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ANDORRA Theater Kanton Zürich

von Max Frisch. Regie: BarbaraDavid Brüesch

Theater Kanton Zürich

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«Plötzlich bist du so, wie sie sagen. Das ist das Böse.» (Max Frisch). Andorra gilt als Musterort: Weiss getünchte Häuserfassaden, eine Dorfgemeinschaft, in der sich alle kennen. Ein Dorf, das Sicherheit und Heimat verspricht. Doch in dem vermeintlichen Idyll wird das Kollektiv zum Täter.

Der junge Andri wird so lange ausgegrenzt und als anders und fremd betrachtet, bis er sich selbst so sieht und dementsprechend verhält. Dabei gründet alles auf einer Lebenslüge seines Vaters, des Lehrers Can, der ihn unehelich gezeugt hat und Andri deshalb als seinen jüdischen Pflegesohn ausgibt. Doch dann verlieben sich Barblin, die Tochter des Lehrers, und Andri ineinander. Als der Vater ihre Beziehung ablehnt, wittert Andri bei allen, die behaupten, ihn zu lieben, Vorurteile und Ablehnung. Selbst nachdem er die Wahrheit über seine Herkunft erfährt, hält er an der ihm zugewiesenen jüdischen Identität fest. Er wehrt sich auch dann nicht, als ihm der Tod droht und er sich mit einem rassistischen Mob konfrontiert sieht.

Max Frisch hat ANDORRA 1961 als Stück über Angst und Antisemitismus geschrieben. Gelungen ist ihm ein zeitloses Werk über die Macht der Aussenwahrnehmung und die Macht von Vorurteilen, das viele Generationen nachhaltig beeinflusst hat.

Die Bündner Regisseurin BarbaraDavid Brüesch ist Hausregisseurin am Theater St. Gallen. Sie inszeniert regelmässig am Theater Kanton Zürich. Am Kurtheater waren z. B. ihre Inszenierungen von DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN, ENDSTATION SEHNSUCHT oder NORA zu sehen.

Dienstag, 24.Januar 2023, 19.30 Uhr CHF 54 / 46 / 40