BUNDmagazin BaWü 4/2015: UN-Gipfel in Paris: Ist unser Klima noch zu retten?

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BUNDmagazin 4-2015

Konsequent klimaschonend Sommer, Hitze, Sonnenschein – geht der zurückliegende »Jahrhundertsommer« auf den Klimawandel zurück oder war er eine Laune der Natur? Eindeutig beantworten lässt sich das nicht, jedoch passen Temperatur und Wetterereignisse zu den Vorhersagen der Klimaforscher. Fakt ist: Der Klimawandel hat längst begonnen und wird nun auch bei uns spürbar. Wenn es uns nicht gelingt, die Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren, werden sich unsere lokalen und globalen Lebensgrundlagen gravierend verändern. Ein massives Umsteuern ist nötig, damit die Erderwärmung im globalen Durchschnitt unter zwei Grad Celsius oder besser unter 1,5 Grad bleibt, wie es der BUND fordert. Gleichzeitig gilt es Vorsorge zu treffen, wie wir uns anpassen und schützen können. Fortsetzung Seite 3

Inhalt

BUND

Editorial Endlich nachhaltig | 2 | Intern Freiwillig aktiv | 2  | Aktuell Konsequent klimaschonend | 3 | BUND-Meldungen, Wettbewerb | 4 – 5 | Aktiv Landtagswahl als Chance  | 6 – 7 | Naturschutz 40 Jahre Naturschutztage  | 8 – 9 | Jugend Streuobstmobil, Wildbienenprojekt, Interview »Nicht die Spur politikmüde«, Termine | 10 – 11 | Regionen Vielfalt an der Bergstraße erhalten, Fledermausquartiere contra Bahn, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv Testament für die Zukunft | 14  | Flüchtlingsprojekt in Rheinfelden, BUND-Umweltbildungstreffen  |  15 | Termine 30 Jahre OV Maulbronn, Mitgliederversammlungen 2016 | 16 |

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BUND

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, der Zustrom der Flüchtlinge nach Europa beschäftigt und bewegt uns alle. Es ist gut zu sehen, wie offen und großzügig die Menschen in unserem Land die Neuankömmlinge empfangen und Hilfestellung leisten. Die Politik und die zahllosen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer haben alle Hände voll zu tun, um die Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Doch wir werden uns darauf einstellen müssen, dass noch mehr Menschen den Weg hierher suchen. Denn neben den vielen Krisenherden gehören zu den Fluchtursachen auch die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Überflutungen und Dürrekatastrophen, aber auch Ausbeutung und ungerecht verteilter Zugang zu natürlichen Ressourcen werden zunehmen. Mit der Folge, dass in den nächsten Jahren auch die Migrationsströme nicht abreißen werden. Deshalb müssen wir mit all unserer Kraft dafür eintreten, dass Nachhaltigkeit endlich zur Grundlage des globalen und nationalen Handelns wird. Das Modell des Green New Deal erweist sich schon jetzt als trügerische Illusion. Denn es bedeutet ein »Weiter so« im unbegrenzten – nur vermeintlich effizienteren – Wirtschaftswachstum. Wir müssen vielmehr zu einer neuen Form des Wirtschaftens kommen. Es gilt unseren verschwenderischen Lebensstil zu überdenken. Fordern wir also die Politik heraus, endlich eine nachhal-

tige Entwicklung umzusetzen, die die Begrenztheit der Ressourcen berücksichtigt und allen Menschen einen gerechten Zugang zu den natürlichen Ressourcen sichert. Wir beschreiben in unserer Titelgeschichte die Bedeutung des Klimawandels für Baden-Württemberg. Es wird erhebliche Anstrengungen kosten, die Klimaerwärmung zu bremsen. Den erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie, kommt eine zentrale Rolle in der Energiewende zu. Der Problematik zwischen dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Naturschutz sind wir uns im BUND sehr bewusst. Am dezentralen Ausbau der erneuerbaren Energien führt jedoch kein Weg vorbei. Wir im BUND treten für Umweltschutz und für Naturschutz gleichermaßen ein. Bislang ist es uns gut gelungen, Konflikte zu thematisieren und tragfähige Lösungen zu finden. Das soll auch so bleiben. Noch stärker als bisher werden wir uns für Energieeffizienz und Energiesparen einsetzen. Ihre

Dr. Brigitte Dahlbender Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg

Freiwilligendienst bei BUND und BUNDjugend: Da haben alle was davon!

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ber 30 meist junge Menschen absolvieren derzeit nimmt dort Organisatorisches und Aufgaben der Umihren Bundesfreiwilligendienst, ihr Freiwilliges weltbildung. Ökologisches Jahr oder ein längeres Praktikum bei Einige Freiwillige bleiben oder kehren als HauptBUND und BUNDjugend Baden-Württemberg. Wir amtliche zurück. Nadja Horic beispielsweise war vor sind froh über die vielen kompetenten und engagierten FreiwilliBUND MACHT BUNT BUND MACHT BUNT gen, die uns in den 25 Geschäftsstellen unterstützen. Im Gegenzug schulen wir sie mit guter Anleitung und in speziellen Fortbildungen, etwa zur Landschaftspflege, zur Umweltbildung oder zur Betreuung von Internetseiten. Johanna Völkel, Miriam Schön und Luis Thum sind drei von ihnen. Beim BUND in Gottmadingen im Kreis Konstanz pflegen sie vormittags die Wiesen im Hegau und einigen Jahren BUND-Praktikantin und ist heute helfen nachmittags bei der Betreuung der KindergrupKoordinatorin unseres neuen Projekts »Biotopverpen. Gleich vier junge Freiwillige halten beim BUND bund«. Oder Katharina Ebinger, Lukas Kammerlander Ettenheim die Orchideenhänge einer ehemaligen ErzPORTRAIT und Max Kemmner: Alle drei waren auf Zeit bei der grube offen. In unserer Landesgeschäftsstelle Stuttgart BUNDjugend und wurden danach im Vorstand oder in schreibt und platziert Sara Dettling Beiträge für Interder Projektleitung bei unserem Jugendverband aktiv. net, Facebook und Newsletter. Moritz Bäuerle über-

Rebecca Zeller

Im September 2015 hat eine neue Generation unserer »Freiwilligen auf Zeit« ihren Dienst begonnen, hier beim Einführungskurs in Stuttgart

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Fortsetzung Seite 1

Konsequent klimaschonend eutschland blickt auf den zweitwärmsten Sommer seit der Wetteraufzeichnung zurück – ein starkes Indiz für die prognostizierten Klimaveränderungen. Auch in Baden-Württemberg werden zukünftig neue Temperaturrekorde erwartet. Die Anzahl der heißen Sommertage mit Temperaturen über 30 Grad wird zunehmen, umgekehrt müssen wir mit heftigen Unwettern, mit Starkregen und kräftigen Stürmen rechnen. Das bedeutet Stress für den Menschen wie für Flora und Fauna und ist schon jetzt mit immensen Schäden wie Ernteausfällen und kaputten Straßen verbunden. Die Landesregierung ist nicht untätig: Seit 2013 hat Baden-Württemberg ein Klimaschutzgesetz, das verbindliche Ziele für die Reduktion von Treibhausgasen formuliert. Der CO2-Ausstoß des Landes soll bis 2020 um mindestens 25 Prozent und bis 2050 um 90 Prozent (im Vergleich zu 1990) sinken. Mit dem Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) wurden unter Beteiligung vieler gesellschaftlicher Gruppen Vorschläge erarbeitet, wie diese Ziele zu erreichen sind. Der BUND hat sich hier aktiv eingebracht und fordert, dass diese wichtigen Weichenstellungen weiterentwickelt und verstärkt werden. Zwar konnte der Ausstoß von Treibhausgasen von 1990 bis 2013 um 12,5 Millionen Tonnen, gleich 14 Prozent, reduziert werden, doch müssen in den wenigen Jahren bis 2020 noch weitere zehn Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Weg von den Klimakillern – Effizienz ist der Schlüssel

Entscheidend für mehr Klimaschutz ist ein Gelingen der Energiewende. Und da liegt noch manches im Argen: Wohin man schaut – ob bei der Strom- und Wärmeversorgung, im Verkehr oder in der Industrie – überall dominieren die fossilen Energieträger. Und: Sie werden nicht effizient genutzt. Strengere Vorgaben und größere Anstrengungen bei Energieeinsparung und Energieeffizienz sind erforderlich. Der elektrische Wirkungsgrad der modernsten Kohlekraftwerke in Karlsruhe oder Mannheim liegt bestenfalls bei 46 Prozent, ganz zu schweigen von den älteren »Klimakillern«. Die Landesregierung muss deshalb einen Fahrplan zum Ausstieg aus der rückschrittlichen Kohlenutzung erarbeiten. Zudem gilt es, sich für eine Reform des europäischen Emissionshandels einzusetzen, sodass sich klimaschädliches Verhalten ökonomisch nicht lohnt.

