Science & Solutions #21 Wiederkäuer (Deutsch)

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Ausgabe Issue 2121 • Wiederkäuer • Ruminants Ein AMagazin magazine von of

Photo: treasurephoto

Ein

früher Start Fast Start

eine bessere Lebensleistung tofür Greater Lifetime Profit und Rentabilität Photo: Audy_indy

Photo: Enjoylife2

Die Aufzucht Rearing Dairyvon Heifers Färsen

Warum Why We wir Need eine a ganzheitliche Holistic View Sichtof weise Feedder Effi Futterciency effizienz brauchen


Editorial Das Rennen um mehr Effizienz Mit dem 31. März 2015 endete das Milchquotensystem, das mehr als 30 Jahre lang in 28 Ländern der Europäischen Union in Kraft war. Nach der Abschaffung der Quotenregelung wird sich nun der Konkurrenzkampf auf dem Milchsektor beträchtlich verschärfen. Futter- und Remontierungskosten machen den Hauptanteil der Produktionskosten in Milchviehbetrieben aus. In dieser Ausgabe von Science & Solutions befassen wir uns näher mit der starken Bedeutung, die die Kälberfütterung und das Kälbermanagement für die zukünftige Milchproduktion der Herde haben. Was das Management betrifft, so besteht das häufigste Ziel in den Betrieben darin, ein Erstkalbealter von 22 bis 23 Monaten bei richtiger Widerristhöhe, entsprechendem Körpergewicht und guter Körperkondition der Färsen zu erreichen. Tatsächlich aber ist das durchschnittliche Alter der Färsen bei der ersten Kalbung höher. In den USA liegt es bei 27 Monaten und in Europa zwischen 25 und 29 Monaten. Neueste Erkenntnisse zeigen hingegen, dass sich durch ein früheres Erstkalbealter eine höhere lebenslange Rentabilität der Milchkühe erzielen lässt. Was die Ernährung betrifft, so besteht das vorrangige Ziel darin, das Wachstum in der frühen Lebensphase zu maximieren. In den ersten zwei Lebensmonaten beträgt die Futterverwertung 60 %, d. h., dass die Tiere pro 100 g aufgenommenes Futter 60 g an Körpergewicht zulegen. Bis zum Alter von 16 bis 20 Monaten fällt die Futterverwertung auf gerade mal 7 % ab. Phytogene Futterzusätze fördern nachweislich das Wachstum der Tiere in der frühen Lebensphase. Danach wenden wir uns der Futtereffizienz zu, die sowohl wirtschaftliche Auswirkungen als auch Folgen für die Umwelt hat. Bei einem ganzheitlichen Ansatz kann man die Futtereffizienz noch weiter gefasst analysieren, indem man nämlich jede Phase näher betrachtet, also von der Futterproduktion und -lieferung bis zur Umwandlung der Futterenergie in Körpermasse oder -produkte der Rinder. Mit den erhaltenen Informationen sollten Landwirte besser dafür gerüstet sein, das Rennen um mehr Effizienz aufzunehmen und zu gewinnen.

Zanetta CHODOROWSKA Technischer Leiter Wiederkäuer

Science & Solutions • Ausgabe 21


Photo: catnap72

Inhaltsverzeichnis

Milchviehfärsen: Ein früher Start für eine höhere Lebensleistung und Rentabilität

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Photo: zlikovec

Die Maximierung der Rentabilität pro Lebenszeit einer Kuh erfordert besondere Anstrengungen in allen Lebensphasen und beginnt bereits bei der Geburt der Tiere. Von Bryan Miller

Warum wir eine ganzheitliche Sichtweise der Futtereffizienz brauchen

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Mehr Konkurrenz könnte zu einer umfassenderen Herangehensweise führen. Von Mark Nooijen

