Science & Solutions #3 Wiederkäuer (Deutsch)

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Ausgabe 03 • Dezember 2013 • Wiederkäuer Ein Magazin von

Bewertung von Silagen Machen Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Silage Den Erfolg planen

Trockenmasseaufnahme bei Milchvieh

Verbesserung der Silagequalität für eine höhere Rentabilität

Produktionssteigerung durch höhere Trockenmasseaufnahme


Leitartikel Oberste Priorität den Futtermitteln Die Qualität eines Grundfutters wie Silage beeinflusst die Futteraufnahme und Produktivität sowie die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere. Eine gute Qualität des Futters sicherzustellen ist daher die Basis jeder rentablen landwirtschaftlichen Produktion. Eine Produktionssteigerung ist aber nicht nur im Interesse das Landwirts, sondern auch global gesehen äußerster wichtig, um eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Die BIOMIN-Produktlinie für Silage-Starterkulturen basiert auf umfangreicher Forschung mit dem Ziel, Energiegehalt und Trockenmasse der Silage bestmöglich zu erhalten. BIOMIN hat eigene Bakterienstämme isoliert und sie vom Labortisch aus bis zur großtechnischen Produktion im BIOMIN Forschungszentrum in Tulln, Österreich, weiterentwickelt. Viele Labor- und Feldversuche haben die Wirksamkeit unserer Siliermittel unter sehr unterschiedlichen Feldbedingungen und Klimata sowie für verschiedene Futterpflanzen bestätigt. Unsere neueste Innovation ist der kürzlich von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) zugelassene heterofermentative Bakterienstamm Lactobacillus kefiri. Im August 2013 bestätigte die EFSA, dass dieser Silierstamm keine schädlichen Auswirkungen, weder auf die Gesundheit von Tier und Mensch noch auf die Umwelt, hat. Das Produkt verbessert nachweislich die aerobe Stabilität der Silage durch Steigerung der Essigsäureproduktion und Reduzierung des pH-Wertes. Das bedeutet, dass L. kefiri alle strengen Sicherheits- und Wirksamkeitskriterien der Bewertung nach dem EU-Futtermittelregister erfüllt. Auf Seite 5 dieser Ausgabe von Science &Solutions sind die speziellen Eigenschaften von L. kefiri und dessen Fähigkeit, den pH-Wert der Silage zu senken und dabei die aerobe Stabilität zu verbessern, nachzulesen. Der Schlüssel zu einer Qualitätssilage liegt nicht nur in einem neuartigen Stamm, sondern im ganzheitlichen Managementkonzept. Wir hoffen, dass Sie von den Tipps zum Silagemanagement und für die Verbesserung der Trockenmasseaufnahme in dieser ersten Ausgabe von Science &Solutions für den Wiederkäuersektor profitieren werden.

Jutta Zwielehner PhD Produkt Manager

Science & Solutions • Dezember 2013


Inhalt

Den Silageerfolg planen

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Richtiges Silage - Management und die Wahl der richtigen Siliermittel können die Futterqualität länger erhalten. Die Kombination von homofermentativen und geeigneten heterofermentativen Starterkulturen bewirkt eine direkte Hemmung von Hefen und Schimmelpilzen sowie den Erhalt der Trockenmasse im Futter. Von Mark Nooijen MSc und Jutta Zwielehner PhD

