TradersJournal 11/12

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Know How

aus, um eine gewisse Mindestrendite zu erzielen. kommt. Es wird kein echtes Geld gewonnen oder Genau um diese Tricks wird es im Rest der Arti- verloren. Daher ist die Logik, um ein Börsenspiel kelserie gehen. zu gewinnen ganz einfach: maximales Risiko, da kein realer Verlust getragen werden muss. Geht Das oberste Gebot ist immer zuerst an Kapitaler- es gut, gewinne ich, geht es schief, macht das halt zu denken, dann erst an die Ziele Kapitalauf- nichts. Dass so unter 7.000 Teilnehmern einige bau und hohe Gewinne. Viele beginnen mit dem durch diese Strategie eine überirdische Perfordritten Ziel zuerst. Das liegt nur allzu oft an fal- mance bringen, verwundert nicht. Das ist kein schen Vorstellungen. Die Gewinner von Börsen- Können, sondern einfach nur Glück. spielen erreichen ja auch in zwei Monaten eine Performance von 2.245%. Da kann einem der In realen Depots sind solche Renditen in so kurMund schon wässrig werden. Auch wenn man zer Zeit wahrscheinlich seltener als Lottojackals Trader bisher keinen Erfolg hatte, ein solches pots. Da helfen auch keine Finanzgurus oder Ergebnis zeigt, es geht, Penny Stocks. Und daes ist möglich tausende mit bin ich beim zweiten Prozent zu machen. Anwichtigen Thema für Traleger vergessen dabei, ding Neulinge: wie so etwas zustande die Motivation.

Trading ist für viele einfach nur Glückspiel

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Wer langfristig erfolgreich traden möchte, muss sich über seine Motivation im Klaren sein. Die meisten traden nämlich nicht, weil sie konstant Geld verdienen wollen, sie traden, um zu spie-

l e n . Wenn Sie mit dem Trading begonnen haben, weil Sie tausende Prozent Performance in kurzer Zeit im Sinn hatten, dann hat das nichts mit Trading zu tun, sondern mit Glücksspiel. Es geht darum zu wetten und zu gewinnen, Recht zu haben. Das kann sogar eine Zeit lang gut gehen bis auf einmal durch eine Pechsträhne das Depot einen „Drawdown“ von 40% oder mehr erlebt. Um wieder in die verlustfreie Zone zu kommen, müssen jetzt 66,67% an Performance gebracht werden. Das setzt viele stark unter Druck. Obwohl man weiß, dass Jahresgewinne von 30 oder 40% sehr unwahrscheinlich sind, denkt man, jetzt spekulieren zu müssen. Wie sonst soll dieser Verlust jemals wieder wettgemacht werden? Der Gedanke daran mehrere Jahre zu benötigen, um das Depot wieder in den grünen Bereich zu bekommen, ist für die meisten unerträglich. Man geht weiter hohe Risken ein. Vielleicht schafft es das Depot auf -15% in kurzer Zeit. Sie wussten es! Dann kommt eine Verluststrecke. Das Depot-Minus beläuft sich jetzt auf 50%. Also braucht man jetzt schon 100% um wieder auf 0 zu kommen. So setzt sich der Teufelskreis fort, bis das Geld entweder weg

ist oder vor dem Bankrott doch noch die Vernunft einsetzt. Es ist frustrierend, keine Frage. Es ist aber nie zu spät noch auf

eine sinnvolle Tradingstrategie umzusteigen. Besser spät als gar nicht gilt hier allemal. Um erfolgreich zu sein brauchen Sie mehrere Dinge: zuallererst brauchen Sie ein gewisses Basiswissen, dann eine Strategie mit klaren Zielen und Regeln (ein dazu passendes Risikound Moneymanagement), Kostenkontrolle und Selbstkontrolle. Wie sich so etwas in der Praxis zusammenfügen kann, möchte ich Ihnen im zweiten Teil der Serie vorstellen.

Viel Erfolg Clemens Schmale Technischer Analyst bei GodmodeTrader.de

Weitere Artikel von Clemens Schmale finden Sie hier.

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