Alter Zollbahnhof
AKTIV
Wertvolle Natur unter Schotter begraben
Martin Baus (2)
T
atort: die Biosphäre im Bliesgau. Ringsum idyllische Hügel und Täler, Streuobstwiesen, Steinkäuze. Viel Wald soll als Kernzone Urwald werden, viel Landschaft durch traditionelle Pflege ihr Antlitz behalten. So weit alles gut. Wäre da nicht das Areal des früheren Zollbahnhofs zwischen Kirkel und Homburg. Es ist Pflegezone, Vorrangfläche für Naturschutz und Wasserschutzgebiet. Die Realität aber sieht anders aus – ein Skandal, wie er im Buche steht. Der einstige Trockenrasen ist heute unter Schotter begraben. Wolken von Feinstaub wehen übers Land, wenn die Firma »BahnLog« im Auftrag der Deutschen Bahn Gleisschotter aufarbeitet. Karawanen von Schwerlastern bringen das teilweise kontaminierte Material und fahren es recycelt wieder ab. Gelagert wird es auf offenem, gut durchlässigem Boden, gearbeitet wird ohne Schutz für Mensch, Tier und Umwelt. Zum Zollbahnhof wurde das Gelände in den 1920er Jahren, als hier die Grenze zwischen Saargebiet und Deutschem Reich verlief. Nach 1935 kurz Güterbahnhof, wurden im Krieg Truppen, Waffen und Munition umgeschlagen. Damit sei das Areal
»historisch planfestgestellt«, wie Behörden und Ministerien gebetsmühlenartig behaupten. Mehr sei nicht nötig, um die wertvolle Fläche zum Industriegebiet umzuwidmen – bald 70 Jahre nach Kriegsende und ohne jede öffentliche Beteiligung. Gleichzeitig werden die Ämter nicht müde, sich selbst und gegenseitig für unzuständig zu erklären.
Eidechsen und Raubwürger Auf dem etwa 40 Hektar großen Areal lebte einst die größte Population der Mauereidechse in Südwestdeutschland, dazu eine Vielzahl von Nachtigallen und Orpheusspöttern sowie Wendehals und Raubwürger. Dies und Dutzende gefährdeter Pflanzen waren der Anlass dafür, die Fläche als Pflegezone der Biosphäre auszuweisen und als Naturschutzgebiet vorzusehen. Seitdem 2005 der Schotter kam, engagieren sich der BUND Saar und die betroffene Gemeinde Kirkel auch juristisch für das Areal, unterstützt von einer Bürgerinitiative. »Mit einer neuen Klage rechnen wir uns gute Chancen aus, die Natur am alten Zollbahnhof doch noch zu retten«, so der Landesvorsitzende Christoph Hassel.
Am alten Zollbahnhof heute: Unter Bahnschwellen und Schotter lag einst der wichtigste Lebensraum der Mauereidechse in Südwestdeutschland.
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