Trendwende bei der Mobilität einleiten

Ein Sorgenkind bleibt der Verkehr. Hier sind die CO2Emissionen bis 2013 im Vergleich zum Referenzjahr 1990 sogar um 6,6 Prozent gestiegen. Ein umfassendes Programm für nachhaltige Mobilität ist notwendig, um den Trend umzukehren. Hier könnte das Automo-

billand Baden-Württemberg eine echte Vorreiterrolle einnehmen. Ein konkreter Vorschlag des BUND ist ein Landestarif für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Damit ließen sich die Grenzen der bestehenden Verkehrsverbünde überwinden und die Attraktivität des Angebots steigern. R_K_by_lichtkunst.73_pixelio.de

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Vorsorge ist besser als Nachsorge

Wir müssen mit dem Unvermeidlichen leben: Der Klimawandel kann begrenzt, aber nicht rückgängig gemacht werden. Das Klimaschutzgesetz des Landes PORTRAIT sieht daher auch eine Anpassungsstrategie vor. Empfehlungen für Maßnahmen in unterschiedlichsten Handlungsfeldern wurden bereits erarbeitet, sie müssen konkretisiert und verbindlich umgesetzt werden. Aus Sicht des BUND muss sich die Klimaanpassungsstrategie an möglichen Extremen orientieren: beispielsweise beim Hochwasserschutz. In den letzten Jahren haben ungewöhnliche Hochwasserereignisse erkennbar zugenommen. Der BUND fordert neben technischen Maßnahmen vor allem NATUnaturnahe RSC H UTZLösungen wie die Auen-Renaturierung. Auch die Aktivitäten des BUND für den Biotopverbund stehen in diesem Zusammenhang. Sie ermöglichen Tieren und Pflanzen, sich durch Wanderungsbewegungen an verBU N D-REISE änderte Lebensbedingungen anzupassen. Der Klimawandel ist ein globales Problem. Deshalb ist es so wichtig, dass die Klimaverhandlungen im Dezember in Paris eine verbindliche internationale Klimaschutzvereinbarung erzielen. Auch Baden-Württemberg muss größere Anstrengungen zum KlimaL A N DESPOLITI K schutz unternehmen. Die Politik setzt fraglos die Rahmenbedingungen, doch jede und jeder Einzelne ist ebenso gefordert, sich klimaschonend zu verhalten – von der regional-saisonalen Ernährung, über den Kauf energieeffizienter Geräte bis hin zum EN Verzicht ERGI Eauf Flugreisen. Nehmen wir den Klimawandel als Herausforderung und gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, die unseren gemeinsamen Einsatz fordert! Franz Pöter, Referent für Umweltpolitik

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BU N D-REISE Informationen zu den Aktivitäten von BUND und Friends of the Earth rund um die KlimakonLferenz AN DESPOLITI siehe Seite 14K im BUNDmagazinMantelteil

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TTIP – Rote Linie nicht überschreiten Fragen an die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender

250.000 Menschen kamen am 10. Oktober zur Großdemonstration gegen TTIP nach Berlin

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Derzeit stehen die Europäische Union mit den USA und mit Kanada in geheimen Verhandlungen über umfassende und sehr weitreichende Freihandelsabkommen – bekannt unter den Abkürzungen TTIP und CETA. In einem breiten gesellschaftlichen Bündnis formiert sich Widerstand dagegen, wie die Großdemonstration am 10. Oktober in Berlin eindrucksvoll PORTRAIT gezeigt hat. Denn TTIP wird unsere Wertvorstellungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen vom vorsorgenden Umweltschutz über die Daseinsvorsorge bis zum Arbeitnehmerschutz und zur Kulturförderung infrage stellen. Auch in Baden-Württemberg zeigen viele Menschen, dass sie mit den Verhandlungen nicht einverstanden sind.

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ten Regularien für mehr UmweltFrau Dahlbender, wie engagiert sich schutz und Gesundheit. Dafür der BUND Baden-Württemberg reichen aber einfache Abkommen gegen TTIP? und Verträge. Der BUND hat wesentlich dazu beigetragen, ein bundesweites breit aufgestelltes Bündnis gegen TTIP zu Sie sind in den TTIP-Beirat der Landesregierung berufen worden. gründen, an dem neben Umweltverbänden auch Organisationen wie Welche Erwartungen haben Sie an das Gremium? der Deutsche Kulturrat, der DeutMeine Erwartung war, mit der Lansche Städtetag und Gewerkschaften desregierung zu diskutieren, was beteiligt sind. Wir organisieren BUND MACHT BUNT BUND MACHT BUNT denn die roten Linien in ihrem Demonstrationen, wir erarbeiten Eckpunktepapier zu TTIP konkret Argumentationshilfen und nehmen bedeuten. Hier sind 21 kritische an Diskussionen teil. Wir wollen Punkte formuliert, die ich teile. den Menschen klarmachen, dass Doch wir ziehen einen anderen TTIP viele unserer ErrungenschafSchluss daraus als die Landesregieten, zum Beispiel im Umwelt- und rung. Sie befürwortet TTIP trotzVerbraucherschutz, bedroht. dem – wir dagegen lehnen es ab. Wenn für unsere Landesregierung Zeigen die Aktivitäten des BUND alle roten Linien verhandelbar sind, Wirkung? dann sind sie nichts wert. Die erste Ja, durchaus. Die kritischen StimSitzung des Beirates verlief enttäumen mehren sich. Ohne unseren schend. Das war lediglich ein öffentlichen Druck gäbe es weder Schaulaufen der Befürworter. Bei EU-Beschlüsse gegen die nichtder nächsten Sitzung muss sich das staatlichen, intransparenten ändern. Ich erwarte, dass unsere Schiedsgerichtsverfahren, noch Landesregierung sich offen und gäbe es die sogenannten roten Liniernsthaft mit unseren Argumenten en der Landesregierung zu TTIP. Als auseinandersetzt. Sie muss sagen, BUND-Landesvorsitzende verfolge wie sie auf Bundesebene für die ich konsequent die Linie, TTIP Umsetzung und Berücksichtigung vollständig abzulehnen. Ich bin für Handelserleichterungen, den Abbau ihrer 21 roten Linien bei den TTIPVerhandlungen eintreten will. unsinniger Vorschriften, die gegenseitige Übernahme der jeweils bes-

Energiekarawane auf der Schwäbischen Alb startet Nach einiger Überzeugungsarbeit N D-REISE istBU es dem BUND gelungen, die erste Energiekarawane im Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu starten. In Münsingen-Magolsheim haben nun Hauseigentümer die Möglichkeit, eine kostenlose EnerL AN DESPOLITI K gieberatung bei sich zu Hause in Anspruch zu nehmen. Dabei werden Gebäude direkt besichtigt und begutachtet. In einem Protokoll hält einEN Energieberater nachvollziehbar ERGI E fest, welche energetischen Maßnahmen sinnvoll umzusetzen wären. Mit der Initiative will der BUND zu Energieeffizienzmaßnahmen

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ein weiter Weg zur regenerativen motivieren und die Sanierungsrate Versorgung der Region. Das zeigt steigern. Erfahrungen zeigen, dass auch die vom BUND Neckar-Alb solche Vorort-Beratungen veraktualisierte gleichsweiseRerfolgreich AT G E B E sind R und R AT G E B E R Übersichtskarte der dort installierten Erneuerbaretatsächlich Sanierungsfortschritte Energie-Anlagen. bringen. Weitere Kommunen haben www.energieeffizienzregion-alb.de konkretes Interesse gezeigt. Trotz positiver Entwicklung ist es noch


Ein Bild von einem Biotopverbund

Welche Motive eignen sich?

