Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

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Tiergenetische Ressourcen der Schweizer Landwirtschaft

Bündner Oberländer Schaf

Bündner-Oberländer-Widder auf der Weide (Ernst Oertle / Verein zur Erhaltung des Bündner Oberländer Schafes)

Herkunft und Entwicklung

Die Wurzeln des Bündner Oberländer Schafes gehen zurück auf das Tavetscherschaf (Val Nalps), das Medelserschaf (Val Medels), das Somvitgerschaf (Val Somvitg) und das Vrinerschaf (Lumnezia). Das Tavetscherschaf galt als Nachkomme des steinzeitlichen Torfschafes und ist aufgrund von Inzucht im Jahr 1954 ausgestorben. Ab 1984 wurde für die Rettung des genetischen Erbes der drei restlichen Schafschläge, mit 40 noch ursprünglich gebliebenen Tieren aus dem Medels eine Herdebuchzucht aufgebaut. Zusammen mit dem «Verein zur Erhaltung des Bündner Oberländer Schafes» versuchen die beteiligten Züchter*innen dem heutigen Bündner Oberländer Schaf eine Zukunft zu geben. Es ist zu hoffen, dass sich weitere Halter*innen für die Zucht dieser edlen Tiere gewinnen lassen.

Beschreibung

Es gibt weisse, braune, graue, schwarze und gämsfarbige Farbschläge. Ihr Aussehen wird geprägt durch Feingliedrigkeit, wenig ausgeprägte Fleischpartien und mischwolliges Vlies. Ihr Landschaf-Typus zeigt sich an den feinen Gesichtszügen und den unbewollten Köpfen. Die Widder haben mehrheitlich ein imposantes Schneckengehörn, bei den Auen kommen behornte und hornlose Tiere vor. Das Gewicht der weiblichen Tiere liegt zwischen 40 und 60 kg, die Widder können bis zu 85 kg wiegen. 36


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