10 I AUS DER REGION
BOULEVARD BADEN I 30. Oktober 2011 I Nr. 44, 14. Jahrgang
I Modern und innovativ: Verkehrsbetriebe Karlsruhe bestellen 25 Niederflurwagen
Testkäufer im Landkreis
Die zukünftige Entwicklung im Blick
FOTO I VBK
Karlsruhe. Die Stadt wächst. Die Stadt wandelt sich und weitet sich aus. Steigende Fahrgastzahlen im örtlichen Personennahverkehr brauchen erweiterte Kapazitäten. Neue Stadtteile werden ans Schienennetz angeschlossen und erfordern zusätzliche Straßenbahnen. Die ganz alten Fahrzeuge entsprechen nicht mehr den heutigen Erfordernissen und müssen ausgetauscht werden. Am vergangenen Dienstag wurden die Verträge zum Kauf von 25 neuen Niederflurwagen unterzeichnet. I Von Hubert Leonhard Graf Die Erste Bürgermeisterin Margret Mergen bezeichnete dies als „einen guten Tag für den Karlsruher Nahverkehr“, weil in den neuen Fahrzeugen ein Optimum an Fahrkomfort und Umweltverträglichkeit realisiert wird. Dazu zählen ein barrierefreier Einstieg, Klimatisierung, Luftfederung, mehr Platz im Inneren und die Bereitstellung von Funktionsabteilen für Fahrräder und Kinderwagen. Die Luftfederung ist es auch,
Ein Hingucker im Karlsruher Stadtbild: die neuen Niederflurwagen, die ab 2013/2014 eingesetzt werden. welche einen verschleißärmeren Betrieb ermöglicht, sowohl für die Wagen selbst als auch für die Schienen.
liniengebunden im ganzen Stadtgebiet eingesetzt werden. Sie sind tunneltauglich und können auch die Strecke der AVG befahren. Zwei zusätzliche Wagen Leise und umweltfreundlich sind für die Südostbahn erforderlich, der Rest löst als ErsatzbeUnd der Einsatz neuer Technik schaffung nach und nach die ermöglicht es, beim Bremsen veralteten Bahnen ab. Energie zurückzugewinnen und Nach Abschluss eines europains Stromnetz zurückzuspeisen. weiten AusschreibungsverfahDie neuen Bahnen sollen nicht rens erhielt die Düsseldorfer
nicht in die Finanzierung mit eingestiegen ist“ – trotz der Tatsache, dass das Karlsruher System immer wieder hoch gelobt wird. Aber er ist sich sicher, dass Kraftakt Finanzierung die VBK „das stemmen“! In zwei Jahren, wenn die AuslieBei dem Volumen von rund 75 ferung beginnt, wird monatlich Millionen. Euro bedauerte VBK- ein neuer Wagen dem Karlsruher Geschäftsführer Walter Casazza, Stadtbild einen neuen Akzent „dass das Land, entgegen anders- aufdrücken: modern, auffallend lautender Zusage, nun doch und nicht zu übersehen. Vossloh Kiepe GmbH den Zuschlag, die schon seit 1958 mit elektrischen Systemen in Karlsruher Straßenbahnen präsent ist.