› Landschaftsstrukturen und Verbindungselemente, wie Staudensäume und Blühstreifen › Tierarten des Offenlandes beim Durchqueren einer Landschaft › der Konflikt zwischen Straßen und Siedlungsstrukturen und der Fortbewegung von Tieren › Luftaufnahmen und Bilder aus der Vogelperspektive › Kontraste, z. B. ausgeräumte Landschaft im Gegensatz zu strukturreicher Landschaft

Wettbewerb

Ein neues BUND-Projekt will den Biotopverbund im Offenland voranbringen. In Kooperation mit zwei Kommunen in Baden-Württemberg soll modellhaft gezeigt werden, wie das gehen kann. Im Rahmen dieses Projekts veranstalten wir einen Bilderwettbewerb, zu dem alle herzlich eingeladen sind, die gern fotografieren, zeichnen oder Videos drehen. Die Bilder möchten wir dazu nutzen, möglichst viele Menschen auf das Projekt aufmerksam zu machen und für seine Ziele zu gewinnen. Schicken Sie uns Ihre Bildmotive als digitale Fotografie, (eingescannte) Zeichnung oder Video. Die besten Beiträge werden prämiert und veröffentlicht. Auf ausgewählte Beiträge von BUND-Gruppen wartet ein Gruppenpreis. Einsendeschluss ist der 10. Januar 2016.

A. Sattelberger

A. Sattelberger

Machen Sie mit bei unserem Wettbewerb!

Wie funktioniert die Teilnahme?

Senden Sie uns Ihren Beitrag/Ihre Beiträge bis zum 10.  Januar 2016 per Mail an nadja.horic@bund.net oder auf einem Datenträger per Post an BUND-Landesverband Baden-Württemberg, z. Hd. Nadja Horic, Marienstraße 28, 70178 Stuttgart. Sie unterstützen uns, wenn Sie uns Ihre Originalbilder in größtmöglicher Auflösung senden (1 – 16 MB).

Gewinnen Sie tolle Preise!

Die beste Einsendung wird mit einer Übernachtung für zwei Personen im Bio-Hotel Rose im Biosphärengebiet Schwäbische Alb (inkl. Frühstück und Abendmenü) prämiert. Weitere Preise sind z. B. Gutscheine im Wert von 50 Euro für den BUND-Online-Shop. Gruppenleistungen erhalten einen Sonderpreis!

»Offenland« …

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Weitere Informationen zum Wettbewerb: www.bundbiotopverbund.de oder Nadja Horic: (07 11) 62 03 06-12, nadja.horic@ bund.net

meint unbesiedelte und nicht von Wald bestandene Landschaftsbereiche, wie Acker- und Grünland, Raine und Brachen, Heiden und Moore, Streuobstwiesen oder lichte Trockenwälder, Uferzonen von Stillgewässern. Hier leben Wechselkröte, Schwarzer Apollofalter, Ameisenbläuling, Neuntöter, Gartenrotschwanz, Laubfrosch, Sandbiene, Feldhamster und viele mehr.

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Die Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg Nutzen wir sie als Chance!

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BUND MACHT BUNT

Am 13. März 2016 ist Landtagswahl in Baden-Württemberg. Auch für den BUND stellt sich die spannende Frage, welche Parteien das Rennen machen werden. Welche umweltpolitischen Profile die Regierungsarbeit prägen, wirkt sich entscheidend auf unsere Arbeit aus – auf Landesebene wie auch vor Ort. Natürlich wünschen wir uns ein Wahlergebnis zugunsten der Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für NachhaltigBUND MACHT BUNT keit, für Naturund Umweltschutz, für Klimaschutz und für die Energiewende aussprechen. Und die ihr Programm auch nach den Wahlen als Abgeordnete mit Konsequenz vertreten.

Die Zukunft mitgestalten

Als Verband mit demokratischen Zielsetzungen beschäftigen uns die anstehenden Wahlen noch in anderer Hinsicht. Es wäre ein positives und wichtiges Signal, wenn viele Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stimme dazu beitragen, dass die neue Landesregierung und die Opposition von einer breiten Basis getragen werden. Dass viele Menschen ein Interesse daran haben, die Zukunft mitzugestalten, davon lebt nicht nur die Politik, sondern auch der BUND mit seinen zukunftsgerichteten Ideen. Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehören für uns immer auch soziale Belange. Und für den BUND ist es selbstverständliche Zielsetzung, Parteien mit antidemokratischen Programmen und rassistischen Grundhaltungen keine Chance zu geben. Die BUND-Forderungen zur Landtagswahl, einen Kandidaten-Check und weitere Informationen finden Sie unter www.bundbawue.de/landtagsK O M M E N TA R wahl-2016

R AT G E B E R

Engagement der BUND-Gruppen ist gefragt

Was BUND und NABU zur Landtagswahl fordern, ist bereits veröffentlicht. Auch die Parteien haben ihre Landtagswahlprogramme teilweise schon aufgestellt und ihre Kandidatinnen und Kandidaten benannt. Und nun? KBekanntermaßen O M M E N TA R hat Baden-Württemberg ein besonderes Wahlrecht, das den vollen Einsatz eines Landtagskandidaten für seinen Wahlkreis erfordert. Denn die Wähler haben nur eine Stimme, die sie einem Kandidaten direkt geben. Den bequemen Weg, über einen

R AT G E B E R

Auf den Naturschutztagen am Bodensee (siehe Seite 8/9) findet am 5. Januar 2016 eine Podiumsdiskussion mit den Fraktionsvorsitzenden der im Landtag vertretenen Parteien sowie BUND-Landesvorsitzender Dr. Brigitte Dahlbender und NABU-Landesvorsitzendem Dr. André Baumann statt. Annette Schmidt vom SWR-Fernsehen moderiert. Den Videomitschnitt der Diskussion stellen wir ins Netz: www.naturschutztage.de/nachlese

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sicheren Listenplatz in den Landtag einzuziehen, gibt es bei uns nicht. Die Kandidaten suchen deshalb den Wählerkontakt und freuen sich über die Möglichkeit zum öffentlichen Auftritt. Hier ist das Engagement der BUND-Gruppen und Mitglieder vor Ort gefragt.

BUND-Themen auf die politische Agenda!

Die Landtagswahl wird ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erhalten: von Bürgerinnen und Bürgern, von Medien und Öffentlichkeit. Das ist eine große Chance für den BUND, unsere Themen auf die politische Agenda zu setzen. Wir werden sie nutzen. Die Landesgeschäftsstelle ist dabei gerne behilflich. Hier einige Aktionsvorschläge: ✘  Einladung von Kandidatinnen und Kandidaten zu BUND-Projekten vor Ort. Wir können damit unsere Arbeit und unsere Anliegen sehr plastisch zeigen und Ideen für vergleichbare Projekte an anderen Orten liefern. ✘  Öffentliche Podiumsdiskussionen mit den Wahlkreiskandidaten zu aktuellen Regional- oder Landesthemen. Gemeinschaftsveranstaltungen können gewinnbringender und ressourcenschonender sein, zum Beispiel wenn man ohnehin mit der örtlichen Bürgerinitiative oder anderen Umweltgruppen zusammenarbeitet. In der Regel kann man hier auf gute Teilnehmerzahlen hoffen. Eine Kooperation mit den örtlichen Volkshochschulen oder anderen Bildungseinrichtungen bietet den Vorteil, dass gut bekannte Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Auch für die Bewerbung einer Veranstaltung kann


Gudrun Frank

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sie interessant sein, weil bereits vorhandene Vertei✘  für interessierte Gruppen die Namen und Adressen ler politisch interessierter Menschen oder gedruckder Wahlkreiskandidaten in einer Übersicht te Programme bedient werden können. Bei der Bezusammenstellen setzung des Podiums gilt es, Allianzen anzudenken. ✘  die Gruppen vor Ort durch die Vermittlung von So sind zum Beispiel Unternehmensvertreter oder Rednern und Rednerinnen unterstützen und zu Landwirte manchmal äußerst beliebte Gesprächsmöglichen Materialien beraten partner von Politikern. Und warum sollten nicht ✘  regelmäßig auf Facebook über Ergebnisse des KanNATU RSC H UTZ N ATU RSC H UTZ auch Gewerkschaften oder kirchliche Gruppen didatenchecks und weitere BUND-Aktionen mögliche Bündnispartner sein, wenn es etwa um berichten Fragen der Nachhaltigkeit geht? In jedem Fall muss eine Podiumsdiskussion rechtzeitig und sorgfältig Setzen Sie sich mit uns bei der kommenden Wahl daN D-REISE BUkann N D-REISE für ein, dass viele Menschen ihr Recht wahrnehmen, vorbereitet werden. DieBU Landesgeschäftsstelle hier durch Empfehlungen für Podiumsteilnehwählen zu gehen. Und dass sie denjenigen KandidamerInnen und ModeratorInnen die Planung untertinnen und Kandidaten eine Stimme geben, die sich stützen. mit ihrer Politik für eine nachhaltige Entwicklung unseres Landes und den Schutz von Natur und Umwelt ✘  Gut ist es in jedem Fall, auch bei sonstigen Wahlkampfveranstaltungen zu zeigen unseeinsetzen. K OStelle M M ein E N großes TA R L A NPräsenz DESPOLITI K und L AN DESPOLITI K Schon jetzt und an dieser Dankeschön für Ihr Engagement! re Anliegen in die Diskussion einzubringen. Sylvia Pilarsky-Grosch Unterstützung von der Landesgeschäftsstelle Landesgeschäftsführerin Die Forderungen von BUND und NABU zur Landtagswahl haben wir bereits veröffentlicht. R AT G E B E R EN ERGIWir E werden EN EdaRGI E rüber hinaus ✘  einen Kandidatencheck im Internet bereitstellen, bei dem es wie in den Vorjahren auch eine Frage mit regionalem Bezug geben wird