Trockenmasseaufnahme bei Milchvieh

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Maximieren Sie das Potenzial für die Trockenmasseaufnahme mithilfe des richtigen Futters und optimalem Stallmanagement. Von Bryan Miller MSc Science & Solutions Solutions ist eine monatlich herausgegebene Veröffentlichung der BIOMIN Holding GmbH, die kostenlos an unsere Kunden und Partner versendet wird. Jede Ausgabe von Science & Solutions präsentiert Themen zu den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Tierernährung und Gesundheit und konzentriert sich jedes Vierteljahr auf eine Tierart (Geflügel, Schwein oder Wiederkäuer). ISSN:2309-5954 Eine digitale Kopie und weitere Informationen finden Sie unter: http://magazine.biomin.net Wenn Sie an Nachdrucken von Artikeln interessiert sind oder Science & Solutions abonnieren möchten, wenden Sie sich bitte an: magazine@biomin.net Herausgeber: Daphne Tan Mitarbeiter: Bryan Miller, Mark Nooijen, Jutta Zwielehner Marketing: Herbert Kneissl, Cristian Ilea Grafik: Reinhold Gallbrunner, Michaela Hössinger Recherche: Franz Waxenecker, Ursula Hofstetter, Mickaël Rouault Verlag: BIOMIN Holding GmbH Industriestrasse 21, 3130 Herzogenburg, Austria Tel: +43 2782 8030 www.biomin.net Gedruckt in Österreich von: Johann Sandler GesmbH & Co KG Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier: Österreichisches Umweltzeichen ©Copyright 2013, BIOMIN Holding GmbH Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der im Copyright, Designs and Patents Act von 1988 genannten Regelungen darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Inhabers des Urheberrechts in irgendeiner materiellen Form für kommerzielle Zwecke vervielfältigt oder kopiert werden. Alle hierin enthaltenen Fotos sind Eigentum der BIOMIN Holding GmbH oder werden unter einer Lizenz verwendet.

Ein Magazin vo BIOMIN

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Science & Solutions • Dezember 2013


Mark Nooijen Manager Technischer Verkauf Wiederkäuer Jutta Zwielehner Produkt Manager

Den Silageerfolg planen Machen Sie eine Bestandsaufnahme und bewerten Sie die Qualität der letztjährigen Silage, um nächstes Jahr eine noch bessere Silage zu erreichen.

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n den Regionen der nördlichen Hemisphäre sind die meisten Ernten für diese Saison bereits eingefahren. Die Qualität des gelagerten Grünfutters kann nicht verändert werden, doch wird diese Qualität für die Milchproduktion und die Rentabilität des Betriebes in den nächsten Monaten entscheidend sein. Es ist daher wichtig, mit der Bewertung der Silage zu beginnen, um entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der verschiedenen Parameter der Silagequalität im nächsten Jahr zu planen.

Ein Magazin von BIOMIN

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Mark Nooijen Manager Technischer Verkauf Wiederkäuer Jutta Zwielehner Produkt Manager

Siliermittel lange vor Beginn der Saison kaufen, können Sie oft bessere Preise erzielen und so Kosten sparen.

Einige der häufigsten Fehler sind ungeeignete Abmessungen von Fahr- bzw. Flachsilos, luftdurchlässige Abdeckung und unzureichende Verdichtung. Dies führt oftmals zum Wachstum von Hefen und Schimmelpilzen. Schimmelpilze können zur Produktion von Mykotoxinen führen, während das Wachstum von Hefen eine Nacherwärmung, eine Reduzierung der Trockenmasse, Ethanolbildung und einen geringeren Energiegehalt der Silage zur Folge hat. Studien haben auch gezeigt, dass die Futteraufnahme der Tiere drastisch reduziert ist, wenn warm gewordene Silagen gefüttert werden.

Bewertung Ihrer Silagequalität • Welche Ergebnisse brachte die Analyse der Silage? • Wie waren die Gehalte an Buttersäure, Ammoniak und Ethanol in der Silage? • Kam es während des Sommers bei der Silage oder der TMR zu Nacherwärmung? • Wie waren Futteraufnahme und Leistung der Tiere?

Hygiene Planung ist wichtig, um eine qualitativ hochwertige Silage zu erzielen. Dabei sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Sämtliche Reste sind zu entfernen und die leeren Silos sollten gereinigt werden. Alte Silagereste könnten das frisch angelieferte Futter mit Schadkeimen kontaminieren. Silos sollten regelmäßig auf eventuelle Löcher in den Plastikabdeckfolien untersucht werden. Sind Ratten oder