Stutensee (bb). Auf Grundlage einer gemeinsamen Konzeption des Polizeipräsidiums, der Stadt und des Landkreises Karlsruhe werden jetzt auch in Stutensee jugendliche Testkäufer zur Überwachung der gesetzlichen Bestimmungen beim Verkauf von Tabakwaren und Alkohol an Minderjährige eingesetzt. Das Jugendschutzgesetz verbietet die Abgabe von Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren. Brandweinhaltige Getränke und Tabakwaren dürfen erst an Erwachsene ab 18 Jahren verkauft werden. Kinder und Jugendliche sind durch Alkoholmissbrauch besonders gefährdet, da ihre Schädigungsgrenzen deutlich niedriger liegen als bei erwachsenen Alkoholkonsumenten. Sie reagieren empfindlicher als Erwachsene auf Alkohol- und Tabakkonsum und tragen ein erhöhtes Risiko für körperliche Schäden und die Entwicklung einer späteren Abhängigkeitserkrankung. Die Testkäufe sind ein ergänzendes Modul im Rahmen der Landkreisinitiative „Wegschauen ist keine Lösung“. Sie sollen dazu beitragen, dass sich die Verfügbarkeit von alkoholischen Produkten und Tabakwaren für jun-
ge Menschen im öffentlichen Bereich verringert, in dem sich auch die Verantwortlichen im Einzelhandel und Gaststättenbereich an das Jugendschutzgesetz halten. Die Testkäufe zielen auch darauf ab, Schwachstellen im Umgang mit den Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes aufzudecken. Verkaufsstellen, die die gesetzlichen Bestimmungen nicht einhalten, werden nach dem Testkauf unmittelbar auf den Rechtsverstoß aufmerksam gemacht und müssen mit einer anschließenden Anzeige rechnen. Für die Aktion wurden mit Einverständnis der Eltern über 20 Testkäufer im Alter zwischen 16 und 17 Jahren geschult. Außerhalb ihres sozialen Umfeldes versuchen sie in Gaststätten und Einzelhandel, an Tankstellen, Kiosken, Alkohol und Tabakwaren zu kaufen. Mitarbeiter aus den Behörden begleiten sie und dokumentieren den Einsatz sowie eventuelle Verstöße gegen die Jugendschutzbestimmungen. Das Konzept greift auch auf Erfahrungen von anderen Städten und Landkreisen zurück und soll in erster Linie präventiv wirken.
Vorbereiten auf den Ernstfall Woche der Abfallvermeidung Fahrradständer am Hauptbahnhof Karlsruhe (bb). Für die „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ hat die städtische Abfallwirtschaftsberatung ein Programm von über 40 Kursen und Veranstaltungen zusammengestellt. Die Aktionswoche, zu der ab sofort Anmeldungen möglich sind, findet vom 19. bis 27. November statt. Teilnehmende erfahren hier etwa, welche Kniffe es beim Reparieren von Fahrrädern gibt, wie ein alter Stuhl aufgemöbelt wird, aus alter Kleidung und Stoffen Neues entsteht oder Es-
sensreste in wohlschmeckende Köstlichkeiten verwandelt werden. Das Amt für Abfallwirtschaft unterstützt alle, die an den Kursen teilnehmen, mit einem kleinen Zuschuss, so dass die Angebote preiswert sind. Den Überblick gibt eine Broschüre, die an den üblichen Stellen ausliegt und im Internet unter www.karlsruhe.de/abfall zu finden ist. Weitere Infos sind unter der Telefonnummer 0721 133 70 02 zu haben.
Zoo stellt auf Winter um Karlsruhe (bb). Aufgrund der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit ändern sich die Öffnungs- und Fütterungszeiten des Zoologischen Stadtgartens. Im November ist der Eingang am Hauptbahnhof (Süd) von 9 bis 16 Uhr geöffnet, die Eingänge am Festplatz (Nord) und Augartenstraße (Ost) jeweils von 10 bis 16 Uhr. Der Eingang Rosengarten (West) bleibt geschlossen. Außerdem ändern sich die Fütterungszeiten. Die Flusspferde werden um 16 Uhr gefüttert, die Elefanten um 10 und 16 Uhr. Die
Zehn Kubikmeter Müll gesammelt
Fütterung der Menschenaffen findet immer um 11.30 Uhr und 14.30 Uhr statt, die der Raubkatzen um 15 Uhr, außer montags und freitags. Eine Uhr am Gehege der Eisbären zeigt an, wann es für sie Fische gibt. Pinguine und Seehunde sowie Seelöwen werden vormittags ebenfalls um die Zeiten gefüttert, die die jeweilige Gehegeuhr anzeigt. Nachmittags bekommen Pinguine um 15.30 Uhr, Seehunde und Seelöwen um 16 Uhr ihr Fressen. Infos: www.karlsruhe.de/b3/ freizeit/zoo.de.
