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Rex”: Verborgene Schätze
Politik & Gesellschaft Verborgene Schätze
Mit „Rex – Materialien und Dinge“ gibt es seit Ende April ein Projekt in Brixen, das Müll vermeiden und nachhaltiges Konsumverhalten fördern will. Ein Besuch.
Schwarz, Blau, Orange, Rot. Das Logo von „REX – Materialien und Dinge“ ist sehr stilisiert gehalten, sodass einem die Farben direkt ins Auge fallen – an der Mauer der ehemaligen Schenoni-Kaserne sowie an der Wand und am Eingang der Turnhalle, die zumindest für einige Monate das Zuhause der Initiative geworden ist. „Manche Menschen verirren sich allein wegen des Anstrichs hierher“, erzählt Julia Vontavon, die das Projekt vor Ort betreut. Im Fokus von „Rex“ soll vor allem der Gedanke stehen, bestehende Dinge wiederzuverwerten und langlebiger zu machen. Das große Ziel vor Augen: nachhaltiges Konsumieren, Lieferketten kürzen, Müll vermeiden – und damit das Klima schützen.Inserat Juli Riesige Auswahl. Die Idee entstand bereits vor einigen Jahren beim Repair Café der oew, das normalerweise jeden zweiten Donnerstag im Monat in der Kolping-Mensa stattfindet. Gemeinsam mit Markus Frei, Verena Gschnell und Josef Untermarzoner feilte man an einem Konzept, das es Menschen ermöglichen sollte, Gegenstände abzugeben – und anderen, sie wieder mitzunehmen. „2019 haben wir verschiedene ‚centri di riuso‘ in Norditalien besucht, um Ideen zu sammeln und auch die rechtlichen und administrativen Anforderungen Lampen bis hin zu Sportgeräten. Betritt man die Räumlichkeiten, hat man deshalb zunächst das Gefühl, in einem übergroßen Abstellraum gelandet zu sein.
In einem zweiten Moment offenbart sich das Konzept des Organisationsteams: „Wir versuchen, Gegenstände nach Räumlichkeiten zu ordnen; in einer Ecke befindet sich das ‚Wohnzimmer‘, weiter hinten Geschirr und andere Küchengeräte, und so weiter“, sagt Julia Vontavon.
Finanziert wird das Projekt vom Haus der Solidarität, das die Trägerschaft übernahm. Zudem dafür eigens die Betriebsordnung für den Recyclinghof geändert.
Kleiner Beitrag mit großer Wirkung. Wie wichtig ein nachhaltiges Konsumverhalten ist, belegen die Zahlen, denn ein Großteil unseres ökologischen Fußabdrucks hängt damit zusammen, was wir wo und wie einkaufen: Die Südtiroler Agentur für Energie „KlimaHaus“ schätzt den durchschnittlichen CO2 - Ausstoß der Südtiroler Bevölkerung bei 7,37 Tonnen pro Jahr. Der größte Teil – nämlich 42 Prozent oder 3,13 Tonnen – rührt dabei von unserem
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www.thalerdesign.com Große Auswahl: Das „Rex“ sammelt Gegenstände, die in Privathaushalten oder Unternehmen nicht mehr benötigt werden
zu verstehen“, so Vontavon. Als Räumlichkeiten wurde bald die Schenoni-Kaserne ins Auge gefasst; es sollte allerdings bis Ende 2020 dauern, bevor eine endgültige Zusage kam. Vorerst bis Ende November dürfen die alte Turnhalle und die anschließende Kaserne nun kostenlos genutzt werden.