Mäuse ein Problem, sollten entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung der Schadnager getroffen werden. Management Haben die Fahr-/Flachsilos die richtigen Dimensionen? Gute Fahrsilos sind so konzipiert, dass die Silage gut verdichtet werden kann. Betonwände helfen, eine gute Verdichtung zu erzielen. Die Silos sollten so dimensioniert sein, dass ein ausreichender Vorschub von 3 m pro Woche im Sommer und 1,5 m pro Woche im Winter gewährleistet ist. Stellen Sie sicher, dass die Folien von bester Qualität sind. Folien sollten die Wände des Fahr-/Flachsilos auskleiden, und die Abdeckfolie muss die gesamte Oberfläche des Silos abdecken. Wichtige technische Parameter für die Wahl der richtigen Folie sind UV-Resistenz, niedrige Sauerstoffdurchlässigkeit und Elastizität. Selbstfahrende Feldhäcksler werden zunehmend größer, während die Verdichtungskapazität oft nicht in gleichem Maße steigt. Um ausreichend Zeit für eine gute Verdichtung zu schaffen, ist für jede Tonne Trockenmasse, die pro Stunde eingefahren wird, eine Verdichtungskapazität von mindestens 1 Tonne erforderlich. Für einen Feldhäcksler mit einer Kapazität von 15 t Trockenmasse pro Stunde kann man entweder einen 15-Tonnen-Lader oder zwei 7,5-t-Traktoren verwenden. Siliermittel Wählen Sie das richtige Siliermittel. Zur Aufrechterhaltung der Silagequalität sind verschiedene Bakterienstämme erhältlich.

Abbildung 1. Querschnitt durch einen korrekt gefüllten und abgedeckten Fahr-/Flachsilo.

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Photo: iStockphoto

Planen zahlt sich aus! Wenn Sie Ihre


Den Silageerfolg planen

Maissilagen und Ganzpflanzensilagen aus Getreide sind nach Öffnen des Silos notorisch instabil. Heterofermentative Siliermittel sind von Nutzen, da sie aerobe Gärschädlinge reduzieren und die „Haltbarkeitsdauer“ der Silage verlängern. Das Problem eines Befalls mit Gärschädlingen tritt besonders dann verstärkt auf, wenn die Entnahmerate aufgrund einer Überdimensionierung des Silos gering ist oder wenn die Silage bei sehr heißem und/oder feuchtem Wetter entnommen wird.

Biomin® BioStabil Plus mit von der EFSA zugelassenem L. kefiri Ein neuer Bakterienstamm in Biomin® BioStabil, Lactobacillus kefiri, erhielt am Die neue Generation von Biomin ® BioStabil Plus enthält den neuen Stamm 12. August 2013 die Zulassung als Siliermittel in der EU. L. kefiri. Die Verwendung dieses neuarTabelle 1. Feldversuch bei Alfalfa-Silagen mit dem neuen Biomin® BioStabil Plus, das tigen Stamms in Kombination mit dem den heterofermentativen Bakterienstamm L. kefiri enthält heterofermentativen Bakterium L. brevis und dem homofermentativen L. planta® Biomin Parameter Einheit Kontrolle Veränderung rum hat in Bezug auf eine Verbesserung BioStabil Plus von Gärqualität und aerober Stabilität Trockenmasse (TM) g/kg 344 384 1,6% hervorragende Ergebnisse erzielt. Rohprotein

g/kg DM

181

178

-1,7%

verdauliches Protein

g/kg DM

120

124

+3,3%

Rohfett

g/kg DM

34

33

-2,9%

Rohfaser

g/kg DM

288

280

-2,8%

Rohasche

g/kg DM

104

103

-1,0%

verdauliche organische Substanz

%

59,6

63

+5,7%

Umsetzbare Energie (ME)

MJ/kg DM

8,46

8,9

+5,2%

Nettoenergie-Laktation (NEL)

MJ/kg DM

4,85

5,16

+6,4%

4,7

4,5

-4,3%

pH Milchsäure

g/kg DM

33,2

35,7

+7,5%

Essigsäure

g/kg DM

27,9

14,9

-46,6%

Buttersäure

g/kg DM

0,9

0,8

-11,1%

NH3-N (%)

4,6

2,8

-39,1%

Ammoniak (NH3)

Ein Magazin von BIOMIN

L. brevis

Die Daten von kürzlich, während des Sommers 2013, in Österreich durchgeführten Feldstudien haben gezeigt, dass sich durch die ausgewogene Kombination von homo- und heterofermentativen Bakterien in Biomin® BioStabil Plus eine Steigerung von etwa 5-7 % bei der Nettoenergie-Laktation (NEL) erzielen lässt (Tabelle 1). Diese Steigerung der NEL war das Ergebnis einer verringerten Aktivität von Gärschädlingen, wodurch es zu geringeren Konzentrationen von Ammoniak und Essigsäure kam. Biomin ® BioStabil Plus erhöhte den Gehalt an Milchsäure und senkte den pH-Wert. Biomin® BioStabil Plus erhöhte zudem nachweislich den Gehalt an verdaulichem Protein. Die Steigerung bei NEL und verdaulichem Protein wirkt sich besonders positiv auf die Milch- oder Fleischproduktion aus.