Science & Solutions ist eine monatlich herausgegebene Veröffentlichung der BIOMIN Holding GmbH, die kostenlos an unsere Kunden und Partner verteilt wird. Jede Ausgabe von Science & Solutions präsentiert Themen zu den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Tierernährung und Gesundheit und konzentriert sich jedes Vierteljahr auf eine Tierart (Geflügel, Schwein oder Wiederkäuer). ISSN:2309-5954 Eine digitale Kopie und weitere Informationen finden Sie unter: http://magazine.biomin.net Wenn Sie an Nachdrucken von Artikeln interessiert sind oder Science & Solutions abonnieren möchten, wenden Sie sich bitte an magazine@biomin.net Redaktion: Ryan Hines Mit Beiträgen von: Zanetta Chodorowska, Bryan Miller, Mark Nooijen Marketing: Herbert Kneissl, Cristian Ilea Grafik: Michaela Hössinger Recherche: Franz Waxenecker, Ursula Hofstetter Herausgeber: BIOMIN Holding GmbH Industriestrasse 21, 3130 Herzogenburg, Österreich Tel: +43 2782 8030 www.biomin.net ©Copyright 2015, BIOMIN Holding GmbH Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der im Copyright, Designs and Patents Act von 1988 genannten Regelungen darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Inhabers des Urheberrechts in irgendeiner materiellen Form für kommerzielle Zwecke vervielfältigt oder kopiert werden. Alle hierin enthaltenen Fotos sind Eigentum der BIOMIN Holding GmbH oder werden unter einer Lizenz verwendet.

Ein Magazin von BIOMIN

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Milchviehfärsen: Ein früher Start für eine höhere Lebensleistung und Rentabilität Von Bryan

Miller - Technischer Support Wiederkäuer, Nordamerika

Die Maximierung der Rentabilität pro Lebenszeit der Kuh ist ein gutes Maß für die Gesamtrentabilität eines Milchviehbetriebes und erfordert besondere Anstrengungen in allen Lebensphasen, bereits von der Geburt der Tiere an. Die ersten 9 Lebenswochen einer Färse können über die langfristige Leistung des Tieres entscheiden.

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Science & Solutions • Ausgabe 21


Photo: catnap72

Ein Magazin von BIOMIN

Phytogene Futterzusatzstoffe aus pflanzlichen Extrakten haben sich als effizienter Bestandteil eines Kälberaufzuchtprogramms bewährt.

Photo: robynmac

H

erdenremontierung ist Teil des Managements jedes modernen Milchviehbetriebs. Die Herdenremontierung bietet die Möglichkeit, das genetische Material zu verbessern und die Produktion zu steigern. Es ist wichtig, Kälber so aufzuziehen, dass unter diesen beiden Aspekten sichergestellt ist, dass sie einerseits ein produktives Mitglied der Herde werden und das andererseits die Anzahl der produktiven Tage, also der Tage in Laktation, in Relation zur Zeit bis zur Erstkalbung und zu den Trockenstehperioden maximiert wird. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass sich die Lebensleistung der Milchkuh und damit ihre Rentabilität dadurch steigern lässt, dass man das Erstkalbealter von 24-25 Monaten auf 22,5-23,5 Monate senkt. Die in einer Studie von Changhee Do et al. interpretierten Daten belegen,

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Dairy Heifer: A Fast Start to Greater Lifetime Profit

80

11,400

10,000 5,000 0

600 700 800 900 1,000 Erstkalbealter (in Tagen)

70 65

a,b P < 0.05 ab

n mit Medikation n ohne Medikation n Biomin® P.E.P. a

60

b

a b

ab

55 50 45 40 35 30 Tag 1

Tag 42

Tag 56

Quelle: Changhee Do et al., 2013

Quelle: Chester-Jones, et al., 2010.

dass bei einem Erstkalbealter von 23 Monaten die Lebensleistung und Rentabilität der Milchkuh am höchsten ist (Abbildung 1). Je älter die Färse bei der Erstkalbung ist, desto geringer wird der Nettoertrag pro Kuh.

