Bayreuther sonntagszeitung 18 08 2013

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Aktuell

Bayreuther Sonntagszeitung

18. August 2013

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Bayreuther Mediziner Weltmeister

Ärzte kicken für einen guten Zweck als Kinderarzt in Erlangen praktiziert. Jährlich tragen Mediziner aus der ganzen Welt ihre eigene Meisterschaft, mit dem offiziellen Namen World Medical Football Championship, aus. „Die Spieler aller Teams zeigen einen enormen Ehrgeiz, so dass es auch zu Sanktionen wie Gelbe und Rote Karten kommt. Auch Verletzungen bleiben natürlich nicht aus“, erzählte Jürgen Eichmüller. „Es finden sich zahlreiche Zuschauer ein, letztendlich ist das Turnier jedoch immer ein sehr familiäres Ereignis.“

Dr. Uwe Holtz (links) und Dr. Jürgen Eichmüller. BAYREUTH. Mit rund 300 Medizinern aus 16 unterschiedlichen Ländern reisten der Bayreuther Arzt Dr. Jürgen Eichmüller und sein Bindlacher Kollege Dr. Uwe Holtz im Juni nach Budapest. Wer jetzt meint, beide wären Teilnehmer eines Ärztekongresses gewesen, der irrt: Dr. Jürgen Eichmüller und Dr. Uwe

Foto: red

Holtz haben an der 19. FußballÄrzteweltmeisterschaft teilgenommen und den Titel geholt. Was Mesut Özil, Philipp Lahm und Lukas Podolski im Sommer 2014 in Brasilien erreichen wollen, haben die Ärzte bereits geschafft. Das Siegtor im Juni in Budapest gelang dem Mistelgauer Marco Wölfel, der

Spanischer Ursprung Der Ursprung des 1994 gegründeten Turniers liegt in Spanien. In den ersten zehn Jahren fanden die Begegnungen der Fußball-Ärzteweltmeisterschaft in Barcelona statt. Seitdem wurde der Wettbewerb in Brasilien, Australien, Litauen, Südkorea, Österreich, England und Schweden ausgerichtet. Auch Deutschland war bereits Gastgeber der Ärzte-WM. 2006 fand das Turnier in Mainz statt, das Finale wurde im Stadion des FSV Mainz 05 ausgetragen. In Südkorea durften wir sogar im Olympiastadion einlaufen“, erzählt Jürgen Eichmüller, „das war ein unvergessliches Erlebnis, als der eigene Name auf der großen Anzeigentafel aufleuch-

tete.“ 1994 beteiligten sich nur acht Mannschaften an dem Wettbewerb, mittlerweile hat sich die Zahl verdoppelt. Für guten Zweck Die Einnahmen der Begegnungen, an denen die deutsche FußballÄrztemannschaft teilnimmt, kommen karitativen Zwecken zugute. „Wir tragen ebenfalls Benefizspiele aus“, so Jürgen Eichmüller, „eines davon hat schon in Bayreuth stattgefunden. Die Spende ging damals an die Kinderklinik.“ Wenn auch der sportliche Wettkampf im Vordergrund steht, nutzen die Kollegen die Turnierzeit ebenso zum Kennenlernen von Land und Leuten, zur ärztlichen Fortbildung und zum kollegialen Gedankenaustausch. Nächstes Turnier in Brasilien „Zum Kader der einzelnen Teams gehören etwa 40 Spieler“, erklärt Jürgen Eichmüller, der seine Fußball-Karriere bereits als Schüler bei der Spielvereinigung Bayreuth startete und dann beim BSV in der Landesliga kickte. „Der WM-Triumph jedenfalls hat die Lust am Fußballspiel nochmals verstärkt“, sagt er und freut sich schon riesig auf das nächste Turnier, das 2014, wie die FIFA Fußball WM, in Brasilien stattfindet. Dann wird aus dem „Amateurturnier“ ein offizielles FIFATurnier. gmu

„Eskilscupen 2013“ Saaser E-Jugend in Schweden erfolgreich BAYREUTH. Die E-Junioren des BSC Saas Bayreuth sind erfolgreich vom „Eskilscupen“ in Schweden zurückgekehrt. Seit 1968 findet in Helsingborn das große Turnier für junge Fußballerinnen und Fußballer zwischen 10 und 16 Jahren statt. Die E2- und E3-Jugend des BSC Saas schaffte es jeweils bis ins Viertelfinale.

Hier musste sich die E2 nach neun harten Spielen letztendlich gegen den späteren Turniersieger dieser Klasse, Malmö FF, geschlagen geben. Die E3 verlor im Viertelfinale nur knapp mit 1:2. Für die 52 Bayreuther – davon 17 Fußballkinder, ihre Eltern, Trainer und Betreuer – war die Reise ein unvergessliches Erlebnis. sm

Die E-Junioren des BSC Saas mit Trainern und Betreuern.