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BUND-RV Mittl. Oberrhein

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Jörg Farys/die Projektoren

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Aktuell informieren und mitdiskutieren www. facebook.com/BUNDbawue

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40 Jahre Naturschutztage am Bodensee

L A N DESPOLITI K

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L AN DESPOLITI K

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NAC HJahre: RUF Die frühen naturkundliche Führung mit Wolfgang Friedrich in den 70ern (links unten), Pilzexperte Dr. German Krieglsteiner beim Vortrag 1983 (rechts)

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Ideenschmiede, Fachforum, Begegnungsort – über 40 Jahre hinweg haben sich die Naturschutztage zur größten Fortbildungsveranstaltung für Natur- und Umweltaktive im deutschsprachigen Raum entwickelt.

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ie Naturschutztage am Bodensee sind mittlerweile Tradition und dabei ganz im Hier und Jetzt. Viele Ideen des Natur- und Umweltschutzes wurden hier erstmals einem breiten fachlich interessierten Publikum vorgestellt, wie die Bachpatenschaften im Jahr 1985 oder der kommunale Biotop-Atlas, im selben Jahr präsentiert von Gerhard Dittes vom BUND Bretten. Auch die Idee der kommunalen Müll-Konzepte oder die hundertfach kopierte Benjes-Hecke nahmen hier Anlauf, um dann im ganzen Land vor Ort umgesetzt zu werden. Seit Ende der 1980er Jahre kam über das Fachpublikum hinaus zunehmend politische Prominenz an den Bodensee. Heute sind die Naturschutztage ein Forum, auf dem auch die Landesregierung mit ihren Konzepten bestehen muss. Zunehmend findet sich auch ein junges Publikum ein, denn es hat sich herumgesprochen, dass Jung und Alt auf ihre Kosten kommen.

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K O M M E N TA R

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Es begann in einem Keller

Gerhard Thielcke und Wolfgang Friedrich gelten als Gründerväter der Naturschutztage. Thielcke, damals BUND-Landesvorsitzender und Friedrich als Naturschutzwart kamen Mitte der 1970er Jahre zu dem Schluss, dass die vielen übers Land verteilten Aktiven im BUND und anderen Naturschutzgruppen eine kontinuierliche Fortbildung brauchen. So würde es ihnen besser möglich sein, sich gegenüber Kommunen, Behörden und anderen Verbänden auf Augenhöhe für den Naturschutz einzusetzen. Unterstützung bekamen die beiden von Helmut Hensler, Bürgermeister der Höri-Gemeinde Gaienhofen, ein Mann mit einem Herz für den Naturschutz. Er stellte 1977 den Keller seines Rathauses für den ersten »Naturschutzkurs am Bodensee« zur Verfügung. Typische Themen der ersten Jahre waren etwa »Einflussnahme in der Gemeinde«, »Umgang mit Konflikten in Schutzgebieten« oder »Öffentlichkeitsarbeit für den Naturschutz«. Neben dem Artenschutz standen auch schon früh Abfall- und Verkehrsthemen auf dem Programm.

Auf Wachstum und Zukunft angelegt

Schnell wurde allerdings klar, dass die Veranstaltung nicht nur als Fortbildung attraktiv war. Auch als Motivationsspritze zu Jahresbeginn und »Warmes Bad unter Gleichgesinnten«, wie es Klaus Fischer vom BUND Schriesheim an der Bergstraße einmal ausdrückte, kam sie gut an. Begegnung und Unterhaltung waren von Anfang an wichtig, dafür sorgten Tanz, Kabarett und Ökowein-Proben. Als Markenzeichen der Veranstaltung galten mitreißende Redner wie der HeckenPapst Hermann Benjes, der Öko-Architektur-Pionier Rudolf Dörnach oder Wilhelm Knobloch, Natur-

Wolfgang Friedrich

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Gerard Jarausch

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Wolgang Friedrich

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André Fellhauer

André Fellhauer

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schutzförster und Deutschlands dienstältester Atomkraftgegner, die ihre Vorträge mit faszinierenden Dias untermalten. »Lockvögel« der Veranstaltung damals wie heute sind die überwinternden Wasservögel am Bodensee, Exkursionen zu ihrer Beobachtung gehörten von Anfang an dazu. Um gerade junge Leute für die Naturschutztage zu gewinnen, bot man ihnen neben eigenen Programmpunkten auch günstige Übernachtungsplätze in Turnhallen an. Das Konzept ging auf – viele von ihnen fanden sich später als Vorstandsmitglieder in BUND und NABU-Gruppen wieder.

Von Gaienhofen über Konstanz nach Radolfzell

Der Gaienhofener Keller reichte schon 1978 nicht mehr: Als die Besucherzahlen die 200 regelmäßig übersprangen, hatte die Gemeinde ihre schöne neue Halle bei der Hermann-Hesse-Schule fertig gebaut. Sie wurde zum zweiten Quartier, direkt am See. Bereits seit 1987 wechselten sich BUND und NABU in der Organisation der mittlerweile recht aufwändigen Veranstaltung ab, und so ist es bis heute. Das Programm wurde bunter. 1989 wagte man dann den Sprung an die Uni Konstanz – mit Erfolg: 800 Gäste bescherten dem »Naturschutzkurs« einen Rekord. Spätestens jetzt hatte die Veranstaltung den Charakter eines Kongresses. Mit Landwirtschaftsminister Gerhard Weiser kam 1989 erstmals politische Prominenz. Aus organisatorischen Gründen zog der Naturschutzkurs 1993 – seit 1999 »Naturschutztage« – in das Tagungszentrum Milchwerk nach Radolfzell um. Der große Veranstaltungsraum dort konnte nach dem Regierungswechsel 2012 die über 1.000 Gäste gerade noch fassen. Thomas Giesinger, Koordinator für Ehrenamtsförderung und Simone Naumann, Referentin der Landesgeschäftsführerin

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L AN DESPOLITI K André Fellhauer

Miklas Hahn

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Naturschutztage heute (v. l. o. n. r.u.): Plenum im Milchwerk, Ministerpräsident KretschEN ERG IE mann 2012, Kabarett mit »Volksdampf«, Stand der BUNDjugend

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Naturschutztage 2016: Highlights zum Jubiläum Die kommenden Naturschutztage vom 3. bis 6. Januar 2016 versprechen gleich in mehrfacher Hinsicht, ein Highlight in der Geschichte der Veranstaltung zu werden. Insbesondere der erste Tag steht ganz im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums. Und das politische Programm hat es in sich. Prominentester Redner wird Ministerpräsident Winfried Kretschmann sein. Der Europaparlamentarier Sven Giegold wird die Handelsabkommen wie TTIP und CETA und deren Auswirkungen auf den Umwelt- und Verbraucherschutz beleuchten. Prof. Hubert Weiger, Bundesvorsitzender des BUND, steht ebenso auf der Referentenliste wie Prof. Hans-Dieter Knapp, einer der Mitinitiatoren des Nationalparkprogramms in den neuen Bundesländern. Die Fraktionsvorsitzenden aller Landtagsparteien in Baden-Württemberg sind eingeladen, mit BUND-Landesvorsitzender Dr. Brigitte Dahlbender und NABU-Landesvorsitzendem Dr. André Baumann die möglichen umweltpolitischen Schwerpunkte künftiger Regierungsarbeit zu diskutieren. Das vollständige Programm und weitere Infos gibt es im Internet unter www.naturschutztage.de oder telefonisch unter (077 32) 15 07-0 bei der BUND-Hauptgeschäftsstelle in Radolfzell-Möggingen.

