Bayreuther sonntagszeitung vom 18 03 2018

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Gesundheit

Bayreuther Sonntagszeitung

18. März 2018

S prechstunde am Sonntag

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Volkskrankheit Harnsteinleiden – das kann jeden treffen!

In Deutschland erkranken etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung ein- oder mehrmals in ihrem Leben an Harnsteinen. Dabei haben unter anderem Ernährungsund Lebensgewohnheiten einen Einfluss. 70 bis 80 Prozent der Harnsteine gehen bei einer konservativen Therapie von selbst ab und werden mit dem Urin ausgeschieden. Ist dies nicht der Fall, oder handelt es sich um größere Nierensteine, kommen moderne, minimalinvasive Therapieverfahren zur Steinsanierung zum Einsatz. Dr. Andreas Zumbrägel, Leitender Oberarzt der Klinik für Urologie an der Klinik Hohe Warte, referiert über die Diagnostik und Therapie der Harnsteinerkrankung und gibt Empfehlungen zur Vermeidung (Metaphylaxe) neuer Harnsteinbildung. BTSZ: Wie entstehen eigentlich Harnsteine? Dr. Zumbrägel: Formal gesehen, liegt im Urin eine Übersättigung von steinbildenden Substanzen vor, die auskristallisieren und sich in der Niere zu Steinen zusammenfügen. Kausal dafür verantwortlich sind einerseits ein Ungleichgewicht von steinbildenden zu

Vortrag Medizinischer Vortrag Mittwoch, 21. März, 18 Uhr Volkskrankheit Harnsteinleiden: Aktuelle Diagnostik und Therapie Dr. Andreas Zumbrägel, Leitender Oberarzt der Klinik für Urologie der Klinikum Bayreuth GmbH Konferenzraum 4 im Klinikum Bayreuth, Preuschwitzer Straße 101. Der Eintritt ist frei.

steinhemmenden Substanzen und andererseits die Störung des Urinflusses, bedingt durch anatomische Veränderung im Harntrakt. BTSZ: Wie werden Harnsteine festgestellt? Dr. Zumbrägel: In der Regel werden Harnsteine festgestellt, wenn der Patient mit plötzlich auftretenden, teils heftigen Koliken zum Arzt geht. Die Wanderung des Steines aus der Niere über den Harnleiter in die Blase wird dann von heftigen Schmerzen begleitet. Im Urin lassen sich möglicherweise geringe Mengen Blut oder

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Ostereier natürlich färben BAYREUTH. Mit Ostern verbinden die meisten von uns das fröhliche Ostereiersuchen. Die Eier werden dazu gefärbt oder sogar in mühevoller Kleinarbeit kunstvoll verziert. Gerade in den letzten Jahren sind Naturfarben immer beliebter geworden. Mit Hilfe dieser Farben läßt sich eine breite Farbpalette herstellen. Die Natur hält alles bereit, womit man wunderschöne Grün-/Gelb-/ Violett- und Brauntöne erzielen kann. Birkenblätter zum Beispiel färben hellgelb. Aus Curcumapulverergibt sich ein leuchtend sonnengelbes Farbbad. Gepulverte Walnußschalen färben braun, ebenso Zwiebelschalen. Getrocknete Heidelbeeren zaubern schöne Violett-Töne auf die Eierschalen, Mateblätter ergeben zartes Lindgrün. Man braucht für 1 Liter jeweils 20 bis 30 Gramm. Die Farbdrogen werden in einem alten Topf eingeweicht, Wurzeln am besten über Nacht. Dann kocht man den Ansatz zehn Minuten lang durch und extrahiert so die Farbstoffe. Danach seiht man alle Pflanzenteile ab und kocht dann die Eier zehn Minuten in dem Farbsud hart. Der Zusatz von ein Teelöffel Alaun (Kaliumaluminiumsulfat) auf ein Liter Wasser verstärkt übrigens die Leuchtkraft der Farben. Farbtöne von zartem Rosé bis hin zu einem intensiven Karminrot erhält man aus der Abkochung

von 2,5 g pulverisierten Cochenilleläusen auf 1 Liter Wasser. Der Farbstoff dieser Schildläuse wird übrigens auch in der Kosmetikindustrie für Lippenstifte verwendet und ein bekannter Bitterlikör verdankt ihnen seine tiefrote Farbe. Früher wurden zum Färben auch gerne Rot- und Blauholz sowie Krappwurzel verwendet. Da sich beim Eierfärben aber feine Haarrisse nicht vermeiden lassen, durch die die Farbstoffe auf das Eiweiß gelangen, müssen solche Farbstoffe lebensmittelrechtlich zugelassen sein. Für die genannten Farbhölzer und die Krappwurzel gibt es keine derartige Zulassung, da sie gesundheitlich nicht ganz unbedenklich sind. Solche Farbstoffe dürfen also höchstens zur künstlerischen Gestaltung ausgeblasener Eier verwendet werden. Da es aber genügend unbedenkliche Alternativen gibt, wird man leicht auf sie verzichten können. Viel Spaß beim Ostereiersuchen und schöne Feiertage wünscht:

Britta Priemer, Apothekerin in der Adler-Apotheke

Steingries nachweisen. Richtungsweisend für die Diagnose sind aber vor allem die bildgebenden Untersuchungen wie Sonographie und Röntgen. In bestimmten Fällen kann auch eine CT-Untersuchung ohne Kontrastmitttel die Diagnose herbeiführen. BTSZ: Muss denn jeder Harnstein behandelt werden? Dr. Zumbrägel: 70 bis 80 Prozent der Harnsteine gehen spontan ab, sei es in Form von Griesabgängen während des Urinierens oder nach konservativen Maßnahmen mit Schmerztherapie. Die übrigen

20 bis 30 Prozent bedürfen der aktiven Therapie mit dem Ziel der vollständigen Steinsanierung unter Wahrung der Nierenfunktion. Aber auch die asymptomatischen, vielleicht schon länger bekannten Nierensteine müssen behandelt werden, da sonst Infektionen und Funktionsverlust der Niere drohen. BTSZ: Wie sieht die Behandlung von Harnsteinen aus? Dr. Zumbrägel: Abhängig von Größe, Lokalisation und Beschaffenheit der Harnsteine, kommen mehrere Behandlungsmethoden zum Einsatz. Zu nennen sind die „berührungsfreie“ Stoßwellentherapie, endoskopische Eingriffe sowie minimalinvasive Operationen. Präoperativ sind oft Harnleiterschienen oder Nierenfistelkatheter erforderlich, die später wieder entfernt werden können. Nur noch sehr selten sind offen-chirurgische Operationen indiziert, wenn beispielsweise die Steinsanierung mit gleichzeitiger Beseitigung von anatomischen Anomalien durchgeführt werden muss. Bestimmte Harnsteine (z.B. Harnsäuresteine) können sogar pharmakologisch aufgelöst werden, was jedoch mehrere Wochen dauern kann.

BTSZ: Ist die Behandlung gefährlich? Mit welchen Komplikationen muss man rechnen? Dr. Zumbrägel: Sowohl die Stoßwellentherapie als auch die endoskopischen bzw. minimalinvasiven Operationen haben mittlerweile einen derart hohen technischen und operativen Standard erreicht, dass ihre Anwendungen in geübter Hand kaum noch schwerwiegende Risiken birgt. Wichtig ist jedoch eine sorgfältige präoperative Vorbereitung: Harnwegsinfekte müssen ausgeschlossen bzw. behandelt werden, bei Patienten mit therapeutischer Blutverdünnung müssen die Medikamente ggf. umgestellt oder pausiert werden, sofern dies medizinisch möglich ist. BTSZ: Was kann man tun, um weitere Harnsteinbildung zu vermeiden? Dr. Zumbrägel: Die Metaphylaxe umfasst alle Maßnahmen, die nach einem Steinereignis das Wiederauftreten neuer Steine vermeiden sollen. Handelt es sich um sogenannte „Risiko-Patienten“ (ca. 20%), die ein erhöhtes Risiko für das Wiederauftreten von Harnsteinen in sich tragen, sind neben der Steinanalyse auch umfangreiche Urin- und Blutun-

Dr. Andreas Zumbrägel ist Leitender Oberarzt der Klinik für Urologie der Klinikum Bayreuth GmbH.

tersuchungen erforderlich, um eine gezielte Medikamentenbehandlung (=spezielle Metaphylaxe) empfehlen zu können. Bei Nichtrisikopatienten (ca. 80%) kommen allgemeine Metaphylaxeempfehlungen zum Tragen. Hierzu gehören: 1.) eine tägliche Trinkmenge von mindestens 2 Liter. 2.) eine ausgewogene, ballaststoffreiche, eiweißreduzierte Ernährung und 3.) ausreichende körperliche Bewegung, ggf. Gewichtsreduktion bei Übergewicht.