Bemuskelung verfügen. Bei der Milchkuh ist die Skelettmuskulatur nicht nur wichtig für die Bewegung, sondern dient auch als Nährstoffreservoir. Insbesondere in der Frühlaktation, wenn die Futteraufnahme den tatsächlichen Bedarf der Kuh nicht decken kann, wird das Muskelprotein dazu verwendet, Aminosäuren für die Eiweißproduktion zur Verfügung zu stellen. Zudem dient das Kohlenstoffgerüst der Aminosäuren der Glukoneogenese. (Für weitere Informationen zur negativen Energiebilanz von Milchkühen siehe Science & Solutions Ausgabe 17). Es gibt derzeit eine Reihe von Kälberaufzuchtprogrammen, die auf dieses frühe Wachstum abzielen. Programme, die ein solches Wachstum maximieren und die Kälber nach dem Absetzen mit weniger teurem Trockenfutter versorgen, unterstützen ein besseres langfristiges Wachstum. Wie in Tabelle 1 gezeigt wird, können höhere durchschnittliche Tageszunahmen (ADG) vor dem Absetzen die darauf folgende Milchproduktion steigern. Die Kälberaufzucht erfordert das Beachten einiger Details, damit die Morbidität und Mortalität bei Kälbern gesenkt werden können. Einer der Schlüssel zum Erfolg besteht darin, eine gleichbleibend gute Nahrungsaufnahme der Kälber sicherzustellen und von der Milchfütterung auf ein Trockenfutter, d. h. einen Kälberstarter, umzustellen. Futteraufnahme und Gesundheit der Tiere stehen in einem engen Zusammenhang. Kälber, die besser fressen, sind meist gesünder, und gesündere Kälber fressen besser. Ungeachtet dessen, welche der beiden Situationen zuerst kommt, das Ziel ist immer dasselbe. Vor diesem Hinter-

Die Maximierung des Potenzials der Kuh beginnt schon früh Um die Rentabilität durch ein geringeres Erstkalbealter tatsächlich verbessern zu können, müssen die Färsen dieses Alter in einem Körperzustand erreichen, der eine gute Milchproduktion ermöglicht. Zudem sollte das Körpergewicht der Färsen weder übermäßig hoch noch zu gering sein - was generell auch für später laktierende Kühe gilt. Das Alter der Tiere ist dabei von geringerer Bedeutung als das Körpergewicht und die Widerristhöhe zum Zeitpunkt der ersten Belegung/Besamung. Für Holstein-Kühe wird ein Körpergewicht von etwa 350 kg und eine Widerristhöhe von ca. 120 cm empfohlen. Wichtig dabei ist, dass das Wachstum sich im Rahmen und der fettfreien Körpermasse wiederspiegelt und sich nicht in Fettgewebe ausdrückt. Milchviehrassen entwickeln ganz offenkundig weniger Muskelmasse als Fleischrinder- oder Zweinutzungsrassen. Teilweise erfolgt die Selektion genau in diese Richtung, nämlich die Milchleistung zu maximieren anstatt Muskelmasse anzusetzen; denn der Erhalt einer höheren fettfreien Körpermasse als nötig würde einen Verlust der Leistung bedeuten. Dennoch ist es gleichermaßen wichtig, unsere Färsen so aufzuziehen, dass sie über eine adäquate

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75 Körpergewicht des Kalbes (kg)

15,000

6,175

20,000

19,950

25,000

26,125

30,000 23,750

Rentabilität der Milchkuh (US-Dollar)

Abbildung 1. Auswirkung des Erstkalbealters auf die lebenslange Rentabilität der Milchkuh.

Science & Solutions • Ausgabe 21

Photo: timsa

Abbildung 2. Vergleich zwischen Milchaustauschern für Kälber mit bzw. ohne Medikation (Neomycin/Oxytetracyclin) und mit Zusatz von Digestarom® P.E.P..