Foto: red

Gedenken an Albert Schweitzer

Creußener Arzt erinnert mit zwei Büchern an den Nobelpreisträger BAYREUTH. Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer war als Theologe, Philosoph, Tropenarzt und Organist ein Allrounder und vor allem ein Charismatiker. Sein sichtbar nachhaltiges Werk, das Klinikdorf in Lambarene, das gerade sein hundertjähriges Bestehen feiert, rückt diese einzigartige Persönlichkeit wieder in den Fokus der Welt. Der Arzt Einhard Weber, der in Creußen mehrere Jahrzehnte eine Praxis geführt hat und jetzt den Vorsitz des „Deutschen Hilfsvereins für das Albert-SchweitzerSpital in Lambarene e.V.“ (DHV) führt, hat jetzt zwei Bücher unterschiedlicher Aufmachung zu Albert Schweitzer herausgebracht. „Das Buch der Albert SchweitzerZitate“ und „Albert Schweitzer-Hundert Jahre Menschlichkeit – Spital Lambarene“ lauten die Titel der beiden Werke. Weber sammelte thematisch angeordnet treffende AlbertSchweitzer-Zitate und hat damit ein Gedankenbuch geschaffen, das man zur Meditation wie zur Information lesen kann. Philosophie und Leben, Kultur und Kulturkritik, Ethik sowie Religion und Theologie sind besonders hervorgehoben. Schweitzers Gedankenwelt fügt tolerant objektiv alle religiösen Aspekte ins Weltbild ein. Mit dem zweiten Buch, das schon

der. Ein Besuch in Lambarene hat ihn fasziniert. Im Ruhestand treibt Einhard Weber nun mit viel Vehemenz die Sache Schweitzers voran. Zum 100. Jubiläum des Spitals wurde von dem Schweizer Hilfsverein bereits die Geburtenklink in Lambarene neu gebaut. Aber in den nächsten zehn Jahren werden weitere etwa zwanzig Millionen Euro benötigt, um nach mehreren Jahrzehnten die Urwaldklinik vollständig zu renovieren. Deshalb organisiert Weber Vorträge, die er auch selbst mit viel Engagement hält, und mehr als 170 Benefiz-Konzerte in ganz Deutschland. Im Januar fanden solche Konzerte auch in Pegnitz und Bayreuth statt. bv Einhard Weber mit den beiden zu Ehren von Albert Schweitzer herausgebrachten Büchern. Foto: Bärbl Völkel vom Design her aufwendig und ebenso inhaltsschwer vorliegt, hat Weber ein Gedenk- und Gedankenbuch geschaffen. Er läßt Persönlichkeiten unserer Zeit zu Wort kommen. Kein Geringerer als Bundespräsident Joachim Gauck und der Schirmherr aller mehr als zweihundert Jubiläumsveranstaltungen des DHV, Friedrich Schorlemmer, resümieren über Albert Schweitzer. Eugen Drewermann, Franz Alt, Rainer Funk, Wolfgang Beck, Reinhard May, Günter Verheugen, Heidemarie WieczorekZeul und viele andere schildern Ein-

fluß und Prägung durch den aus dem Elsaß stammenden Friedensnobelpreisträger. Nach dem Medizinstudium, bei dem er sich nebenher auch immer für die Musik und die Kultur interessierte, und nach neun Jahren in mehreren Kliniken ließ sich Einhard Weber, obwohl Facharzt für Innere Medizin, als Allgemeinarzt in Creußen nieder. Später als Pensionär hat er für„Ärzte für die Dritte Welt“ in einem Slum von Nairobi/Kenia gearbeitet. Seit 2006 arbeitet er im Vorstand des DHV mit und ist seit 2007 dessen Vorsitzen-

Info: Das Buch „Albert Schweitzer – 100 Jahre Menschlichkeit – Spital Lambarene 1913-2013“ ist in einer Auflage von 2.000 erschienen und kostet 10 Euro. „Das Buch der Albert Schweitzer-Zitate“ hat eine Auflage von 5.000 Exemplaren und kostet 14,95 Euro. Erhältlich sind die Bücher über Dr. Einhard Weber, Telefon 09270/991485, oder über den Deutschen Hilfsverein für das Albert Schweitzer- Spital in Frankfurt, Telefon 069/ 284951. Spenden-Konto der DHV: Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, Frankfurt, BLZ 500 90607, Spendenkonto-Nr. 0004 300300.

Quellen der Kraft

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Kraft, Freude und Lebendigkeit tanken BAYREUTH. Wellness ist heute in aller Munde. Auftanken, Körper und Geist etwas Gutes tun. Oft ist damit teueres Entspannen in einer „Wellness-Oase“ gemeint. Doch kostbare Quellen, aus denen man Kraft, Freude und Lebendigkeit schöpfen kann, gibt es viele. Träume auf Seide Manchmal reichen schon strahlende Farben im tristen Alltagsgrau, um die Laune zu verbessern. Birgit Friedrich bietet in ihrem neuen Laden „Kostbares aus Seide und Natur“ in der Hofgartenpassage selbstgestaltete und bemalte, farbenfrohe Seidenschals an. Auf hochwertigem Material lässt sie die bunten Farben kreativ und harmonisch zusammenfließen. Dadurch entstehen immer neue Effekte und machen fast jeden Schal zu einem Unikat.

Orte der Ruhe Auch an Orten der Ruhe und der Kraft, an kostbaren Plätzen in der Natur kann man zu sich selbst finden. In ihrem Buch „Sprudelnde Quellen der Kraft“ gibt Birgit Friedrich zahlreiche Anregungen und zeigt einen natürlichen Weg aus Erschöpfung und Burnout. Zahlreiche eigene Erfahrungen und praktische Wandervorschläge zu besonderen Orten in der Region runden das Buch ab. Eine Lesung ist bereits geplant. sm


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