Karosserie Journal 02. 2019

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Foto: Skoda

02.2019 KAROSSERIE JOURNAL DER KAROSSERIEBAUTECHNIKER ÖSTERREICHS www.karosseriebautechnik.at

P.b.b. Abs. Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner, Schaumburgergasse 20/4, AT-1040 Wien, www.karosseriebautechnik.at

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EDITORIAL

INHALT 03

Erik Paul Papinski Bundesinnungsmeister

FÖRDERN WIR DAS MITEINANDER! Die AutoZum 2019 hat gezeigt, dass das Interesse für Investitionen gegeben ist. Laut Umfrage nutzte ein Drittel der Besucher die Messe zu Einkäufen und Bestellungen vor Ort. Dies lässt auf einen gewissen Optimismus in der Branche schließen. Der 1. A&W-Schadentag in Kooperation mit der Berufsgruppe der Karosseriebautechniker erwies sich als voller Erfolg. Das Forum, vom ersten bis zum letzten Vortrag belegt, war beim Thema „Schadenssteuerung“ übervoll. Hier möchten wir uns für die großartige Zusammenarbeit beim A&W-Verlagsleiter Gerald Weiss bedanken. Die Digitalisierung betrifft jeden einzelnen Unternehmer. Im Referat über Digitalisierung erfuhr man, wie sich Betriebe mit geringem Kostenaufwand digital sichtbar machen können. Im technischen Bereich war die Branchenlösung repair-pedia der erste Schritt für unsere Branche in die digitale Zukunft. Um dem Facharbeitermangel entgegen zu wirken, brauchen wir kreative Lösungen, die jeder Einzelne einbringen kann, wobei die Bundesinnung ihre Mitglieder gern unterstützt. Es gibt erfolgreiche Beispiele, wie z. B. die Einladung von Schülern in Karosseriefachbetriebe in der Nähe. Mit unserem eigenen Kandidaten bei den WorldSkills können wir die Jugend begeistern und motivieren, in unseren Beruf einzusteigen. Alle Aktivitäten sollen darauf gerichtet sein, das Image der Lehre und des Berufsstandes zu stärken: Jeder Unternehmer sollte stolz auf seinen Beruf sein und es in der Öffentlichkeit kundtun. Beim 1. A&W-Schadentag zeigte der Vortrag über Schadenssteuerung, was zur Zeit in Deutschland passiert und wie weit wir davon entfernt sind. Jeder Einzelne kann daran mitarbeiten, deutsche Verhältnisse in Österreich zu verhindern. Netzwerken hilft, rechtzeitig die Veränderungen und Gefahren zu erkennen. All jenen, die die Realität der Schadenssteuerung erleben wollen, empfehle ich den Besuch der Würzburger Karosserie- und Schadenstage vom 29. bis 30. März 2019 (www.karosserie-schadenstage.de).

Ihr Erik Paul Papinski

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AKTUELLES Brennende Branchenthemen in Salzburg KAROSSERIEREPARATUR Reportage aus dem Skoda Werk Kwasiny LACKIERUNG Axaltas Globale Studie der beliebtesten Autofarben SPLITTER AutoZum-Rundgang, WorldSkills-Kandidat

IMPRESSUM / OFFENLEGUNG

HERAUSGEBER: Bundesinnung der Fahrzeugtechnik BG Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner Schaumburgergasse 20/4, AT-1040 Wien Tel.: 01 505 69 50-129, Fax: 01 253 30 33 93 20 E-Mail: karosseriefachbetrieb@bigr2.at VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT: Bundesinnung der Fahrzeugtechnik Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner Redaktionelle Mitarbeiter: Jürgen Klasing, Mag. Irina Podshibyakina Grafik: Blaugrau Media GmbH Druck: Druckerei Odysseus, Haideäckerstraße 1, A-2325 Himberg

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG

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BEWEGENDE THEMEN IM FOKUS Der 1. A&W-Schadentag widmete sich Fragen, die die Branche bewegen: Digitalisierung, Fachkräftemangel und Schadenssteuerung. Das offene Konzept der Veranstaltung in Halle 10 der AutoZum ist bei zahlreichen Besuchern sehr gut angekommen. AKZEPTANZ DER DIGITALEN PROZESSE Mobile Kaufentscheidungen sind digitalisiert, Online-Suche und Online-Bewertungen sind überall verfügbar, deshalb empfahlen Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider von Autohaus Digital, dies zu akzeptieren und für das eigene Unternehmen zu nutzen. Dazu gehört die Pflege des Google Map Businesseintrags oder die Reaktion auf Bewertungen. Dieter Hierholz von repair-pedia brachte einige Beispiele mit, wie sich die automotive Welt wandelt und worauf sich Karosseriebautechniker vorbereiten sollten: Neue Player wie Google & Co kommen auf den Markt, autonome Autos verändern die Abläufe in der Werkstatt, Hard- und Software sind jederzeit veränderbar.