Karlsruhe (bb). Auf der Nordseite des Hauptbahnhofs hat die Stadt weitere 240 Fahrradständer aufgestellt. Damit will sie dem ungeordneten Abstellen von Fahrrädern vor allem direkt am Eingang des Hauptbahnhofs entgegenwirken. Hier ärgern sich viele Fußgänger, die in und aus dem Bahnhof strömen, wenn ihre Wege von kreuz und quer stehenden Fahrrädern eingeengt werden. Um die Zahl der sicheren Radparkplätze zu erhöhen, hat die Stadt in der Bahnhofstraße die letzten Felgenkiller abmontiert und durch neue Fahrradständer ersetzt. Auch in umliegenden Straßen wurden neue Ständer aufgestellt. Auch auf der Südseite des Hauptbahnhofs werden mehr Fahrradständer benötigt als heute vorhanden sind. Hier wird das Konzept derzeit überarbeitet und im nächsten Frühjahr umgesetzt. Eine wettergeschützte Alternative gibt es schon heute: In der Fahrradstation im Osttunnel des Hauptbahnhof (Poststraße) sind noch Plätze frei. Insbesondere für Radler mit einem höherwertigen Rad und Pendler ist dies ein sicheres sowie nahe am Bahn- Neue Parkmöglichkeiten gibt es in der Victor-Gollancz-Straße und an steig gelegenes Angebot. der Ostseite des Bahnhofplatzes. FOTO I STADT KARLSRUHE
Hier waren Bürgermeister Eric Bänziger sowie Mitarbeiter aus vier Fachbereichen versammelt. Nun ging es darum, die Situation zu bewerten, die Prioritäten zu setzen und Probleme zu lösen. Es ging um Überblick, Struktur, Kommunikation und Information innerhalb eines Krisenstabs, um Delegation an Mitarbeiter und zuarbeitende Kräfte, um Aktivierung von Material und Personal zur Rettung, Hilfeleistung und Schadensbekämpfung oder –begrenzung. Feuerwehr und Verwaltung arbeiteten Hand in Hand. Das Dach der Walzbachhalle droht unter der Schneelast zusammenzubrechen. Alle darin befindlichen Menschen müssen raus, alles was noch von Bedeutung sein könnte, ebenfalls, Tür zu, absperren. Die Feldbetten werden in die Kleiberit-Arena gebracht. Vordringliche Aufgabe: Das Dach vom Schnee zu entlasten. Molitor ist sehr zufrieden. Die Mannschaft im Rathaus habe die Sache im Griff, arbeite zügig und besonnen. Die Vorteile eines kleinen Ortes kämen zum Tragen: jeder kennt jeden, auf gegenseitige Hilfe ist Verlass. Weingarten wäre im Falle eines größeren Schadens gut vorbereitet.
Das „Albgrün“ entwickelt sich
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Weingarten (bb). Jede Gemeinde muss darauf vorbereitet sein, dass eines Tages aus heiterem Himmel ein größerer Schadensfall eintritt, der eine Herausforderung für ihre Rettungskräfte und ihre Logistik bedeutet. Ob die Gemeinde dann in der Lage ist, zu reagieren, ob die Verantwortlichen wissen, was zu tun ist und was für Ressourcen zur Verfügung stehen, sollte von Zeit zu Zeit überprüft werden. Zu diesem Zweck ordnet der Führungsstab der Gruppe West der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe hin und wieder eine Stabsrahmenübung an. Betroffen waren am Samstag die Gemeinden Bruchsal, Weingarten und Linkenheim-Hochstetten. Das vorgegebene Szenario lautete: „Plötzlicher Wintereinbruch mit massivem Schneefall, wochentags zu realer Uhrzeit“. Der Feuerwehrkommandant der Stadt Bruchsal, Bernd Molitor, war als „Einspieler“ (in Kenntnis der aufeinanderfolgenden Ereignisse) ins Weingartener Rathaus gekommen. In der Feuerwache war die Kommandozentrale eingerichtet, im Zimmer des Bürgermeisters ein Notstromaggregat installiert.