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BUNDjugend Baden-Württemberg Rotebühlstraße 86/1 70178 Stuttgart fon 0711-61970-20 fax 0711-61970-13 info@bundjugend-bw.de

www.bundjugend-bw.de www.facebook.com/

Wie könnte man Kindern und Jugendlichen das Thema Streuobst nahebringen? Vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes – mit einem Streuobstmobil! Diese Idee setzten Fachleute im Kreisjugendring und BUND-Aktive vor einigen Jahren in

die Tat um. Sie rüsteten ein Auto als originelle Basisstation für Erlebnistage aus. Seither rollt das Streuobstmobil durch den RemsMurr-Kreis. Es fährt die Obstwiese um die Ecke an, um direkt vor Ort ein Programm nach Wunsch anzubieten: Vom Streuobsttheater über die Kräuterküche bis zur Insektensafari organisieren Fachleute wie die BUND-Aktiven Frieder Bayer und Martin Schröter spannende Veranstaltungen für Jugend- und Kindergruppen von Vereinen oder Jugendhäusern. Der BUND beteiligt sich daran auch finanziell. Alle Angebote laden zum Experimentieren ein und eröffnen einen spielerischen Zugang zu Natur und Umweltthemen.

BUNDjugend.BW

Mit Bienenfleiß bei der Sache Streuobstmobil im Rems-MurrKreis (oben), Kindergarten Horrenberg profitiert von BUNDInitiative (rechts)

Wenn es im Garten summt und brummt, ist das ein gutes Zeichen. Denn Wildbienen sind nützliche Tiere – das weiß doch jedes Kind, oder? Die Kindergartenkinder in Dielheim im Rhein-Neckar-Kreis wissen es jetzt ganz sicher, dank eines Wildbienenprojekts, das die örtliche BUND-Gruppe für die Vorschüler arrangierte. Die Kinder erarbeiteten das Thema an zwei Vormittagen. Zum Bau von Bienenhotels hatten sie zuvor Blechdosen gesammelt und hohle Zweige von Bambus und Holunderbüschen geschnitten. Rund um den Kindergarten konnten die Kinder schon einige Bienen

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Kindergarten Horrenberg

Kindergarten Horrenberg

Ein Wildbienenprojekt begeistert Vorschüler

entdecken und beobachten. Sie staunten nicht schlecht, dass es über 500 verschiedene Wildbienen gibt. Im Rollenspiel schlüpften die Kinder in die Rolle der Tiere, um ihre Bedeutung im Ökosystem zu verstehen. Aus den Blechdosen und auch aus Ton fertigten sie eifrig Unterkünfte für die Nützlinge. Alle freuten sich darauf, bald die ersten Bewohner zu begrüßen. Um auch das Produkt der Bienen zu würdigen, gab es leckeren Honig zum Probieren. Das Kindergartenteam bedankt sich bei Anja Weinmann und Bert Hauch, die dieses Projekt ermöglichten und finanzierten.

Manfred-Mistkäfer-Tipp

Kreisjugendring Rems-Murr

Rollendes Streuobstwissen Was machen Insekten im Winter?

Euch ist sicher aufgefallen, dass viele Vögel, sobald es kühler wird, in wärmere Gebiete ziehen. Aber auch die Insekten verschwinden. Wo sind sie hin? Erfrieren Insekten im Winter, und nur die Eier und Larven überleben? Oder schaffen es nur ganz wenige über den Winter? Fressen sie sich Winterspeck an oder machen sie Winterschlaf? Diese Fragen beschäftigten mich schon länger, also habe ich mich mal schlau gemacht: Ameisen krabbeln im Winter mehrere Meter tief unter die Erde. Hört sich einfach an, es ist aber kein Spaziergang, denn für die kleine Ameise ist ein Meter so viel wie für uns ein Haus mit 40 Stockwerken. Der Bau über den Ameisen dient nun als Isolierschicht und die ganze Kolonie verfällt in Winterstarre, die bis zum Frühling dauert. Die meisten Schmetterlinge überwintern in einem Kokon oder als Raupe. Eine clevere Methode hat der Marienkäfer entwickelt. Zuerst verschanzt er sich in einer Baumritze oder in einem Laubhaufen, dann fällt er in Winterstarre. Den Rest erledigt ein »Frostschutzmittel«, das er im Körper hat. Es verhindert, dass der Marienkäfer einfriert und zu einem Eisklotz wird. Das ist eine Kostprobe aus dem Manfred-Mistkäfer-Mitmach-Magazin. Mehr Informationen zu dem Naturmagazin für Kinder und wie Sie es abonnieren können unter: www.naturtagebuch.de oder telefonisch: (07 11) 619 70 24


nend fand ich auch, wie eine andere Lebensmittelbeschaffung oder das Papiersparen in der Verwaltung funktionieren. Friedrichshafen ist jetzt immerhin Fairtrade-Stadt. Wie wurden Sie von Ihrem Umfeld aufgenommen? Durchweg positiv, blöde Sprüche habe ich mir nie anhören müssen.

Johanna Kersting, 20, hat ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim BUND in Gottmadingen im Kreis Konstanz absolviert. Als Abiturientin kandidierte die gebürtige Friedrichshafenerin für den Gemeinderat ihrer Heimatstadt und wurde gewählt! Plötzlich hatte sie neben dem FÖJ noch ein politisches Amt. Im Oktober musste sie es jetzt nach eineinhalb Jahren aufgeben, um ihr Studium in Heidelberg zu beginnen. Der Politik bleibt sie mit ihrer Fächerwahl treu.

Sie waren 18 Jahre, als Sie sich entschlossen haben, politische Verantwortung zu übernehmen. Wie sind Sie darauf gekommen? Ich war schon länger politisch interessiert, aber nur passive Beobachterin zu sein, hat mir nicht mehr gereicht. Ich hatte Lust vor Ort konkret etwas zu machen und auch die Abläufe kennenzulernen. Beim grünen Kreisverband konnte ich gleich voll einsteigen und wurde unterstützt. Die Wahl zum Gemeinderat war dann einen Tag vor meiner mündlichen Abiprüfung. Haben sich Ihre Erwartungen, etwas bewegen zu können, erfüllt? Ja, auf jeden Fall. Im Gemeinderat hat man es ja mit wahnsinnig vielen Themen zu tun. In den Fachausschüssen kann man sich dann spezialisieren. In meinem Ausschuss für Umwelt und Nachhaltigkeit ging es zum Beispiel um nachhaltige Bauweise in Neubaugebieten. Span-

Ausstellung: »Von hier nach da. Ideen und Visionen für eine neue Mobilitätskultur«

Ihr wollt in eurer BUNDjugendGruppe, als Umwelt-AG oder Jugendgemeinderat das Thema nachhaltige Mobilität öffentlichkeitswirksam aus Jugendperspektive thematisieren? Und eure Gruppe dabei als Akteur gut positionieren? Dann holt euch unsere Ausstellung und legt los. www.vonhier-nachda.org

Welche Rolle haben Themen des Natur- und Umweltschutzes gespielt? Meine Schwerpunkte waren neben Jugendbeteiligung und Integration von Flüchtlingen natürlich der Umwelt- und Naturschutz und die Nachhaltigkeit – also eine große Rolle. Da ich zugleich FÖJlerin beim BUND in Gottmadingen war, habe ich aus zwei Perspektiven verfolgen können, wie Umweltpolitik auf kommunaler Ebene funktioniert. Wie viel Zeit muss man für den Job im Gemeinderat investieren? Zu den 40 Wochenstunden im FÖJ kamen bis zu 20 Stunden dazu. Alles in allem ein Halbtagsjob, deshalb haben wir auch viele Ältere mit viel Zeit in den Gemeinderäten. Eigentlich schade, denn ich sehe es als Privileg, dass man ab 18 die gleichen Rechte hat, politische Ämter auszuüben. Würden Sie das wieder machen? Ja absolut. Die Zeit im Gemeinderat war klasse, ich habe jetzt erst recht Lust, mich auch künftig politisch einzusetzen. Und durch das FÖJ habe ich einen komplett neuen Zugang zum Umwelt- und Naturschutz gefunden, das bleibt mein zentrales Thema. Zu tun gibt es ja genug: von TTIP bis zur Massentierhaltung. Ich kann mir auch gut vorstellen, mich im BUND weiter zu engagieren. Und an der Uni ergeben sich sicher Möglichkeiten, zusammen mit anderen Studierenden etwas zu bewegen.

