Landentwicklung aktuell - Ausgabe 2015

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Landentwicklung aktuell | 2015

»Digitale Infrastruktur – das Maßnahmenpaket des Bundes für flächendeckend hochleistungsfähiges Breitband« Autor: Frank Krüger

Die Bundesregierung hat sich in ihrer Digitalen Agenda ein klares Ziel gesetzt         Bis zum Jahr 2018 sollen in der Bundesrepublik flächendeckend Breitbandanschlüsse mit Übertragungsraten von mindes­tens 50 Mbit/s im Download verfügbar sein. Die sogenannten weißen NGA-Flecken sollen spätestens zu diesem Zeitpunkt der Vergangenheit angehören. Denn eine erfolgreiche Teilhabe an den Möglichkeiten, die das digitale Zeitalter für uns bereithält, wird nur erfolgen, wenn wir in Deutschland über eine flächendeckende, leistungsstarke Datenautobahn verfügen. ­E-Health, E-Government, E-Learning, die Vernetzung von Maschinen im Rahmen der Digitalisierung (Industrie 4.0) und das auto­matisierte und vernetzte Fahren, um nur einige Beispiele zu nennen: Alle diese neuartigen Dienstleistungen erfordern zuverlässige und leistungsfähige mobile wie leitungsgebundene Internetanbindungen im ganzen Land. In den ländlichen Regionen sind leistungsstarke Breitbandanschlüsse von besonderer Bedeutung, da die Digitalisierung mit ihren mannigfaltigen neuen Diensten und Anwendungen in der Lage ist, die Nachteile räumlicher Entfernungen deutlich abzuschwächen.

an der Digitalisierung nicht gegeben ist: ein hochleistungsfähiger Breitbandanschluss. Die schnelle Internetanbindung wird immer mehr zu einem bedeutenden Standortfaktor. Ein komfortables Leben in einer modernen Welt für Jung und Alt, ein mit familiären Pflichten zu vereinbarendes Arbeiten und ein konkurrenzfähiges Wirtschaften auf dem Land sind nur möglich, wenn überall hochbitratige Internetanschlüsse zur Verfügung ­stehen. Dies zu erreichen, hat sich die Bundesregierung zur Aufgabe gemacht. Im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur werden derzeit die entscheidenden Weichen gestellt, damit der flächendeckende Breitbandausbau auch gelingt.

Auf dem Weg zu einem deutschlandweiten ­Hochleistungsnetz haben wir schon viel erreicht Mitte 2015 konnten fast 70 Prozent der deutschen Haushalte e­ inen Breitbandanschluss mit mindestens 50 Mbit/s nutzen. Die Abdeckung mit dem Mobilfunkstandard LTE liegt sogar bei 94 Prozent. Um den Breitbandausbau weiterhin effizient voranzutreiben, setzen wir in erster Linie auf einen marktgetriebenen Ansatz. Hier gilt es, eng mit den netzausbauenden Unternehmen zusammenzuarbeiten. Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, hat bereits im Frühjahr 2014 die Netzallianz Digitales Deutschland gegründet, um ein entsprechendes gemeinsames Forum mit den investitionsbereiten Unternehmen und ihren Verbänden zu schaffen. Die Mitgliedsunternehmen haben sich auf ein »Kursbuch« verständigt, in dem vielfältige Maßnahmen aufgeführt sind, die gemeinsam die Breitbandversorgung deutlich verbessern. Sie haben zugesagt, allein im Jahr 2015 insgesamt 8 Mrd. Euro in den Breitbandausbau zu investieren. Mit Hilfe dieser Investitionen wird in weiten Bereichen ein wettbewerbsgetriebener Netzausbau über alle geeigneten Technologien (Glasfaser, Kabel, DSL, Mobilfunk, Satellit) gelingen.

Fotos: shutterstock / CiccoDodiFC; shutterstock / Peter Kotoff

Die Digitalisierung gestaltet unsere Ge­sellschaft und Wirtschaft, die Art, wie wir leben und arbeiten, auf enorme Weise um. Nirgendwo in der Bundesrepublik ist dies mehr zu spüren als in den ländlichen Räumen. Je mehr Angelegenheiten des Alltags wie Einkäufe, Bankaufträge und Gesundheitsdienstleistungen online abgewickelt werden können und je besser sich das Arbeiten und Wirtschaften digital verwirklichen lässt, desto weniger entscheidend wird ein stadtnaher Wohnort oder Firmensitz für uns. Die länd­ lichen Räume sind deshalb die Regionen, die von der Digitalisierung am meisten profitieren können. Sie sind jedoch auch die Gebiete, die am stärksten be­troffen sind, wenn die entscheidende ­Voraussetzung für die Teilhabe


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