Quelle: BIOMIN; Daten eines unabhängigen landwirtschaftlichen Betriebs in Österreich

L. kefiri

L. kefiri verbessert die aerobe Stabilität der Silage durch Steigerung der Essigsäureproduktion und Senkung des pH-Wertes bei leicht und mittelschwer silierbaren Materialien. Wie sich gezeigt hat, verbessert die Kombination der heterofermentativen Milchsäurebakterien L. kefiri und L. brevis auch die Gärqualität und verlängert die aerobe Stabilität dieser Materialien.

L. plantarum

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Mark Nooijen Manager Technischer Verkauf Wiederkäuer Jutta Zwielehner Produkt Manager

Tipps für eine bessere Silage

Stellen Sie sicher, dass die Abmessungen der Silos korrekt sind und reinigen Sie die Silos vor der Befüllung

Heterofermentative Bakterien wie Lactobacillus brevis und Lactobacillus kefiri erzeugen antimikrobielle Essigsäure um ein Hefenwachstum zu verhindern. Hefenwachstum ist ein Problem, wenn Luft an die Silage gelangt. Hefen führen zu einer Nacherwärmung der Silage, zu einer Alkoholproduktion und einer pH-Wert-Erhöhung. Die Energie- und Nährstoffgehalte werden reduziert und gleichzeitig wird das Wachstum anderer Schadkeime gefördert. Es wird empfohlen, ein Siliermittel zu wählen, das sowohl homo- als auch heterofermentative Bakterien enthält. Unterschiedliche Silagearten erfordern unterschiedliche Siliermittel. Im nebenstehenden Kasten wird die Notwendigkeit einer ausgewogenen Kombination aus homo- und heterofermentativen Bakterienstämmen näher besprochen.

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Heterofermentative Silage Starterkulturen:

Welche sind die richtigen? Maissilagen sind relativ unproblematisch zu silieren, da sie einen relativ hohen Zucker- und Stärkegehalt sowie einen niedrigen Proteingehalt und daher eine geringe Pufferkapazität aufweisen. Zudem wird Mais in der Regel mit mehr als 300g/ kg Trockenmasse geerntet. All diese Faktoren erklären, warum Starterkulturen mit einem hohen Anteil an heterofermentativen Bakterien das beste Ergebnis bei Maissilagen ergeben. Für Gras- und Leguminosensilagen ist es wichtig, durch Milchsäureproduktion so schnell wie möglich einen stabilen niedrigen pH-Wert zu erzielen. Homofermentative Stämmew (z. B. Lactobacillus plantarum) können Gärverlauf und Gärsäuremuster regeln. Milchsäure, der Hauptmetabolit homofermentativer Stämme, ist eines der wenigen Stoffwechselprodukte, die die Schmackhaftigkeit des Futters verbessern. Leider machen jedoch hohe Milchsäurewerte Silagen empfänglicher für aeroben Verderb. Somit ist eine gute Balance zwischen Milchsäure und Essigsäure anzustreben, um eine hervorragende Schmackhaftigkeit und aerobe Stabilität (Haltbarkeit) der Silage zu erzielen. Aus diesem Grund empfiehlt sich der kombinierte Einsatz von homo- und heterofermentativen Stämmen. Aber welche heterofermentativen Bakterien sind für die verschiedenen Arten von Silagen am besten geeignet?

Die richtige Wahl treffen Heterofermentative Siliermittel erzeugen Essigsäure und hemmen so direkt die Entwicklung von Gärschädlingen wie Hefen und Schimmelpilzen während der Fermentation und bei der Silageentnahme. Der Nachteil heterofermentativer Bakterienstämme besteht darin, dass die Produktion von Essigsäure metabolisch aufwändig ist und gewisse Trockenmasseverluste verursacht.