In Betrieb ist „Rex“ seit Ende April, und es haben sich schon so einige Gegenstände angesammelt. Angenommen wird dabei fast alles, denn wer weiß schon, welche verborgenen Schätze sich hinter so manchem Gegenstand befinden? So findet man im „Rex“ eine riesige Auswahl – von Möbeln über gibt es eine Unterstützung der Gemeinde Brixen: Der Stadtrat stellt die Halle bis November kostenlos zur Verfügung. Peter Natter, Stadtrat für Umwelt, begrüßt das Projekt: „Das Rex ist eine spannende Initiative zur Verlängerung der Lebenszyklen von Produkten und zur Müllvermeidung, die wir gerne unterstützen. Der beste Müll ist nämlich nach wie vor kein Müll.“ Auch mit den Stadtwerken gibt es seit kurzem eine Einigung: So soll im Recyclinghof ein festgelegter Platz für Gegenstände entstehen, die vom „Rex“ abgeholt und wiederverwendet werden können, anstatt im Müll zu landen – der Gemeinderat hat persönlichen Konsumverhalten, also dem Kauf von Bekleidung, Schuhen, Möbeln, Haushalts- und elektronischen Geräten inklusive der Lieferkette von Produktion und Transport. Das Potential, durch bewussteres lokales Einkaufen und den Verzicht auf ständig neue Gegenstände Emissionen einzusparen und den Planeten damit zu entlasten, ist also insbesondere in diesem Bereich enorm. Zum Vergleich: Mobilität umfasst gerade mal 1,66 Tonnen, Heizung und Strom 1,35. Wer Gegenstände repariert, wiederverwendet oder gebraucht kauft, kann also mit relativ wenig Aufwand ein bewussteres Leben führen, ohne
Das farbenfrohe Logo im Eingangsbereich macht auf das „Rex“ aufmerksam

sich maßgeblich einzuschränken. „Konsum ist per se nichts Schlechtes, aber es braucht eine Revolution, wie wir konsumieren“, sagt auch Vontavon.
Viel vorgenommen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, um Materialien wiederzuverwenden, von Reparaturen zu Re- und Upcycling. Die Idee der Wiederverwertung ist an sich nicht neu: Weltweit gibt es zahlreiche Second-HandLäden, in denen Menschen Sachen tauschen, hinbringen, oder erwerben können. Auch in Brixen gibt es bereits verschiedene Initiativen und Geschäfte, die Alltagsgegenstände aus recycelten Materialien herstellen oder fair gehandelte Kleidung anbieten.
Das „Rex“ hat sich viel vorgenommen und will gleich drei Bereiche abdecken: Rohmaterialien sollen gesammelt und wiederverwendet werden; zum Beispiel eignen sich Korken aus Bars und Restaurants optimal zum Basteln. Auch andere Ressourcen, die in Betrieben anfallen und die nicht mehr gebraucht werden, können oft als Bastelmaterial verwendet werden, das von Schulen oder Kindergärten dann im „Rex“ abgeholt werden kann. „Wir sind froh über Unternehmen, die uns kontaktieren und überschüssige Materialien vorbeibringen, anstatt sie zu entsorgen“, so Vontavon.
Außerdem nimmt das „Rex“ Gegenstände an, die in Privathaushalten anfallen, aber nicht mehr gebraucht werden. Anstatt überschüssige Gegenstände also wegzuwerfen, können sie dort abgegeben werden – und mit etwas Glück macht man jemanden damit glücklich. „Wir unterscheiden uns von einer Tauschhalle, wo Menschen Dinge mitbringen und sofort gegen andere eintauschen“, erklärt Vontavon, „natürlich dürfen alle vorbeikommen und Gegenstände hierlassen. Man kann aber auch etwas kaufen, ohne selbst etwas vorbeizubringen.“ Auch von einem Flohmarkt unterscheidet sich das Konzept: Wenn ein Gegenstand vorbeigebracht wird, wird der Wert von den Arbeitskräften des „Rex“ geschätzt. „Wir geben einen Richtpreis an, aber grundsätzlich verkaufen wir die Gegenstände gegen eine freiwillige Spende“, so Julia Vontavon. Angenommen wird alles außer Kleider, Matratzen und giftige Objekte.
In Zukunft sollen außerdem verschiedene Workshops abgehalten werden, die sich mit der Wiederverwertung von scheinbar nicht mehr nützlichen Gegenständen befassten. Denn: Für die allermeisten Gegenstände lässt sich eine neue Verwendung finden – was es braucht, ist etwas Fantasie. Und über die verfügt Julia Vontavon genug: „Ich habe schon sehr viele Ideen für zukünftige Workshops; nun müssen wir sie nur noch in die Tat umsetzen.“ Die ersten Wochen im „Rex“ verliefen laut ihr recht gut; sie hofft jedoch, dass in den nächsten Wochen immer mehr Menschen den Weg zu ihnen finden.
anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
info
„REX – Materialien und Dinge” ist Montag, Mittwoch und Freitag von 14 bis 18 Uhr, Dienstag von 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen im Internet: www.rex-bx.it
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BRIXEN Zueinander finden
z Die auffällig roten Sitzbänke konnte man bereits in Bozen und Lana bestaunen; Mitte Juni standen sie für zwei Wochen auf dem Brixner Domplatz und in der Kaspar-von-Kempter-Straße. Der Hintergedanke dieser Wanderausstellung ist es, den Menschen einen Schubs zu geben, nach dieser langen Zeit der verordneten Distanz wieder zueinander zu finden und ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig will diese Aktion des Verbands Ariadne einen Ansporn geben, mehr über das Thema psychische Gesundheit nachzudenken und zu sprechen. Die Pandemie hat Belastungen wie Einsamkeit, Ängste oder gar Depressionen bei vielen noch verstärkt; gleichzeitig ist dieses Thema immer noch ein Tabu in unserer Gesellschaft. Hier will der Verband Ariadne in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstlerbund und dem Dachverband für Soziales und Gesundheit eingreifen: die Gesellschaft sensibilisieren, zum Nachdenken anregen und dieses Tabu aufbrechen. lv

P&G Politik & Gesellschaft

Foto: Facebook/Peter Natter
z Weg frei für die Jugend: Seit Anfang Juni und noch bis Ende August steht der Brixner Hofburggarten von Donnerstag bis Sonntag zwischen 17 und 21.30 Uhr für sie zur Verfügung. Geplant sind unterschiedliche Aktivitäten: Neben den „klassischen“ Angeboten
BRIXEN Ein Garten für die Jugend
eines Jugendtreffs wie Calcetto, PingPong und Brettspiele gibt es ein Volleyballfeld sowie Slacklines. Außerdem sollen immer wieder Veranstaltungen wie kleinere Konzerte, Kino- und Tanzaufführungen für Jugendliche und junge Erwachsene stattfinden, und sogar das Zirkus-Kollektiv „Circo paniko“ wird für über zwei Wochen dort gastieren. „Mit diesem Projekt setzen wir ein aktives Zeichen für die Jugend und geben ihnen Platz, um zusammenzukommen, sich auszutauschen und sich zu unterhalten“, freut sich Peter Natter, Brixens Stadtrat für Jugend. Die drei Jugendvereine Jugendzentrum Kass, Jugenddienst Brixen und Centro Giovani Connection haben gemeinsam mit der Gemeinde dieses Sommerprojekt unter dem Namen „Hofburggarten – spazi giovani – open air Jugendtreff“ ins Leben gerufen. Alle Veranstaltungen sind unter www. juze.it/hofburggarten ersichtlich. Die Zukunft des Hofburggartens wird mittlerweile seit Jahren diskutiert. Derzeit steckt das Projekt rund um André Heller vor dem Staatsrat; ein Urteil wird Anfang 2022 erwartet. av
kurz
notiert
Der Brixner Gemeinderat hat die Verordnung für den Kinderhort „Pinocchio“ genehmigt – eine Art Dienstcharta, die Qualitätskriterien für die Arbeit der Kleinkindbetreuerinnen ebenso wie die Rechte und Pflichten der Eltern beinhaltet. Sie fasst Grundsätze der Arbeit, Zielsetzungen und Aufbau des Dienstes zusammen. Der Brixner Bürgerschalter ist wieder für den geregelten Publikumsverkehr geöffnet. Um zusätzlich zu den geltenden Sicherheitsvorkehrungen die Sicherheit für alle im Bürgerschalter Anwesenden zu garantieren, wurde ein Luftreinigungsgerät der Firma Durst installiert. Damit es künftig keine weiteren Streitigkeiten zur Nutzung der Schulturnhallen für außerschulische Zwecke mehr gibt, hat die Gemeinde die Vergabe in einem Dokument ausführlich geregelt. Bis 15. Juli eines jeden Jahres muss um die regelmäßige Benutzung angesucht werden.
NACHGEFRAGT „Es braucht immer ein Ziel vor Augen“
HANNA OBERHOFER, Jugendleiterin der Bürgerkapelle Brixen, über coronabedingte Abgänge und die Wichtigkeit, auf Konzerte hinzuproben, um die Motivation hochzuhalten.
Frau Oberhofer, mehrere Monate konnte die Brixner Jungbürgerkapelle nicht proben. Wie groß war die Freude über die Wiederaufnahme?
Wir haben erst vor wenigen Wochen wieder mit den Proben begonnen; vorher blieb unser Probelokal acht Monate lang leer. Für die Jugendlichen war das eine außergewöhnliche Situation. Während die Musikschule ihren Unterricht online durchführte, war dies bei unseren Proben leider nicht möglich. Umso größer war die Freude, als wir endlich wieder mit den Proben in Präsenz starteten. Die Jugendlichen haben sich sehr gefreut und sind hochmotiviert.
Sind auch alle Mitglieder wieder zur Probe erschienen?
Nein, nicht alle. Drei Jugendliche haben sich abgemeldet – ich schätze, dass Corona daran eine Mitschuld trägt. Sie haben leider ganz mit dem Musizieren aufgehört. Es war schwierig, in diesen Monaten des Stillstands die Motivation hochzuhalten. Es braucht ein Ziel vor Augen, also ein Konzert, auf das man hinprobt. Wenn es diese Möglichkeit nicht gibt, vergeht die Lust zum Spielen. Der Großteil hat sich auf die Proben gefreut. Im Juli können wir unser Hüttenlager durchführen, bei dem es ein Abschlusskonzert gibt – daraufhin wird derzeit geprobt.
Dann geht es in die Sommerpause?
Ja. Sobald die Schule startet, gehen auch unsere Proben wieder los. Wir hoffen dann darauf, dass viele zusätzliche Jugendliche zwischen sieben und 15 Jahren Lust zum gemeinsamen Musizieren finden und unsere Jugendkapelle bereichern. Dann wird es auch wieder mehrere Konzerte und tolle Aktionen für die Jugendlichen geben.
evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info



Foto: Getty Images
SÜDTIROL / ITALIEN Ein erster Schritt
z Anfang Juni wurde im Südtiroler Landtag ein Begehrensantrag verabschiedet, der Druck auf Rom ausüben soll, sich mit der Besteuerung von Menstruationsprodukten zu befassen. Das Land Südtirol soll das Parlament und die Regierung auffordern, den Steuersatz auf vier Prozent zu senken – die sogenannte „Tampon-Tax“ liegt in Italien nämlich nach wie vor bei 22 Prozent. Der Antrag war bereits im April diskutiert worden. Gleichzeitig wurde beschlossen, ein Pilotprojekt gegen „PeriodPoverty“ an Südtirols Mittelschulen zu initiieren, wobei im Rahmen der Sensibilisierung Schülerinnen weibliche Hygieneartikel gratis zur Verfügung gestellt werden sollen. Lia Vontavon, Initiatorin der internen Kampagne der SVP und JG-Stellvertreterin aus dem Bezirk Brixen, zeigt sich erfreut über diesen ersten Schritt: „Die weibliche Menstruation wird häufig noch als Tabuthema gesehen – das sehen wir vor allem in der Besteuerung von Frauenhygieneprodukten, die im Handel nach wie vor mit dem Mehrwertsteuersatz von 22 Prozent angeboten werden. Die weibliche Menstruation ist jedoch kein Luxus; diese Art der Diskriminierung darf nicht länger fortbestehen!“ av
NEU
BRIXEN Polemische Schriften
z Eine kleine Polemik hat sich am 13. Juni rund um das HerzJesu-Feuer gebildet: Eine Inschrift nahe Brixen mit dem Schriftzug „1961 Danke“ hatte beim Brixner Landtagsabgeordneten Massimo Bessone für Unmut gesorgt. In einer Pressemitteilung erklärte er, dass „die Bombenanschläge in Südtirol zum Tod von Menschen geführt haben. Was die Inschrift ‚1961 Danke‘ betrifft, die auf dem Berg in Brixen erschienen ist, so kann ich als Brixner, als Südtiroler, der Südtirol und seine Menschen liebt, diese Geste nur bedauern und verurteilen.“ Laut Bessone sei es wichtig, die Südtiroler Traditionen zu wahren, jedoch „ohne Hass und Trennung zu schüren.“ Die Südtiroler Freiheit konterte, dass „das Herz-JesuFest keine Folkloreveranstaltung ist, sondern von Beginn an ein loderndes Bekenntnis gegen die Fremdbestimmung und für die Freiheit und Einheit Tirols war.“ Es sei damit absolut richtig, in diesem Rahmen auch an die Feuernacht von 1961 zu gedenken. Die ursprüngliche Tradition des Herz-Jesu-Feuers reicht übrigens weiter zurück als 1961, nämlich in das Jahr 1796, als Abt von Stams die Schreckensnachricht bekam, dass die französischen Truppen Napoleons I. von Mailand in Richtung Tirol marschierten. Mit den Feuern erhoffte sich der Kriegsrat damals göttlichen Beistand – und hatte Erfolg. Gleichwohl wurden in der „Feuernacht“ in der Herz-Jesu-Nacht 1961 37 Hochspannungsmasten gesprengt. av

Mirò Brixen Tel. 0472 518921

Kreuzgasse 10 info.brixen@miro.bz www.miro.bz
Seit 2007 Qualität und Sicherheit
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BRIXEN Die Lebensmittel-Retter
Foto: Oskar Zingerle
z Weltweit landen jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll; besonders in der Ferienzeit werfen viele Menschen eigentlich noch gute Lebensmittel weg. In Brixen startete Anfang des Jahres eine Initiative, um dem entgegenzuwirken: Laura Wimmer war während ihres Studiums in Innsbruck auf die Initiative „Foodsharing“ gestoßen und wollte sie auch in Südtirol beheimaten. Während des Lockdowns hielt sie sich in ihrer Heimatstadt auf und begann, die Idee in die Tat umzusetzen. „Es haben sich schnell Freiwillige gefunden, die mich unterstützen wollten, und mittlerweile sind wir ein gutes Team“, so Wimmer. Unternehmen gehen dabei Kooperationen mit dem Projekt ein und stellen noch gute, aber überschüssige Lebensmittel zur Verfügung. Diese Lebensmittel landen dann in sogenannten „Fairteilern“, wo sie von Privatpersonen abgeholt werden können. In Brixen stehen im „Rebellion Food & More“ sowie im „Rex – Materialien und Dinge“ Regale und Kühlschränke bereit, die nicht mehr gebrauchtes Essen aufnehmen und lagern. „Privatpersonen können es dort abholen, aber ebenso Lebensmittel selbst vorbeibringen, die sie nicht mehr benötigen. Immerhin entsteht etwa die Hälfte der Lebensmittelverschwendung direkt in den privaten Haushalten“, betont Laura Wimmer. Ziel ist es, die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern, Menschen für das Thema zu sensibilisieren und sich aktiv gegen die Ressourcenverschwendung einzusetzen. Die Initiative hat ihren Ursprung in Deutschland und hat sich seit 2012 im deutschsprachigen europäischen Raum ausgeweitet. Wer sich beteiligen will, kann in einem der Läden vorbeischauen oder sich auf der Website www. foodsharing.de oder per E-Mail an bozen@foodsharing.network an die Initiative wenden. av

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