IMAGEPFLEGE UND MOTIVATION „Die Lehre sollte genauso wie höhere Schulen unterstützt werden“, so Wilfried Mennel von der Karosserie Akademie. Die Marketing-Instrumente sind vorhanden – von der facebook-Seite „Lehre zum Karosseriebautechniker“ über Berufswettbewerbe bis hin zu WorldSkills – man muss sie nur nutzen. Mennel erzählte, welche Begeisterung die Teilnahme seines Lehrlings an den WorldSkills 2017 in Abu Dhabi ausgelöst hat. Das Unternehmen bekommt seitdem sehr viele Bewerbungen, auch aus höheren Schulen. Simona Hermus, MSc BA, von der Porsche Holding berichtete, dass bei den Porsche-Inter-Auto-Betrieben in Österreich 80 Stellen für ausgelernte Kfz-Techniker und Karosseriebautechniker offen sind. Das Unternehmen setzt deshalb auf eigene Ausbildung und nimmt jährlich ca. 200 Lehrlinge auf. Auf eine der begehrten offenen Lehrstelle kommen 10 Anwärter, die sich einem Casting stellen müssen.

BLEIBT WACHSAM UND HALTET ZUSAMMEN! Das Referat mit anschließender Diskussion zu „Schadensabwicklung und Schadenssteuerung, Situation Deutschland – Österreich“ sorgte für ein übervolles Forum. „Vor 20 Jahren wurde in Deutschland das Thema klein gespielt, heute werden 15 bis 20 Prozent

Foto: 4rad.net Werbeagentur

der Schäden durch Flotten und Versicherungen gesteuert. Warum macht man es? Um die Auslastung zu erhöhen und Totzeiten auszufüllen“, so Robert Paintinger vom deutschen Bundesverband der Partnerwerkstätten mit 600 Mitgliedern. Konrad Wenz, Chefredakteur des Fachmagazins „Fahrzeug+Karosserie“ sieht auch positive Seiten in der Schadenssteuerung: „Die Betriebe haben ihre Prozesse, Ausstattung und EDV verbessert.“ Werner Bauer vom Versicherungsverband zur österreichischen Situation: „Die Zusammenarbeit der Versicherungen und Werkstätten ist bei uns einfacher, in dem Ausmaß wie in Deutschland ist Schadenssteuerung nicht geplant.“ Er sehe die Gründe für Schadenssteuerung nicht nur in der Höhe der Stundensätze, sondern auch der mangelnden Bereitschaft, alternative Reparaturmethoden anzuwenden. Werbung für die Übernahme des Selbstbehaltes oder den Ankauf von beschädigten Scheiben nannte er „Extrembeispiele“: „Ich rufe zur Vernunft auf, um das System nicht zu gefährden.“ BIM Erik Paul Papinski betonte, dass bei Problemen schnell Lösungen gefunden werden, u. a. dank der Vermittlung durch die Bundesinnung und den Versicherungsverband: „In Deutschland werden die Auseinandersetzungen viel härter geführt, wir sind immer noch die Insel der Seligen.“ Trotz der friedlichen Stimmung warnte Paintinger österreichische Kollegen: „Die Schadenssteuerung beginnt klein in Ballungszentren und verteilt sich wie eine Krake über das ganze Land. Bleibt wachsam und haltet zusammen!“ Tipp: Fotos vom 1. A&W-Schadentag – https://autoundwirtschaft. at/galerie/42-a-w-arena-auf-der-autozum-2019 Foto: 4rad.net Werbeagentur

Foto: 4rad.net Werbeagentur

BIM Erik Paul Papinski und A&W Verlagsleiter Gerald Weiss

V. l. n. r.: Diskussionsrunde zur Schadenssteuerung – Robert Paintinger (Bundesverband der Partnerwerkstätten), Konrad Wenz (Chefredakteur F+K), BIM Erik Paul Papinski und Werner Bauer (VVÖ)

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DER SKODA KAROQ Das neue SUV von Skoda hat eine so große Nachfrage, dass es inzwischen weltweit in fünf Werken gefertigt wird. Das Karosserie Journal hat die Produktion im tschechischen Werk Kwasiny besucht, wo der Karoq auf dem selben Produktionsband wie der Seat Ateca und der Skoda Kodiak entsteht.

