Schulz, Uwe: Nur noch eine Tür

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Uwe Schulz · Nur noch eine Tür · Letzte Gespräche an der Schwelle des Todes

was schiefgeht. Die Patientenverfügung habe ich aber vor allem geschrieben, damit meine Familie diese Entscheidung nicht treffen muss. Nach dem Tod wird alles gut, glaubst du? Das ist mein Denken. Ich glaube, es ist gut, dass ich diese Vorstellung habe, denn ansonsten würde ich wahrscheinlich kirre werden. Ich glaube einfach, dass ich sonst zu große Angst hätte und nicht mehr kçnnte. Als ich im Rollstuhl saß, bin ich durch die Klinik gedüst und landete zufällig vor einem Andachtsraum. Ich bin einfach rein, jemand klopfte mir von hinten auf die Schulter – das war ein Pfarrer – und lud mich zu einer Andacht ein. Es kam mir so vor, l als wäre diese Andacht nur für mich bestimmt, eria noch ansel atobwohl a M dere im Raum waren. Es ging darum, n B tdass e es Gott alle Menschen n z n auch t liebt, auch wenn sie krankru sind, wenn sie vielleicht im Rollhü B c s – stuhl sitzen mçgen.is t t-ge n h o f g Das war der Anstoß, mich mit der Frage zu befassen, was i ` yr p o nach dem Tod C kommt. Ich glaube, es wird weitergehen, du wirst in den Himmel aufsteigen. Ich hoffe, dass Gott mich aufnimmt und dass ich da die Menschen treffe, die ich liebe. Eine Maria, die alle Gliedmaßen benutzen kann! Richtig. Magst du dich so, wie du bist? (Lacht.) Jein. Ich habe schon manchmal Probleme mit mir selbst. Viele sagen, ich sei hübsch. Das finde ich überhaupt nicht. Magst du dein Wesen? Manchmal nicht.


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