BSO-Sportjahrbuch 2012/13

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Basketball

ÖSTERREICHISCHER BASKETBALLVERBAND (ÖBV)

gegründet 1948, 162 Vereine, 18.247 Mitglieder Adresse Favoritenstraße 22/11, 1040 Wien Telefon +43/1/505 96 49 Fax +43/1/505 96 49-15 E-Mail office@basketballaustria.at Internet www.basketballaustria.at Bürozeiten Mo–Fr 9.00–13.00 Uhr Präsident Karl Thaller Administration Andrea Pospischil Sportdirektor Mag. Robert Langer Internationale Mitgliedschaft Fédération Internationale de Basketball (FIBA) gegründet 1932, 213 Länder Adresse Route Suisse 5, P.O. Box 29, 1295 Mies, Schweiz Telefon +41/22/545 00-00 Österreicher in internationaler Funktion Walther Kaszelik ist Board-Mitglied der FIBA Europe und Security Adviser.

D

as Jahr 2012 stand aus organisatorischer Sicht im Zeichen der Neuwahl des ÖBV-Präsidiums und der Präsentation eines neuen Arbeitsprogramms. Ende Mai hat Karl Thaller das Präsidentenamt von Hanns Vanura übernommen. Drei Schwerpunkte kennzeichnen das Programm von Präsident Thaller und seinem neuen Team. Die „Mission 2015“ umfasst alle Maßnahmen, die zur Erreichung des großen Zieles, nämlich die Qualifikation des Herren-Nationalteams für die EM in der Ukraine 2015, gesetzt werden. Schon im Herbst 2012 wurden die ersten Weichen für das erste Erreichen einer EM-Endrunde seit 1977 gestellt. Das Herren-Nationalteam soll das große Aushän­ geschild des heimischen Basketballsports werden. Der zweite Schwerpunkt wird in der kompletten Überarbeitung der Trainer­ ausbildung des ÖBV gesetzt. Dazu wurde im Herbst 2012 eine Kommission aus namhaften Experten gebildet, die sich dieser Aufgabe seither intensiv annimmt. Bereits seit Beginn des Jahres werden die Trainer nach dem neuen Programm ausgebildet und geschult. Schwerpunkt Nummer drei ist der Aufbau eines österreichweiten Volksschulprojekts. Für diese Aufgabe konnte mit dem ehemaligen Nationalteamspieler Helmut Moschik ein Mann gewonnen und im Präsidium installiert werden, der bereits ein erfolgreiches Pilotprojekt in der Steiermark auf die Beine gestellt hat. Durch diese Aktion sollen wieder Mädchen und Burschen vermehrt zum Sport im Allgemeinen und zum Basketballsport im Speziellen gebracht werden. Zum sportlichen Teil des Jahres 2012: Das Herren-Nationalteam nahm an der neu gestalteten EM-Qualifikation für die „Eurobasket 2013“ in Slowenien teil. Der ungeliebte alte Modus, der eine Einteilung der Länder in verschiedene Leistungsklassen vorsah,

Österreichische Staatsmeister 2012 Damen

Flying Foxes SVS Post

N

Herren

Xion Dukes Klosterneuburg

N

Österreichische Meister 2012 U 14

weiblich

BC Vienna 87

W

männlich

Vienna D.C. Timberwolves

W

U 16

weiblich

Union Kuenring Flames

W

männlich

Baden Black Jacks

N

U 18

weiblich

BC Vienna 87

W

männlich

LZ NÖ Süd

N

U 20

weiblich

Basket Duchess

N

männlich

LZ NÖ Süd

N

Deutschland-­ Legionärin Kata Takács beim Länderspiel in Klosterneburg gegen Schottland.

war damit Geschichte und die ÖBV-Auswahl sah sich damit in den acht Qualifikationsspielen erstmals wieder Top-Nationen wie Kroatien oder der Ukraine gegenüber. Die junge Auswahl schlug sich unter Top-Bedingungen bei den Heimspielen im ­Multiversum Schwechat ausgezeichnet. Mit drei Siegen bei fünf teilweise sehr knappen Niederlagen wurde der dritte Tabellenplatz erreicht. Da die zwei bestplatzierten Teams sowie die vier punktemäßig besten drittplatzierten Teams ein Ticket zur EM 2013 lösen konnten, hat die ÖBV-Auswahl als Sechster unter den Drittplatzierten die Qualifikation denkbar knapp verpasst. Die gute Platzierung führte jedoch dazu, dass man bei der im Dezember in München abgehaltenen Auslosung für die im Jahr 2013 beginnende Qualifikation aus dem ersten Topf gezogen wurde und mit der Schweiz, Dänemark und Luxemburg machbare Aufgaben für die Gruppenphase zugelost bekam. Das erst im Herbst 2011 reinstallierte Damen-Nationalteam startete gleich mit einem tollen Erfolg: Im Juli konnte die „EM der kleinen Länder“, an der insgesamt acht Nationen teilnahmen, gewonnen werden. Das Team, das sich zur Hälfte aus AWBLRoutiniers bzw. jungen, aufstrebenden Talenten aus den Nachwuchsnationalteams zusammensetzte, konnte sich in einem spannenden Finale gegen die Gastgeberinnen aus Mazedonien, gegen die es in der Vorrunde noch eine knappe Niederlage setzte, mit 68:63 durchsetzen. Erfreulich ist, dass mittlerweile zahlreiche der jüngeren Kaderspielerinnen Engagements im Ausland haben. Dies und der Gewinn des ersten internationalen Turniers 94