Foto: Jürgen Klasing

Die Karosserie des Skoda Karoq basiert auf Stahl. Das SUV wird derzeit weltweit in fünf Werken produziert.

Das Modell Karoq löst das Vorgängermodell Yeti ab und ist als kleines SUV konzipiert. Das kompakte SUV ist 4.382 mm lang, 1.841 mm breit und 1.605 mm hoch. Der Radstand beträgt 2.638 mm beim Vorderradantrieb und 2.630 mm bei der Allradversion. Skoda legte bei der Entwicklung des Fahrzeugs ein besonderes Augenmerk auf den Laderaum: Fassungsvermögen von 521 Liter bei fest stehender hinterer Sitzbank und bei umgekappter Sitzbank erhöht sich das Fassungsvermögen auf 1.630 Liter. Das Leergewicht beträgt je nach Ausstattung zwischen 1.340 und 1.665 kg und die Anhängerlast kann bis zu zwei Tonnen betragen.

HOHE TORSIONSSTEIFIGKEIT Die Karosseriestruktur des Karoq basiert auf einer Ganzstahlkonstruktion mit unterschiedlichen Stahlblechgüten und -dicken. Das Gewicht der Karosserie beträgt 289 kg in der Stahldachvariante ohne Anbauteile. Die komplette Karosserie, also mit Türen,

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Klappen und Kotflügeln, wiegt 385 kg. Die Stahlleichtbaukonstruktion besteht aus einem Verbund aus formgehärteten Blechen, die das hochfeste Rückgrat der Karosserie bilden. Die Karosserie besteht aus fünf verschiedenen Stahlgüten mit folgenden Anteilen und Festigkeiten: 21 Prozent Low Strength Steel (LSS) unter 200 Mpa, 43,2 Prozent High Strength Steel (HSS) mit 200 bis 400 Mpa, 7,6 Prozent Advanced High Strength Steel (AHSS) mit 400 bis 700 Mpa, 1,8 Prozent Ultra High Strength Steel (UHSS) mit 600 bis 1.000 Mpa und 26,4 Prozent Press Hardened Steel (PHS) mit 1.000 bis 1.200 Mpa. Auffällig ist der sehr hohe Anteil der warmumgeformten Stahlblechteile mit über 25 Prozent. Die Stahlsorte (LSS) setzt Skoda überwiegend in den Außenhautblechteilen ein, die eine Blechstärke von 0,7 mm aufweisen. Die warmumgeformten Bleche sind in der A- und B-Säule sowie im Tunnel und Schweller zu finden.


Grafik: Skoda

In rot sind die warmumgeformten Blechteile markiert, dessen Anteil an gesamten Karosserie 26,4 Prozent beträgt.

ÜBERWIEGEND PUNKTSCHWEISSEN Wie an einer Stahlkarosserie nicht anders zu erwarten, wird bei der Fügetechnik überwiegend das Punktschweißen eingesetzt, auch an der B-Säule, bei der die Werker teilweise eine Dreiblechverbindung erzeugen müssen. In der Karosserie befinden sich rund 4.000 Schweißpunkte, weitere 1.500 kommen bei den Blechteilen der Zulieferer dazu. Die Dachplatine bei der Stahldachvariante wird jeweils rechts und links mit dem Dachrahmen per Laserlöten verbunden. Auch an der Heckklappe befindet sich eine Laserlötnaht; sie ist wie beim Dach nach der Lackierung nur noch als Bauteilkante zu erkennen. Am rechten und linken Wasserkanal der Heckklappenöffnung wird ebenfalls mit Laserlöten eine glatte Verbindung erzeugt, die später unsichtbar ist. Foto: Jürgen Klasing

Der Blick auf die Bodengruppe zeigt deutlich, wo die höchstfesten, warmumgeformten Stahlbleche angeordnet sind.

Einige wenige kurze MIG/MAG-Schweißnähte sind im Fußraum am Bodenblech und an den Sitzquerträgern notwendig, um wegen der einseitigen Zugängigkeit für eine Fügetechnik die Verbindung der Karosseriebleche zusätzlich abzusichern. An der Motorhaube werden das Innen-und das Außenteil umlaufend mittels Rollfalzen gefügt, wobei einige kleine Verstärkungsbleche durch Clinchen mit dem Bauteil verbunden sind. Zusätzlich kommen ein Festigkeitsund ein Akustikklebstoff zum Einsatz. Der Festigkeitskleber wird entweder genau zwischen den Schweißpunkten aufgetragen oder außen um den Schweißpunkt herum. Diese Fügestellen werden dann mit einem entsprechend höherem Schweißzangendruck und veränderten Schweißparameter in der Fertigung beaufschlagt.

KAROSSERIEDETAILS Mit der Montage der Karosserieanbauteile beginnen die Skoda-Werker hinten: die Heckklappe kommt zuerst an die Karosserie, dann folgen die hinteren Türen, die vorderen Türen und die Kotflügel. Zuletzt setzen sie die Motorhaube auf und kontrollieren alle Spaltmaße, bevor sie die Rohbaukarosserie dem KTL-Prozess zuführen. Beim Dach kann der Kunde zwischen einer Stahldachvariante und einer Glasdachvariante wählen. Das Glaspanoramadach wird komplett als Kassette in die lackierte Karosserie eingebaut und durch Kleben und Schrauben befestigt. An der Motorhaube erkennt man in der Produktion den schwarzen Klebstoff zum Dämmen und den grünen für die Festigkeit. Diese Klebstoffe sind nach der KTL-Behandlung ausgehärtet und nicht mehr sichtbar. Das Innen- und das Außenteil der Motorhaube werden umlaufend mittels in Rollfalzen zu einander gefügt. Die Aufnahmen für die Frontklappenscharniere und das mittig liegende Frontklappenschloss werden durch Clinchpunkte befestigt. Die geteilten Türscharniere sind angeschraubt, sodass sie sich nach dem

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Foto: Jürgen Klasing

Die Ganzstahl-Karosserie hat verschiedene Materialgüten vereint und wird überwiegend mittels Punktschweißen gefügt.

Karosserierohbau und vor dem KTL-Prozess leicht von der Karosserie trennen lassen. Dann werden die Türen an einem separaten Band mit ihrer spezifischen Ausstattung komplett aufgebaut und später an das Fahrzeug montiert.

DREI MODELLE AUF EINEM BAND Im Werk Kwasiny entstehen täglich etwa 800 Fahrzeuge, zu je einem Drittel die SUV-Modelle Karoq und der baugleiche Seat Ateca sowie das größere SUV-Modell Kodiak. Diese hohe Komplexität in der Produktion erfordert eine gute Mitarbeiterschulung. Der Karoq und der Seat Ateca basieren auf dem gleichen Karosseriebau und haben sehr viele Gleichteile in der Karosseriestruktur, bis hin zu den beiden hinteren Türen und dem Heckabschlussblech. Markenspezifische Unterschiede im Karosseriebau sind die unterschiedlichen vorderen Türen, die Kotflügel, die Motorhaube und die Heckklappe. Im hinteren Seitenteil ist zudem das Fenster in der D-Säule unterschiedlich im Design ausgeformt: der Skoda hat eine fast viereckige, der Seat Ateca eine fast dreieckige Form. Außerdem ist das Design der Rückleuchten unterschiedlich, obwohl beide Modelle zwei geteilte Rücklichteinheiten rechts und links haben, die in einem identischen Heckabschlussblech bzw. der Heckklappe untergebracht sind. Auch die Motorhaube zeigt den Unterschied der Modelle: das Seat-Markenemblem ist im Kühlergrill untergebracht; das Skoda-Emblem mittig am vorderen Ende der Motorhaube. Zwei Marken eines Konzerns bauen ein Fahrzeug mit unterschiedlichen Merkmalen – einfach und effizient: Das Beispiel Karoq/Ateca zeigt, wie mit Kotflügel, Tür und Motor- bzw. Heckklappe sowie der Frontund Heckschürze zwei unterschiedliche Modelle entstehen können.

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Foto: Jürgen Klasing

Nur die Produktion im Werk erlaubt einen so detaillierten Einblick in die Seitenwandstruktur mit den dunklen, warmumgeformten Blechen.

Foto: Jürgen Klasing

Das Heck der Karosserie ist beim Skoda und Seat identisch, Rücklichter, Heckklappe und Stoßfänger bilden die markenspezifischen Unterschiede aus.


WEISS WELTWEIT AN DER SPITZE Axalta hat seine Globale Studie der beliebtesten Autofarben veröffentlicht. Die Ergebnisse der 66. Ausgabe des Jahresberichts zeigen, dass 2018 Weiß weltweit die Nummer eins auf der Beliebtheitsskala bei Verbrauchern ist. Weiß erreichte beeindruckende 38 Prozent mit einem großen Vorsprung zum zweitplatzierten Schwarz (18 %) sowie zu Silber und Grau (12 %), die sich den dritten Platz teilen. Schwarz und Grau konnten in wichtigen Regionen einen deutlichen Anstieg verzeichnen. Schwarz gelang dies in China (5 %), Asien (3 %), Südkorea und Afrika (jeweils 2 %). Grau gewann in Afrika (3 %) und Europa (2 %) weiter an Boden. „Wir konnten einen sich abzeichnenden Trend hin zu wärmeren Farbtönen und zu Schwarz beinhaltenden Farbkombinationen verzeichnen, die die Position von Weiß anfechten“, erklärt Nancy Lockhart, Axaltas Global Color Marketing Manager. „Obwohl neutrale Farbtöne die wahren Stars sind, gibt es Anzeichen für eine Neubesinnung auf Farbe zur Belebung der Automobillandschaft. Neben den neutralen Nuancen ist Blau der beliebteste Farbton und besitzt mit sieben Prozent eine starke Marktposition. Auch Orange und Bronze konnten Zuwächse verzeichnen und werden für die Verbraucher weiterhin zunehmend interessanter.“

Elke Dirks, OEM Color Designer für Europa, den Nahen Osten und Afrika, verweist auf eine regionale Vorliebe für Grau und fügt hinzu: „Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Berichts nimmt Grau den zweiten Platz in dieser Region und damit auch eine wichtige Rolle unter den neutralen Farbtönen ein.“

Grafik: Axalta Coating Systems

Weltweites Ranking der Autofarben

Ergebnisse der Studie 2018 nach Regionen > Europa: Grau erfährt in Europa einen Aufwärtstrend und gewinnt zwei Prozentpunkte hinzu. Grafik: Axalta Coating Systems

Die beliebtesten Farbtöne in Europa

STUDIE HILFT BEI FARBTONENTSCHEIDUNGEN Der erstmals im Jahr 1953 veröffentlichte Bericht von Axalta ist die am längsten laufende und umfassendste Farbstudie in der Automobilindustrie. Die von Axaltas weltweit tätigen Farbexperten konzipierte und zusammengestellte Studie gewährt Fahrzeugherstellern spannende Einblicke in Verbrauchervorlieben und unterstützt sie dabei, fundierte Farbtonentscheidungen zu treffen. Laut Annie You, Axalta OEM Color Designer in China, schätzen Axaltas Kunden den jährlich erscheinenden Bericht sowie die darin aufgezeigten, unterschwelligen Trends. „2017 hat Weiß mit 62 Prozent möglicherweise seinen Höhepunkt in China erreicht“, bemerkt sie. „Dieses Jahr verzeichnet die Farbe 58 Prozent, was aber immer noch höher als in allen anderen Regionen ist.“

> Asien: Auch nach dem Verlust eines Prozentpunktes sind Gelb/Gold weiterhin die beliebtesten Farben in Indien und China. Blau wird in Japan als umweltfreundlicher Farbton neu konzipiert. In Korea nahm Schwarz um zwei Prozent zu. > Nordamerika: Im Vergleich zum Vorjahr konnte Braun/ Beige um zwei Prozent zulegen. Dies entspricht der größten Zunahme gegenüber allen anderen Regionen. > Russland: Mit neun Prozent ist Russland die beliebteste Region für Braun/Beige, gefolgt von China mit sieben Prozent. > Südamerika: Rot fiel um ein Prozent auf acht Prozent. Damit hat die Region nach Nordamerika (9 %) den zweitgrößten Anteil an rotlackierten Fahrzeugen weltweit. > Südafrika: Orange konnte gegenüber 2017 einen Zuwachs verzeichnen und 3,6 Prozent aller Fahrzeuge in dieser Region fallen in die Kategorie „Sonstige“.

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SPLITTER PROFITIEREN SIE VON REPAIR-PEDIA Zur Zeit stehen in der Branchen-Suchmaschine repair-pedia über 4 Millionen Dokumente bereit. Registrieren Sie sich hier: www.repair-pedia.eu.

Die neuesten IFL-Mitteilungen online: > Aktualisierung der IFL-Liste „Frei wählbare Arbeitspositionen“ inkl. Nutzungshinweis und Tutorial

AUTOZUM-SPLITTER Das Messejahr 2019 begann für manchen Karosseriefachmann mit einem Besuch der AutoZum in Salzburg. Bei unserem Messerundgang durch die sieben Hallen waren zwar keine absoluten Neuheiten zu finden, aber man traf einige bekannte Aussteller und Werkstattlieferanten, die hier ihre Produkte präsentierten. Für den Karosserieund Lackierfachmann ist der Besuch der Messe als Tagesausflug eine gemütliche Angelegenheit, um sich auf den Stand der Technik zu bringen. Die aktuellen Produkte und Maschinen werden gezeigt und für Fachgespräche und/oder Beratung ist ausreichend Zeit. Foto: Jürgen Klasing

> Hilfsmittel zur visuellen Darstellung notwendiger Farbtonund Effektangleichung in der Reparaturlackierung Blendmaxx – von Akzo Nobel > Volkswagen Tiguan: Umfang der Tätigkeit beim Aus- und Einbau der Scheinwerfer > Renault Megane III Cabrio – modifizierter Kofferraumdeckel

Foto: 4rad.net Werbeagentur

V. l. n. r.: Bereit zu Kundengesprächen waren bei Akzo Nobel Benjamin Burkard, Vertriebsleiter Region DACH, Daniel Kapeller, Vertrieb Österreich, und Vertriebspartner Gerhard Sattler, Fa. Mautner. Foto: Jürgen Klasing

„In überschaubarer Zeit werden in repair-pedia 10 Millionen Dokumente abrufbar sein“, so Dieter Hierholz, Vorstandsvorsitzender der repair-pedia AG, beim 1. A&W-Schadentag.

WORLDSKILLS KANDIDAT Im Rahmen des 1. A&W-Schadentages wurde Dominik Eidler, Kandidat der Karosseriebautechniker für die WorldSkills 2019 in Kazan/RU, der Öffentlichkeit vorgestellt. Der 18jährige wird bei der Vorbereitung auf die Berufs-Weltmeisterschaft von seinem Lehrbetrieb Porsche Wr. Neustadt stark unterstützt. Wilfried Mennel von der Karosserie Akademie begleitet Dominik Eidler bis zum Bewerb im August 2019 als Experte. Er betreute auch Simon Winder, der sich 2017 dem Bewerb stellte. „Die Erfahrungen aus Abu Dhabi helfen uns bei den Vorbereitungen auf Kazan“, sagt Mennel. Foto: 4rad.net Werbeagentur

Kompetente Fachleute, die sich kennen und gerne auf der Messe treffen: Richard Wolfrum (l.), Spanesi Vertrieb Deutschland, und Elmar Schmarl, LIM der Tiroler Karosseriebautechniker. Foto: Jürgen Klasing

Foto: Jürgen Klasing

Bei SATA stand alles im Zeichen der neuen Pistolenbaureihe Satajet X5500, wie uns Österreich-Vertriebsleiter Michael Russ erläuterte.

Ausprobieren: Nicht lange bitten liess sich dieser Besucher, die MIRKA-Schleifmaschine DEOS 3.0 selbst an einer gespachtelten Fläche zu testen.

T H C BU

SCHNELL ANMELDEN V. l. n. r.: Franz Reisinger (PIA), Erwin Aichberger (Bildungsbeauftragter der Karosseriebautechniker), Julia Reschreiter, MSc. (PIA), BIM Erik Paul Papinski, Dominik Eidler (WorldSkills-Kandidat, PIA), Simona Hermus, MSc BA (Porsche Holding), Wilfried Mennel (Karosserie Akademie) und Helmut Baumgartner (PIA)

www.karosseriebautechnik.at

Erst-Zertifizierung Dellentechniker 18. April 2019 – Prüfung 17. April 2019 – Vorbereitungskurs

E G S AU

Alle Informationen: www.dellen-techniker.at


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