Bregenzerwald Spektrum IX

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Die Zukunft der Pflege im Wald Zwei neue Begriffe bezeichnen die Zukunft von Betreuung und Pflege: Care- und Case-Management. Wir erklären, was sie bedeuten Text: Silke Ritter

„Das Netz für die Betreuung und Pflege von alten Menschen ist sehr dicht geknüpft.“ Ingrid Oswald

Im Bereich der Pflege wird die Kostensteigerung durch das ständige Älterwerden der Bevölkerung in den nächsten Jahren enorm sein. Daher lohnt sich für die Bregenzerwälder Gemeinden die Zusam­ menarbeit. Unterstützt wird der Aufbau einer regionalen Pflegever­ sorgung vom Land Vorarlberg. Die Altenpflege wird künftig ambu­ lante, teilstationäre und stationäre Versorgung umfassen – die alte Teilung hört sich auf. Und Pflegebetreuung wird regional. Das neue Wort dafür lautet „Care-Management“. Darunter versteht man die Einrichtung von regionalen Formen der Zusammenarbeit bei Betreuung und Pflege sowie die Vernetzung aller Leistungsanbie­ ter in und mit der Gemeinde beziehungsweise der Region. Der Sozialsprengel Vorderwald besteht seit 32 Jahren und kümmert sich um die Bedürfnisse von alternden Menschen, pflegenden Ange­ hörigen und Familien mit Kindern. Seit 2004 ist im Gemeindeamt Langenegg ein Büro für die Koordinationsstelle eingerichtet. Die Geschäftsführerin Ingrid Oswald berät, gibt Informationen und vermittelt die jeweils beste Hilfestellung. „Hier laufen die Fäden zusammen, dabei bleibt jede Gemeinde mit ihren Vereinen und Ein­ richtungen selbständig. Dieser direkte Kontakt zu den Menschen vor Ort ist sehr wichtig.“ Die Koordinationsstelle des Sozialsprengels Vorderwald ist die ­zentrale Auskunfts- und Vernetzungsstelle für alle sozialen Belange in den Gemeinden Lingenau, Langenegg, Hittisau, Sibratsgfäll, ­Riefensberg, Krumbach, Doren und seit heuer auch Sulzberg und Langen. Der Sprengel umfasst in etwa 10 000 Einwohner. Dafür sind fünf Krankenschwestern und derzeit 48 Mohi-(Mobiler Hilfsdienst) Helferinnen angestellt. Ingrid Oswald kennt seit Jahren die regionale Situation und die dazugehörenden handelnden Personen. „Durch diese gewachsene Stelle und die vorausschauende Denkweise der Vorderwälder Bür­ germeister wurde auch das vom Land geförderte Case-Management bereits in Angriff genommen.“ Noch ein neues Wort: „Case“ meint den Einzelfall, also den zu pflegenden Menschen. „Das Netz für die Betreuung und Pflege von alten Menschen ist sehr dicht geknüpft“, erklärt Ingrid Oswald. „Hauskrankenpflege, Mobiler Hilfsdienst, Essen auf Rädern, 24-Stunden-Betreuung, Hospizbewe­ gung und Familienhilfe unterstützen Familien und alte Menschen. Die Hilfsdienste werden durch die Einsatzleiterinnen in den Gemein­ den vermittelt. Vor allem greifen wir auf die bestehenden Gegeben­ heiten der Krankenpflegevereine zurück und versuchen eine geeig­ nete Lösung im Einzelfall – im ‚Case‘ sozusagen – herzustellen.“

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