EDITION BREITKOPF
SCHELB
Sonate
für Klarinette und Klavier
Sonata for Clarinet and Piano
JOSEF SCHELB
1894–1977
SONATE
für Klarinette und Klavier
SONATA
for Clarinet and Piano
herausgegeben von | edited by Albert Schelb
Erstausgabe | First Edition
Edition Breitkopf 8991
Printed in Germany
Vorwort
Seit ihrer Entwicklung zum ausgereiften und anerkannten klassischen Solo- und Orchesterinstrument im Laufe des 18. Jahrhunderts nimmt die Klarinette bis heute einen hohen Rang in der Wertschätzung bei Komponisten, Interpreten und musikliebendem Publikum ein. Berühmte Werke etwa von Mozart, C. M. von Weber, Schumann, Brahms, Saint-Saëns, Debussy, Reger und Poulenc, allesamt Leuchttürme der Klarinettenliteratur, sind dabei natürlich die entscheidenden Faktoren. Schon früh gab es auch große Virtuosen dieses Instruments, Klarinettenstars wie Anton Stadler (1753–1812), Heinrich Joseph Baermann (1784–1847) und Richard Mühlfeld (1856–1907), der Brahms bekanntlich dazu motivierte, kurz vor seinem Lebensende noch einmal zu komponieren und vier unvergängliche Werke für bzw. mit Klarinette zu schaffen.
Obwohl es neben diesen klarinettistischen Glanzlichtern zwischen Frühklassik und heute noch viele, wenn auch nicht in gleicher Weise bahnbrechende Klarinettenwerke vom Solostück bis zum Konzert gibt – es sei nur an die einschlägigen Kompositionen von Karl Stamitz, Franz Krommer, Louis Spohr, Felix Mendelssohn Bartholdy, Paul Hindemith, Igor Strawinsky, Aaron Copland, Olivier Messiaen und Jean Françaix erinnert –, dürfte das Interesse an neuen Publikationen qualitätvoller Klarinettenliteratur bei Musikern und Freunden des Instruments unvermindert groß sein.
Josef Schelb (1894–1977), dessen Sonate für Klarinette und Klavier hier erstmals im Druck vorgelegt wird, wurde als fünfter Sohn eines musikliebenden Landarztes im heutigen Kurort Bad Krozingen nahe Freiburg im Breisgau geboren. Er erhielt seine musikalische Ausbildung an den nahegelegenen Schweizer Konservatorien Basel (Hans Huber) und Genf (Bernhard Stavenhagen, Otto Barblan) und begann nach dem Studium seine künstlerische Laufbahn als vielgefragter Konzertpianist und Begleiter des legendären katalanischen Meistergeigers Juan Manén. 1924 wurde er an die Musikhochschule Karlsruhe berufen, der er 34 Jahre lang als Dozent und Professor für Klavier, später auch für Komposition und Instrumentation, treu bleiben sollte. Nachdem Schelb bereits als 20-Jähriger erste Kompositionen veröffentlicht hatte – noch erhalten sind die im damaligen „Wunderhorn-Verlag“ München erschienenen Frühwerke Drei Sonette Michelangelos für Singstimme und Klavier op. 5 von 1916 sowie die Drei Klavierstücke op. 6 von 1917 –, sah er seine eigentliche Berufung bald immer mehr in der schöpferischen Tätigkeit als Komponist. Leider ist der größte Teil seiner bis zum Zweiten Weltkrieg entstandenen Werke dem ersten schweren Bombenangriff auf Karlsruhe im Jahr 1942 zum Opfer gefallen. Wenn die Badische Landesbibliothek Karlsruhe heute gleichwohl rund 150 Werke Schelbs beherbergen kann, so zeugt dies von seiner großen Schaffenskraft, die ihm auch nach dem schweren Schicksalsschlag bis kurz vor seinem Tod erhalten blieb.