Photo: Fotolia

Behandlung der obersten Schicht Schimmel bildet sich am häufigsten in der obersten Schicht des Silostocks. Das Auftreten von Schimmel hängt von der Schimmelpilz - Kontamination des frischen Silierguts und der Menge an verfügbarer Luft in der Silage ab. Schimmelpilze benötigen für ihre Entwicklung Sauerstoff, sodass Schimmelbildung ein Hinweis darauf ist, dass in diesem Bereich des Silostocks Sauerstoff vorhanden ist. Sauerstoff kann dann in den Silostock gelangen, wenn die Verdichtung unzureichend ist oder wenn die Abdeckung nicht luftdicht ist. Auch die Sauerstoffdurchlässigkeit der Plastikfolien kann dabei eine Rolle spielen. Eine gute Möglichkeit, die oberste Schicht des Silostocks vor Schimmelbefall zu schützen, ist die Verwendung von Biomin® Clean-Grain liquid. Biomin® CleanGrain liquid ist hoch wirksam gegen Hefe und Schimmelpilze, jedoch gleichzeitig sicher in der Anwendung, da es nicht korrosiv ist. Die empfohlene Dosis beträgt 3-5 l/t für den gesamten Silostock oder für die oberste Schicht des Silos. Alternativ kann man 0,5-1 l/m2 mit einer Gießkanne als Oberflächenbehandlung auf die äußere oberste Schicht aufbringen. Silage ist wichtig, und hierfür die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist von grundlegender Bedeutung, denn schließlich ist das silierte Futter die Nahrung Ihrer Tiere. Gute Silagen rentieren sich in Form einer höherern Fleisch- und Milchproduktion.

Optimieren Sie die Verdichtungskapazität passend zur Erntekapazität steht

Mit der wachsenden Anzahl an heterofermentativen Bakterienstämmen, die als Siliermittel am Markt angeboten werden, wird die Wahl des richtigen Mittels immer schwieriger. Tabelle 2 vergleicht die drei derzeit in der EU zugelassenen heterofermentativen Arten hinsichtlich ihrer Fermentationseffizienz.

Science & Solutions • Dezember 2013


Den Silageerfolg planen

Wählen Sie qualitativ hochwertige Siliermittel und Folien.

Überlegen Sie, welche Behandlung für die oberste Silageschicht für Ihren Betrieb am besten geeignet ist.

Tabelle 2: Vergleich zwischen heterofermentativen Silierstämmen

Schulen Sie das Betriebspersonal im praktischen Silagemanagement

➜ Aerobe Stabilität L. brevis unterstützt den Gärvorgang und den Erhalt der TMAusbeute bei allen Silagearten sowie die aerobe Stabilität. Aufgrund der beträchtlichen Mengen an Essigsäure ist L. kefiri eine gute Wahl für die Verbesserung der aeroben Stabilität.

L. buchneri

Ansäuerung von Mais- und Grassilagen mit Milch- und Essigsäure

Keine Ansäuerung der Silage, da Essigsäure dominiert

Verlängerung der aeroben Stabilität; L. kerifi hemmt Hefenwachstum

Verlängerung der aeroben Stabilität und Hemmung des Hefenwachstums

Abbildung 3. Vergleich der aeroben Stabilität von Silage nach Behandlung mit entweder L. kefiri oder L. brevis (Einzelstamm-Fermentation im Labor)

Geeignet für alle Silagen: Mais-, Gras- und Leguminosensilagen

Geeignet für Maissilagen, weniger geeignet für Grassilagen

Verlängerung der aeroben Stabiliät durch L. kefiri

Erhalt der Trockenmasse in allen Silagen

Verursacht Trockenmasseverluste

➜ Ansäuerung der Grassilage

L. kefiri und L. brevis sind im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle in der Lage, Grassilagen anzusäuern

Tage

L. brevis & L. kefiri

Abbildung 2. Veränderung des pH-Wertes der Grassilage (Silagefermentation im Labor mit einem einzigen Bakterienstamm).

