinerziehende, 28 Schweiz um politisches Asyl ersuchte. Sie war in einem Heim für Asylsuchende der Caritas untergebracht, im «Sonnenhof» in Emmenbrücke. Seltsam, wie klein das Gebäude mir erschien, als ich wieder dort war, viel kleiner, als ich es in Erinnerung hatte, fast niedlich. Die Zimmer hingegen kamen mir etwas schäbig vor, aber ich schwieg beschämt, als ich sah, dass das Wohnheim für meine Freundin ein Paradies darstellte. Einen Halt in einem fremden Land. Leute, die sich für sie interessierten. Die ihr erklärten, wie die Schweiz funktioniert und welche Regeln einzuhalten sind. Sie hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen, und hier gab es Leute, die ihr halfen, einen neuen Weg zu finden. Der Ort, der meine Kindheit bedrängte, wurde meiner Freundin zu einem Schloss des Vertrauens. Zum Glück gibt es den «Sonnenhof». Wenn seine Mauern reden könnten! Was sie alles gesehen haben, seit meine Grossmutter dort nächtigte und vielleicht vom Grossvater träumte, den sie bei den Gemüsegärten unten kennen gelernt hatte. Die Mauern schweigen, und das ist okay. Sie haben ihre Aufgabe erfüllt, sie haben die vielen Übergänge eines Jahrhunderts unbeschädigt überstanden. Mir haben sie geholfen, sie zu überwinden. Andern haben sie einen Halt gegeben. Wir brauchen auch feste Strukturen und Werte, die nicht bei jedem Wellenschlag der Geschichte einbrechen. Zum Glück gibt es die Caritas. Die dasteht, wenn jemand mit einer Brutalität aus seiner Umgebung gerissen wird, die wir uns kaum vorstellen können. Und einfach mal hilft. Alles andere hat Zeit. Alles andere kommt noch schnell genug. Die Fragen, die Abklärungen, ein Kulturschock, der gegenseitig ist. Das Asylgesuch meiner kubanischen Freundin wurde bewilligt, Caritas half mit Deutschunterricht, unterstützte bei der Wohnungssuche, begleitete zu Behördengesprächen. Man erleichterte ihr den Übergang in ein neues Leben. Und dann war sie in der Schweiz, und wurde selber zum Zeichen eines Übergangs, der vielen Leu-

ten Angst macht und sie verunsichert. Eine Fremde aus einem fernen Land. Globalisierung. Finanzkrise. Arbeitsplatzverlust. Zum Glück gibt es die Caritas. Die dasteht und mithilft, dass die Unsicherheit nicht in dumpfe Wut umschlägt, die dann bald auch Schuldige sucht. Mit Beschäftigungsprogrammen für Jugendliche. Mit der sozialen Beratung für Leute, die in Not geraten sind. Mit Veranstaltungen zum Verständnis zwischen den Kulturen. Übergänge schaffen. Übergänge erleichtern. Wir sind auf beides angewiesen. Sind wir doch selber nichts als ein einziger Übergang. Ich weiss, wovon ich rede. Brauche nur ein Foto anzusehen, das mich als Kindergärtner zeigt. Und eines von heute.

Bildstrecke «Übergänge gestalten» fotografiert in der Umgebung von Luzern vom Fotografen Daniel Tischler, Luzern. Die Arbeit ist inspiriert durch die noch junge Sportart «Le Parkour», bei der natürliche Hindernisse spielerisch übersprungen und überklettert werden. Die Hindernisse selbst dürfen dabei nicht verändert werden, weil es darum geht mit dem vorhandenem Umfeld zurecht zu kommen. Cover und S. 10/11 – Dominik Käufeler, Bern. S. 5 – Mo Henzmann, Emmenbrücke. S.6 – Michi Nguyen, Luzern. S. 9 – Sabine Wigger, Horw. S. 12 – Joel Eggimann, Römerswil.


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KulturLegi Zentralschweiz: 1200 KulturLegi-Inhaber nutzen die Angebote von 180 Partnern aus Kultur, Bildung, Sport und Freizeit. Das Patenschaftsprojekt «mit mir» vermittelte 45 Patenschaften. Sozialberatung: Rund 3000 Klientenkontakte.

Sozialberatung: Grund für Anfrage

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Soziales

Gesundheit

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Not und Überbrückungs­ hilfe im Umfang von rund 500 000 Franken.

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Verschuldung

zu geringes Einkommen

Familie mit Kindern als Armutsrisiko.

Eine Stimme sein Die Facetten der Armut sind vielfältig. Dem­ ent­sprechend breit sind Angebote, die der Bereich «Soziale Integration» der Caritas Luzern bereitstellt: von der KulturLegi über das Paten­ schaftsprojekt «mit mir» bis hin zur Sterbe­be­ gleitung oder Schuldenberatung.

den Betroffenen Wissen zu vermitteln. Damit können auch neue Lösungsansätze erarbeitet und aufgezeigt werden. Das zieht sich bei allen Themen und in jedem Bereich durch, denn nur so kann es gelingen, die Situation nachhaltig zu verbessern.»

Präsenz in der Öffentlichkeit

In der aktuellen Kampagne setzt sich die Caritas Luzern das Ziel, Was heisst arm sein? Wann beginnt der Übergang zur Armut? die Armut in der Schweiz bis 2020 zu halbieren. Ein hoch geWie und wer rutscht hinein und vor allem: Wie kommt man wie- stecktes Ziel. «Die Caritas hat eine ‹Voice-Funktion›: Wir geben der raus, welche Unterstützungen und Beratungen machen Sinn? den Armutsbetroffenen eine Stimme, auch politisch. Ebenso wolFragen, mit denen sich Hanspeter Herger, Bereichsleiter «Soziale len wir eine breite Öffentlichkeit für die Thematik sensibilisieren.» Integration», täglich auseinandersetzt. «Meistens sind die Leute Die Wurzel der Armut hängt mit verschiedensten Ursachen zunicht von einem Tag auf den anderen von Armut betroffen. Das sammen: Einkommen, Familien- und Wohnsituation, Steuern, Bilist kein konkreter Übergang, sondern ein Prozess, der oft schon dung und noch viele mehr können ausschlaggebend sein. Um die länger in Gang ist», sagt er und illustriert dies mit dem Beispiel diversen Aspekte aufzuzeigen, ist ein breites Lobbying wichtig: Schuldenberatung: Durch familiäre oder andere Schwierigkeiten in der Wirtschaft, bei den Arbeitgebenden, in der Politik und in wird die wirtschaftliche Situation schwierig. Was anfangs noch der Gesellschaft allgemein. Die Stimme werde wahrgenommen, mit Erspartem aufgefangen werden kann, häuft sich mit der gibt sich Herger überzeugt und erzählt, wie gross die Reaktionen Zeit an, bis die Rechnungen definitiv nicht mehr bezahlt werden auf die Öffentlichkeitskampagnen jeweils seien: Einerseits melkönnen. «Zu uns kommen die Leute dann, wenn das Fass am den sich nach solchen Aktionen vermehrt Freiwillige, andererseits Überlaufen ist und der monetäre Konflikt nicht mehr alleine ge- können auch Hemmschwellen von Betroffenen abgebaut werden. löst werden kann. Hier setzt die Schuldenberatung an. Und zwar «Plötzlich merken dann die Leute: Das betrifft mich auch und da nicht, indem das Couvert voller Rechnungen bezahlt wird, son- gibt es Stellen, die mich in dieser Situation begleiten und mir heldern mit umfassenden Massnahmen. Dabei ist die Mitwirkung fen.» der Betroffenen unerlässlich.» Jahrelang kann es gemäss Herger dauern, bis der Übergang zu einem Leben ohne Schulden voll- Die «Soziale Integration» ist in die Abteilungen «Beratung und zogen ist. Ob bei finanziellen Schwierigkeiten oder bei anderen Begleitung» und «Bildung und Vermittlung» aufgeteilt. Die AnIntegrations­projekten: In Beratung und Information fliesst bei der gebote richten sich direkt an Armutsbetroffene und beinhalten Caritas Luzern mehr Geld als in direkte Hilfe. «Oberstes Ziel ist es, unter anderem das Patenschaftsprojekt «mit mir», die KulturLegi