Für Schelbs schöpferische Tätigkeit gab es zwar Anreger und Leitbilder – hier wären vor allem etwa César Franck, Claude Debussy, Max Reger und Paul Hindemith zu nennen –, jedoch keine Schule, in die sich der Komponist nach gängigem Muster einordnen ließe. In stetigem Ringen um moderne Form und Aussage einer polyphonen, mit sublimem Klangsinn verbundenen Grundhaltung entwachsen, durchmisst seine Tonsprache den Entwicklungsweg des um die Wende zum 20. Jahrhundert in Bewegung geratenen Tonsatzes vom Kompositionsstil der Spätromantik über die sogenannte Freie Tonalität bis zur Zwölftontechnik.
Die Entstehung von Schelbs Klarinettensonate fällt in die bewegte Zeit des moralischen, ökonomischen und kulturellen Wiederaufbaus in Deutschland unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Blickte der alte Brahms beim Komponieren seiner Klarinettenwerke eher leicht resignativ zurück, so richtete sich der Blick Schelbs 1947, zwei Jahre nach der „Stunde Null“ vernehmbar optimistisch nach vorn. In diesem Jahr war der Komponist förmlich von einer Komponierwut für Bläsersonaten ergriffen, denn er schuf neben dem Klarinettenwerk noch vier weitere Bläsersonaten mit Klavierbegleitung (für Horn, Fagott, Trompete und Posaune). Hinzu kamen im Jahr 1947 für Bläser noch die Kleine Flötenmusik mit Klavier- und das Flötenkonzert mit Streichorchesterbegleitung. Diese intensive Beschäftigung mit der Großform-(Bläser-)Sonate lässt unmittelbar an Paul Hindemith denken, der 1939 seinen Verleger in einem Brief wissen ließ, dass er jetzt „das ganze Blaszeug besonate“1. Tatsächlich eignet der Klarinettensonate wie anderen Werken Schelbs aus jenen Jahren eine gewisse antiromantische Haltung, ein Streben nach Direktheit, Prägnanz und Vermeidung von als hohl empfundener Sentimentalität und Pathetik, eine Haltung, mit der er in unverkennbarer Gesinnungsgemeinschaft mit seinem um ein Jahr jüngeren Zeitgenossen und Kollegen Paul Hindemith steht. Schelbs viersätzige Klarinettensonate entspricht in Satzzyklus und Satzbau dem klassischen Gestaltungsprinzip der Sonatenform. Mit den Satzbezeichnungen „Bewegt“ – „Ruhig“ – „Rasch“ –„Lebhaft“ rahmen zwei bewegte Ecksätze zwei in Tempo und Ausdruck stark unterschiedliche Binnensätze ein. Im Kopfsatz stellt die Klarinette unmittelbar das erste, kauzig-burleske Thema vor. Dem Hauptthema wird ein eher verhaltenes zweites, wie beiläufig formuliertes Thema gegenübergestellt, das den Eindruck entspannten Vor-sich-hin-Pfeifens macht. Der Durchführungsteil bringt mehrfach variierte humorvolle Umspielungen und kontrapunktische Verknüpfungen der Themen, ehe die Reprise bei dynamischer Steigerung auf den wirkungsvoll knappen Schluss zusteuert. Der langsame, stimmungsvolle zweite Satz gibt der Klarinette Gelegenheit, ihre sehnsuchtsvoll-expressive Seite klangfarbenreich und über nahezu den ganzen Ambitus auszuspielen. Im überwiegend schnellen dritten Satz hat sie mit flirrend vorüberhuschenden Läufen, drolligen Staccati sowie einem plötzlichen Anflug nachdenklichen Innehaltens musikalische Gesten auszuführen, die wie das lustige Treiben und die wechselhaften Launen eines Clowns oder Kobolds anmuten. Geschäftige Agilität ist der vorherrschende Eindruck des Schlusssatzes, der wiederum nicht zuletzt durch seine souverän gehandhabte kontrapunktische Satzkunst besticht. Aus einer Postkarte Schelbs vom 14.11.1948 an seinen damaligen Verleger Willi Müller („Wollen Sie morgen Abend, 22.15 Uhr, die Uraufführung der Klarinettensonate im Studiokonzert Stuttgart abhören?“2) geht hervor, dass die Uraufführung bzw. Ursendung des Werkes am 15.11.1948 im damaligen Süddeutschen Rundfunk Stuttgart stattfand. Leider ist weder eine Aufzeichnung noch sind schriftliche Sendeunterlagen vorhanden, sodass die Interpreten nicht mehr ermittelt werden konnten. Eine weitere Aufführung –durch Jochen Bauer (Klarinette) und Kazuko Uehara (Klavier) – ist für November 1996 im Baden-Badener Weinbrennersaal des Kurhauses belegt3. Das Verdienst, im Jahr 2017 das Werk im 21. Jahrhundert (zusammen mit dem Pianisten Manfred Kratzer) erstmals wiederaufgeführt und auf CD (TOCC 0358) eingespielt zu haben, kommt der Karlsruher Klarinettistin Bettina Beigelbeck zu.
