Gesundheit
Bayreuther Sonntagszeitung
9
3. Juli 2016
S prechstunde am Sonntag
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Gebärmutterhalskrebs: Wie sinnvoll sind HPV-Screening und Impfung? – mit Oberärztin Mariana Humenikova
Erstmals in der Geschichte der medizinischen Vorsorge können sich Frauen gegen den Erreger von Gebärmutterhalskrebs und andere durch HPV ausgelöste Erkrankungen impfen lassen. Weltweit erkranken jährlich 500.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Allein in Deutschland gibt es aktuell pro Jahr rund 1.400 Todesfälle. Infolge der jährlichen Krebsfrüherkennung, die 1971 eingeführt wurde, stirbt heute im Vergleich zu damals nur noch ein Drittel der erkrankten Frauen. Gynäkologen stellen jährlich ca. 60.000 Krebsvorstufen fest und behandeln diese, noch bevor sie sich zum Krebs entwickeln. Durch langjähre Forschungsarbeit entwickelte Professor Harald zur Hausen einen wirkungsvollen Impfstoff, der vor einer Infektion und den Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs schützt. Hierfür erhielt er 2008 den Nobelpreis für Medizin. Mariana Humenikova, Oberärztin der Klinik für Gynäko-
logie und Geburtshilfe der Klinikum Bayreuth GmbH, informiert in einem Vortrag am Mittwoch, 6. Juli, um 18 Uhr über den Nutzen von HPVScreening und -Impfung zur Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs. Hierzu sind alle Patienten, Angehörige und Interessierte in den Konferenzraum 4 des Klinikum Bayreuth, Preuschwitzer Straße 101, eingeladen. Der Eintritt ist frei. Für bessere Planbarkeit bittet das Klinikum um telefonische Anmeldung unter Telefon 0921 400-00. Wir sprachen im Vorfeld des Vortrages mit der Referentin. BTSZ: Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs? Mariana Humenikova: Die Ursache ist eine anhaltende Infektion des Gebärmutterhalses mit Humanen Papillomviren (HPV). Zwei Gruppen sind dabei besonders wichtig: die sogenannten Niedrig-Risiko-Typen, die gutartige, aber schwer behandelbare Hautveränderungen auslösen können, wie z. B. Feigwarzen und darüber
hinaus die gefährlichen HochRisiko-Typen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Sowohl die Niedrig- als auch die Hoch-Risiko-Virentypen werden überwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen und breiten sich auf diesem Weg sehr schnell sowohl bei Mädchen, als auch bei Jungen aus. 90 Prozent der Infektionen verlaufen absolut symptomlos durch ein intaktes Immunsystem. Allerdings, im Gegensatz zu anderen Viruserkrankungen, kann man sich immer wieder anstecken. Infolgedessen besteht ohne Impfung ein lebenslanges HPV-Infektionsrisiko und damit die Gefahr, irgendwann an Gebärmutterhalskrebs oder anderen HPV-induzierten Karzinomen zu erkranken. BTSZ: Wie kann man sich vor HPV schützen? Mariana Humenikova: Von der Ansteckung bis zur erkennbaren Krebserkrankung können zehn bis 30 Jahre vergehen. Ob es überhaupt dazu kommt, hängt auch vom Lebensstil ab: z. B. der Zahl der Sexualpartner und ob jemand raucht oder nicht. Nimmt die Frau
B abys im Bayreuther Klinikum
außerdem regelmäßig an der Untersuchung der Krebsfrüherkennung teil, gelingt es oft, den Krebs des Gebärmutterhalses schon im Frühstadium zu erkennen und zu behandeln. Um einen Impfschutz aufbauen zu können, muss das Immunsystem Antikörper gegen HP-Viren bilden. Bei der Impfung werden dem Virus ähnliche, nicht krank machende Partikel in den Oberarmmuskel gespritzt. Das Immunsystem reagiert darauf mit Bildung von Antikörpern. Dieser durch Impfung hervorgerufene Schutz ist höher als der, den der Körper nach einer natürlichen Erkrankung bildet. BTSZ: Impfen – ja oder nein? Mariana Humenikova: Selbstverständlich kann sich jede Frau schützen. Die Ständige Impfkommission am RobertKoch-Institut, ein unabhängiges Expertengremium der Bundesregierung, hat die HPVImpfung vor allem für neunbis 14-jährige Mädchen als Standardimpfung empfohlen, jedoch auch ältere Frauen profitieren davon. Patientinnen nach einer Operation am Muttermund,
zum Beispiel nach einer Konisation, können auch von dieser Impfung gegen Hoch-RisikoTypen profitieren. BTSZ: Gibt es auch eine HPVImpfung für Jungen? Mariana Humenikova: Jungen können Infektionsträger sein. Daher kann die Impfung von Jungen auch zur Verhinderung von Zervixkarzinomfällen beitragen und durch die Impfung kann die Krebsneuerkrankung vermutlich reduziert werden. Innerhalb von sechs Monaten erhält man je nach Alter zwei oder drei Injektionen. Anschließend besteht ein sicherer Schutz vor der Infektion mit krebsauslösenden HP-Virustypen.
Mariana Humenikova Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Klinikum Bayreuth GmbH
BTSZ: Welche Empfehlung geben Frauenärzte? Mariana Humenikova: Trotz HPV-Impfung bleibt die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung unverzichtbar, da die Impfstoffe nicht gegen alle Humanen Papillomviren helfen.Der beste Zeitpunkt für eine Impfung ist vor dem ersten sexuellen Kontakt!
kassen die Kosten für die Impfungen? Mariana Humenikova: Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten für die Impfung von Mädchen zwischen neun und 17 Jahren. Zahlreiche Kassen erstatten die Impfkosten auch über diese Altersgruppe hinaus.
BTSZ: Erstatten die Kranken-
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Im Bayreuther Klinikum kamen in der vergangenen Woche insgesamt 28 Babys, darunter vier Zwillingspärchen, zur Welt. Von links: Toni Seiferth (29.06.), Marcel und Anna Capa (28.06.), Timofey Climenti Pozidis (28.06.), Abigail und Charlotte Simon (27.06.), Samuel Okoukoni (27.06.), Luca und Philip Dauer (29.06.). Allen Neugeborenen und den Kindern, die beim Fototermin bereits zu Hause waren, auf diesem Wege alles Gute! Foto: Stefan Dörfler
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Dr. Marco Wölfel verstärkt ab Juli langfristig das Team der Kinderarztpraxis Dr. Jobst & Dr. Schatz. Der gebürtige Bayreuther kehrt damit in seine Heimatregion zurück. Der Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde arbeitete bereits vier Jahre in der Kinderklinik Bayreuth. Während der letzten sechs Jahre war er an der Universitätskinderklinik Erlangen mit dem Schwerpunkt Kinderlungenheilkunde tätig. Herzlich bedanken wir uns bei Frau Dr. Eder für ihre engagierte Mitarbeit. Nach ihrer Babypause freuen wir uns auf eine Rückkehr ins Praxisteam.
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