Keine Motivationsprobleme die Natur und Umwelt unserer Heimat zu pflegen und zu schüt- „Die Schüler haben keine Probzen“, wie Klaus Goerke einmal leme mit der Motivation“ sagte gesagt hatte. Marianne Henn, Lehrerin der Klasse 4a, „denen macht das Schwarzwaldverein war mit am Start noch Spaß“. „Im Unterricht wird – zumindest bei den JüngeSo waren auch zahlreiche Mit- ren – das Thema Umweltschutz glieder des Schwarzwaldvereins vorbereitet“, erklärte der Konwieder mit von der Partie, außer- rektor, „die Älteren wissen, wodem einige Gemeinderäte, Mitar- rum es geht, die sind ja schon beiter der Verwaltung, der Ju- jahrelang dabei“. Eimer, Handgendtreff und zahlreiche Lehrer, schuhe und Westen wurden vervor allem Lehrerinnen. Der Bau- teilt, Klaus Goerke hatte eine hof und ein örtliches Bauunter- Liste, wer welche Gruppe wo nehmen hatten wieder Entsor- sammeln sollte. Der Schwarzgungsfahrzeuge zur Verfügung waldverein übernahm das Bahngestellt, die die Sammler auch zu hofsgelände, den Baggersee und Beginn an ihre entlegenen Sam- die L 559 Richtung Blankenloch. melplätze brachten.
Karlsruhe-Grünwinkel (bb). Das „Quartier am Albgrün“ entwickelt sich. Am ersten Neubau ist die Rohbautätigkeit im Dachgeschoss angekommen, für das so genannte Haus Einstein ist jetzt die Projektgruppe gegründet worden. Darüber und über weitere Fortschritte im Quartier wollen Planer des Mehrgenerationenprojekts am Mittwoch, 2. November, von 18 bis 20 Uhr informieren. Ort ist die Aula der Grund- und Hauptschule Grünwinkel.
Miriam Haberkern Vertriebsassistentin, Ausbilderin und Indiaca-Spielerin
Öffnungszeiten der Bäder Karlsruhe (bb). Wegen des Feiertags sind am 1. November das Adolf-Ehrmann-Bad und das Hallenbad Grötzingen geschlossen. Das Europabad und die Therme im Vierordtbad haben von 10 bis 23 Uhr geöffnet, das Weiherhofbad in Durlach von 9 bis 17 Uhr. Im Sonnenbad ist das Schwimmen von 10 bis 17 Uhr möglich, im Fächerbad von 9 bis 19 Uhr.Weitere Informationen zu den Bädern gibt es im Internet unter www.ka-baeder.de.
g Verteilun
Weingarten (bb). „Wir sind sehr zufrieden“, stellte Jürgen Holderer, Konrektor der Weingartener Turmbergschule, über die Motivation seiner Schützlinge fest. Ohne Wenn und Aber waren sie zahlreich zur diesjährigen Müllsammelaktion, der sogenannten „Gemarkungsputzete“ erschienen. „Es sind fast komplette Klassen da“, freute sich der Pädagoge, räumte aber ein, dass das zwar kalte aber sonnige Wetter sicherlich dazu beigetragen hatte, denn in den letzten Jahren war die Sache jedes Mal im Regen abgelaufen. Vor rund zwei Jahrzehnten hatte der Schwarzwaldverein dieses „Event“ ins Leben gerufen, „um
Gesammelt wurde vor allem entlang der Autostraßen, der Spazierwege und Aufenthaltsräume, beispielsweise am Walzbach entlang, an der B3, am Bruchweg und an vielen anderen Stellen. Zwischen neun und zehn Kubikmeter von achtlos weggeworfenem Wohlstandsmüll waren nach rund zwei Stunden zusammen gekommen.
DIREKT
FOTO I NIKOLAJ BB
Zwischen neun und zehn Kubikmeter