Kritischer Kommentar
Grundlage dieser Ausgabe sind zwei Autographe der Partitur (hier A1 und A2 bezeichnet) und eine autographe Klarinettenstimme (hier A3), die in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe unter der Signatur Mus. Hs. 1442, C, 32 aufbewahrt werden. Inhaltliche Differenzen ergeben sich aus diesen Quellen nicht, die im Folgenden erwähnten Problemstellen von A1 konnten durch A2 eindeutig gesichert werden.
Handschrift A1 umfasst 32 beschriebene Seiten. Auf Seite 1 = Titelseite bezeichnet der Komponist das Werk: Sonate für Clarinette und Klavier (1947) von Josef Schelb. Darunter vermerkt er: (ca. 18 Min.)
Die Handschrift ist im Allgemeinen gut lesbar. An drei Stellen enthält sie nachträglich erfolgte Eingriffe durch mit anderer Notenschrift versehene Überklebungen: erstens im 3. Satz eine ganze Klavierpart-Zeile (T. 26–32), zweitens am Schluss desselben Satzes ebenfalls im Klavierpart 12 Takte (T. 148–159, Überklebung z. T. ausklappbar). Drittens ist im 4. Satz wieder eine Klavierpart-Zeile überklebt und von derselben Hand neu geschrieben (T. 153–159). Beim Klavierpart finden sich an den Wendestellen am rechten Rand Bleistift-Vornotationen des Folgetaktes auf der nächsten Seite, die vermutlich bereits durch den Uraufführungs-Pianisten im Jahr 1948 eingetragen wurden. Von der Uraufführung im Rundfunk dürften auch die Schnitt-Vermerke eines Tonmeisters stammen.
Hs. A2 umfasst 31 beschriebene Seiten; Titel und Aufführungsdauer sind gleichlautend. Diese Handschrift ist erst im Herbst 2016 unter einem Konvolut von Skizzen, verworfenen Werkfassungen und Noten-Kopien aus dem Nachlass des Komponisten vom Herausgeber aufgefunden worden. Sie überliefert die Sonate in klarer, gut lesbarer Handschrift des Komponisten und weist keinerlei Verluste oder nachträgliche Eingriffe auf. Gebrauchsspuren sind nicht erkennbar.
Hs. A3 mit der Klarinettenstimme allein umfasst 12 beschriebene Seiten. Titelseite: Sonate für Clarinette und Klavier von Josef Schelb, darunter Clarinette in B. Dazu ist der wahrscheinlich von der Rundfunk-Produktion stammende Bleistift-Eintrag über die – erstaunlich kurze! – Aufführungsdauer vermerkt: 16‘15‘‘. Die Klarinetten-Stimme ist vom Komponisten in großer Klarheit, mit für ihn ungewohnt kräftigen Notenköpfen geschrieben.
Merzhausen, Winter 2017 Dr. Albert Schelb
1 Zit. nach Neue Zeitschrift für Musik 04/2015, S. 77.
2 Archiv Bärenreiter Kassel (Übernahme von Willi Müllers Süddeutschem Musikverlag Heidelberg).
3 Konzertkritik des Badischen Tagblatts vom 5.11.1996.
Preface
Since the clarinet matured into a sophisticated and acknowledged classical solo and orchestral instrument during the course of the 18th century, it has continued to be highly regarded by composers, performers, and music-loving audiences. Famous works by Mozart, C. M. von Weber, Schumann, Brahms, Saint-Saëns, Debussy, Reger, and Poulenc, all of them beacons of the clarinet literature, are naturally decisive factors. From early on this instrument has also had its great virtuosos, famous clarinetists such as Anton Stadler (1753–1812), Heinrich Joseph Baermann (1784–1847), and Richard Mühlfeld (1856–1907), the latter, who, as we know, inspired Brahms to compose once more and create four immortal works for or with the clarinet shortly before the end of his life.