BUNDjugend

privat

Politikmüde? Nicht die Spur!

Fahr mit zur »Wir haben es satt!« – Demo in Berlin

Am 16. 1. 2016 heißt es gemeinsam Flagge zu zeigen für eine gerechte Landwirtschaft, gegen Massentierhaltung und Ackerland als Spekulationsobjekt. Die BUNDjugend Baden-Württemberg organisiert für alle Interessierten einen Bus. www.bundjugend-bw.de/wir-haben-es-satt-2016

Für Kurzentschlossene

20. – 22. 11. 2015 Aktiventreffen mit Mitgliederversammlung der BUNDjugend Baden-Württemberg in Bempflingen: www.bundjugend-bw.de/ aktiventreffen-2015-bempflingen/

Mit unseren Medien immer auf dem Laufenden BUNDjugend-Newsletter »Klatschmohn« abonnieren: www.bundjugend-bw.de/klatschmohn BUNDjugend-Zeitschrift »kriZ« lesen: www.bundjugend-bw.de/kriz


R AT G E B E R

R AT G E B E R

Region Rhein-Neckar-Odenwald

Die Vielfalt an der Bergstraße zu erhalten, ist schon seit einigen Jahren Schwerpunkt des BUND in der Region. Interessierte sind herzlich zum Mitmachen eingeladen.

1,64 Millionen Nistkasten-Klicks Der BUND-Regionalverband am Südlichen Oberrhein ist bekannt für seine umweltpolitisch pointierten Stellungnahmen und Aktionen. Doch neben der Umweltpolitik hat in Freiburg auch die Vermittlung klassischer Naturschutzthemen einen hohen Stellenwert. Sensationelle 500.000 Zugriffe verzeichnete bisher die Internetseite »Nistkasten bauen« http://www.bundrvso.de/nistkasten-meise-hoehlenbrueter.html. 13 weitere Internetseiten zu Nistkästen und Vogelschutz wurden innerhalb weniger Jahre 1,64 Millionen Mal aufgerufen. »Wenn nur jeder zehnte Besucher dieser Seiten einen Nistkasten baut, dann wäre das

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BUND

N OTI ZEN AU S DEN R EGI ON EN

Die Bergstraße zwischen Heidelberg und Darmstadt ist als eine der wärmsten Regionen Deutschlands bekannt. An den Hängen wird seit Jahrhunderten Wein, Obst und Gemüse angebaut, sogar Mandelbäume gedeihen hier. Wiesen und Trockenmauern tragen zu einem vielfältigen Flächenmosaik aus Bio-

ein schöner Erfolg für den Vogelschutz und den BUND«, meint BUND-Regionalgeschäftsführer Axel Mayer. Den enormen Zulauf sieht er auch als Bestätigung dafür, dass diese BUND-Seiten gut für Suchmaschinen optimiert sind. Übers Internet hat der BUND-RV auch schon 8.500 Nistkastenbausätze verkauft. Zugleich ist er ein wichtiger Partner

BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 4 - 15]

Dermot O’Connor

eine Dokumentation mit konkreten Hilfestellungen herausgebracht. Sie wendet sich an Grundstücksbesitzer, Fachleute aus den Gemeinden und alle, die sich für die Bergstraße engagieren möchten. Wer daran denkt, ein Grundstück zur Pflege zu kaufen oder zu pachten, wer sich als Gärtnerin oder Winzer Tipps

zu Natur- und Artenschutz holen möchte, wird hier fündig. Auch Hinweise zu Schutzgebieten und juristischen Stolpersteinen enthält die Broschüre. In den kommenden Monaten bietet der BUND zudem Info-Veranstaltungen zu den Besonderheiten dieses Naturraums an. Die Broschüre können Sie per E-Mail bestellen: bund.rhein-neckarodenwald@bund.net. Auch Veranstaltungstermine kann man dort erfragen.

der örtlichen Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die diese Kästen bauen.

Widerstand gegen dritte Rheinbrücke Für eine weitere Straßenbrücke über den Rhein bei Karlsruhe trommelt die Straßenlobby seit vielen Jahren. Das 2011 zur Planfeststellung eingereichte Vorhaben sieht eine vierspurige Brücke vor, die etwa 1,5 km nördlich der beiden bestehenden Brücken verlaufen soll. Obwohl der Bundesrechnungshof Mitte dieses Jahres die geplante Brücke als »unnötig« bezeichnete, wird das Verfahren weiter vorangetrieben. Der Brückenbau hätte die Zerschneidung von Auenlebensräumen

und die Verlärmung von Naherholungsgebieten zur Folge. Der Auto- und LKW-Verkehr würde weiter zunehmen. Der BUNDRegionalverband Mittlerer Oberrhein organisiert deshalb Widerstand in einem länderübergreifenden Bündnis aus Bürgervereinen, Umweltschutz- und Verkehrsverbänden sowie lokalen Naturschutzgruppen. Für Ende dieses Jahres ist ein weiterer Erörterungstermin in RheinlandPfalz angekündigt. Um den Schutz von Mensch und Natur nötigenfalls mit einer Klage Eric Schödel

Bergstraße bei Hemsbach (links oben), vorrückender Wald (unten), Baumpflanzaktion des BUND Dossenheim mit Studierenden (rechts)

topen, Weinbergen und Gärten bei. Eine einzigartige Flora und Fauna passte sich diesem Lebensraum an. Doch heute steht die 68 Kilometer lange Bergstraße unter Druck: Viele Menschen können sich nicht mehr um ihre Grundstücke kümmern, das Mosaik verschwindet. Wald, Weinbau und Häuser rücken vor. Die BUND-Aktiven um Gerhard Röhner, Dermot O’Connor und Siegfried Demuth haben sich den Erhalt der Kulturlandschaft zum Ziel gesetzt. Sie informieren mit Vorträgen und Exkursionen, laden zu modellhaften Pflegeaktionen ein und werben für den Erhalt einzelner Biotope. Um noch mehr Unterstützer ins Boot zu holen, hat der BUND-Regionalverband RheinNeckar-Odenwald, gefördert von der Stiftung Naturschutzfonds, jetzt Siegfried Demuth

Gerhard Röhner

Mandeln und mehr


EN ERGI E

Region Nordschwarzwald

R AT G E B E R

EN ERGI E

R AT G E B E R

Fledermausquartiere contra Bahn?

durchsetzen zu können, sammelt der BUND Geldspenden. www.bund-mittlerer-oberrhein. de/rheinbruecke Biber in Heidelberg angekommen Der Biber kann als Erfolgstier des Naturschutzes in BadenWürttemberg gelten. Der Bestand hat sich in den letzten 20 Jahren von Null auf etwa 2.000 Tiere entwickelt. Seit über fünf Jahren ist der Biber auch im dicht besiedelten Rhein-NeckarRaum wieder heimisch geworden. Der Unterlauf des Neckars, dessen Altarme 1986 teilweise unter Naturschutz gestellt wurden, bietet dem größten Nagetier Europas ausreichend Nahrung und Lebensraum.

dern ist nicht das Ziel. Doch ohne ein schlüssiges Verkehrskonzept sei es fraglich, ob die Wiederinbetriebnahme der Strecke die gewünschte Verlagerung von der Straße auf die Schiene bringt. Die Fledermausquartiere liegen zumeist geschützt in den Tunnelgewölben. Bei einer schonenden Sanierung könnten sie wohl zum großen Teil erhalten bleiben. Die Hauptgefahr geht vom laufenden Bahnbetrieb aus. Besonders in der Schwärmzeit im Spätsommer wären die Tiere durch Zusammenstöße mit Zügen gefährdet. Eine Reduzierung der Fahrtgeschwindigkeit auf cirka 30 Stundenkilometer oder ein zeitweiliger Schienenersatzverkehr könnte das Risiko von Kollisionen deutlich mindern, so das überein-

Regine Buyer

Die geplante »Hermann-HesseBahn« soll eine Verbindung vom Nordschwarzwald in den Großraum Stuttgart schaffen. Dafür will das zuständige Landratsamt die in den 1980er-Jahren stillgelegte 23 Kilometer lange Strecke zwischen Calw und Renningen wieder in Betrieb nehmen. Das Problem: Die lange unbenutzten Tunnel haben sich zu fantastischen Winterquartieren für Fledermäuse entwickelt. Unter den etwa 7.000 Tieren befinden sich auch sehr seltene, geschützte Arten wie Bechstein- und Mopsfledermaus. Damit gehört das Vorkommen zu den »Top-Ten«-Winterquartieren in Baden-Württemberg. Doch das Landratsamt blockt alle Vorschläge der Naturschutzverbände ab, sie zu erhalten. »Wir akzeptieren nicht, dass der Artenschutz hier sträflich missachtet wird«, so BUND-Regionalgeschäftsführerin Regine Einfeld. Die Bahn zu verhin-

Regine Einfeld

Im Kreis Calw ringen Naturschützer um den Erhalt bedeutender Fledermausquartiere in den Tunneln einer stillgelegten Bahnstrecke, die nun wieder in Betrieb gehen soll.