Foto: M.Filipopvits/Pictorial

Herren-Nationalteam mit starkem Auftritt in EM-Qualifikation, Damen mit Turniersieg bei Neustart

Foto: M. Filipopvits/Pictorial

Dr. Heinz Günter ist Mitglied des Medical Council der FIBA.

Jason Detrick (#13) auf dem Weg zu zwei Punkten beim 97:81-Heimsieg in der EM-Qualifikation gegen Ungarn im ­Multiversum Schwechat.

lassen eine positive Zukunft des Damen-Nationalteams erwarten. Insgesamt nahmen auch wieder vier ÖBV-Nachwuchsnationalteams an diversen Europameisterschaften teil. Die weibliche ­U-18-Nationalmannschaft schaffte bei der EM in Mazedonien drei Siege in sieben Spielen und erreichte den guten 10. Platz. Dieser Platz ist unter 18 teilnehmenden Nationen besonders erfreulich, da viele Kaderspielerinnen des jungen Kaders auch 2013 wieder an der U-18-EM teilnahmeberechtigt sein werden. Die männliche U-20-Auswahl erreichte exakt das gleiche Ergebnis wie die jungen Damen: Bei drei Siegen in sieben Spielen schaute bei der EM in Bulgarien am Ende ebenfalls ein 10. Platz unter 18 Teilnehmern heraus. Sehr erfreulich ist, dass die beiden spieltragenden „Big Men“ Maximilian Hopfgartner und Filip Krämer aus diesem Team schon den Sprung in den Herren-Nationalteamkader geschafft haben. Das männliche U-18-Nationalteam schaffte bei der EM in Bosnien-Herzegowina vier Siege bei ebenso vielen Niederlagen. Diese Ergebnisse reichten letztendlich für den 12. Platz unter 22 teilnehmenden Nationen. Herausragend aus österreichischer Sicht waren die Leistungen des 2,09 Meter großen Wieners Jakob Pöltl, der zum Zeitpunkt der EM erst 16 Jahre alt war. Mit über 15 Punkten pro Spiel bei einer Trefferquote von knapp 70 Prozent und 13 Rebounds im Schnitt war der junge Mann in einigen 95

statistischen Kategorien ganz vorne zu finden und schrammte nur knapp an einer Nominierung für das All-Star-Team vorbei. Für das männliche U-16-Nationalteam lief es 2012 nicht nach Wunsch. Bei der EM in Rumänien reichte es bei drei denkbar knappen Niederlagen in sechs Spielen zu keinem Sieg. Nachdem bewusst viele talentierte, aber körperlich noch nicht weit ent­ wickelte Spieler in diesen Kader nominiert wurden, ist mit einer deutlichen Steigerung in zwei Jahren zu rechnen. Der Aufschwung des österreichischen Basketballs wird durch die immer häufigeren internationalen Erfolge unterstrichen. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gibt es zahlreiche Legionäre. Benjamin Ortner steht mit dem italienischen Meister Montepaschi Siena in den Top 16 der Euroleague und Rashid Mahalbasic war 2012 im Grunddurchgang der Euroleague fünftbester Rebounder der europäischen Eliteliga. Aber auch auf dem Trainersektor gibt es sehr erfolgreiche österreichische Exporte. Stefan Weissenböck holte als Assistenztrainer beim deutschen Club Brose Bamberg erneut das Double und hat ebenfalls den Sprung in die Top 16 der Euroleague geschafft. Raoul Korner gewann mit seinem Club Eiffeltowers Den Bosch sogar den Meistertitel in der ersten holländischen Herrenliga. Dies ist sicherlich ein Erfolg, der in den letzten Jahren oder Jahrzehnten nicht von vielen österreichischen Trainern erreicht wurde.


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