Although there are still many, though not equally pioneering clarinet works, from solo pieces to concertos, aside from these clarinetists’ highlights between early classicism and today – to be kept in mind are the relevant compositions by Karl Stamitz, Franz Krommer, Louis Spohr, Felix Mendelssohn Bartholdy, Paul Hindemith, Igor Stravinsky, Aaron Copland, Olivier Messiaen, or Jean Françaix –, the interest in new publications of quality clarinet literature remains undiminished on the part of musicians and friends of the instrument.
Josef Schelb (1894–1977), whose Sonate für Klarinette und Klavier is being presented here for the first time in print, was born as the fifth son of a music-loving country doctor in today’s spa town, Bad Krozingen near Freiburg im Breisgau. After receiving his musical education at the nearby Swiss conservatories in Basel (Hans Huber) and Geneva (Bernhard Stavenhagen, Otto Barblan), he began his artistic career as a much sought-after concert pianist and accom-
panist of the legendary Catalan master violinist Juan Manén. In 1924 he was appointed to the Musikhochschule Karlsruhe, where he was loyally to remain for 34 years as lecturer and professor of piano, and later of composition and orchestration. After Schelb had already published his first compositions as a 20-year-old – still extant are the early works published in the former “WunderhornVerlag,” Munich, Drei Sonette Michelangelos für Singstimme und Klavier op. 5 from 1916, together with Drei Klavierstücke op. 6 from 1917 –, he soon found his mission more and more in the creative activity as a composer. Unfortunately, the largest part of his works composed up to World War II fell victim to the first heavy bombing raid on Karlsruhe in 1942. If today the Badische Landesbibliothek Karlsruhe still preserves about 150 of Schelb’s works, this is a testimony to his great creative power, which remained even after the severe blow of fate until shortly before his death.
There were indeed those who inspired Schelb’s creative activity and served as role models – to be mentioned above all were, for instance, César Franck, Claude Debussy, Max Reger, and Paul Hindemith –, but not a school to which the composer could be classified by a well-established pattern. Grown out of a polyphonic tenor, combined with a sublime sense of sound, in a constant struggle for modern form and content, his tonal language traverses the development of tonal composition on the move at the turn of the 20th century, from the composing style of late romanticism via the socalled free tonality to twelve-tone technique.
The genesis of Schelb’s clarinet sonata falls into the eventful period of moral, economic and cultural reconstruction in Germany immediately after the end of World War II. If the elderly Brahms
looked back rather resignedly when composing his clarinet works, then Schelb’s view in 1947, two years after “Hour Zero,” was perceptibly optimistically forward-looking. That year, the composer was literally seized by a rage to compose wind sonatas, creating in addition to the clarinet work, four more wind sonatas with piano accompaniment (for horn, bassoon, trumpet, and trombone). Besides the sonatas, he wrote more works for wind instruments in 1947: the Kleine Flötenmusik with piano accompaniment and the Flute Concerto with string orchestra accompaniment. This intensive preoccupation with the large-scale (wind) sonata directly reminds us of Paul Hindemith, who in 1939 informed his publisher by letter that he was now “turning the whole wind family into sonatas.”1 In fact, Schelb’s clarinet sonata, like his other works of that period, has a certain anti-romantic stance, pursuing directness, conciseness and avoiding of an as hollow perceived sentimentality and pathos, a stance that he undeniably shared with Paul Hindemith, his like-minded contemporary and colleague who was a year younger.