Im Mai dieses Jahres hatte die BUND-Ortsgruppe Heidelberg-Wieblingen deshalb zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Biberfachfrau Doris Ritz war aus der Wetterau angereist, um den neuen »Mitbürger« genauer vorzustellen. Besonders die Kinder kamen auf ihre Kosten. Sie konnten spielerisch versuchen, sich wie Biber zu verhalten und ihre Umwelt auf Biberart erkunden. Die Natur-

stimmende Urteil von Fachleuten. Das wäre die klassische »Vermeidungsmaßnahme«, die der europäische Artenschutz gebietet. Der Versuch, die Tiere mit Licht zu vergrämen, scheiterte erwartungsgemäß. Und Ersatzquartiere sind auch durch die Aufwertung vorhandener Stollen, Keller und Höhlen in den benötigten Dimensionen nicht »herstellbar«. Der BUND und die anderen Naturschutzverbände im Kreis bestehen daher auf ihrer Forderung, eine Gefährdung der Tiere und ihrer Quartiere zu vermeiden. Nach zwei Jahren zäher Verhandlungen hörte man zuletzt ungewohnte Töne aus dem Regierungspräsidium, das sich bisher hinter das Landratsamt gestellt hatte. Man solle prüfen, ob ein Schienenersatzverkehr in der Schwärmzeit, die ohnehin weitgehend in die Sommerferien fällt, nicht doch realisierbar wäre. Die Naturschützer vor Ort werden wohl einen langen Atem brauchen.

schützer werden den Biber als Symboltier für die gesamte Lebensgemeinschaft des Altneckars weiter im Auge behalten. Schmetterlingsjahr beim BUND Böblingen Ein buntes und gehaltvolles Jahresprogramm rund um den Schmetterling hat der BUND Böblingen 2015 auf die Beine gestellt. Ein Kernstück bildete die Schmetterlings-Ausstellung, mit der der BUND landesweit für sein Schwerpunktthema wirbt. Vorträge und Exkursionen rundeten das Schmetterlingsjahr ab, das der Kreisverband in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Sindelfingen gestaltete. Eröffnet vom Bürgermeister

Christian Dietz

NAC H R U F

Forsttunnel mit Fledermausquartieren (links), Bechsteinfledermaus (rechts)

fanden die Ausstellung wie auch die anderen Programmpunkte gute Resonanz in der Presse und der Bevölkerung. 450 Besucher und sechs Schulklassen zog allein die Ausstellung an. Besonders gut kamen auch der Familientag und die spektakuläre Veranstaltung »Nachtgeflatter« an. »Das war ein schönes Paket, das uns durch das Jahr getragen hat«, zeigt sich Beate Sicorschi, Leiterin des BUND-Umweltzentrums, zufrieden. Eine Schmetterlingswiese mit erklärenden Schautafeln, die die BUND-Aktiven gemeinsam mit der Stadt angelegt haben, bietet einen idealen Anlass, das Thema weiter zu verfolgen.

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NOTI ZEN AUS D EN R EGIO N EN

NAC H R U F


Testament für die Zukunft Umwelt und Natur liegen Ihnen am Herzen? Vielleicht haben Sie darüber nachgedacht, wie Sie auch über den Tod hinaus für diese Ziele wirken können? Mit einer Erbschaft oder einem Vermächtnis für den BUND sichern Sie langfristig unseren Einsatz für eine lebenswerte Welt. Möchten Sie mit uns ins Gespräch kommen? Beim BUND BadenWürttemberg stehen Ihnen drei Ansprechpartner zur Verfügung. Wolfgang Friedrich Landesbeauftragter für Erbschaftsangelegenheiten (01 71) 337 60 61 wolfgang.friedrich@bund.net

Sie möchten ein ausführliches Gespräch zu einer Erbschaft oder einem Vermächtnis an den BUND führen? Ich biete Ihnen meine umfassende Erfahrung aus mehr als 20-jähriger Tätigkeit zu diesem Thema an. Als BUND-Hauptgeschäftsführer im Ruhestand bringe ich Zeit für Ihre Überlegungen und Fragen mit; auf Wunsch auch für einen Termin bei Ihnen vor Ort.

Ralf Stolz Hauptgeschäftsführer (077 32) 15 07-13 ralf.stolz@bund.net

Sie haben sich bereits entschieden, den BUND in Ihrem Testament zu bedenken, haben jedoch noch individuelle Fragen dazu? Wenden Sie sich gerne an mich.

Bitte bedenken Sie, dass der BUND keine Rechtsberatung leisten darf. Grundsätzlich empfehlen wir vor dem Aufsetzen eines Testaments die Beratung durch einen Anwalt oder Notar. Wenn Sie den BUND in Ihrem Testament bedenken wollen, bieten wir Ihnen eine Beratung durch einen Fachanwalt für Erbrecht an. Dieser Service ist für Sie kostenlos und unverbindlich. Barbara Amann Leiterin Marketing und Fundraising (077 32) 15 07-17 barbara.amann@bund.net

Ich beantworte gerne Ihre ersten Fragen und kümmere mich um Ihre Bestellung der BUND-Broschüre »Was bleibt, wenn wir gehen?« und der BUNDVorsorgemappe.

BUND-Ratgeber für Ihr Testament Die kostenlose BUND-Broschüre »Was bleibt, wenn wir gehen?« enthält grundlegende Informationen zum Thema Erbschaften. Sie gibt Auskunft, wie Sie die Verwendung eines Erbes unanfechtbar festlegen können. Neben rechtlichen Aspekten und Hinweisen zum Verfassen eines Testaments enthält sie Kontaktadressen von Rechtsanwälten und Notaren. Die BUND-Vorsorgemappe Sie gibt praktische Hilfestellung, Ihren persönlichen Nachlass zu ordnen und Ihr Testament aufsetzen. Auch die Themen Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht sowie Adressen und Ansprechpartner finden Sie darin. Mithilfe von Formularen können Sie Ihre Nachlassvorsorge konkret umsetzen. Die Vorsorgemappe enthält auch eine Spendenbitte in Form eines Überweisungsträgers. Wir würden uns freuen, wenn Sie die Arbeit des BUND mit einer Spende von 10,90 Euro für Material- und Portokosten würdigen.

Gemeinsame Postadresse aller Ansprechpartner: BUND Baden-Württemberg, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell


Dreier / Mrad

Natur ist Heimat BUND-Projekt in Rheinfelden bietet Naturerlebnisse für Flüchtlingskinder und Erwachsene an. Integration und Deutschlernen inbegriffen.

