GEFAHRENPRÄVENTION < umwelt 3/2015
Hanspeter Riesen (links) ist Projektleiter der Milchverarbeitungsfirma Emmi am Produktionsstandort in Ostermundigen (BE). Vor Ort informiert er die Fachleute für Störfallvorsorge des Kantons Bern und des BAFU über die getroffenen Mass nahmen für einen sicheren Umgang mit dem Kältemittel Ammoniak.
STÖRFALLVORSORGE: KÄLTEANLAGEN MIT AMMONIAK
Sicherheit ist eine Daueraufgabe Durch das Verbot klimaschädlicher Kältemittel werden künftig wieder vermehrt Kälteanlagen mit Ammoniak gebaut. Weil dieses Gas in hohen Konzentrationen giftig ist, will der Bund das Risiko von Ammoniakaustritten vermindern. Ein Werkbesuch bei der Firma Emmi in Ostermundigen (BE) veranschaulicht den Stand der Sicherheitstechnik. Text: Nicolas Gattlen, Bilder: Flurin Bertschinger, Ex-Press/BAFU Ammoniak (NH3) hat einen üblen, ste chenden Geruch, was auch einen Vorteil mit sich bringt: Tritt das ätzende Gas bei einem Leck aus, so wird dies sofort bemerkt. Selbst niedrigste und für Men schen ungefährliche Konzentrationen von weniger als 30 Milligramm pro Kubikmeter (mg/m3) in der Umgebungs
luft werden als derart unangenehm empfunden, dass Personen vor dem Gas flüchten. An Orten, wo sich keine Leute aufhalten, können Detektoren die Funktion einer Nase übernehmen. Eine solch «künstliche Nase» ist im Kältemaschinenraum der Firma Emmi in Ostermundigen (BE) montiert. «Sie de
tektiert die Ammoniakmoleküle in der Luft und löst einen internen Alarm aus, sobald der Grenzwert von 150 mg/m3 überschritten wird», erklärt Hanspeter Riesen, Projektleiter bei Emmi. Dadurch schalte sich automatisch die Lüftung im Maschinenraum ein, was zu einer starken Verdünnung führe. So könnten
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