Schelb’s clarinet sonata corresponds with its four movements to the classical formal principle of the sonata form, regarding the movement cycle and structure. With its movement designations, “Bewegt” (animated) – “Ruhig” (calmly) – “Rasch” (fast) – “Lebhaft” (lively), the two animated outer movements enframe the inner movements that contrast strongly in tempo and expression. In the first movement, the clarinet immediately introduces the first, eccentrically-burlesque theme. The main theme is juxtaposed with a rather restrained, casually-formulated second theme, giving the im-
pression of relaxed jauntily piping along. The development section brings several varied humorous figurations and contrapuntal links between the themes before the recapitulation heads with dynamic intensification towards the effectively brief conclusion. The slow, atmospheric second movement gives the clarinet the opportunity to exploit its yearning, expressive side in rich tonal coloring over almost its entire ambit. In the predominantly fast third movement, the clarinet has to carry out musical gestures with flittering runs, droll staccati, and a sudden touch of a contemplative pause, seemingly like the funny goings-on and the mercurial whims of a clown or hobgoblin. Busy agility is the prevailing impression of the closing movement, which in turn captivates not least by its sovereignly contrapuntal compositional art.
From Schelb’s postcard of 14 November 1948 to his then publisher Willi Müller (“Do you want to listen to the premiere of the clarinet sonata in the Stuttgart studio concert tomorrow evening at 10:15 pm?”),2 we can gather that the premiere or first broadcast of the work on 15 November 1948 took place in the then South German Radio station in Stuttgart. Unfortunately, neither recording nor written radio script is available, so that the interpreters could no longer be identified. Documented is another performance – by Jochen Bauer (clarinet) and Kazuko Uehara (piano) – in November 1996 in the Weinbrennersaal of the Baden-Baden Kurhaus.3 The credit for having first performed the work again in the 21st century in 2017 and recorded it on CD (TOCC 0358) goes to the clarinetist Bettina Beigelbeck from Karlsruhe (together with the pianist Manfred Kratzer).
Critical Commentary
This edition is based on two autographs of the score (A1 and A2 here) and an autograph clarinet part (A3 here), preserved in the Badische Landesbibliothek Karlsruhe under the siglum Mus. Hs. 1442, C, 32. As no differences arise from these sources, the problem passages of A1 mentioned below could clearly be verified by A2.
Manuscript A1 comprises 32 inscribed pages. On page 1 = title page, the composer calls the work: Sonate für Clarinette und Klavier (1947) von Josef Schelb. Beneath that he notes: (ca. 18 Min.)
The manuscript is generally legible. It contains three places with subsequently made interventions by means of paste-overs with another music notation: first of all, in the 3rd movement an entire piano-part line (mm. 26–32); secondly, 12 measures at the close of the same movement, likewise in the piano part (mm. 148–159, paste-over can be partly folded out). Thirdly, pasted-over and rewritten by the same hand is a line in the 4th-movement piano part (mm. 153–159).
To be found in the piano part at page turns in the right margin are penciled preview notations of the subsequent measures on the following page, presumably already entered by the pianist playing the premiere in 1948. Stemming from the premiere would probably also be a sound engineer’s editing comments.
Manuscript A2 comprises 31 inscribed pages; title and approximate performance duration are identical. This manuscript was first discovered by the editor in the fall of 2016 amid a miscellaneous bundle of sketches, rejected versions of works, and copies of music from the composer’s estate. It transmits the sonata in the composer’s clear, legible handwriting and shows no losses or subsequent interventions of any kind. No traces of use can be recognized.
Manuscript A3 with the clarinet part only comprises 12 inscribed pages. Title page: Sonate für Clarinette und Klavier von Josef Schelb, beneath it, Clarinette in B. Probably resulting from the broadcast production is the penciled note about the – astonishingly brief! –performance duration: 16‘15‘‘. The composer wrote the clarinet part with great clarity and, for him, unusually boldly-written note heads.
Merzhausen, Winter 2017
Dr. Albert Schelb
1 Quoted from the Neue Zeitschrift für Musik 04/2015, p. 77.
2 Bärenreiter Archives in Kassel (acquisition of Willi Müller’s Süddeutscher Musikverlag Heidelberg).
3 Concert review in the Badisches Tagblatt of 5 November 1996.
Bewegt ( V = ca. 132)
Sonate für
Klarinette und Klavier
Josef Schelb herausgegeben von Albert Schelb
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