Wie sollen wir die Flüchtlinge, die zurzeit nach Europa und nach Deutschland kommen, in unsere Gesellschaft integrieren? Ein BUND-Angebot in Rheinfelden BUND MACHT BUNT gibt schon eine mögliche Antwort. Auch in Rheindigen Sozialarbeiterinnen des Landkreises rannte er felden wird der Platz eng angesichts steigender mit seinem Angebot offene Türen ein und so konnte Flüchtlingsströme, schlechter Wohnsituation in der die erste Exkursion im Februar 2014 beginnen. Region und schleppender Bearbeitung der Fälle durch Seitdem trifft man sich einmal im Monat, 20 bis 30 die Behörden. Trotz aller Anstrengungen drohen die Kinder und Erwachsene sind im Schnitt mit von der Unterkünfte zum Ghetto zu werden. Hier eröffnet der Partie. Gemeinsam geht es hinaus in die Natur, um BUND mit Naturexkursionen für Kinder und deren Pflanzen und Tiere kennenzulernen. Beliebt ist etwa erwachsene Bezugspersonen nicht nur einen zeitweiein Spiel, bei dem die Kinder Zettel mit kleinen Arligen Ausweg, sondern auch ein Integrationsangebot beitsaufträgen ziehen. Wenn eine Kindergruppe eine über Naturerfahrung. »Wenn es darum geht, wie diese Aufgabenstellung nicht versteht, kann sie einfach eine Kinder bei uns eine Heimat finden, dann ist oft nur andere Karte ziehen. Da gibt es zum Beispiel den Aufvon der kulturellen Heimat und der »deutschen Leittrag, möglichst viele Schnecken herbeizuschaffen. Der kultur« die Rede, erläutert BUND-RegionalvorsitzenText wird immer durch ein Bild erklärt – und tatsächder Markus Wursthorn. Er ist dagegen überzeugt, dass lich sammeln die Kinder allerhand Schnecken in kür»die nähere Umgebung zu erkunden und lieb zu gePORTRAIT zester Zeit und freuen sich daran, sie zu beobachten. winnen für ein Kind vielleicht wichtiger ist als manchePORTRAIT Woran man sieht: Naturpädagogik und das Lernen der anderen Dinge«. deutschen Sprache ergänzen sich hervorragend. MittMit der Idee zu dem Projekt wandte sich bereits lerweile unterstützt die Stadt die Naturexkursionen im 2013 eine Bürgerinitiative für Flüchtlinge an den Rahmen des Projektes »Soziales Rheinfelden«. BUND-Regionalverband Hochrhein. Markus WurstWeitere Informationen und Tipps gibt Markus horn entschloss sich kurzerhand, die Sache selbst in Wursthorn: mark.horn@email.de die Hand zu nehmen, zumal er über reiche Erfahrung mit Naturprojekten für Kinder verfügt. Bei den zustän-

NATU RSC H UTZ

BUND MACHT BUNT

N ATU RSC H UTZ

Umweltbildung bei BUND und BUNDjugend Fortbildung und Austausch werden großgeschrieben BU N D-REISE

BU N D-REISE BUND Hochrhein

beim BUND und der BUNDjugend Baden-Württemberg. Die Palette der Angebote ist breit. Viele, die hier ehrenamtlich aktiv sind, möchten sich weiter fortbilden und über ihre Arbeit austauschen. Dafür gibt es die regionalen Umweltbildungstreffen, K O Mdenn M E N gegenTA R L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K seitige Beratung, der Austausch von Materialien und das Heranholen von BUND-Fachleuten für besondere Veranstaltungen sind regional oft am besten zu organisieren. 2015 fanden drei solcher regionalen Treffen statt. In Wippingen bei Ulm R präsentierten AT G E B E R wir EN ERGI E EN E RGI E AG-Konzepte für die Grundschule. In Waldshut bildeten naturpädagogische Methoden zum Thema Schmetterlinge einen Schwerpunkt. In Karlsruhe steWie führen wir Menschen, vor allem Kinder und Ju- hen die Waldpädagogik und das Thema »Aus Alt mach gendliche, an die Natur heran? Wie das WisNAC H geben R U F wir NAC H R U FNeu: Ideen zum Upcycling« auf dem Programm. Über sen weiter, über das der BUND verfügt? Zwei Fragen, 50 TeilnehmerInnen an den diesjährigen BUND-Umdie die BUND-Angebote zur Umweltbildung auf fach- weltbildungstreffen waren dankbar für die fachlichen lich fundierte und zugleich kreative Weise beantwor- Impulse und den motivierenden Austausch mit ten. Rund 1.000 Aktive gibt es in der Umweltbildung Gleichgesinnten.

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Mehr Informationen bei thomas.giesinger@bund.net und unter www.bundbawue.de/umweltK O M M E N TA R bildung

R AT G E B E R


30 Jahre Ortsverband Maulbronn

Mitgliederversammlungen

Es ist schon eine besondere BUND-Gruppe, die in Maulbronn im Enzkreis dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feiert: über 50 Aktive, 20 Kinder und Jugendliche, viele Gruppenerlebnisse und ein Themenspektrum, das vom Artenschutz bis zur Kommunalpolitik reicht. Thomas Giesinger vom Team des BUNDmagazins sprach mit dem Vorsitzenden Peter Wilhelm.

BUND-KV Esslingen Freitag, 19. 2. 2016, 19.30 Uhr BUND-Umweltzentrum KirchheimTeck, Max-Eyth-Str. 8, 73230 Kirchheim-Teck Tagesordnung: 1. Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden, 2. Bericht des Kassiers, 3. Bericht des Kassenprüfers, 4. Aussprache zu den Berichten, 5. Entlastung von Vorstand und Kassier, 6. Mögliche Arbeitsschwerpunkte für das kommende Vereinsjahr, 7. Verschiedenes

Herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen! Wie habt ihr es denn gefeiert? Im Frühjahr haben wir mal Geld in die Hand genommen und uns namhafte Fachleute geholt. So konnten wir unseren Mitgliedern und der Bevölkerung einen attraktiven »Tag der Artenvielfalt« bieten. Das hat großen Spaß gemacht, die Exkursionen waren gut besucht. Es gelingt euch, viele Menschen einzubinden. Was ist euer Erfolgsrezept? Wir bieten regelmäßig Gruppenerlebnisse an. Viele Veranstaltungen sind für die ganze Familie gedacht. Neben Vorträgen und Erlebnisnachmittagen gibt es Ausflüge, manchmal auch über mehrere Tage. Das schweißt die Leute zusammen. Unsere Aktiven bringen eine große Vielfalt an Begabungen mit, auch das hilft sehr bei der Programmgestaltung.

Peter Wilhelm

Impressum Herausgeber: BUND-Landesverband Baden-Württemberg e.V., Marienstraße 28, 70178 Stuttgart, Telefon (07 11) 62 03 06-0, Fax-77, bund.bawue@bund.net, www.bund-bawue.de Verlag: BUND-Service GmbH, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell-Möggingen, Telefon (077 32) 15 07-0 V.i.S.d.P.: Sylvia Pilarsky-Grosch Redaktion: Gisela Hüber, bundmagazin.bawue@ bund.net Anzeigenverwaltung: Ruth Hansmann, Runze und Casper Werbeagentur GmbH, Telefon (030) 280 18-145, Fax: -400, hansmann@ runze-casper.de Gestaltung: Gorbach, Büro für Gestaltung und Realisierung, Utting am Ammersee und Augsburg ISSNO 722-3188 »BUNDmagazin« – E 3098 – Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt. Das nächste BUNDmagazin erscheint am 13. 2. 2016

Was sind eure wichtigsten Projekte? Da ist vor allem die große Amphibienwanderstrecke beim Naturschutzgebiet Rossweiher zu nennen. Das bedeutet zwar viel Arbeit, aber gemeinsam an einem Strang zu ziehen und Natur zu erleben macht auch große Freude. Seit dem Jahr 2000 beteiligen sich unsere Kinder regelmäßig am Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend. Die Maulbronner waren zweimal Landessieger und einmal Bundessieger. Die Auszeichnungsfeier in Stuttgart und Berlin gehört für Kinder und Erwachsene immer zu den Höhepunkten. Maulbronn ist durch sein Kloster bekannt. Kommt das in eurer Arbeit auch vor? Ja, auf Einladung der Denkmalschutz-Behörden konnten wir an der »Studie Klosterlandschaft« mitarbeiten. Das war sehr spannend. Im Kloster selbst betreuen wir seit über zehn Jahren eine FledermausWochenstube mit 500 bis 700 Mausohren.

BUND-OG Kirchheim Freitag, 19. 2. 2016, 20.00 Uhr BUND-Umweltzentrum KirchheimTeck Tagesordnung: 1. Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden, 2. Bericht des Kassiers, 3. Bericht des Kassenprüfers, 4. Aussprache zu den Berichten, 5. Entlastung von Vorstand und Kassier, 6. Wahl des Vorstands, 7. Arbeitsschwerpunkte im kommenden Vereinsjahr, 8. Verschiedenes

Und welche Rolle spielt die Politik? Durchaus eine große Rolle: Mit Gesprächen, Stellungnahmen und ab und zu auch mit Beschwerden nehmen wir Einfluss auf das kommunale Geschehen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen dem BUND Maulbronn weiterhin viel Freude und Erfolg.

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BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 1 - 15] [ 4 - 15]

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