Karosserie Journal 03. 2020

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03.2020 KAROSSERIE JOURNAL DER KAROSSERIEBAUTECHNIKER ÖSTERREICHS www.karosseriebautechnik.at

P.b.b. Abs. Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner, Schaumburgergasse 20/4, AT-1040 Wien, www.karosseriebautechnik.at

Foto: Porsche AG

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EDITORIAL

INHALT 03

Erik Paul Papinski Bundesinnungsmeister

HALTEN WIR GEMEINSAM DURCH! Wir erleben gerade die größte Krise in der Geschichte der Zweiten Republik. Jeder ist davon betroffen. Nach „Corona“ steht uns eine Neubewertung der gesamten wirtschaftlichen Situation in unserer Branche bevor. Es ist bemerkenswert, wie die Regierung den Unternehmen jetzt unter die Arme greift, trotzdem dürfen wir nicht vergessen, wirtschaftliche Berechnungen anzustellen. Nutzen Sie die Stillhaltezeit und prüfen Sie, ob die Zahlen und Parameter in Ihrem Betrieb noch stimmen. Sorgen Sie vor, dass Ihr Unternehmen optimal vorbereitet ist, wenn das öffentliche Leben wieder beginnt. Richten Sie Ihren Fokus auf kaufmännische Aspekte, nicht nur auf das Personal. Viele unserer Mitglieder nutzen bereits die Möglichkeiten der Kurzarbeit. Jeder Unternehmer ist gefordert, in der jetzigen Situation die richtige Balance zwischen der Wirtschaftlichkeit und der Gesundheit der Mitarbeiter zu finden. Digitalisierung hat in der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen. Die Versicherungen arbeiten im Home-Office-Modus und alle Prozesse werden digital abgewickelt. Auch die Wissenserweiterung ist zur Zeit nur online möglich, da keine Veranstaltungen stattfinden können. Nutzen Sie die Zeit der Krise zur Weiterbildung und Information über digitale Kanäle. Bleiben Sie dabei realistisch und fallen Sie nicht auf Fake-News rein. Wer seinen gesunden Hausverstand einsetzt, bevor er Meldungen in den sozialen Medien verbreitet, ist auf der sicheren Seite. Vertrauen Sie den Informationen der Behörden und angesehener Institutionen. Ruhe und Sachlichkeit nutzt uns allen, damit wir uns bestmöglich auf die Zukunft vorbereiten. Unser Gewerbe hat in seiner langen Geschichte schon viele Krisen mitgemacht, der Karosseriebauer ist an Herausforderungen gewöhnt. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch diese schwierige Zeit gemeinsam meistern werden. Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien, Mitarbeitern und Kunden alles Gute und vor allem Gesundheit!

Ihr Erik Paul Papinski

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AKTUELLES Von Härtefall-Fonds bis zu Schutzmasken KAROSSERIEREPARATUR Neuerungen beim Porsche 911 LACKIERUNG Eco-Effizienz beim Lackieren SPLITTER Neuer AIRC-Vorstand und mehr

IMPRESSUM / OFFENLEGUNG

HERAUSGEBER: Bundesinnung der Fahrzeugtechnik BG Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner Schaumburgergasse 20/4, AT-1040 Wien Tel.: 01 505 69 50-129, Fax: 01 253 30 33 93 20 E-Mail: karosseriefachbetrieb@bigr2.at VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT: Bundesinnung der Fahrzeugtechnik Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner Redaktionelle Mitarbeiter: Jürgen Klasing, Mag. Irina Podshibyakina Grafik: Blaugrau Media GmbH Druck: Druckerei Odysseus, Haideäckerstraße 1, A-2325 Himberg

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG

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WIR UNTERSTÜTZEN SIE IN DER CORONA-KRISE Die Wirtschaftskammer Österreich bietet auf ihrer Website zahlreiche Informationen rund um die Corona-Krise. Ob Kurzarbeit, Härtefall-Fonds, Schutzausrüstung oder aktuelle Bestimmungen – die Daten werden ständig aktualisiert, damit Sie up-to-date bleiben. In der schwierigen Zeit der Corona-Krise, die Unternehmern vieles abverlangt, unternimmt die Wirtschaftskammer und die Bundesinnung alles, um die Mitgliedsbetriebe zu unterstützen. Dazu gehören Informationen und Beratung in rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen. Da es sehr viele Anfragen gibt, kann es bei Online-Anfragen zu Wartezeiten kommen. Wir empfehlen deshalb, zuerst die FAQ (Fragen und Antworten) auf der WKO-Homepage (wko.at/corona) zu durchforsten, da die Seiten mit allen wichtigen Infos gefüllt sind. Unser Tipp: Melden Sie sich online zum WKO-Newsletter an und bleiben Sie am Laufenden.