18 16 14 12 10 8 6 4 2 0

■ L. kefiri ■ Kontrolle

Mais, Teigreife

Gras, zweiter Schnitt

Mais, Vollreife

Datenquelle: BIOMIN Forschung, Österreich

Auswirkung auf den pH-Wert der Grassilage

Verlängerung der aeroben Stabilität durch L. brevis

L. plantarum L. kefiri

20 18 16

L. brevis

-0.4

-0.2

0

0.2

0.4

< geringerer pH | höherer pH >

➜ Erhalt der Trockenmasse L. brevis und L. kefiri sind die einzigen heterofermentativen Stämme, die sowohl für Mais- als auch für Grassilage geeignet sind. Tabelle 3. . Durchschnittliche Trockenmasseausbeute (TM-Ausbeute) im Gärfutter nach Inokulation mit nur einem einzigen Silierbakterium. Mais- und Grassilagen wurden nach Einzelstamm-Fermentation im Labor getrennt analysiert. TM-Ausbeute (%) Maissilage

Grassilage

L. brevis

98.5

96.9

Kontrolle L. brevis

98.2

96.3

L. kefiri

97.5

95.9

Kontrolle L. kefiri

98.1

93.9

L. buchneri

94.1

95.1

Kontrolle L. buchneri

95.5

96.6

Datenquelle: BIOMIN Forschung, Österreich; Kleinschmit & Kung (Meta-Analyse).

Ein Magazin von BIOMIN

■ L. brevis ■ Kontrolle

8

Datenquelle: BIOMIN Forschung, Österreich; Kleinschmit & Kung (Meta-Analyse).

Behandlung mit einem einzigen Stamm

14 12 10 6 4 2 0

Gras, 1. Schnitt

Gras, 2. Schnitt

Corn-cob mix

Datenquelle: BIOMIN Forschung, Österreich

➜ Schmackhaftigkeit Die in Biomin® BioStabil enthaltenen Stämme L. brevis, L. kefiri und L. plantarum wurden aufgrund ihrer hervorragenden geschmacksverbessernden Eigenschaften als Silagekulturen gewählt. Keiner der drei Stämme bildet 1-Propanol, einen Metaboliten, der die Schmackhaftigkeit des Futters stark herabsetzt.

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Wusste

-0.6

Tage

L. buchneri

BIOMIN-Videos, wie Sie die Qualität der Silage in der Praxis beurteilen und aufrechterhalten können!

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Bryan Miller

Manager Technischer Support Wiederkäuer

FAKTOREN FÜR DIE TROCKENMASSEAUFNAHME bei Milchvieh Die Trockenmasseaufnahme eines Tieres ist ungeachtet der Tierart der wichtigste Faktor für der Leistung. Die Steigerung der Trockenmasseaufnahme bei Milchvieh ist von entscheidender Bedeutung für die Maximierung der Milchproduktion.

O

bwohl das Konzept der Futteraufnahme relativ einfach ist, können die Faktoren, die diese beeinflussen, drastisch variieren. Zu diesen Faktoren zählen tierbezogene Charakteristika wie genetische Selektion oder Fresslust sowie die neurologischen und hormonellen Rückmeldungen bei der Sättigung, Stoffwechselerkrankungen und anderen Krankheiten. Das Futter selbst kann die Futteraufnahme der Tiere aufgrund zahlreicher Eigenschaften wie z. B. Feuchtigkeitsgehalt, Geschmack, Fett- und Fasergehalt beeinflussen. Wiederkäuer sind für ihre Nährstoffversorgung – von flüchtigen Fettsäuren bis zum mikrobiellen Protein – auf die Pansen - Fermentation angewiesen. Daher besteht für sie das Risiko, durch Futterumstellungen oder aufgrund von Fakto-

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ren, die das mikrobielle Wachstum beeinflussen, Verdauungsstörungen zu entwickeln. Als Wiederkäuer können Milchkühe grundsätzlich ständig Futter aufnehmen. Somit sind einige der für monogastrische Tiere typischen Mechanismen der Sättigungskontrolle bei Milchvieh nicht in demselben Ausmaß wirksam. Einfluss von Pansen und Darm Verursacht ein voller Pansen ein Sättigungsgefühl? Um dies zu beurteilen, haben Forscher mithilfe von aufgeblasenen Ballons die Pansenfüllung simuliert, mit der Folge, dass sich die freiwillige Futteraufnahme der Tiere reduzierte. Vom physiologischen Standpunkt aus ist dieser Feedbackmechanismus jedoch wahrscheinlich nicht der einzige oder