Zentralschweiz und die Caritas-Märkte, von denen im November 2009 der zweite in Sursee lanciert wurde. Erstmals ist es dabei zu einer Partnerschaft zwischen der reformierten und der katholischen Kirchgemeinde gekommen, die gemeinsam mit der Caritas Luzern und dem Sozialen Beratungszentrum Sursee die Trägerschaft stellen. «Das erlaubte ein unkompliziertes und rasches Vorgehen. Innerhalb eines halben Jahres wurde der Markt realisiert und funktioniert seither als Dienstleistungsunternehmen für Leute mit kleinerem Budget», sagt Herger. Das Patenschaftsprojekt «mit mir» wurde vor zwei Jahren mit dem Ziel auf die Beine gestellt, Kindern aus benachteiligten Familien Erlebnisse und Einblicke in andere Umfelder zu ermöglichen. Die Nachfrage ist sowohl bei den Patinnen und Paten als auch bei den betroffenen Familien gross, bereits konnten über 48 Patenschaften vermittelt werden. Auch die KulturLegi stösst auf grosse Resonanz: 2007 lanciert, profitieren mittlerweile 1220 KulturLegi-Nutzerinnen und -Nutzer von vergünstigten Eintritten bei kulturellen Anlässen.

sprächspartner von Personen im Strafvollzug, als Patin, als Pate von einem Kind oder als Begleitende von Leuten in der letzten Lebensphase: Immer geht es darum, Menschen in Übergängen zu begleiten und zu unterstützen. «Gerade die Nachhaltigkeit ist dabei sehr wichtig. Durch unsere Kursangebote werden die Freiwilligen in ihrem jeweiligen Tätigkeitsbereich unterstützt. Gleichzeitig ist es auch eine Plattform für die Freiwilligen, um Erfahrungen auszutauschen, zusätzliches Know-how zu erwerben und allfälli-

Begleitung in der letzten Lebensphase

Schwierige Übergänge begleiten Die Angebote der Abteilung «Vermittlung und Bildung» haben das Ziel, ein breites Publikum zu erreichen und durch Information die Teilnehmenden zu stärken. Nebst Integrations- und Bildungsprojekten gehören dazu der Dolmetschdienst Zentralschweiz und die Koordination Freiwilligenarbeit. «Egal, ob im Beratungs- oder im Bildungsbereich: Alle Angebote haben eine Brückenfunktion, das Miteinander steht im Zentrum», sagt Herger. Gerade am Beispiel der Freiwilligenarbeit kommt das besonders gut zum Tragen: Bis zu 400 Personen wirken bei der Caritas als Freiwillige mit und schlagen eine Brücke zu den Betroffenen. Egal, ob als Ge-

Die Fachstelle bietet jährlich drei Grundkurse und eine Pa­ lette von Bildungstagen zum Thema. Das Angebot richtet sich an Freiwillige und Fachpersonen, die in der Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden tätig sind. Dabei steht die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit ebenso im Zentrum wie der respektvolle Umgang mit Betroffenen. Im Weiteren berät die Fachstelle auch Betroffene und Angehörige.


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Mai

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Juli

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Zahl der Asylsuchenden 2009 im Kanton Luzern

Gesamtzahl Individuelle Unterbringung Unterbringung in Zentren und Foyers Interkulturelle Vermittlerinnen an einer Arbeitssitzung.

Schwankungen auffangen ge Fragen zu klären.» Das Interesse ist gross; so ist etwa der Kurs «Schwerkranke und Sterbende begleiten» jeweils sehr gut besucht. Unter kundiger Leitung setzen sich die Teilnehmenden mit dem Thema «Palliative Care und Sterbebegleitung» auseinander. «Die Teilnehmenden sind sehr engagiert und bringen meist schon viel Erfahrung in diesem Bereich mit. Durch den Kurs werden sie in ihrer Arbeit unterstützt und gestärkt.» Zurück in den Gemeinden, funktionieren die Begleitgruppen selbständig bei der Organisation und Umsetzung ihrer Einsätze.

Caritas-Markt Luzern: Durchschnittlich 260 Personen pro Tag. Dolmetschdienst Zentral­ schweiz und Thurgau: 14 303 Dolmetschstunden in rund 40 Sprachen.

198 Dolmetschende, davon 89 nach «Interpret» Überraschend sei die Zunahme der Dolmetschdienste im letzten als interkulturelle ÜberJahr gewesen, sagt Herger. Budgetiert waren 10 000 Einsätze, setzerinnen und Übersetumgesetzt wurden rund 14 000. «Hier werden wir die Struktur hinterfragen müssen, das Angebot hinkt der Nachfrage hinterher.» zer zertifiziert Dass dolmetschen nicht nur eine Sache der Sprache ist, zeigt das (www.inter-pret.ch). Dolmetschen ist mehr als übersetzen

Projekt «Interkulturelle Vermittlerinnen und Vermittler»: Sie vermitteln auch Wissen und Informationen über kulturelle Hintergründe sowie Gepflogenheiten mit dem Resultat, dass die Verständigung besser klappt. «Aus dem Projekt ist ein Auftrag entstanden: Die Mercator-Stiftung finanziert die nächsten Jahre die dreijährige Grundausbildung der Vermittlerinnen und Vermittler», freut sich Herger.

360 Freiwillige leisten rund 15 000 Einsatzstunden.

Die Anzahl der Zuweisungen von Asylsuchenden unterlag im letzten Jahr enormen Schwankungen: Anfang 2009 waren alle Zentren ausgelastet, kurz darauf sanken die Zuweisungen unerwartet. Eine Situation, die flexibles und schnelles Handeln erfordert. Die Zunahme begann stetig ab Herbst 2008, weil der Bund seine Kapazitäten herunterschraubte und mehr Zuweisungen an die Kantone machte. Im Januar 2009 wurden über hundert Asylsuchende Luzern zugewiesen, die Zentren waren mit rund 300 Asylsuchenden ausgelastet. Befristet bot ein drittes Zentrum in Hitzkirch, später in Sempach, Entlastung. Vom Bund wurde angekündigt, dass künftig mit einem gleichbleibend hohen Niveau gerechnet werde. Die Zunahme kam überraschend, der Bereich «Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge» rüstete sich in aller Eile, damit der Übergang funktionieren konnte. Die Infrastruktur wurde angepasst, die Kapazitäten wurden ausgebaut: personell, administrativ und logistisch. «So musste beispielsweise innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Unterbringungsmöglichkeiten gesucht werden, der Personalbestand wurde aufgestockt und die Administration entsprechend ausgebaut», sagt Giorgio Leuenberger, Bereichsleiter «Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge» und ergänzt: «Im Asylbereich kann sich die Situation grundsätzlich sehr schnell ändern, dann muss kurzfristig und flexibel reagiert werden.» Kurz darauf passierte jedoch, womit niemand gerechnet hatte – so schnell der Anstieg erfolgt war, so schnell nahmen die Zuweisungen wieder ab, und zwar rasant: Schon im Februar waren es nur noch 50 Prozent der erwarteten 100 Asylsuchenden,

im September gerade noch 29 Personen. «Faktisch bedeutete dies, dass die zusätzlich erstellte Infrastruktur plötzlich gar nicht mehr notwendig war.» Leuenberger rechnet heute damit, dass die Zahlen auch im Jahr 2010 eher tief bleiben und dementsprechend wieder abgebaut werden müsse.

Unruhe durch Dublin-Verfahren Die Betreuung in den Zentren konnte trotz der vielen Zuweisungen und des schnellen Durchlaufs immer gewährleistet werden. «Nicht zuletzt dank kompetenter Zentrumsleiterinnen und -leiter und engagierter Mitarbeitender», betont Leuenberger. Speziell betreut werden auch die unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden, deren Anzahl parallel mit den anderen Schwankungen zuund abgenommen hat. Die Fluktuation ist generell gross, nur ein paar Monate sind die Asylsuchenden in einem Zentrum. Während des kurzen Aufenthalts werden sie mit Kursen über die kleinen und grossen Wichtigkeiten der schweizerischen Gepflogenheiten informiert: Wie wird der Kehricht entsorgt? Was ist im Bereich Wohnen oder bei der Gesundheit wichtig? «Ziel ist, dass der Übergang in den neuen ‹Alltag› gut vorbereitet ist. Zwar haben die Asyl­suchenden dann noch eine Bezugsperson aus der Sozialarbeit – trotzdem müssen sie mehr oder weniger selbständig funktionieren.» Konstant bis zunehmend war die Anzahl derjenigen, die den Flüchtlingsstatus bekommen haben. Unzufrieden zeigt sich Leuenberger mit dem Dublin-Verfahren, das seit 2008 in Kraft ist: Der vorgegebene Ablauf des Bundesamtes für Migration erlaubt der Polizei, die Asylsuchenden direkt in den Unterkünften zu verhaften. Dann wird ihnen der Entscheid


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Zentren für Asylsuchende: 25 bis 100 Zuweisungen pro Monat. 17 unbegleitete minder­ jährige Asylsuchende per Ende Jahr. Sozialdienst Asylsuchende: Wirtschaftliche Sozialhilfe im Umfang von 11,3 Mio. Franken. Sozialdienst Flüchtlinge: Wirtschaftliche Sozialhilfe im Umfang von 12,8 Mio. Franken.

Spiele helfen Asysuchenden, die Zeit zu vertreiben.

In die Selbständigkeit eröffnet, dass sie in ein anderes europäisches Land zurückgeschafft werden. Dies wird sofort vollzogen. Formell haben die Betroffenen zwar fünf Tage Zeit für eine Beschwerde – da aber die Behörden schon vollendete Tatsachen geschaffen haben, wird das Beschwerderecht zu einer Farce. «Dieser unrechtmässigen Praxis muss das Bundesverwaltungsgericht Einhalt gebieten», sagt Leuenberger.

Der Übergang vom Status «Asylsuchende» zu anerkannten Flüchtlingen bringt viele Veränderungen mit sich. Die Gewissheit, dass in der Schweiz eine neue Zukunft aufgebaut werden kann, ist auch Motivation zur Integration.

Verlusterlebnisse traumatisiert oder haben andere gesundheitliche Beschwerden, die es nebst den täglichen Herausforderungen durch die neue Umgebung zu bewältigen gibt», gibt Danioth zu bedenken.

Support und Befähigung im Alltag Wer in der Schweiz angekommen ist, hat einen langen Weg hinter sich: die unfreiwillige Migration aus dem Heimatland, einen mit Schwierigkeiten und Gefahren gespickten Weg nach Europa und die Unsicherheit, ob der Status «Flüchtling» anerkannt wird. «Die Flüchtlinge haben dann schon viele Übergänge hinter, aber auch weitere vor sich: Ab dem Zeitpunkt der Anerkennung als Flüchtlinge hat die Integration oberste Priorität», sagt Hanspeter Danioth, Leiter Sozialdienst Flüchtlinge. Eine neue Sprache lernen, sich möglichst rasch mit den Gepflogenheiten der Schweiz bekanntmachen und neue berufliche Perspektiven suchen. Das sind grosse Herausforderungen, die schon im Kleinen beginnen: Welche Versicherungen müssen abgeschlossen werden? Wie funktioniert das Schulsystem oder warum braucht es einen Mietvertrag? Danioth: «Die Flüchtlinge treffen auf völlig neue, ihnen unbekannte gesellschaftliche Strukturen. Die Aufgabe der Caritas ist es, sie auf dem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen und sie zu befähigen, sich im Alltag zurechtzufinden.» Wie dies geschieht ist so unterschiedlich wie die Situation der Flüchtlinge. «Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Caritas holen die Leute dort ab, wo sie stehen, und das ist sehr individuell: Zu unseren Klientinnen und Klienten gehören Diplomaten genauso wie Nomaden, Alleinerziehende, junge Männer oder Personen kurz vor dem Pensionsalter. Sie sind entweder gesund, durch Gewalt- und

Richtschnur der Caritas ist es, sowohl zu fördern als auch zu fordern. Eine Art Tauschsystem, das Leistung mit Gegenleistung quittiert: Hilfe und Unterstützung werden angeboten und im Gegenzug selbständiges Handeln und Engagement eingefordert. Danioth betont, dass Flüchtlinge meist grosse Ressourcen mitbringen: Wer sich beispielsweise als alleinerziehende Mutter mit zwei kleinen Kindern von Afrika nach Europa durchgeschlagen hat, verfügt über viel Kraft und Energie. «Das sind Leute, die schwierige Situationen gemeistert haben. Sie sind motiviert und engagiert, sich hier einzuleben.» In der ersten Zeit sind viele neue Informationen zu verarbeiten, was auch zu Überforderungen führen kann. Nebst dem Verlust des bekannten sozialen und kulturellen Umfelds kommen bei der Konfrontation mit dem Gesellschaftsmodell Schweiz auch andere Unsicherheiten dazu – das geht von anderen Geschlechterbeziehungen über Erziehungsvorstellungen bis hin zu Anforderungen in Beruf und Bildung. «Das kann auch eine Chance sein. Insbesondere Frauen können hier von der Geschlechterrollenverteilung und den Bildungsangeboten profitieren. Darin werden sie von uns auch bestärkt, da sie zukünftig zum Familieneinkommen beitragen müssen, um finanziell selbständig leben zu können», sagt Danioth. Übergänge in neue Gesellschaften zu bewältigen, bedingt vor allem auch, Wissenslücken über örtliche Verhältnisse zu schliessen.

Dies erfordert von den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern eine an den jeweiligen individuellen Bildungsstand angepasste Kommunikation. Dazu Danioth: «Die grosse und anzuerkennende Leistung der Flüchtlinge ist die gleichzeitige Bewältigung des Verlustes ihrer Heimat, ihrer persönlichen Nöte und die Bewältigung all der Herausforderungen, die das Leben in einer neuen Umgebung von ihnen einfordert. Die zentrale Aufgabe unseres Sozialdienstes ist es, Flüchtlinge in diesem Prozess zu unterstützen, damit der Übergang gut gelingt.»


20

21

Auswahl an Angeboten zur beruflichen Integration im Bereich «Arbeit und Bildung»

«Intervall»

Berufliche Integration von Erwerbslosen der Arbeitslosenversicherung (ALV)

Beschäftigung Betriebe und Läden

Chance Arbeit

Berufliche und soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaft­

Beschäftigung Betriebe und Läden

Zukunft Arbeit

licher Sozialhilfe

Velodienste Luzern

Berufliche und soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaft­

Beschäftigung Velodienste und Fahrradstation

licher Sozialhilfe Einstieg «Tag täglich»

Soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe

Beschäftigung Recyclingbetriebe

Arbeit auf Zeit

Soziale Integration für Bezügerinnen und Bezüger von wirtschaftlicher Sozialhilfe

Beschäftigung Betriebe und Läden

mit Aussicht auf berufliche Integration Abklärung Arbeit

Abklärung der Arbeitsfähigkeit von Personen mit wirtschaftlicher Sozialhilfe

Beschäftigung Betriebe und Läden

Helle Arbeitsräume am Standort Grossmatte Ost.

Grossmatte ganz gross Anfang 2009 wurde mit dem Umbau begonnen; nun ist der Übergang vom kleinen zum mittelgrossen Betrieb abgeschlossen. Heute bietet der Standort Grossmatte Beschäftigungsprogramme und Bildungsangebote für rund 250 Erwerbslose und Asylsuchende an.

Dienstleistungen Seetal In Hochdorf entsteht ein neuer Laden mit Dienstleistungspool. In enger Zusammenarbeit mit der «idee seetal», dem Sozialberatungszentrum und den Sozialvorsteherinnen und -vorstehern des Seetals wurde dieses Angebot entwickelt. Damit entstehen 14 neue Arbeitsplätze für Stellenlose. Im Laden können Naturalspenden abgegeben und Secondhand-Produkte gekauft werden. Zusätzlich werden Dienstleistungen wie Demontage und Abholservice oder Pflege von Wald, Landschaft und Wegen angeboten.

Noch sind längst nicht alle Details umgesetzt, aber nach über einjähriger Grossbaustelle ist in der Caritas in Littau langsam wieder so etwas wie Ruhe eingekehrt. «Von einem Alltagszustand sind wir zwar weit entfernt; dazu sind die Schnelllebigkeit und der Preisdruck, dem wir uns – wie andere Betriebe auch – zu stellen haben, zu gross», sagt Bettina Fenk, Leiterin Arbeitsintegration Littau. «Wenn ich aber auf das letzte Jahr zurückschaue, muss ich schon sagen: Hut ab, was unser Team da geleistet hat! Hätte nicht jede und jeder unglaublich viel zusätzliches Engagement erbracht, wäre das nicht möglich gewesen.» Umgebaut wurde etappenweise, der Normalbetrieb musste gleichzeitig reibungslos weiterlaufen – eine Herausforderung für alle Mitarbeitenden, die einiges an Flexibilität abverlangte: «Die logistische Organisation des Umbaus war perfekt, trotzdem verschoben sich die Prioritäten laufend, das führte nicht selten zu einer Kettenreaktion. So gesehen lebten wir in einem ziemlich lange dauernden Provisorium. Dass es den Mitarbeitenden trotzdem gelungen ist, Ruhe und Konzentration zu bewahren, ist alles andere als selbstverständlich», betont Fenk.

Unter einem Dach Kulturwandel für das Team Der Übergang vom kleinen zum mittelgrossen Betrieb führte auch zu einem Kulturwandel im Unternehmen: Innerhalb von drei Jahren hat sich das Team um 8 auf 23 Mitarbeitende vergrössert, durch die Belegung von zusätzlichen Stockwerken haben sich die Räumlichkeiten erweitert, die Komplexität bezüglich Abläufen und Warenfluss hat zugenommen. Täglich gehen in Littau rund 350 Leute ein und aus, um die 250 von ihnen nehmen an einem Beschäftigungs- oder Bildungsprogramm teil. Diese Veränderungen wirken sich auch auf das Team aus: «Begegnungen erfolgen nur schon auf Grund der erweiterten Räumlichkeiten nicht mehr so spontan, im Haus ist es ein bisschen anonymer geworden», sagt Fenk und weist darauf hin, wie wichtig an diesem Punkt die Organisationsentwicklung sei. «Während der Umbauphase ist dieser Prozess zu kurz gekommen, und das holen wir jetzt auf.» Vom Umbau betroffen waren nicht nur die Mitarbeitenden, sondern in kleinerem Ausmass auch die Programm- und Kursteilnehmenden. Auch hier seien das Verständnis und die Hilfsbereitschaft gross gewesen. Durch den Umbau wurden sowohl die Arbeitsplätze wie auch die Kursräume freundlicher und geräumiger, was eine gute Basis für das Betriebs- und Lernklima schafft. Auch das Angebot an Programmen wurde ausgebaut: So bietet etwa die Velowerkstatt im 2. Stock neu rund 30 Jobplätze, Betriebe und Kurse wurden von den früheren Standorten «Sonnenhof» und Reussport in die Grossmatte gezügelt und erweitert. Die Caritas in Littau ist gut gerüstet, eine Tagesstruktur mit sinnvoller Beschäftigung zu bieten und Betroffene auf ihrem Weg zum Wiedereinstieg ins Berufsleben zu begleiten.

Die breite Palette an Bildungsangeboten für Migrantinnen und Migranten sowie Stellen­ suchende der Caritas Luzern verteilte sich bis anhin auf mehrere Standorte. Jetzt sind alle unter einem Dach: in der Grossmatte Littau. Ein Übergang, der die gemeinsame Nutzung personeller und finanzieller Res­sourcen mit sich bringt. Umziehen ist kein Zuckerschlecken. So war denn gemäss David Jund, Leiter Bildung Littau, der Standortwechsel vom Reussport nach Littau auch eine der grössten Herausforderungen des letzten Jahres. Nicht in erster Linie wegen der Kisten, die es zu packen, und der Sachen, die es zu schleppen gab. Vielmehr sind damit die Strukturveränderungen gemeint, die den Umzug überhaupt erst ausgelöst haben. «Unsere Aufgabe bestand unter anderem darin, die bisherigen Teams in eines zusammenzuführen und eine Strukturvereinfachung auf der Angebotsebene zu vollziehen. Ziel war, gemeinsame Synergien besser auszuschöpfen und gleichzeitig die Qualität auf hohem Niveau zu sichern.» Schon frühzeitig wurde darauf hingearbeitet, dass dieser Übergang möglichst gut gelingt. So sind die Mitarbeitenden von Beginn an in den Prozess einbezogen worden und konnten ihre Erfahrungen in die Organisationsentwicklung einbringen. Ausgelöst wurde diese übrigens, weil der Bund im Bereich Migration einen Grossteil der Kosten an die Kantone delegiert hat – mit entsprechenden Konsequenzen für die Angebote der Caritas. Für das Team sei es wichtig gewesen, die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen: «Das schaffte viel Verständnis für die Umstrukturierung. Schlussendlich


22

23

Personalentwicklung 203 *

167 157 145 118 100

62 52.00

93

97

100

71 76.85 78.30 60.75

65.21 66.38

109

76.00

3

3

3

4

4

4

8

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

135.00 139.00

115 108.25

80.90

10

2004

114.65

87.10

16

17

19

17

2005

2006

2007

2008

23

2009

Personal

Mitarbeitende *) ab 2009 inkl. Mitarbeitende im Stundenlohn Vollstellen Ausbildungsplätze Im Caritas Laden findet sich so manches Schnäppchen. Er bietet auch eine breite Palette von Arbeitsplätzen.

Zentrale Dienste sitzen wir alle im gleichen Boot und sind den gleichen Wellen ausgesetzt», sagt Jund und betont, dass es dank dem motivierten Team gelungen sei, den Übergang – mit kleinen Abstrichen – erfolgreich zu gestalten.

boten. Gemäss Jund ist die Anfrage nach Bildungsangeboten für Migrantinnen und Migranten sowie für Erwerbslose gestiegen, die Kurse beider Fachstellen sind momentan mehr als ausgebucht.