HÄRTEFALL-FONDS – ERSTE HILFE FÜR UNTERNEHMER Seit dem 27. März 2020 können Unternehmer Mittel aus dem Härtefall-Fonds beantragen. Der Fonds ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme und unterstützt all jene, die jetzt keine Umsätze haben, bei der Bestreitung ihrer Lebenshaltungskosten wie z. B. Wohnkosten bzw. täglicher Bedarf des Lebens. Der Härtefall-Fonds ist kein Entschädigungsfonds. Er ist eine persönliche Erste-Hilfe-Maßnahme für den Unternehmer. Die Regierung hat die Wirtschaftskammer mit der operativen Abarbeitung des Härtefall-Fonds beauftragt.

HALTEN SIE FÜR DEN ONLINE-FÖRDERANTRAG ZUM HÄRTEFALL-FONDS FOLGENDE UNTERLAGEN BEREIT: • Gültigen Personalausweis, Reisepass oder Führerschein zur Identifikation, • WKO-Benutzeraccount, wenn vorhanden, – er erspart die Eingabe einiger Daten (Antragstellung ist auch ohne WKO Benutzeraccount möglich), • persönliche Steuernummer, • KUR- ODER GLN-Kennziffer des Unternehmensregisters (ausgenommen: Freie Dienstnehmer). Diese ist im eigenen Account des Unternehmensservice-Portals (USP) zu finden. Nach dem Login im Unternehmensservice-Portal klickt man im Block „Mein USP“ auf „Unternehmensdaten anzeigen“. Auch die Global Location Number (GLN) findet man dort.

UNTERSTÜTZUNG BEI DER SCHUTZMASKEN-BESTELLUNG Tagesaktuelle Informationen der WKO gibt es am Corona Infopoint unter www.wko.at/corona.

Die Bundesinnung Fahrzeugtechnik stellt laufend branchenspezifische Informationen online.

Die WKO und die Innungen bieten Mitgliedsbetrieben Hilfe bei der Beschaffung von FFP2 Masken. Die FFP2 Maske bzw. Mund-Nasen-Schutz verhindert, dass eine Tröpfcheninfektion vom Träger ausgeht. Nicht verhindert wird die Möglichkeit einer Infektion des Maskenträgers, da Viren durch FFP2 Masken durchgängig sind. Genaue Infos betreffend der Schutzmasken und Normen gibt es online unter https://www.wko.at/service/innovation-technologie-digitalisierung/ CE-Kennzeichnung_Atemschutzmasken.html. Diese Seite mit wichtigen Online-Informationen über Schutzmasken wird ständig aktualisiert.

Auch das Chatbot Vera informiert rund um Corona. Es ist ein textbasiertes Dialogsystem, welches das Kommunizieren mit einem technischen System erlaubt.

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HIGHTECH-KAROSSERIE DES PORSCHE 911 Vor eineinhalb Jahren wurde die achte Generation des Modells Porsche 911, intern 992, als Coupé und wenige Monate später das 911er Cabriolet in Europa eingeführt. Die Produktbeschreibung des Herstellers spricht von noch mehr Leichtbau und einem neuen Verbundwerkstoff in der Karosserie. Das Karosserie Journal besichtigte die Neuerungen und das veränderte Reparaturverfahren exklusiv bei Porsche Aftersales in Ludwigsburg.

Foto: Klasing

Am 911er Coupé erklärten die Porsche-Fachleute, welche Karosseriedetails zu beachten sind.

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KAROSSERIESTRUKTUR

GUSSBAUTEILE

Das Karosseriegewicht des Models 992 konnte um 7 % gegenüber dem Vorgängermodell gesenkt werden. Die weiterentwickelte Mischbauweise mit mehr Aluminiumblechen, -gussteilen und Alu-Strangpressprofilen sowie weniger Stahlblechen und einem neuen Verbundwerkstoff macht den 911er leichter, stabiler, steifer und sicherer – trotz leicht gewachsener Dimensionen und höheren Sicherheitsanforderungen. Der Anteil an Stahlwerkstoffen wurde um mehr als die Hälfte gesenkt. Die Aussenhaut besteht jetzt bis auf die Bug- und Heckverkleidung vollständig aus Aluminium. Eine besondere Rolle nimmt das Seitenteil ein, das durch den Materialwechsel von Stahl zu Alu 12 kg weniger Gewicht hat. Auch die neu konstruierten, rahmenlosen Türen sind komplett aus Aluminiumblech gefertigt. Die Anteile der Materialien im Karosseriebau haben sich verändert: Kaltumgeformtes Stahlblech von 49 auf 12 %, warmumgeformtes Stahlblech von 13 auf 17 %, Aluminiumbleche von 25 auf 32 %, Alu-Strangpressprofile von 3 auf 25 %, Alu-Gussteile von 9 auf 13 % und neu die Stahlgussteile mit 1 %.

Die Anzahl der Gussteile hat stark zugenommen, weil sie viele Funktionen der Festigkeit übernehmen, die einfache Anbindung von anderen Teilen ermöglichen und Freiheit in der Bauteilgestaltung geben. Alu-Druckgussteile finden wir als Federbeindome vorne, als Bodenquerträger vorne in der Kofferraumwanne, als Tunnelendstück im Bodenmitte und als hinterer Längsträger. Er reicht vom Fuss der B-Säule bis zur Aufnahme Motorlager hinten. Weitere Gussteile sind am Tunnel rechts/links, im Übergang am Boden vorne zum Vorderbau und als Pralldämpferausnahmen am Ende der Längsträger vorne/hinten eingesetzt.

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PROFILBAUWEISE Die Profilbauweise wird in den vorderen Längsträgern und den Schwellern angewendet. Mit einem Kammerprofil und den quer eingeschweissten Verstärkungsblechen im Inneren konnte eine sehr stabile und sehr leichte Struktur geschaffen werden. Zu beachten ist, dass die innere Struktur im Schweller und im Längsträger vorne bei den Coupé- und GT-Modellen eine andere Wandstärke hat als bei den Cabrio- und Turbomodellen!


Der neue 911 Carrera - Materialkonzept

Grafik: Porsche AG

NEUER WERKSTOFF IM CABRIO Die A-Säulen und der Windschutzscheibenrahmen müssen beim Cabrio sehr hohen Crash-Belastungen standhalten. Beim neuen 992-Modell wird deshalb erstmals eine Hybridkonstruktion aus Kunststoffen in die A-Säule integriert. Diese Lösung ersetzt die bisherige Rohrverstärkung aus höchstfestem Stahl mit einem Gewichtsvorteil von 2,7 kg. Das Bauteil besteht aus drei Komponenten: einem sogenannten Organoblech, zusätzlichen Spritzgussrippen und einem Strukturschaum. Dieser expandiert im KTL-Prozess (160 °C) um das 2- bis 3-fache und fixiert so die Verstärkung im A-Säulen-Querschnitt. Die A-Säule selbst besteht aus höherfesten und höchstfesten Blechbauteilen.

FÜGETECHNIKEN Der veränderte Materialeinsatz im Karosseriebau erfordert andere Fügetechniken für z. B. die Alu-Stahl-Verbindungen in der Produktion und in der Reparatur. In der Serienfertigung des 911 Coupé kommen das Punktschweißen an Stahlblechen, MAG-Schweißen,

Foto: Klasing

Der Blick auf den Boden Mitte lässt u. a. die Gussteile (Pfeil) am Tunnelende und an der Tunnelmitte erkennen.

MIG-Löten, Clinchen, Voll- und Halbhohlstanznietensetzen sowie FDS-Schrauben zum Einsatz. Außerdem Rollfalzen und das weiterentwickelte Reibelementeschweißen angewendet. Zusätzlich erhöhen Klebstoffe die Festigkeit und Stabilität, wenn sie nach dem KTL-Prozess ihre volle Haftung erreichen.

NEUE REPARATURWEGE Bei Porsche Aftersales werden u.a. Reparaturmethoden für neue Fahrzeuge entwickelt. Welche Fügetechniken aus der Serienproduktion beim Modell 992 im Reparaturfall abweichende Verfahren haben, erklärten uns die Mitarbeiter an einer 911er Coupé-Karosserie. Das Flow-Drill-Schrauben, Rollfalzen, Widerstandspunktschweißen und Bolzensetzen werden im Reparaturfall mit der gleichen Fügetechnik durchgeführt. Das MAG-Schweißen an Stahlblechen ist, wenn gemäss Herstellervorschrift erlaubt, in bestimmten Bereichen möglich. Abweichende Fügeverfahren kommen bei den Stanznieten zur Anwendung, diese werden durch hochfeste Blindnieten ersetzt. Beim

Foto: Klasing

Das Reibelementschweißen wird bei Porsche mit einem Senkkopfelement durchgeführt, hier am hinteren Seitenfenster.

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Foto: Klasing

In der Reparatur wird das Reibelement durch einen Fließformschweißniet ersetzt. Links ist der Niet aufgeschweißt, rechts ist der Niet umgeformt und das Ersatzteil fest an die Karrosserie gefügt.

Clinchen werden die Verbindungen durch Fliesformnieten wieder hergestellt. Das MIG-Schweißen an Aluminiumbauteilen ist nur noch als Aluminium-Dünnblechschweißen erlaubt. Der Serienklebstoff wird grundsätzlich durch einen 2K-Klebstoff ersetzt. Für das modifizierte Reibelementschweißen haben die Porschemitarbeiter ein neues Reparaturverfahren entwickelt: den Fließformschweißniet. Dieser Niet ist ähnlich einem Stanzniet und oberflächenbeschichtet. Im Reparaturfall wird nach dem Auslösen des beschädigten Aluminiumblechteils das vorgelochte Ersatzteil auf die Karosserie aufgesetzt und dann werden die Fließformnieten aufgeschweißt. Mit dem Umformen des Fließformschweißniets und dem Aushärten des Klebstoffes entsteht wieder eine stabile und feste Verbindung. Der Ersatz des Organobleches im Frontscheibenrahmen des 911 Cabriolets wird mit einem seriennahen Ersatzteil durchgeführt. Dieses wird in den Rahmen eingelegt, der 2K-Klebstoff aufgebracht und bei Umgebungstemperatur (20–25 °C) härtet er aus und füllt im Inneren den Abstand zu den Blechteilen.

REPARATUR NACH HERSTELLERANGABE Mit der Einführung der Multimaterial-Karosserien hat der Sportwagenhersteller Porsche Reparaturvorgaben herausgegeben, die die Instandsetzung nur mit freigegebenen Werkzeugen, Werkstatteinrichtungen und dem abgeprüften und vorgeschrieben Reparatur-

leitfaden erlauben. Die Reparatur ist auch deshalb nur von Porsche zertifizierten Fachbetrieben erlaubt. Drei Hinweise: • An den Multimaterial-Karosserien ist das Rückverformen nicht erlaubt. • Steht ein Fahrzeug auf einer Rahmenrichtbank, kann diese nur als Einschweißlehre für das positionsgenaue Einschweißen neuer Teile genutzt werden. • In der Reparatur dürfen nur Original Porsche Ersatzteile verwendet werden. F ür das Modell 911 gelten zudem auszugsweise diese Reparaturhinweise: • Für den fast durchgängig in Aluminium gefertigten Vorderwagen gibt es einen kompletten Vorderwagen oder Lösungen für Abschnittsreparaturen am Längsträger, Federbeindom, der Kofferwanne oder dem Gussteil an Bodenmitte. • Die Reparatur am 7-Kammer-Profil des Schwellers ist in einem bestimmten Bereich mit einer Abschnittsreparatur möglich. Die definierten Schnittstellen erlauben dann das Einsetzen von Kammerprofilstücken, die als Ersatzteile durch Kleben und Nieten gefügt werden. • Die Guss-Strukturteile im Hinterwagen werden als komplettes U-Profil angeboten und können, ohne die Seitenteile zu schädigen, gewechselt werden.

Update Reibelementeschweißen

Foto: Klasing

Von Innen: Die Verstärkung im seitlichen Scheibenrahmen am 911-Cabrio ist mit einem Kunststoffträger, Klebstoff und einem Organoblech ausgeführt.

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Das Reibelementeschweißen ist eine Entwicklung der Konzerntochter Audi, um Aluminium-Aussenhautteile fest mit der darunter liegenden Stahlstruktur zu verbinden. Sie wurde für die Serienfertigung bei Porsche modifiziert: das neue Reibelement hat einen flachen Senkkopf und baut dadurch nicht so hoch auf wie das Hut-Element, das bei Audi eingesetzt wird. In Kombination mit dem Klebstoffeintrag hat das Reibelement später eine ähnlich hohe Festigkeit wie ein Schweisspunkt und ist nicht lösbar. Eingesetzt wird es beim 911er Coupé am hinteren Dreiecksfenster im Seitenteil sowie am Frontscheibenrahmen und Dachrahmen rechts und links.


ECO-EFFIZIENZ – NACHHALTIG IN DIE ZUKUNFT Sprechen wir über die Verarbeitung von Lacken, geht es meist um Geschwindigkeit, Kosten und Sicherheit. Jetzt kommt ein Faktor hinzu, der heute wie nie zuvor unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht: Nachhaltigkeit. Hier gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Produkten und Prozessen, die sich positiv auf den Energie- und Materialverbrauch auswirken. Besonders energiesparend sind lufttrocknende Klarlacke, die dennoch dem Lackierer maximale Flexibilität einräumen. Lackierbetriebe können damit wirtschaftlich arbeiten und langfristig profitabel sein. Gleichzeitig können sie sich flexibel auf die jeweiligen Arbeitsbedingungen anpassen, was gerade im Sommer von Vorteil ist. Je nach Auftragslage, Reparaturgröße, Equipment und erforderlichem Reparaturablauf kann der Lackierer kurzfristig und maßgeschneidert reagieren. Schnellere Ablüft- und Trockungszeiten bei Lufttrocknung ermöglichen auch eine höhere Auslastung der Lackierkabine. Auf das Aufheizen der Kabine kann verzichtet werden, somit spart man Energiekosten und verringert den CO2-Ausstoß. Der Sikkens Autoclear Aerodry ist bei einer Umgebungstemperatur von 20 °C bereits nach 40 bis 50 Minuten hantierbar. Das gibt dem Lackierer noch mehr Möglichkeiten, seine Prozesse zu optimieren, Engpässe abzufedern, Zusatzaufträge zu generieren und besonders eilige Kunden abzuwickeln.

EIN UNSCHLAGBARES TEAM Eine ideale Kombination bildet Sikkens Autoclear Aerodry mit dem Paint PerformAir (PPA) von AkzoNobel. Da der PPA für optimale Bedingungen in der Lackierkabine und speziell für den lufttrocknenden Klarlack sorgt, werden damit die bereits sehr geringen Ablüftund Trocknungszeiten weiter verringert. Darüber hinaus erzielt der PPA weitere Einsparungen bei Energie- und Finishkosten sowie eine Erhöhung der Kabinenkapazität – damit erreichen wir Sicherheit und Nachhaltigkeit im gesamten Lackierprozess. Ebenfalls im AkzoNobel-Eco-System ist der UV-Füller Sikkens Autosurfacer UV. Die innovative Technologie des materialsparenden und bereits spritzfertigen Füllers verkürzt die Trocknungszeit auf nur 5 Minuten – mit Hilfe einer Trocknung durch UV-A Strahlen. Nach der Tr o c k n u n g ist der Füller sofort schleifbar, das spart zusätzlich Zeit und bietet Foto: Akzo Nobel Coatings GmbH noch mehr Flexibilität bei Gemeinsam im Einsatz: Paint PerformAir (PPA) und der Verarbeider Sikkens Autoclear Aerodry. tung.

PERFEKT FÜR HOCHVOLT-MODELLE

Foto: Akzo Nobel Coatings GmbH

Das Sikkens-Systemposter erklärt das wirtschaftliche und innovative Eco System, das den Lackierbetrieb fit für die Zukunft macht und Energiekosten einspart.

Diese Produkte eignen sich ganz besonders für die Lackierung für alle E- und Hybridfahrzeuge dank ihrer Eigenschaften in Bezug auf Trocknungszeiten und -temperaturen. Es wird verhindert, dass der Fahrzeug-Akku hohen Temperaturen in der Lackierkabine ausgesetzt wird. Eine anschauliche Übersicht der Lackprodukte und damit einhergehenden Lacksystemaufbauten hat Sikkens in seinem Eco-Systemposter zusammengefasst. Mit dieser Unterstützung können Karosserie- und Lackierbetriebe einen klaren Fokus auf nachhaltige und energiesparende Prozesse setzen. Foto: Akzo Nobel Coatings GmbH

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SPLITTER AIRC MIT NEUER SPITZE Die diesjährige Generalversammlung des Weltverbandes der Karosseriebauer AIRC fand Anfang Februar auf Einladung des isländischen Verbandes FRM in Reykjavik statt. Bei den Vorstandswahlen votierte die Generalversammlung einstimmig für den deutschen ZKF-Vizepräsident Detlev Thedens als neuen AIRC-Präsident. Zum Vizepräsidenten wurde der Schweizer Felix Wyss aus dem Verband Carrosserie Suisse gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Sara Perathoner (SAG, Südtirol), Femke Teeling (FOCWA, Niederlande), Kristof Eraly (Febelcar, Belgien) und Manfred Kubik (WKO, Österreich). In der Funktion des AIRC-Generalsekretärs bleibt der deutsche ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm. Nach Beendigung ihrer Legislaturperioden scheiden aus dem AIRC-Vorstand aus: Erik Paul Papinski als Präsident, Peter Börner (ZKF) als Vizepräsident und Thomas Krebs (SKAD, Dänemark). Jürgen Klasing

APPELL ZUR FACHGERECHTEN KALIBRIERUNG Spezialisten von Sika und Autel schulten an vier Terminen bei Lack & Technik in Wien, Linz und Innsbruck den professionellen Windschutzscheibentausch und die dazugehörige Kalibrierung. Dabei ging es um den Umgang mit dem PU Scheibenkleber 1K und dem Sika PowerCure Klebstoffsystem. Mike Richter von Autel zeigte die Möglichkeiten des Maxisys ADAS Kalibrierungstools. BIM Erik Paul Papinski appellierte bei der Veranstaltung in Linz an die Teilnehmer, Kalibrierungen fachgerecht durchzuführen und genau zu dokumentieren. Dies dient dem eigenen Schutz der Unternehmen, da nach einem späteren Unfall die erledigte Kalibrierung nachweisbar sein muss. Foto: Mag. Bernhard Katzinger/A&W Verlag

Teilnehmer der Schulung in Linz mit Rudolf Weismann (Lack & Technik VertriebsGmbH), Erik Paul Papinski, Mike Richter (Diagnosetechnik Richter GmbH), Thomas Farago und Sebastian Zaufal (Sika).

Foto: SKAD Dänemark, Thomas Krebs

Alle Mitglieder des AIRC trafen sich zum Gruppenbild in Reykjavik: Der neue Präsident Detlev Thedens (1. Reihe, 6ter v. l.) und Felix Wyss (1. Reihe, 4ter v. l.) übernehmen von Erik Paul Papinski (1. Reihe, 5ter v. l.) und Peter Börner (2. Reihe, 3ter v. l.) die Ämter und Aufgaben.

AKTUELLE IFL-MITTEILUNGEN Auf der Homepage der Bundesinnung sind neueste IFL-Mitteilungen abrufbar: • Zusätzlich notwendige Schutzmaßnahmen in Bezug auf COVID-19 (Corona-Virus) • Opel Crossland X: Montage- und Demontage der Stoßfängerverkleidung hinten – Abdeckung (Chromdesign) • Aktuelle Informationen zur Erforderlichkeit der Beilackierung in angrenzende Teile: Stand der Technik und Problemstellungen • IFL-Liste „Frei wählbare Arbeitspositionen”, 5. Aktualisierung https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/fahrzeugtechnik/ ifl-zeitkorrekturen.html

WIR GRATULIEREN! KommR Ferdinand Jandl feiert am 21. April sein 70. Jubiläum. Aus diesem Anlass möchten wir ihm für seine 25-jährige Funktionärstätigkeit besonders danken. 1995 begann seine Arbeit für die Landesinnung NÖ, 2000 wurde er Landesinnungsmeister-Stv. und 2005 Landesinnungsmeister der Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner, seit 2000 ist er auch im Vorstand der Bundesinnung. Mit Ablauf der jetzigen Periode wird Ferdinand Jandl seine Funktionen zurücklegen. Franz Ofer, Vorsitzender des Lack- und Karosseriebeirates und Inhaber des Karosserie- und Lackierfachbetriebes Ofer GmbH in Kärnten, feierte am 23. März 2020 seinen 60. Geburtstag. Foto oben: Mag. Irina Podshibyakina; Foto unten: Ofer GmbH

TERMINABSAGEN Die Termine für die Zertifizierungsprüfung Dellentechniker und für das A&W Werkstatt-Forum sind auf Grund der Corona-Krise abgesagt. Neue Termine werden bekannt gegeben, sobald es möglich ist.

www.karosseriebautechnik.at


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