Science & Solutions • Dezember 2013


TROCKENMASSEAUFNAHME bei Milchvieh

an verdaulicher Faser im Futter zu maximieren. Temperatur Luftfeuchtigkeit Als Maß für die Qualität von °C °F % Grünfutter ist die Neutral-Detergenz-Faser (NDF) für die Vorher29 84 15 sage der Trockenmasseaufnahme 26 80 30 von Bedeutung. Allerdings sind 25 77 50 auch Verdaulichkeit und die 24 75 65 Verdaulichkeitsrate wichtig für 22 72 90 die Prognose der TrockenmasseQuelle: Chase, Cornell Universität aufnahme. Enzyme, chemische wichtigste Grund für eine verringerte FutterBehandlungen und die genetiaufnahme. sche Selektion auf einen höheren verdaulichen Studien mit Schafen haben gezeigt, dass NDF-Anteil haben zu besserer Verdaulichkeit deren Zwölffingerdarm über Rezeptoren verund dadurch zu höherer Trockenmasseaufnahme fügt, die von titrierbarer Säure, nicht aber von geführt. Damit Rinder neues Futter aufnehmen Glukose oder Osmolalität beeinflusst werden. und auch weiterhin fressen, muss das davor konZudem konnte auch nachgewiesen werden, sumierte Futter über Verdauung und gastroindass die Infusion von Propionat in die Leber, testinale Passage aus dem Organismus entfernt aufgrund eines weitergeleiteten Feedbacks werden. Die Verwertung der im Futter enthaltevia nervaler Impulse an das Gehirn, zu einer nen Faser wird durch gute Fermentationsbedingungen im Pansen maximiert; dazu zählen ein verringerten Futteraufnahme führt. Dies ist geeigneter pH-Wert und die Verfügbarkeit von deshalb interessant, da Propionat als primäre Stickstoff für das bakterielle Wachstum. glukoneogene flüchtige Fettsäure (VFA) gilt. Zirkulierende Ketone wie ß-HydroxybutyWetterbedingungen rat können sowohl bei Monogastriern als auch Milchvieh hat eine ziemlich breite therbei Wiederkäuern eine verringerte Futteraufmoneutrale Zone von 5-20 °C und toleriert nahme verursachen. Die bei negativer Energiein der Regel auch kühlere Temperaturen recht bilanz und Glukosemangel entstehenden Ketogut. Es ist die Kombination von Temperatur ne können eine kontinuierliche Abwärtsspirale und Luftfeuchtigkeit, die den „Komfort” des bei der Trockenmasseaufnahme bewirken. Rindes bestimmt. Hitze in Kombination mit hoher Luftfeuchte kann die Futteraufnahme Fütterungsmanagement um 10-25 % senken, bei extremen BedingunDie Futterzusammensetzung ist jener Begen sogar um bis zu 55 % (Tabelle 1). reich, in dem Management am stärksten EinZu den Managementmaßnahmen, die Hitfluss auf die Trockenmasseaufnahme (DMI) ze und hohe Feuchtigkeit lindern können, zähnehmen kann. Bei den üblichen Futtersorten len Sprühanlagen, Ventilatoren, Reduzierung kann die Trockenmasseaufnahme anhand des der Besatzdichte und Futter mit einem höheren Energiegehalts des Futters und der MilchleisFettgehalt und niedrigerem Fasergehalt. tung relativ einfach vorausgesagt werden. Was sich nicht vorhersehen lässt, sind die potenzielle Futteraufnahme und die nachfolgende Verbesserte Trockenmasseaufnahme Die Trockenmasseaufnahme der MilchLeistung. Fette und ein hoher Anteil an einkuh ergibt sich aus der Fähigkeit des Tieres zur fachen Kohlenhydraten erhöhen zweifellos die Futteraufnahme, die genetisch definiert ist. Energiedichte des Futters. Allerdings können Darmvolumen, sensorische und hormonelle Aspekte wie Absorption und Azidose die Regulation spielen dabei eine wichtige Rolle. Verwertung dieser Nährstoffe einschränken. Milchviehhalter müssen das Potenzial für die Heute wird die Futteraufnahme von MilchTrockenmasseaufnahme maximieren, indem vieh oft durch technische Hemmnisse wie die sie das richtige Futter wählen und UmweltbeSchwierigkeit, ausreichende Futtermengen dingungen geschaffen haben, die eine maximadurch das System zu befördern, beschränkt. le Futteraufnahme fördern.. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Anteil Tabell 1. