PB 5746 – Sibelius, Impromptus für Streichorchester op. 5

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Sibelius

– IMPROMPTUS

für Streichorchester for String Orchestra

op. 5 Nr. 5

op. 5 Nr. 5–6 (Frühfassung | early version)

PB 5746 Breitkopf & Härtel

Partitur-Bibliothek

op. 5 Nr. 5–6 (revidierte Fassung | revised version) Urtext Jean Sibelius Werke
Partitur Score

JEAN SIBELIUS

1865–1957

IMPROMPTUS

für Klavier

op. 5 Nr. 5 und 6

IMPROMPTUS for Piano

op. 5 Nos. 5 and 6

Bearbeitungen für Streichorchester vom Komponisten

Arrangements for string orchestra by the composer

op. 5 Nr. 5

op. 5 Nr. 5–6 (Frühfassung | early version)

op. 5 Nr. 5–6 (revidierte Fassung | revised version)

herausgegeben von | edited by Pekka Helasvuo • Tuija Wicklund

Urtext der Gesamtausgabe Jean Sibelius Werke

Urtext from the Complete Edition Jean Sibelius Works

Partitur-Bibliothek 5746

Printed in Germany

Vorwort

In der vorliegenden Ausgabe sind alle drei Fassungen der Impromptus für Streichorchester enthalten: Nr. 5, die Frühfassung von Nr. 5–6 und die revidierte Fassung von Nr. 5–6. Diese Impromptus sind Bearbeitungen der Klavier­Impromptus aus op. 5. Sowohl Nr. 5 als auch die Frühfassung von Nr. 5–6 wurden erstmals im Band III/1 der Gesamtausgabe Jean Sibelius Werke veröffentlicht.1

Entstehung

Die Impromptus haben ihre Wurzeln in dem Melodrama Svartsjukans nätter („Nächte der Eifersucht“) JS 125 für Klaviertrio, Sopran und Sprecher, das Sibelius 1893 für eine Runeberg­Feier komponierte, die im Musikinstitut in Helsinki stattfand.2 Von den sechs Klavier­Impromptus op. 5 enthalten die Nummern 5 und 6 melodisches Material aus Svartsjukans nätter. Diese beiden Klavier­Impromptus tauchten im November 1893 im Repertoire der Klavierkonzerte auf, und das gesamte Opus wurde 1894 veröffentlicht.3

Wann genau die Klavier­Impromptus für Streichorchester eingerichtet wurden, ist unbekannt; dies fand aber wohl ungefähr Ende 1893 oder Anfang 1894 statt. Wahrscheinlich bearbeitete Sibelius zunächst nur das Impromptu Nr. 5.4 Dabei transponierte er das Werk von h­moll nach e­moll – diese Tonart bleibt dann für alle Streichorchesterfassungen gültig.5 Aus Sibelius’ Lebzeiten sind kein Stimmenmaterial und auch keine Informationen über Aufführungen überliefert. Vielleicht entschied sich Sibelius zur Zusammenstellung von Nr. 5 und 6 zu einer ABA­Form, bevor Nr. 5 aufgeführt wurde. Die Uraufführung dieser kombinierten Form, wahrscheinlich deren Frühfassung, fand am 17. Februar 1894 statt.

Irgendwann trug Sibelius Änderungen in die Partitur ein und schrieb schließlich diese Revision ins Reine. Diese revidierte Fassung von Nr. 5–6 ist in Kopien der Kopistenausschrift überliefert; nur eine autographe Seite ist als Photographie erhalten (siehe Quelle A3F). Dieses Photo geht auf den amerikanischen Musikwissenschaftler Harold E. Johnson (1915–1985) zurück, der 1957/1958 ein Jahr in Finnland als Fulbright­Research­Stipendiat verbrachte und Sibelius­Studien unternahm. Später erinnerte er sich: „Man bot mir eine unveröffentlichte und nicht verzeichnete Komposition für Streichorchester zum Kauf an –sie verschwand unter mysteriösen Umständen, nachdem ich sie eine Stunde zuvor identifiziert und die erste Seite photographiert hatte.“6

Die Hauptunterschiede zwischen den Fassungen von Nr. 5–6 liegen in der Form, und noch präziser, in den Wiederholungen. Beide Fassungen haben eine ABA­Form – in der Frühfassung entspricht der zweite A­Teil vollständig dem ersten, wohingegen in der revidierten Fassung die Wiederholung verkürzt ist. Zusätzlich beinhaltet die revidierte Fassung eine Wiederholung des Schlussabschnitts des B­Teils, ähnlich wie im Klavierautograph von Nr. 6 in H­dur (siehe Fußnote 5).

In Sibelius’ Werklisten erscheinen die Impromptus op. 5 nur als Klavierwerke, und die Streichorchesterfassungen werden allesamt nicht erwähnt. In Cecil Grays Biographie taucht ein unveröffentlichtes Streichorchesterwerk mit dem Titel „Andante lirico“ auf. Wie Johnson betont, bezieht sich dies wahrscheinlich auf das Impromptu.7

Aufführungen

Die Uraufführung der ersten Fassung von Nr. 5–6 fand am 17. Februar 1894 in Turku statt, im selben Konzert wie die des Scherzos (aus op. 4).8

Die Kritiken waren sehr kurz. Das Werk wurde als attraktiv, aber lang eingeschätzt, wie es Åbo Tidning formuliert: „[...] ein bemerkenswert attraktives ,Impromptu‘ (zuvor hier von K[arl] Ekman als Klavierwerk dargeboten), ein Werk, das charakteristisch für Herrn S. als Komponist gesehen werden kann, durchweg Ausdruck eines wahren Gefühls, aber auch – als Folge der eindringlichen Ideen – weiter ausgeführt, als dies für die gesamte Wirkung des Werks notwendig gewesen wäre.“9

Die beiden anderen Kritiker waren positiver. In Aura erklärt der Kritiker, dass das „Impromptu […] mit seinen bezaubernden, weichen und hymnenhaft klingenden Tönen die Ohren auf süßeste Art streichelte und

sehr angenehm beeindruckte.“10 Åbo Underrättelser ergänzt, dass das Impromptu sowie das gleichfalls uraufgeführte Scherzo „zum besten zählte, was für Streichorchester geschrieben wurde: sie klingen prachtvoll und besitzen einen tiefen geistigen Gehalt.“11

In Helsinki wurde das Impromptu – wiederum mit dem Scherzo –zehn Monate später, am 9. Dezember 1894, erstmals aufgeführt. Die Kritiker waren eher einhellig in ihren Berichten, von denen derjenige in Uusi Suometar die beiden Werke am ausführlichsten beschreibt: „Sibelius präsentierte dem Auditorium zwei neue Werke für Streichorchester, und zwar ,Impromptu‘ und ,Scherzo‘. Das erste dieser beiden Stücke gefiel sehr gut. Sein Mittelteil ist den Hörern schon als Klavierstück bekannt. […] Der Hauptabschnitt hingegen ist nicht alt, aber auch nicht ganz neu. Ohne jeden Tadel trauen wir uns zu sagen, dass Herr Sibelius schon früher eine ähnliche Atmosphäre geschaffen hat, vielleicht indem er dieselben Mittel wie jetzt benutzt hat. […] Auf jeden Fall ist das neue ,Impromptu‘ sehr schön. Man gibt sich mit Vergnügen seiner friedlichen, handlungsfreien Ruhe hin. Bei einer Aufführung in einem Konzertsaal könnte der Mittelteil jedoch ein bisschen lang wirken, obwohl wir zugestehen, dass seine Dauer und Gleichförmigkeit den Hörer gerade dadurch in eine wundersame Welt entführt, wo nichts sonst geschieht und wo man Ruhe finden soll. Dem Auditorium gefiel dieses Stück sehr gut.“12

Pläne zur Veröffentlichung

Obwohl das Impromptu für Streichorchester recht populär war, wurde es zu Sibelius’ Lebzeiten nicht veröffentlicht. Wahrscheinlich gab es spätestens seit den 1890er Jahren Pläne dafür. Sibelius’ Freund Adolf Paul und der Dirigent Robert Kajanus (1863–1933) hatten Hermann Erler, den Inhaber des Verlags Ries & Erler, in Berlin getroffen, und Erler hatte Interesse an Sibelius’ Werken geäußert. Aus dem Briefwechsel geht hervor, dass Sibelius dem Verlag bis zum 1. Juli 1895 einige kleinere Werke (für Klavier, Violine oder Singstimme) schicken sollte.13 In einem Brief an Paul zeigt sich Sibelius erfreut darüber, sich einen Verlag zu sichern. Als der Sommer vorbei war, schrieb Sibelius an Paul: „Erler war krank und nicht in der Lage, eine definitive Antwort zu geben. Ich sende ihm heute ein kleines Impromptu für Streichorchester (eine Bearbeitung der beiden letzten [Impromptus]). Es hat überall die Hörer tief beeindruckt.“14

Es ist möglich, dass Sibelius dem Verlag die revidierte Fassung des Impromptu Nr. 5–6 geschickt hat. Zumindest in der überlieferten autographen Seite lassen sich jedenfalls einige Markierungen (x) entdecken, die vom Bleistift des Notenstechers stammen könnten. Letztlich veröffentlichte Ries & Erler aus unbekannten Gründen keine Sibelius­Werke. Erklären lässt sich dies gegenwärtig nicht; zudem wurde das Archiv des Verlags 1945 zerstört.

Der vorliegende Band entstand in Zusammenarbeit von Pekka Helasvuo, der hauptsächlich die Notenseiten herausgab, und Tuija Wicklund, die die Texte erstellte. Der herzliche Dank der Herausgeber gilt ihren Kollegen bei der JSW­Gesamtausgabe: Anna Pulkkis, Timo Virtanen und Sakari Ylivuori. Gedankt sei ferner Turo Rautaoja für die Korrekturlesung sowie Lisa Muszynski und Stephen Salter für die sprachliche Überarbeitung. Des Weiteren gilt unser Dank Fabian Dahlström, dem Team der Nationalbibliothek Finnland, dem Team des Nationalarchivs Finnland, dem Team der Bibliothek der SibeliusAkademie, Sally Childs­Helton von der Irwin Library, Special Collections / Rare Books der Butler University, Indianapolis, Kristiina Hako vom YLE­Archiv, Petri Kotaviita vom Stadtorchester Vaasa, Yrjö Länsirinne von der Porvoon Orkesteriyhdistys – Borgå Orkesterförening, David Lasocki von der Cook Music Library der Indiana University, Aulikki Lehtinen des Philharmonischen Orchesters Turku, Kerry Masteller und James Capobianco von der Eda Kuhn Loeb Music Library an der Harvard University, Joanna Rinne von Ylioppilaskunnan Soittajat, Evan Rothstein von der Guildhall School of Music & Drama, London,

III

Miikka Vuo vom Savonlinnan Orkesteriyhdistys ry. und Jaakko Vuornos. Der Niilo­Helander­Stiftung sei für die gezielte Finanzierung des vorliegenden Bandes ebenfalls gedankt.

Die vorliegende Ausgabe übernimmt den Notentext und den vollständigen „Critical Commentary“ (Kritischer Bericht) der Gesamtausgabe

Jean Sibelius Werke, Serie III, Bd. 1 Werke für Streichorchester, herausgegeben von Pekka Helasvuo und Tuija Wicklund, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2017.

Helsinki, Herbst 2016

Tuija Wicklund

1 Zur Entstehung der Impromptus vgl. Pekka Helasvuo, Sibeliuksen Mustasukkaisuuden öistä impromptuiksi, in: Musiikki 41 (2011), Heft 3/4, S. 179–196. Die revidierte Fassung von Nr. 5–6 erschien posthum 1986 bei Breitkopf & Härtel.

2 Der Text des Sprechers ist ein Ausschnitt aus Andra natten, einem Gedichtzyklus von Johan Ludvig Runeberg (1804–1877), veröffentlicht in Lyriska dikter, Helsingfors: Edlund 1882. Die Uraufführung von Svartsjukans nätter fand am 5. Februar 1893 statt.

3 Die erste Erwähnung einer Aufführung in einer Zeitung erfolgt am 6. November 1893 in Hufvudstadsbladet. Zu den Klavier­Impromptus op. 5, vgl. Gesamtausgabe Jean Sibelius Werke [= JSW] V/1.

4 In Fabian Dahlström, Jean Sibelius. Thematisch­bibliographisches Verzeichnis seiner Werke, Wiesbaden: Breitkopf & Härtel 2003, S. 18, wird die Bearbeitung als Skizze bezeichnet (Finnische Nationalbibliothek, HUL 0684); sie ist jedoch vollständig, wenn es sich auch nicht um eine Reinschrift handelt.

5 Das Impromptu Nr. 6 stand ursprünglich in E­dur. Die Streichorchesterfassungen stehen daher alle in der Tonika E (Nr. 5–6 in e­moll/E­dur). Im 2012 aufgetauchten Autograph erscheinen die Klavier­Impromptus Nr. 5 und 6 so, dass Nr. 6 sich transponiert anschließt, also in h­moll/H­dur (Harvard University, Eda Kuhn Loeb Music Library. Merritt Mus 806.4.423.5).

6 In einem Zeitungsartikel schreibt Johnson, dass ihm das Manuskript von dessen Eigentümer Gustav Svensson, dem Schlagzeuger des Finnischen Rundfunkorchesters von 1927 bis 1944, angeboten wurde. Johnson 1959, S. XI, und ders., Sibeliuksen „Andante Lirico“, in: Helsingin Sanomat, 15. Juni 1958.

7 Die Herkunft dieses Titels bleibt ungeklärt. Vgl. die Werkliste bei Cecil Gray, Sibelius, London: Milford 1931. Zu Johnsons Artikel von 1958 siehe Fußnote 6. Der Titel taucht im Januar 1950 in einem Brief auf, in dem ein Herr Lakond von der Southern Music Publishing Company Sibelius nach Werken zur Veröffentlichung fragt. Sibelius listet eine Handvoll Titel auf, darunter „Andante lirico“. Sibelius’ Sekretär Santeri Levas notierte in dessen Kopie neben dem Titel das Wort „kadonnut“ (verloren). Der Anmerkung zufolge wurde der Brief am 23. Februar 1950 beantwortet (Nationalarchiv Finnland, Sibelius­Familienarchiv [= NA, SFA], Kasten 47).

8 Erhalten ist Ernst Rölligs Rechnung vom 20. Februar 1894 über die Kopie der Stimmen (NA, SFA, Kasten 3).

9 Ein nicht identifizierbarer Kritiker in Åbo Tidning am 18. Februar 1894.

10 Ein nicht identifizierbarer Kritiker in Aura am 18. Februar 1894.

11 Ein nicht identifizierbarer Kritiker in Åbo Underrättelser am 18. Februar 1894.

12 Ilmari Krohn in Uusi Suometar am 11. Dezember 1894. Siehe auch Hufvudstadsbladet und Nya Pressen am 10. Dezember sowie Päivälehti am 11. Dezember 1894.

13 Der Brief ist nicht datiert, aber aus der Adresse (Vaania, Lahti) und dem restlichen Inhalt ergibt sich der Sommer 1895 als der wahrscheinlichste Zeitraum.

14 Sibelius an Paul, wahrscheinlich 1895, frühestens im September aus Helsinki (Finnische Nationalbibliothek, Coll. 206.62.2).

Preface

In the present edition, all three versions of the Impromptus for string orchestra appear: no. 5, early version of no. 5–6, and revised version of no. 5–6. These Impromptus are arrangements of the impromptus for piano from op. 5. Both no. 5 and the early version of no. 5–6 were first published in vol. III/1 of the Complete Edition Jean Sibelius Works 1

Genesis

The Impromptus are rooted in the melodrama Svartsjukans nätter (“Nights of Jealousy,” JS 125) for piano trio, soprano, and reciter, which Sibelius composed for a Runeberg celebration in the Helsinki Music Institute in 1893.2 Of the Six Impromptus for piano, op. 5, numbers 5 and 6 include melodic material from Svartsjukans nätter. These two piano impromptus emerged in piano concert repertoires in November 1893 and the entire piano opus was published in 1894.3

The exact date for arranging the piano impromptus for string orchestra is presently not known, but it took place approximately in late 1893 or early 1894. Probably Sibelius first arranged only Impromptu no. 5 for string orchestra.4 While arranging, he transposed the work from B minor to E minor – in which key it remains in all string orchestra versions.5 No set of parts or information on any performances of no. 5 during Sibelius’s lifetime survive. Perhaps Sibelius decided to combine Impromptus nos. 5 and 6 into an ABA form before performing no. 5. The combination, presumably the early version, was then premiered on 17 February 1894.

At some point Sibelius made changes on the score and eventually faircopied the revision. Of this revised version of no. 5–6, surviving as copyists’ copies, only one autograph page survives as a photograph (see source A3F). This photo was taken by the American musicologist Harold E. Johnson (1915–1985), who spent the year 1957–1958 in Finland as a Fulbright Research Scholar conducting research on Sibelius. Later he reminisced: “One person offered to sell me the manuscript of an unpublished and unlisted composition for string orchestra which

disappeared under mysterious circumstances one hour after I had identified it and photographed the first page.”6

The main differences between the versions of no. 5–6 lie in the form, more precisely, in the repetitions. Both have the form of ABA and in the early version, the latter A corresponds to the first completely, whereas in the revised version, the repetition is shortened. Additionally, the revised version includes a repetition of the latter part of the B section similarly to the autograph of no. 6 for piano in B major (see endnote 5). In Sibelius’s work lists, Impromptus op. 5 appear only as works for piano and the string orchestra versions are not mentioned at all. In the biography by Cecil Gray, an unpublished work for string orchestra appears with the title “Andante lirico.” As Johnson has pointed out, this probably refers to the Impromptu.7

Performances

The premiere of the early version of no. 5–6 took place in the same concert with the Scherzo (from op. 4) on 17 February 1894 in Turku.8 The critiques were quite brief. The work was esteemed to be attractive, but long, as formulated in Åbo Tidning: “[…] a strikingly attractive ‘impromptu’ (earlier performed here with piano by K[arl] Ekman), a work which can be seen characteristic of Mr. S. as a composer, throughout expression for a true feeling, but also – as a consequence of the insistent ideas – drawn out further than was necessary for the total impact of the work.”9 The other two critics were more positive. The critic of Aura explained that the “Impromptu […] with its charming, soft and hymn­like resounding tones caressed the ear most sweetly and impressed very delightfully.”10 Åbo Underrättelser added that the Impromptu as well as the Scherzo, which also premiered, are “among the best that has been written for string orchestra: they sound splendid and have a deep spiritual content.”11

The Impromptu was performed in Helsinki for the first time – again with the Scherzo – after ten months, on 9 December 1894. The crit­

IV

ics were rather unanimous in their reviews, of which the one of Uusi Suometar described the works most broadly: “Sibelius presented to the audience two new works for string orchestra, namely ‘Impromptu’ and ‘Scherzo.’ Of these, the former pleased very much. Its middle section is already familiar to the audience as a piano piece. […] The main section, in turn, is not old, but it is not quite new either. Without any blame we dare still say that Mr. Sibelius has already earlier created a similar atmosphere, perhaps using the same means as now. […] In any case, this new ‘Impromptu’ is very beautiful. One indulges with pleasure in enjoying its peaceful, agitation­free quietness. Performed in a concert hall, the main section might, however, feel a bit long, although we admit that its length and monotony are just cut out for taking the listener to a wonderland, where nothing else happens, where one should find rest. The audience was very attracted to this number.”12

Publishing plans

Although the Impromptu for string orchestra was quite popular, it was not published during Sibelius’s lifetime. Probably some plans emerged at least in the 1890s. Sibelius’s friend Adolf Paul and conductor Robert Kajanus (1863–1933) had met publisher Hermann Erler of the Publishers Ries & Erler in Berlin and Erler had been interested in Sibelius’s works. According to correspondence, Sibelius was to send some smaller works (for piano, violin, or voice) to the publisher by 1 July 1895.13 In a letter to Paul, Sibelius rejoices at the possibility of securing a publisher. After the summer, Sibelius wrote to Paul: “Erler has been ill and has not been able to give any definitive answer. I’m sending him today a little impromptu for string orchestra (arranged from the two last ones [Impromptus]). It has made a deep impression on the listeners everywhere.”14

It is possible that Sibelius sent the revised version of the Impromptu no. 5–6 to the publisher. At least in the surviving autograph page, some cross marks (x) can be detected, which might originate from the engraver’s pencil. In the end, for reasons unknown, Ries & Erler published no Sibelius’s works. Presently, no explanations are known; additionally, the publisher’s archive was destroyed in 1945.

The present volume was prepared in collaboration with Pekka Helasvuo, who mainly edited the music pages and Tuija Wicklund, who mainly prepared the texts. The editors’ heartfelt thanks are due to colleagues in JSW: Anna Pulkkis, Timo Virtanen, and Sakari Ylivuori. We are also grateful to Turo Rautaoja for proofreading as well as Lisa Muszynski and Stephen Stalter for revising the language. Our thanks also go to Fabian Dahlström; staff of the National Library of Finland, staff of the National Archives of Finland; staff of the Sibelius Academy Library; Sally Childs­Helton of Irwin Library, Special Collections / Rare Books, Butler University, Indianapolis; Kristiina Hako of YLE archive; Petri Kotaviita of the Vaasa City Orchestra; Yrjö Länsirinne of Porvoon Orkesteriyhdistys – Borgå Orkesterförening; David Lasocki of Indiana University, Cook Music Library; Aulikki Lehtinen of Turku Philharmonic Orchestra; Kerry Masteller and James Capobianco of the Eda Kuhn Loeb Music Library, Harvard University; Joanna Rinne of Ylioppilaskunnan Soittajat; Evan Rothstein of Guildhall School of Music & Drama, London; Miikka Vuo of Savonlinnan Orkesteriyhdistys ry.;

and Jaakko Vuornos. We also thank the Niilo Helander Foundation for their special funding of the present volume.

The present edition reproduces the music text and the complete Critical Commentary of the Complete Edition of Jean Sibelius Works, series III, vol. 1: Works for String Orchestra, edited by Pekka Helasvuo and Tuija Wicklund, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, 2017.

Helsinki, Fall 2016 Tuija Wicklund

1 For the genesis of the Impromptus, see Pekka Helasvuo: Sibeliuksen Mustasukkaisuuden öistä impromptuiksi in Musiikki (vol. 41) 3–4/2011, pp. 179–196. Of the revised version of no. 5–6 only a posthumous edition appears by Breitkopf & Härtel, 1986.

2 The text for the reciter is an excerpt from Andra natten, the second part of the poem cycle Svartsjukans nätter in Johan Ludvig Runeberg (1804–1877), Lyriska dikter (Helsingfors: Edlund, 1882). The first performance of Sibelius’s Svartsjukans nätter was on 5 February 1893.

3 The first mention of a performance in newspaper appears in Hufvudstadsbladet on 6 November 1893. For the Impromptus for piano, op. 5, see Complete Edition Jean Sibelius Works [= JSW] V/1.

4 In Fabian Dahlström, Jean Sibelius. Thematisch­bibliographisches Verzeichnis seiner Werke (Wiesbaden: Breitkopf & Härtel, 2003), p. 18, the arrangement was labeled as a sketch (National Library of Finland, HUL 0684); it is, however, complete, although not a fair copy.

5 Impromptu no. 6 was originally in E major. Thus, the string orchestra versions all have the tonic E (no. 5–6 in E minor – E major). In the autograph that surfaced in 2012, Impromptus nos. 5 and 6 for piano appear in succession with no. 6 transposed, thus in B minor – B major (at Harvard University, Eda Kuhn Loeb Music Library. Merritt Mus 806.4.423.5).

6 In a newspaper article he wrote that the person who owned the manuscript and showed it was Gustav Svensson (percussionist at the Finnish Radio Orchestra in 1927–1944). Johnson 1959, p. xi, and Sibeliuksen “Andante Lirico” in Helsingin Sanomat on 15 June 1958.

7 Where this title comes from remains unclear. See the work list in Cecil Gray, Sibelius (London: Milford, 1931). For Johnson’s article 1958, see endnote 6. The title surfaces in January 1950 in a letter from Mr. Lakond of Southern Music Publishing Company asking Sibelius’s works to be published. He lists a handful of titles, among them “Andante lirico.” In Sibelius’s copy, his secretary Santeri Levas had annotated “kadonnut” (lost) beside the title. According to his note, the letter was replied to on 23 February 1950 (The National Archives of Finland, Sibelius Family Archive [= NA, SFA], file box 47).

8 A copying invoice of the parts, dated 20 February 1894, by Ernst Röllig survives (NA, SFA, file box 3).

9 An unidentified critic of Åbo Tidning on 18 February 1894.

10 An unidentified critic of Aura on 18 February 1894.

11 An unidentified critic of Åbo Underrättelser on 18 February 1894.

12 Ilmari Krohn of Uusi Suometar on 11 December 1894. See also Hufvudstadsbladet and Nya Pressen on 10 December, and Päivälehti on 11 December 1894.

13 The letter is undated, but concluding from the address (Vaania, Lahti) and the other content, summer 1895 is the most probable date.

14 Sibelius to Paul, probably in 1895, in September at the earliest in Helsinki (National Library of Finland, Coll. 206.62.2).

V

Besetzung

Streicher

Aufführungsdauer

op. 5 Nr. 5 etwa 3 Minuten

op. 5 Nr. 5–6 etwa 7 Minuten

Scoring Strings

Performing Time

op. 5 No. 5 approx. 3 minutes

op. 5 No. 5–6 approx. 7 minutes

Streicherstimmen OB 5746 käuflich lieferbar

String parts OB 5746 available for sale

Urtext der Gesamtausgabe Jean Sibelius Werke Serie III Werke für Streichorchester und Blasorchester, Bd. 1

Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2017

Urtext from the Complete Edition of Jean Sibelius Works series III Works for String Orchestra and Wind Orchestra, vol. 1 Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2017

Cb. Vc. [ ] Va. Vl. II I 9 Cb. Vc. Va. Vl. II I 5 Contrabbasso pizz. Violoncello pizz. arco Viola 3 3 Violino II dolce I dolce Partitur-Bibliothek 5746
Impromptu
2017 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden © © Jean Sibelius op. 5 Nr. 5 herausgegeben von Pekka Helasvuo und Tuija Wicklund 2023 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden
Cb. cresc. dim. pizz. Vc. cresc. Va. cresc. [ Vl. II I 21 cresc. Cb. [ ] [dim.] Vc. dim. Va. dim. Vl. II dim. I 11 dim. Contrabbasso dim. [ ] Violoncello con sordino dim. [ ] Viola con sordino dim. Violino II con sordino I Andante con sordino cantabile e dolce
dim. dim. dim. dim. ] cresc. 5
(Frühfassung)
© Impromptu
2017 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2023 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden ©
Breitkopf PB 5746
Jean Sibelius op. 5 Nr. 5–6 herausgegeben von Pekka Helasvuo und Tuija Wicklund
Cb. dim. Vc. dim. Va. dim. Vl. II dim. I 104 dim. Cb. Vc. Va. Vl. II I 98 Cb. Vc. Va. Vl. II I 92 Cb. dim. Vc. dim. Va. dim. Vl. II dim. 8 I 86 dim. Andante D.C. Breitkopf PB 5746 Leseprobe Sample page
dim. cresc. largamente dim. dim. cresc. largamente dim. div. dim. cresc. largamente dim. cantabile dim. cresc. largamente dim. 19 dim. cresc. largamente dim. cantabile cresc. cresc. cresc. cresc. 10 cresc. Contrabbasso dim. Violoncello con sord. dim. Viola con sord. dim. Violino II con sord. I Andante con sord. (revidierte Fassung) Cb. Vc. Va. Vl. II I Cb. Vc. Va. Vl. II I 9
Impromptu
2017 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2023 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden © ©
Breitkopf PB 5746
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Jean Sibelius op. 5 Nr. 5–6 herausgegeben von Pekka Helasvuo und Tuija Wicklund
Leseprobe Sample
[ ] [ ] [ ] [ ] [ ] 114 arco dim. arco dim. div. 107 2 a Tempo I [dim. molto] dim. molto * dim. molto * dim. molto * 101 dim. molto [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] 96 [ ] Cb. Vc. Va. Vl. II I Cb. Vc. Va. Vl. II I Cb. Vc. Va. Vl. II I Cb. Vc. Va. Vl. II I 13 [ ] * 1 For , see the Critical Remarks. Breitkopf PB 5746 * Bzgl. , siehe ,,Critical Remarks [Kritischer Bericht]. ,, Leseprobe Sample
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