Sich im Alltag zurechtfinden Die Strukturvereinfachung, die bei den Angeboten vollzogen worden ist, hatte auf die Kursteilnehmenden kaum spürbare Auswirkungen, da es sich um organisatorische und nur am Rand um inhaltliche Änderungen handelte: Neu gibt es zwei Fachstellen: «Bildung und Beratung für Stellensuchende» und «Bildung für Migrantinnen und Migranten». Erstere beinhaltet Standortbestimmung und Bewerbungstraining sowie verschiedene Fachmodule für Stellensuchende. «Hier wird sehr praxisorientiert gearbeitet, damit die Teilnehmenden einen realistischen Bezug zum Arbeitsalltag erhalten und ein strukturierter Tagesablauf gewährleistet ist. Der Übergang vom Jobtraining zu einer tatsächlichen Arbeitsstelle ist in dieser Hinsicht kein riesiger Unterschied mehr», sagt Jund. Beim Bildungsangebot für Migrantinnen und Migranten sind zentrale Punkte die Alphabetisierungs- und Deutschkurse sowie die Förderung von Orientierungskompetenz. Die Teilnehmenden werden darin unterstützt, sich im Alltag zurechtzufinden und die wichtigsten Gepflogenheiten der Schweiz kennen zu lernen, damit sie sich möglichst selbständig in der neuen Umgebung bewegen können. Die Angebote richten sich an Flüchtlinge, vorläufig Aufgenommene und Asylsuchende. Für Jugendliche mit Migrationshintergrund wird nebst der Sprachförderung ein Jobtraining ange-

1526 Personen in den Programmen zur beruflichen Integration. 85 000 Beschäftigungstage. Bildung und Fachmodule: rund 50 000 Lektionen. Bildungsangebote für Migrantinnen: 12 Kurse. Sprachförderung und Jobtraining: 5 Kursblöcke mit total 278 Teilnehmenden.

Auf Anfang 2009 wurde der neue Bereich «Personal» geschaffen, einen Monat später zogen die unterstützenden Bereiche der Caritas Luzern – «Personal», «Finanzen, Informatik, Administration» und «Kommunikation» – sowie der Geschäftsleiter auf einem Boden zusammen. Mit dem Start von Thomas Thali als neuer Geschäftsleiter im April war die Rochade perfekt, die Bildung der neuen Geschäftsstelle abgeschlossen. Seither entwickelt sie sich entsprechend ihrer Aufgaben zu einem Dienstleistungszentrum für die operativen Bereiche der Caritas Luzern. Buchhaltung, Kommunikation und Personaldienste funktionieren in enger Zusammenarbeit untereinander. Anstehende Aufgaben und Wünsche der operativen Bereiche können so effizient bearbeitet werden.

Im vergangenen Jahr bedingten die grosse Fluktuation im Asylbereich und Anpassungen beim Angebot der Beschäftigungsprogramme einen grösseren Aufwand sowohl für die Personaldienste wie für die Buchhaltung.

Für Gutes spenden Die Bereiche der zentralen Dienste stehen im Einsatz für die Bereiche, die den Grundsatz «Wir helfen Menschen» operativ umsetzen. Dazu gehören neben der direkten Beratung und Begleitung von Einzelpersonen auch Bildungsangebote und Projekte, die nicht selbsttragend sein können. Dank Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising können so Spendengelder generiert werden, um Projekte wie die KulturLegi oder das Bildungsangebot für Migrantinnen möglich zu machen. Allein für Projekte kamen so im vergangenen Jahr über 300 000 Franken zusammen. Der Ertrag an Spenden und Legaten konnte auf knapp 2 Mio. Franken gesteigert werden. Die Personaldienste sind zuständig für über 200 festangestellte Mitarbeitende, für Personen an den Ausbildungsplätzen sowie für die Dolmetschenden, die mit einem Rahmenvertrag angestellt sind.

Personal als Kapital Die Zahl der Mitarbeitenden bei der Caritas Luzern ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Mit der Schaffung des Bereichs «Personal» wurden die Strukturen angepasst, um ein Personalmanagement zu gewährleisten. Nebst der Bewerbungs- und der Personaladministration sowie der Lohnbuchhaltung können so auch strategische Fragen zur Führung und Stellenplanbewirtschaftung sowie das umfassende Thema Gesundheit am Arbeitsplatz intensiver angegangen werden.


JAHRESRECHNUNG 2009 KOMMENTAR ZUR JAHRESRECHNUNG

Umsatz bedeutend höher als im letzten Jahr Tiefe administrative Kosten Bezogen auf die Finanzen war das Jahr 2009 ein Rekordjahr für Caritas Luzern verwendet die ihr anvertrauten Mittel effizient die Caritas Luzern. Die Erträge stiegen gegenüber dem Vorjahr und effektiv. Bei der Caritas Luzern werden nur 11,6 Prozent um 16 Prozent und erreichten einen neuen Höchststand von der Kosten für die Administration ausgegeben (Kosten ohne Fr. 47,8 Mio. (Vorjahr Fr. 41,1 Mio.). Die Mehrerträge sind ge- wirtschaftliche Sozialhilfe). Darin enthalten sind die Aufwände bunden an Projekt- und Programmausgaben, welche dadurch für die Geschäftsleitung, die Kommunikation, Rechnungsweebenfalls deutlich zugelegt haben auf Fr. 48,26 Mio. (Vorjahr sen sowie Informatik und Administration. Die Caritas Luzern Fr. 41 Mio.). Das Jahresergebnis schloss mit einer Fondsab- beschäftigte im Jahr 2009 insgesamt 203 festangestellte Pernahme von Fr. 458 550. Budgetiert war eine Abnahme von sonen und bot 23 Ausbildungsplätze an. Die Personalarbeit Fr. 313 000. Diese Abnahme ist auf eine unerwartete Entwick- wird seit Januar 2009 durch den neu geschaffenen Bereich lung im Bereich Asyl- und Flüchtlingswesen zurückzuführen, «Personal» geleistet. welche ein strukturelles Defizit in diesem Bereich bewirkte (vgl. Seite 17). Der Kanton sprach eine Zusatzfinanzierung, um das Minus etwas abzufedern. Trotz der zusätzlichen Mittel muss- Internes Kontrollsystem ten eigene Fondsmittel verwendet werden, um den Fehlbetrag Die Caritas Luzern unterliegt auf Grund ihrer betriebswirtabzudecken. Die Fondsabnahmen betrugen Fr. 58 260 im Be- schaftlichen Grösse der ordentlichen Prüfungspflicht. Diese reich Flüchtlinge und Fr. 352 215 im Bereich Asylwesen, bei umfassende Prüfung ist nebst dem Qualitätsmanagement eine Kosten von Fr. 8,8 Mio. (Vorjahr Fr. 7,2 Mio.). weitere Gewähr dafür, dass die Arbeiten bei der Caritas Luzern professionell und effizient ausgeführt werden. Die Prüfungen Eine ebenfalls unerwartete jedoch erfreuliche Entwicklung war beinhalten auch eine Kontrolle des internen Kontrollsystemes, im Bereich «Arbeit und Bildung» zu verzeichnen. Die budgetier- welches die Risiken und die dafür notwendigen Massnahmen ten Plätze für die Beschäftigungsprogramme wurden deutlich und Verantwortungen erfasst. Das System wurde im Jahr 2009 übertroffen. Dies führte einerseits zu Mehrerträgen, gleichzei- weiter ausgebaut und verfeinert. tig aber auch zu Mehrkosten, da die zusätzlichen Mittel direkt in die verschiedenen Beschäftigungs- und Bildungsprojekte investiert wurden. Insgesamt erreichte der Bereich einen Um- Aussichten für das Jahr 2010 satz von rund Fr. 7,4 Mio. (Vorjahr Fr. 6,2 Mio.). Für Projekte im Das Budget 2010 sieht eine weitere Fondsabnahme von Bereich «Soziale Integration» wurden im Jahr 2009 rund Fr. 3,3 Fr. 246 000 vor. Ungewiss bleibt weiterhin die Entwicklung im Mio. ausgegeben (Vorjahr Fr. 2,9 Mio.). Diese Projekte werden Bereich Asyl- und Flüchtlingswesen. Bereits zu Beginn des vor allem aus Spenden, kirchlichen Beiträgen sowie aus eige- Jahres 2010 wurden in diesem Bereich Massnahmen getroffen, nen Mitteln finanziert. um die Strukturkosten den neuen Belegungszahlen anzupassen. Insgesamt rechnet die Caritas Luzern aber auch im Jahr 2010 mit einer ausgeglichenen Rechnung bei etwas tieferen Erfolgreiches Spendenjahr Umsätzen als im letzten Rechnungsjahr. Trotz anhaltender Finanz- und Wirtschaftskrise konnte der Spendenertrag im vergangenen Jahr weiter ausgebaut werden. Im Jahr 2009 flossen rund Fr. 1,9 Mio. an Spenden und Legaten an die Caritas Luzern. Insbesondere der Bereich der Naturalspenden legte im abgeschlossenen Rechnungsjahr deutlich zu. Die daraus resultierenden Spenden erreichten rund Fr. 1,1 Mio. Aufgrund dieser Mehreinnahmen konnte der Fonds «freies Kapital» um Fr. 207 557 geäufnet werden. Dieser Fonds ist für die Caritas Luzern strategisch von grosser Bedeutung. Da die übrigen Fonds zweckbestimmt und an ganz bestimmte Inhalt gebunden sind, ermöglichen die freien Mittel die Flexibilität, die für die Weiterentwicklung notwendig ist.

BILANZ PER 31. DEZEMBER 2009

25

31.12.09

AKTIVEN

Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Forderungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzung

1’582’934 2’134’914 117’402 36’955 923’385

UMLAUFVERMÖGEN

4’795’590

%

Vorjahr

%

1’907’707 2’030’720 94’000 29’365 824’557 61,3

4’886’349

62,0

Sachanlagen Immobilien Finanzanlagen

828’472 2’193’975 4’000

ANLAGEVERMÖGEN

3’026’447

38,7

2’994’599

38,0

AKTIVEN

7’822’037

100,0

7’880’948

100,0

31.12.09

%

PASSIVEN

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindichkeiten Kurzfristige Rückstellung Passive Rechnungsabgrenzung

501’127 2’238’750 254’722

3’759’045

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

1’090’000

LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL

1’090’000

Zweckgebundene Fonds

436’932

FONDSKAPITAL

436’932

%

30’000 853’904 93’387 359’050 1’993’065

30’000 985’798 143’368 182’242 2’417’637

KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL

Vorjahr

48,1

3’329’406

42,2

1’120’000 13,9

1’120’000

14,2

500’093 5,6

500’093

6,4

Erarbeitetes zweckgebundenes Kapital Erarbeitetes freies Kapital

1’739’034 797’026

ORGANISATIONSKAPITAL

2’536’060

32,4

2’931’449

37,2

PASSIVEN

7’822’037

100,0

7’880’948

100,0

Die Rechnungslegung der Caritas Luzern erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) und den Grundsätzen und Empfehlungen der schweizerischen Zertifizierungsstelle für ge­­ meinnützige, Spenden sammelnde Institution­ en (ZEWO). Sie vermittelt ein den tatsächlichen

2’341’980 589’469

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage («true and fair view»). Die Jahresrechnung wurde von der BDO Luzern geprüft und vom Vorstand der Caritas Luzern am 13. April 2010 genehmigt.


WEITERE ANGABEN

BETRIEBSRECHNUNG 2009

1.1. - 31.12.09

%

Vorjahr

6,5 86,6 6,9 100,0

Spenden, Legate Beiträge Dritter Spenden und Beiträge Öffentliche Aufträge Betriebliche Erträge

1’993’762 1’013’660 3’007’422 41’650’414 3’140’424

6,3 87,1 6,6

1’604’052 1’056’475 2’660’527 35’575’545 2’839’151

TOTAL ERTRAG

47’798’260

100,0

41’075’223

Sozialberatung, Not- und Überbrückungshilfe Caritas-Markt KulturLegi «mit mir» Dolmetschdienst Interkulturelle Vermittlung Freiwilligenarbeit Begleitung in der letzten Lebensphase Sozialdienst allgemein / Diverses Strafvollzug

–840’951 –857’063 –201’289 –82’077 –1’052’939 –222’730 –185’839 –177’074 –192’920 –26’271

SOZIALE INTEGRATION

–3’839’153

Bildung / Beschäftigung ALV-versicherte Erwerbslose Bildung / Beschäftigung ausgesteuerte Erwerbslose Bildung / Beschäftigung Asylsuchende Bildungsangebot für Migrantinnen

–3’819’347 –2’916’560 –1’593’037 –322’869

ARBEIT UND BILDUNG

–8’651’813

Sozialdienst Asylsuchende Sozialdienst Flüchtlinge Diverse Projekte SOZIALDIENST ASYLSUCHENDE UND FLÜCHTLINGE TOTAL DIREKTER PROJEKTAUFWAND NACH BEREICHEN

GESCHÄFTSSTELLE / QUALITÄTSMANAGEMENT

–736’167 –749’235 –163’633 –63’285 –875’661 –202’082 –170’747 –149’766 –182’247 – 8,0

–45’700’200

–3’292’823

18,1

–7’452’273

69,5 95,6

–28’119’011 –38’864’107

–1’424’860

–1’067’984

Kommunikation Sammelaufwand / Fundraising

–265’748 –546’606

–236’230 –460’799

KOMMUNIKATIOn

–812’354

–697’029

TOTAL ADMINISTRATIVER AUFWAND NACH BEREICHEN BETRIEBSERGEBNIS

–2’560’767 –462’707

5,3

–2’114’034 97’082

Finanzergebnis

–6’600

81’658

Liegenschaftsergebnis

10’757

–4’589

–458 ’550

174’151

JAHRESERGEBNIS Z. G. FONDS UND ORGANISATIONSKAPITAL

68,5

Anfangsbestand

Veränderung

Endbestand

176’047 4’528 –8’933 85’505 27’699 2’911 –3’017 85’697 20’000 39’310 70’346

– –4’287 38’181 –23’100 –9’400 16’858 –25’628 –51’785 –4’000 – –

176’047 241 29’248 62’405 18’299 19’769 –28’645 33’912 16’000 39’310 70’346

ZWECKGEBUNDENES FONDSKAPITAL

500’093

–63’161

436’932

Flüchtlinge Asylsuchende Bildung / Beschäftigung Asylsuchende Beschäftigungsprogramme Weiterbildung Caritas-Markt Projektfonds Personal- und Betriebskosten allgemein

237’728 655’114 – 221’945 44’489 35’409 228’796 918’499

–58’260 –352’215 – 21’090 21’455 –41’697 –100’861 –92’458

179’468 302’899 – 243’035 65’944 –6’288 127’935 826’041

Erarbeitetes, gebundenes Kapital Freies Kapital

2’341’980 589’469

–602’946 207’557

1’739’034 797’026

Organisationskapital

2’931’449

–395’389

2’536’060

TOTAL FONDS- UND ORGANISATIONSKAPITAL

3’431’542

–458’550

2’972’992

VERÄNDERUNG DES KAPITALS

Not- und Überbrückungshilfe Tag des Flüchtlings Dolmetschdienst Interkulturelle Vermittlung Ausbildungsplätze Freiwilligenarbeit KulturLegi «mit mir» Lebensraumpreis Gemeinnützige Einsätze Personal- und Betriebskosten Beschäftigungsprogramme

Mittelherkunft

Mittelverwendung

ohne wirtschaftliche Sozialhilfe

ohne wirtschaftliche Sozialhilfe

94,7

–349’021

–323’553

–775’580 –292’404

Finanzen, Personal, Informatik, Administration

18,2

–12’632’077 –15’379’788 –107’146

–1’106’462 –318’398

Finanzen, Personal, Administration Informatik

8,0

–3’370’765 –2’582’363 –1’238’064 –261’081

–17’386’987 –15’719’613 –102’634 –33 ’209’234

%

27

13 %

14 %

12 %

Spenden, Legate, Beiträge

Betriebliche Erträge

Administrativer Aufwand

5,1

40 % 73 %

15 % Soziale Integration

Sozialdienst Asyl-

33 %

suchende und Flüchtlinge

Arbeit und Bildung

Öffentliche Aufträge

Der vollständige Finanzbericht kann auf der Geschäftsstelle der Caritas Luzern bezogen werden. Er ist zudem abrufbar auf www.caritas-luzern.ch.


DANK FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG

VORSTAND

Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern

Marianne Moser Sozialarbeiterin; alt Grossrätin; Beirätin der Weihnachtsaktion NLZ

Präsidentin

Doris Eberli-Odoni Vertreterin Kant. Kath. Frauenbund; Sekundarlehrerin, Mitarbeit in Tierpraxis

Vorstandsmitglied

Ruedi Heim Vertreter der Bistumsregion; Bischofsvikar, lic. theol.

Vorstandsmitglied

Joe Herzog Vertreter des Synodalrats der röm.-kath. Landeskirche; Lehrer, Sozialvorsteher Entlebuch

Vorstandsmitglied

Anton Marti Vertreter kath. Arbeitnehmerbewegung Kanton Luzern; Lagerist

Vorstandsmitglied

Paul Vettiger Vertreter Pastoralkonferenz; pens. Pfarreileiter, lic. theol.

Vorstandsmitglied

Thomas Bornhauser Unternehmensberater, lic. oec.

freies Vorstandsmitglied

Herbert Bürgisser Prorektor Hochschule Luzern – Soziale Arbeit

freies Vorstandsmitglied

29

Luzerner Kirchgemeinden Luzerner Pfarreien Öffentliche Hand mit Bund Kanton Luzern Stadt Luzern Luzerner Gemeinden

CSS Versicherung, Luzern Weihnachtsaktion der «Neuen Luzerner Zeitung» Caritas Schweiz, Luzern Albert Köchlin Stiftung, Luzern Stiftung SOS Beobachter, Zürich Josef Müller Stiftung, Muri Christophorus Verein, Luzern Gemeinschaft der St. Anna Schwestern, Luzern Stiftung Mercator Schweiz, Zürich Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern, Luzern Kapuziner Schweizer Provinz, Luzern De Beers Centenary Schweiz Stiftung, Luzern Seraphisches Liebeswerk, Solothurn Walter und Louise M. Davidson-Stiftung, Zürich Annelise Bochud-Zemp-Stiftung, Basel Familien-Vontobel-Stiftung, Zürich ANNE FRANK-Fonds, Basel Luzerner helfen Luzernern, Luzern UBS Stiftung für Soziales und Ausbildung Luzerner Kantonalbank, Luzern Rosinli Stiftung, Vaduz T. & H. Klüber-Stiftung, Sachseln Papeterie Hüssler, Steinhausen

Gesamtverantwortung für die Organisation Der Vereinsvorstand leitet gemäss Statuten den Verein, vertritt seine Interessen und ist für die Einhaltung des Vereinszweckes verantwortlich. Er begleitet die Alltagsarbeit der Caritas Luzern, arbeitet eng mit der Geschäftsleitung zusammen und trägt die letzte Verantwortung für den Gesamtbetrieb. Die beruflichen Hintergründe und die Vertretungsfunktionen der einzelnen Vorstandsmitglieder bilden ein Netz von Kompetenzen, die es ermöglichen, die Tagesgeschäfte kritisch zu begleiten und die strategischen Weichenstellungen mitzuplanen und zu beeinflussen.

Der Verein Caritas Luzern besteht aus der röm.kath. Landeskirche, dem kant. Seelsorgerat, dem Kant. Kath. Frauenbund, der kath. Arbeitnehmerbewegung, der Pastoralkonferenz und der Dekanatskonferenz.

Caritas Luzern ist ein gemeinnütziger Verein im Sinne von Art. 600ff. ZGB mit Sitz in Luzern und wurde am 30. März 1982 gegründet. Die derzeit gültigen Statuten sind per 1. Juli 2000 in Kraft getreten.


GESCHÄFTSLEITUNG

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER, STAND 31. 12. 2009

Werner Riedweg

Geschäftsleiter, bis März 2009

Thomas Thali NDS Nonprofit-Manager FH; dipl. Erwachsenenbildner HF; lic. theol.

Geschäftsleiter, ab April 2009

Hanspeter Herger Ausbildung integrative Polaritätentherapie-Beratungskompetenz; HF für soziokulturelle Animation Luzern; Kaufm. Berufsschule Schwyz

Bereichsleiter Soziale Integration

Karl Kirschbaum Organisationsberater und Supervisor BSO; Weiterbildungen Uni Bern, Evaluation; Management im Nonprofit-Bereich; Projektmanagement; dipl. Ingenieur

Bereichsleiter Kommunikation

Giorgio Leuenberger lic. phil. I, Historiker; Primarlehrer

Bereichsleiter Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge

Jörg Meyer

Bereichsleiter Finanzen, Informatik, Administration bis Oktober 2009 ab November 2009

Thomas Odermatt Nachdiplomstudium Executive Master of Controlling; Ausbildung zum EFQM-Assessor; Management-College-Führungsnachdiplom; HFW Höhere Fachschule für Wirtschaft; kaufm. Angestellter Daniela Tanno MAS in Personalmanagement; dipl. Betriebs- und Organisationspsychologin HAP; dipl. Krankenschwester

Bereichsleiterin Personal

Hans-Peter Widmer-Malatesta MAS in Public Management; NDK Management in NonprofitOrganisationen; eidg. dipl. Landwirt

Bereichsleiter Arbeit und Bildung

ZUR ERWEITERTEN GESCHÄFTSLEITUNG GEHÖREN ZUSÄTZLICH:

Eugenia Binz

stv. Bereichsleiterin Sozialdienst Asylsuchende, bis Juli 2009

Hanspeter Danioth

stv. Bereichsleiter Sozialdienst Flüchtlinge

Bettina Fenk

stv. Bereichsleiterin Arbeit und Bildung

David Jund

stv. Bereichsleiter Arbeit und Bildung

Urs Odermatt

stv. Bereichsleiter Kommunikation

Maya Sonderegger Sowe

stv. Bereichsleiterin Soziale Integration

Zweckartikel (Art. 2.1. der Statuten) Der Verein verfolgt in Ergänzung und Zu­ sammenarbeit mit Caritas Schweiz folgende Zwecke: • die Förderung des Caritas-Gedankens und der Diakonie in Kirche und Gesellschaft im Kanton Luzern, • die Wahrnehmung menschlicher Not und Ausgrenzung,

• die fachgerechte Hilfeleistung, Beratung und Unterstützung für Menschen in Not, • die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für soziale Not und Ausgrenzung, • den Einsatz für gerechte soziale und gesellschaftliche Strukturen.

ARBEIT UND BILDUNG Hans-Peter Widmer Bettina Fenk David Jund Patrick Aeschbach Alena Alic Titus Alpiger Johnny Ambrosini Gabriela Amrein Drazenka Anicic Astrid Artho Mick Baumgartner Romana Berger Isuf Bicaj Nadja Bösch Alois Bretscher Maya Bühlmann Daniela Bürki Renata Ceresa Brigitte Comolli Antonio Dos Santos Bulas Braim Dresh Sylvia Dykstra Edith Eberli Rita Eiholzer Bernadette Emmen­ egger André Fellmann Kilian Fischer Rebecca Fröslev Zemire Gashi Ursula Getzmann Elisabeth Giger Yvonne Gilomen Claudia Haessig Eugen Haug Montserrat Herguedas Toni Hunkeler Jessy Imbach Philipp Ineichen Richard Isenschmid Daniela Jambé Mirella Jasarevic Simone Kaeslin Petra Kiml Daniela Knecht Franz Koch Cornelia Kuhles Tamara Küng Thomas Lauber Hannes Lötscher Manuela Lütolf Adolf Mathis Mirjana Milanovic Anita Muff

Heidy Müller Esther Niederberger Leodegar Ottiger Sepp Ottiger Claude Perret Antonia Reichmuth Hans Peter Renggli Markus Schäli Richard Schwab Thomas Stalder Monika Staubli Roland Steger Renata Steiger Susanne Stirnimann Renato Stiz Annelis Studer Hans Studer Ernst Stutz Deborah Traxel Daniel von Holzen Anita Werren Michael Wicki Ursula Wilson

SOZIALDIENST ASYLSUCHENDE UND FLÜCHTLINGE Giorgio Leuenberger Daniel Helfenstein Hanspeter Danioth Lucia Abächerli Stefanie Achermann Nadine Ahl Aga Nicole Akkawi Jessica Andrews Nathalie Arnold Silvia Awad Graziella Béguelin André Bieri Hate Binakaj Kuno Bisang Bea Bolliger Pascal Brodard Edith Brunner Olivier Bucheli Katrin Burri Nadja Buser Anna Cisotta Stefania Daini Britta Dehnhardt René Dermont Brigitte Dössegger Jacqueline Egger Dinah Ehrsam Pius Emmenegger Lulzim Etemaj

Daniela Fischli Joanna Frei Stephan Frei Werner Gisler Daniel Gohl Hans Häfliger Johanon Hanno Steve Heller Emil Honauer Alena Hunziker Thomas Isaak Chantal Kaufmann Tuyambulu Kidimbu Robert Kind Patrick Klausberger Blanca Kurmann John Künzi Patricia Liechti Helena Lisibach Vlora Mulaj Franziska Müller Armin Murpf Agnes Pfrunder Jeannette Rauschert Frida Rebsamen Jürg Roos Adrienne Salim Nicole Schaefer Anna Schäli Ueli Schäli Nicole Scherer Martina Schild Monika Schlumpf Markus Schmid Astrid Spengler Ralph Stamm Eva Straumann Kathrin Stutz Saleh Tahir Saadullah Thi Do Kong Tran Natalie Umeh Nadine Vejar Urs Waldispühl Angela Walker Monica Weibel Brigitte Weissen Christine Werder Kilian Widmer Claudia Wilhelm Dominik Willi Pinuccia Winiger Regula Wohlfender Annamarie Würms Willi Zemp Eliane Zillig Urs Zinniker Richard Zuurendonk

SOZIALE INTEGRATION Hanspeter Herger Maya Sonderegger Sarah Bohnenblust Heidy Burri Ruth Elmiger Helga Früh Tom Giger Heidi Ittig Andrea Jenny Lili Kaelin Sonja Köchli Heidi Ragonesi Dary Schürmann David Sidler Rita Ueberschlag Melanie Vodenicharov Helen von Flüe Maria Willimann

FINANZEN, INFORMATIK, ADMINISTRATION Thomas Odermatt Elisabeth Berger Esther Brönnimann Roland Fröhlicher Ruth Gasser Urs Grüter Silvia Hartman Irene Nestler Heidi Popprath Maja Roos Guido Rösli Stefan Rucki Anita Schmid Margrit Siegrist

personal Daniela Tanno Lisbeth Lötscher Silvia Stucki

KOMMUNIKATION Karl Kirschbaum Urs Odermatt Edith Hausmann Daniela Mathis

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AUSZUBILDENDE, PRAKTIKANTEN UND PRAKTIKANTINNEN Rufije Aliji Fabienne Bättig Karin Buholzer Roger Dietrich Julia Erazo Sami Gashi Tamara Heller Besart Hoxhaj Alis Maksuti Armin Maslic Aleksandar Milenkovic Leonita Mulaj Cornelia Näpflin Maria Nigg Abel Samuel Jennifer Schärli Ramona Schleiss Manuela Schwegler Debora Schwyzer Selina Singh Viktor Sremcevic Marion Elena Steffen Larissa Tremp Sonja Wildhaber Lucia Winkler

DOLMETSCHENDE 240 Dolmetschende im Einsatz.

ZIVILDIENST­ LEISTENDE 35 Personen leisteten einen Zivildiensteinsatz.


ADRESSEN

Geschäftsstelle

Dolmetschdienst Zentralschweiz

Caritas Naturalspenden

Finanzen, Informatik, Administration

Morgartenstrasse 19 6002 Luzern Telefon 041 368 51 51 Fax 041 368 52 88 dolmetschdienst@caritas-luzern.ch www.dolmetschdienst.ch

Grossmatte Ost 10 6014 Luzern Telefon 041 368 53 53 Fax 041 368 52 51 naturalspenden@caritas-luzern.ch www.naturalspenden.ch

Sozialberatung

Arbeit und Bildung

Caritas Bauteilmarkt und Laden Sursee

Morgartenstrasse 19 6002 Luzern Telefon 041 368 52 00 Fax 041 368 51 07 mail@caritas-luzern.ch

Grossmatte Ost 10 6014 Luzern Telefon 041 368 51 20 Fax 041 368 52 42 intervall@caritas-luzern.ch

Münchrütistrasse 14 6210 Sursee Telefon 041 368 51 40 Fax 041 368 53 32 bauteilmarkt@caritas-luzern.ch

Sozialdienst Asylsuchende und Flüchtlinge

Caritas Dienstleistungen

Caritas-Markt Sursee

Brünigstrasse 25 6005 Luzern Telefon 041 368 51 10 Fax 041 368 51 02 migration@caritas-luzern.ch

Grossmatte Ost 10 6014 Luzern Telefon 041 368 51 30 Fax 041 368 52 44 dienstleistungen-littau@caritas-luzern.ch

Unterstadt 10 6210 Sursee Telefon 041 368 52 80 Fax 041 368 54 99 markt-sursee@caritas-luzern.ch

Zentren für Asylsuchende

Caritas Laden Luzern (Caritas-Markt)

Caritas Dienstleistungen Seetal

«Sonnenhof» 6020 Emmenbrücke 2 Telefon 041 368 51 80

Bleicherstrasse 10 6003 Luzern Telefon 041 368 51 50 Fax 041 368 53 02 markt@caritas-luzern.ch

Lavendelweg 8 6280 Hochdorf Telefon 041 368 51 70 Fax 041 368 54 59 dienstleistungen.seetal@caritas-luzern.ch

Kommunikation Interkulturelle Vermittlung Koordination Freiwilligenarbeit Begleitung in der letzten Lebensphase

«Withentor» 6102 Malters Telefon 041 368 52 30

www.caritas-luzern.ch


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