Blaulicht 5/6 2018

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Atemschutzüberwachung und Sportzeitmessung

Sportzeitmesssysteme sind darauf ausgelegt, Sportler ohne ihr Zutun mit höchstmöglicher Präzision sicher zu erfassen. Diese Eigenschaft hat die Feuerwehr BLS (Lötschberg-Basistunnel) dazu bewegt, 2015 einen ersten Test mit einem Zeitmesssystem der Firma race result AG durchzuführen und es für einen neuartigen Ansatz der Atemschutzüberwachung anzuwenden. Nachdem diese ersten Versuche vielversprechend verliefen, hat sich die race result AG dazu entschlossen, in enger Kooperation mit der Feuerwehr BLS, einen Funktionsprototypen zu entwickeln, um das Konzept weiter zu erforschen. Kern des neuartigen Ansatzes ist die Umkehr der bisherigen Atemschutzüberwachungspraxis. Bisher wird ein Atemschutzgeräteträger beim Betreten des unsicheren Bereiches (z. B. ab der Rauchgasgrenze) erfasst und dort kontinuierlich überwacht. Hier existieren auf dem Markt bereits einige sehr gute Lösungen, welche einen ganzheitlichen Ansatz der kontinuierlichen, digitalisierten, Atemschutzüber· 3.500 Veranstaltungen weltweit wachung verfolgen. Bei Einsätzen in unterirdischen Verkehrsanlagen (lange · 1.000.000 Online-Anmeldungen Tunnel, Parkhäuser,und Tiefgaragen · Millionen Startnummern Zubehör etc.) stossen diese Systeme allerdings schnell Jahr für Jahr an Ihre Grenzen da die Funkreichweite in diesen Bauwerken sehr begrenzt ist. Das von der Feuerwehr BLS und race result verfolgte Konzept kehrt den bisherigen Ansatz um und beginnt die automatische Atemschutzüberwachung sobald ein Atemschutzgeräteträger

Grundsätzlich besteht der entwickelte Prototyp dabei aus einer Funkschleife und dazugehörigen Transpondern, welche fest mit der Einsatzkleidung aller Einsatzkräfte vernäht werden können. Diese werden zu Beginn des Einsatzes automatisch aktiviert und vom Überwachungssystem automatisch erfasst. Ein Abmelden/Eintragen beim Atemschutzüberwacher ist somit nicht mehr erforderlich. Mittels der Funkschleife wird der sichere Bereich definiert. Verlässt ein Transponder den durch die Schleife definierten Bereich beginnt das System die Überwachung des entsprechenden Transponders. Gemäss Reglement wird in der Folge in regelmässigen Abständen der Atemschutzüberwacher dazu aufgefordert den Status der entsprechenden Einsatzkräfte zu erfassen und in der speziell entwickelten Software festzuhalten.

Alle Fotos: beigestellt

Ein Projekt der race result AG in Kooperation mit der Feuerwehr BLS verfolgt dabei einen ganz neuen Ansatz in der Atemschutzüberwachung und verbindet dabei genau diese Gebiete.

einen definierten sicheren Bereich (z. B. die Überdruckzone eines Lösch- und Rettungszuges) verlassen hat. Die automatische Überwachung wird erst dann beendet, wenn der Atemschutzgeräteträger den definierten sicheren Bereich wieder betreten hat. Ziel des neuen Systems ist die weitest gehende Eliminierung menschlicher Fehler in der Atemschutzüberwachung sowie eine bestmögliche Unterstützung und Entlastung des Atemschutzüberwachers unter Einhaltung aller Vorgaben der entsprechenden Atemschutzreglemente. Dabei soll das System den Atemschutzchargierten nicht von seiner Verantwortung entbinden. Stattdessen soll es Sicherheit schaffen und alle Einsatzkräfte bestmöglich unterstützen. Weiterhin muss das System durch jede Einsatzkraft intuitiv zu bedienen sein und alle notwendigen Informationen übersichtlich darstellen.

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Auf den ersten Blick haben diese beiden Themen nichts miteinander gemeinsam.

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Der Einsatz des Prototypen in einigen Übungen unter realen Bedingungen zeigt, dass sich die Technologie der Sportzeitmessung grundsätzlich gut für die Atemschutzüberwachung nutzen lässt. Das neue System hat das Potential die Sicherheit aller Beteiligten deutlich zu erhöhen und die Arbeit des Atemschutzüberwachers zu erleichtern. Zusammen mit der Feuerwehr BLS wird die race result AG nun aus dem Funktionsprototypen ein serienreifes Produkt entwickeln. Autoren: Dominic Lipp; race result AG, Jakob Böttger, M. Sc. Rettungsingenieur, Feuerwehr BLS info@raceresult.com

Offizieller Zeitnehmer 2016 und 2018


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