Bryan Miller

Tabelle 1. Prognostizierte Unterschiede bei der Residualmilch (kg) im Testtagsmodell (TDM) für die erste, zweite und dritte Laktation sowie als kumulative Milchmenge von erster bis dritter Laktation in Abhängigkeit von den durchschnittlichen Tageszunahmen vor dem Absetzen und der Energieaufnahme über dem vorhergesagten Erhaltungsbedarf für die Cornell-Herde. Laktation

n

Prognostizierter Unterschied in der Milchmenge pro 100 g durchschnittlicher Tageszunahmen vor dem Absetzen

p-Wert

Prognostizierter Unterschied in der Milchmenge (kg) pro zusätzlicher Mcal Energieaufnahme über dem Erhaltungsbedarf

P value

1.

1.244

85,0

<0,01

236

2.

826

88,8

<0,01

109

0,26

3.

450

4,8

0,91

352

<0,01

1. – 3.

450

228.0

0.01

905

<0.01

Photo: Vitalina Rybakova

Technischer Support Wiederkäuer, Nordamerika

<0,01

Quelle: M. E. Van Amburgh, et al., Cornell University, New York 2014.

Möglichkeiten der Wachstumsförderung Glücklicherweise verfügen wir heute über andere Optionen, um die Gesundheit der Tiere aufrechtzuerhalten, die Futteraufnahme zu steigern und die Leistung zu verbessern. Phytogene Zusatzstoffe aus Pflanzenextrakten haben sich als wirksamer Bestandteil von Kälberaufzuchtprogrammen bewährt. An der University of Minnesota, USA, durchgeführte Studien haben gezeigt, dass Kälber, die einen Milchaustauscher mit Digestarom® P.E.P. erhielten, gleich oder sogar besser wuchsen als Tiere, die medikamentiertes Futter erhielten (Abbildung 2). Neben dem höheren Körpergewicht zeigten die nur mit Digestarom® P.E.P. versorgten Tiere im Vergleich zu Kälbern, die nicht medikamentiertes Futter erhielten, auch eine signifikant (p<0,05) verbesserte Futterverwertung. Zudem konnte eine nummerische Verbesserung im Vergleich zu medikamentieren Futtermitteln beobachtet werden. Auch die Kosten für Arzneimittel waren bei den Kälbern, die Milchaustauscher mit Digestarom® P.E.P. erhielten, geringer als bei den Tieren, die entweder nicht medikamentiertes oder medikamentiertes Futter erhielten. Zusätzlich haben sowohl Digestarom® Milch als auch Digestarom® Kalb bei Anwendung mit Milch bzw. Kälberstarter die Futteraufnahme und Leistung der Kälber nachweislich verbessert. In einer von einem der großen Hersteller von Milchaustauschern in den USA durchgeführten Studie zeigte sich, dass Digestarom® Milch die Leistung der Kälber, die ein Produkt mit 20 % Protein und 20 % Fett bzw. mit 28 % Protein und 20 % Fett

Ein Magazin von BIOMIN

Abbildung 3. Verbesserte Gewichtszunahme durch den Einsatz von Digestarom Milch im Milchaustauscher nach 42 Tagen Fütterung.

25 20.6

20 15

23.9

30.8

30

33.2

35 Körpergewicht (kg)

grund sind in der Vergangenheit den Milchaustauschern häufig Antibiotika zugesetzt worden. Konsumenten haben jedoch vielerorts starke Bedenken hinsichtlich des Zusatzes von subtherapeutischen Dosen Antibiotika zum Futter von Milchvieh und anderen Nutztieren geäußert. In einer ständig steigenden Anzahl von Ländern wird bzw. wurde der Einsatz antibiotischer Wachstumsförderer verboten, bedingt durch die immer stärkeren Resistenzen von Bakterien gegenüber Antibiotika.

n 20/20 Milchaustauscher für Kälber

10

n 28/20 Milchaustauscher für Kälber

5 0

Kontrollgruppe (kg)

Digestarom® (kg)

Source: BIOMIN

erhielten, steigerte (Abbildung 3). Im Durchschnitt kam es zu einer Verbesserung der Gewichtszunahme um 2,85 kg. Basierend auf den Daten von Cornell würde dies für eine Verbesserung der Milchproduktion in den ersten drei Laktationen um 154 kg sprechen. In einer in Österreich durchgeführten Studie zu Digestrom® Milch und Digestarom® Kalb war eine Verbesserung der Wachstumsrate der Kälber um 100 g pro Tag zu beobachten. Würde man solche Ergebnisse auf Milchkühe übertragen, wäre die Milchproduktion während drei Laktationen um 228 kg höher. Schlussfolgerung Ein frühes, gutes Wachstum der Kälber ist für die langfristige Rentabilität von entscheidender Bedeutung, da einerseits die Gesundheit der Kälber auf physiologische Art und Weise so gefördert wird, dass die nachfolgenden Laktationen optimal ablaufen können, und andererseits die Gesamtanzahl an Laktationstagen einer Kuh erhöht wird. Digestarom® Milch und Digestarom® Kalb können das Wachstum der Kälber fördern, was die spätere Milchproduktion erhöht.

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Warum wir eine ganzheitliche Sichtweise der Futterverwertung benötigen Von

Mark Nooijen - Produktmanager Mikrobielle Substanzen

Die Futterverwertung durch das Tier ist ein Parameter des Managements einer guten Darmfunktion. Eine verbesserte Futterverwertung bringt größeren Gewinn und verringert die Auswirkungen auf die Umwelt. Die herkömmliche Definition der Futterverwertung konzentriert sich allein auf den Aspekt der im Tierkörper stattfindenden Umwandlung der Trockenmasse. Was jedoch vonnöten ist, ist ein umfassenderer Zugang zu diesem Thema.

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Science & Solutions • Ausgabe 21


Photo: bizoo_n

Versorgung mit Trockenmasse Effizienz wird üblicherweise als Verhältnis von Output zu Input berechnet. Beim Milchvieh ist das Maß der Futterverwertung die Milchausbeute im Verhältnis zur Trockenmasseaufnahme (Milchleistung/Trockenmasseaufnahme), wobei die Futterverwertung besser ist, je höher die Zahl ist. Für Fleischrinder ist die Formel umgekehrt: Trockenmasseaufnahme (DMI) pro durchschnittliche Tageszunahmen (ADG), wobei hier die Futterverwertung besser ist, je kleiner die Zahl ist. In beiden Fällen ist die Versorgung der Tiere mit Trockenmasse von entschei-

Ein Magazin von BIOMIN

Abbildung 1. Zwei Szenarien der Gesamtverluste an Trockenmasse. 1,000 900 Trockenmasse in kg

W

ährend die Überwachung der Futtereffizienz in der Fleischrinderproduktion bereits recht häufig ist, haben die Milchviehbetriebe weltweit ein solches Monitoring noch nicht wirklich für sich entdeckt. Effizienzmonitoring soll dazu beitragen, in der Milchwirtschaft - gerade nach der Abschaffung des 31 Jahre lang währenden Milchquotensystems in Europa - wieder an Boden zu gewinnen, da davon auszugehen ist, dass in der gesamten Milchindustrie ein starker Konkurrenzkampf ausbrechen wird.

800 700 600 500 400 Ursprüngliche Ernte Fermentierung Entnahme Getreidemenge von Siliergut n Effizient

Verteilung

n Ineffizient

Source: BIOMIN

dender Bedeutung. In den meisten Milchviehbetrieben macht das selbst produzierte Futtergetreide den Großteil der Totalen Mischration (TMR) aus, während der Rest aus zugekauften Konzentraten besteht. Die Effizienz der Umwandlung des produzierten Futtergetreides in

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Warum wir eine ganzheitliche Sichtweise der Futtereffizienz benötigen

Getreideproduktion

Feld Verluste

Abbildung 2. Biomin® BioStabil reduziert Verluste durch Fermentierung.

Fotos: Spooh, Zlikovec

Arten der Verluste an Trockenmasse

Abbildung 3. Reduzierung des Hefe- und Schimmelbefalls durch Verwendung von Biomin® BioStabil. 1,000,000

8%

100,000 CFU/grain silage

10%

6% 4% 2%

n Biomin® BioStabil

10,000 1,000 100 10

0%

1

Grassilage Versuch 1

Grassilage Versuch 2 n Kontrolle

Grassilage Versuch 3

Maissilage Versuch

n Biomin® BioStabil

Quelle: BIOMIN

) h 2 such such such such CM h 1 uch 1 ch 2 r r r uc u C r uc s ( s s s e e e e r r r r V x V V e e e i -V -Ve s-V as-V as-V Gras cale -M ais ras r r ras -Gra -M el-G -Cob ti i G G e G e r f l f l e m fe l-T rn He He me Hef mme im He Co me im i Sch efeim h Sch Sch H Sc Quelle: BIOMIN

Die Effizienz der Umwandlung des produzierten Futtergetreides in tatsächlich aufgenommenes Futter wird oft übersehen. tatsächlich aufgenommenes Futter wird oft übersehen. Tatsächlich aber kann diese auf die Trockenmasse bezogene Effizienz je nach effizienter oder ineffizienter Methode beträchtlich variieren. Abbildung 1 zeigt, wie ein ursprünglicher Ernteertrag von 1000 kg Trockenmasse bei jedem Schritt des Silier- und Fütterungsprozesses einen Schwund erleidet, noch bevor das Futter beim Tier ankommt. Dieses Beispiel geht von gutem Bodenmanagement aus, das der Ausgangspunkt für einen guten Ernteertrag ist. Insgesamt gehen bei einem effizienten Ernte-, Lagerungs- und Vorlageprozess 10 % der Trockenmasse verloren; laufen diese Vorgänge aber ineffizient ab, gehen durch Schwund und Verderb mehr als 50 % der Trockenmasse verloren. Sieht man sich die Arten der in jeder Phase möglichen Verluste näher an, entdeckt man Strategien zur besseren Bewahrung der Trockenmasse. Ernte Bei der Ernte gehen bereits am Feld etwa 3-10 % des Getreides verloren.

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n Kontrole

Fermentierung Bei der Silierung kommt es immer zu Fermentationsverlusten, die sich zwischen 2 % und mehr als 10 % bewegen. Durch das Fördern einer stärkeren und schnelleren Produktion von Milchsäure, die ihrerseits den pH-Wert senkt, verhindert Biomin® BioStabil, dass die für den Verderb verantwortlichen Mikroorganismen überhand nehmen. Dies verbessert die Qualität der Silage. Versuche haben belegt, dass Biomin® BioStabil die Verluste an Trockenmasse um bis zu drei Prozentpunkte verringern kann (Abbildung 2). Entnahme von Siliergut Sobald die Silage Sauerstoff ausgesetzt ist, können Hefen und Schimmelpilze aktiv werden und es kommt durch Verderb zu Verlusten von bis zu 30 %. Schimmelige Silage ist leicht zu erkennen und zu entsorgen. Hefen verbrauchen hohe Anteile an wertvollen Nährstoffen wie Zucker und Milchsäure und entziehen der Silage sowohl Trockenmasse als auch Energie. Biomin® BioStabil reduziert den Hefe- und Schimmelbefall um den Faktor 10 bis 10 000 (Abbildung 3). Die verschiedenen heterofermentativen Bakterienstämme in Biomin® BioStabil produzieren Milchsäure und hemmen somit das Wachstum von Hefen und Schimmelpilzen.

Science & Solutions • Ausgabe 21


Mark Nooijen Produktmanager Mikrobielle Substanzen

Fermentations Verluste

Siliergut Entnahme Verluste

Abbildung 4. Längere Lagerdauer durch Biomin® BioStabil im Vergleich zu unbehandelter Silage.

Abbildung 5. Verbesserung der Futtereffizienz durch Biomin® BioStabil.

Mais-Versuch

Biomin® BioStabil Plus in Gras

Gras-Versuch

Biomin® BioStabil Mays in Mais 0

50

100 Stunden

Fütterungs Verluste

150 0

1%

2%

Quelle: BIOMIN

Quelle: BIOMIN

Da die Anzahl an Hefezellen in der Silage in den Betrieben normalerweise nicht gemessen wird, ist eine erhöhte Silagetemperatur oft der einzige Hinweis auf Hefenwachstum. Die Beurteilung der aeroben Stabilität - die Zeit, die die Silagetemperatur braucht, um auf 2-3 °C über Außentemperatur zu steigen - stellt eine gute Möglichkeit dar, die Qualität der Silage nach Luftexposition zu messen. Abbildung 4 zeigt die Ergebnisse von Studien, die belegen, dass Biomin® BioStabil die Lagerdauer von Silage bei Grassilagen um zwei Tage und bei Maissilagen um mehr als fünf Tage verlängert. Eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen kann dazu beitragen, die Verluste im Zuge der Entnahme von Siliergut zu reduzieren: Aufrechterhaltung anaerober Lagerungsbedingungen, gute Verdichtung des Materials, um den Luftzutritt zu minimieren, rasche Entnahme des benötigten Silierguts, Erzielen eines optimalen Prozentsatzes an Trockenmasse und Einsatz geeigneter Gerätschaften zu Entnahme des Silierguts.

qualität sowie ein höherer Energie- und Proteingehalt und bessere Schmackhaftigkeit des Futters. Das Beimpfen der Silage mit einem Produkt wie Biomin® BioStabil verbessert nachweislich die Futtereffizienz in Milchviehbetrieben um 1-3 % (Abbildung 5).

Verteilung Damit alles vorgelegte Futter vom Tier gefressen wird, ist ein genaues Verteilen des Futters erforderlich. Dennoch kommt es bei der Fütterung immer zu geringfügigen Verlusten. Da laktierende Milchkühe immer freien Zugang zu Futter haben sollten, gelten 3-5 % an überbleibendem Futter als normal. Der Nutzen für das Tier Das Endergebnis eines effizienten Futtermanagements in all den erwähnten Schritten ist eine bessere Versorgung der Tiere mit Trockenmasse, bessere Futter-

Ein Magazin von BIOMIN

3%

Fallstudie aus Neuseeland In Neuseeland basiert die Milchproduktion oft zur Gänze auf Weidefütterung der Kühe. Da nur wenig Futter zugekauft wird, besteht die herkömmliche Art und Weise, die Futtereffizienz zu messen, in der Berechnung der Milchfeststoffe (kg Fett plus Protein) pro Hektar. Interessanterweise stellt dies im Grunde eine ganzheitliche Sichtweise der Versorgung mit Trockenmasse und der Beurteilung der Futtereffizienz dar. Schlussfolgerung Die Futterverwertung durch das Tier ist ein Parameter des Managements einer guten Darmfunktion. Mit zunehmendem Konkurrenzdruck in der Rinderindustrie spielen Futtereffizienz und Futterverwertung eine immer größere Rolle. Die herkömmliche Definition von Futterverwertung bezieht sich nur auf die Umwandlung der Trockenmasse im Organismus des Tieres. Der holistische Ansatz der Futtereffizienz umfasst jedoch alle Schritte von der Ernteproduktion bis zur Umwandlung der Trockenmasse und bietet somit ein weites Feld für Verbesserungen durch weniger Schwund. Dies bringt sowohl wirtschaftlichen Nutzen als auch Vorteile für die Umwelt.

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