BRK-Ruhesitz: Ausbau geplant

Schwerpunkt soll künftig auf Pflege von Demenzpatienten liegen BAYREUTH. Kinderbetreuung mit hoher zeitlicher Flexibilität ist sehr stark nachgefragt. Dies lässt sich am Beispiel des Bayreuther BRKKinderhauses ablesen. Wie Kreisgeschäftsführer Peter Herzing beim Jahrespressegespräch des BRK-Kreisverbandes Bayreuth erläuterte, werden in der Einrichtung derzeit 81 Kinder in fünf Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppen flexibel zwischen 5.30 Uhr und 21 Uhr betreut. Die Einrichtung bietet die Möglichkeit, Beruf und Familie optimal vereinbaren zu können. Alle verfügbaren Betreuungsplätze sind ausgebucht und es bestehen lange Wartelisten mit entsprechenden Wartezeiten. Daher soll die Zahl der Betreuungsplätze erweitert werden, angedacht ist in einer früheren Villa die Neueinrichtung einer „BRKKindervilla“. Die endgültige Entscheidung muss laut Peter Herzing aber noch im Kreisvorstand gefällt werden. Auch der seit zehn Jahren bestehende BRK-Ruhesitz an der Dr.-Franz-Straße erfreut sich großer Beliebtheit. Derzeit wohnen dort 147 Personen. Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, gibt es Pläne für einen Ausbau der Einrichtung. Dabei soll in den kommenden Jahren der Schwerpunkt des BRK-Ruhesitzes auf die Pflege von Demenzpatienten neu ausgerich-

tet und weiter ausgebaut werden. Mit der Einrichtung sogenannter „Pflegeoasen“, der Neustrukturierung der Wohngruppen und der Umsetzung weiterer moderner Pflege-Konzepte soll eine „einzigartige, innovative und zukunftsweisende Senioreneinrichtung“ entstehen. Geschäftsführer Peter Herzing bezifferte den hierfür erforderlichen Kostenaufwand auf voraussichtlich 4,5 Millionen Euro. Insgesamt engagierten sich 2017 fast 2.400 ehrenamtlich tätige Mitarbeiter in 17 Rotkreuz-Bereitschaften, sechs Wasserwacht-Ortsgruppen, fünf Bergwachtbereitschaften und 13 Jugendrotkreuzgruppen. Hinzu kommen 9.639 Fördermitglieder, so Vorstandsvorsitzender Peter Maisel. Die ehrenamtlichen Helfer leisteten im vergangenen Jahr insgesamt 215.441 Dienststunden. Ferner beschäftigt der BRKKreisverband 595 hauptamtliche Mitarbeiter und 37 Auszubildende in den Geschäftsbereichen Rettungsdienst, Notfallrettung, stationäre und ambulante Altenpflege, Kinderund Jugendarbeit, Katastropenschutz sowie in den Berufsfachschulen. In der Berufsfachschule für Notfallsanitäter schloss 2017 der erste, 17 Absolventen starke Jahrgang, seine Ausbildung ab. Der Rettungsdienst des BRK absolvierte 2017 insgesamt 34.091 Einsätze. rs

Die Führungsspitze des BRK-Kreisverbandes: Vorstandsvorsitzender Peter Maisel (rechts) und Kreisgeschäftsführer Peter Herzing. Foto: Roland Schmidt

und

an der Steinach Wir sind ein junges, innovatives und aufstrebendes Familienunternehmen im Bereich Pflege, welches darauf bedacht ist, sich durch qualifizierte Mitarbeiter das Team neu zu gestalten, sie zu fördern und stärken und freuen uns das neue Team an der Seite der Firma Vivere Landhaus GmbH begrüßen zu dürfen. Gegründet 2008 arbeiten wir kontinuierlich und mit Erfolg daran, den Mitarbeiter der Vivere Landhaus GmbH die bestmöglichen Arbeitsbedingungen in allen Bereichen zu bieten und mitzugestalten. Unsere Firma Vivere Landhaus GmbH plant eine Neueröffnung eines Senioren- und Pflegeheims „An der Steinach“ zum 01.05.2018 in Warmensteinach. Im Vordergrund steht die aktivierende Pflege mit Unterstützung der Ergotherapeutin in Zusammenarbeit mit der gerontopsychiatrischen Fachkraft, der Betreuungsassistentin, den Pflegekräften unter Einbeziehung von Fachpersonal im Bereich Physiotherapie und Krankengymnastik. Wir sind da für Ihre Wünsche. Wir bieten unseren Bewohnern spezielle, auf den Einzelnen mit seinen Bedürfnissen zugeschnittene Therapiekonzepte. Wir orientieren uns selbstverständlich bei den Leistungen an den Vereinbarungen mit dem Bezirk Oberfranken und den Pflegekassenverbänden. Wichtig ist uns auch die Abstimmung und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Angehörigen. Wir helfen Ihnen bei Behördengängen und das Einrichten des Zimmers ist für uns kein Problem. Ab Pflegegrad 2 Heimentgelt 1427,10 € für alle Pflegegrade. Bewerbungen für interessierte Mitarbeiter an:

info@landhaus-bindlach.de


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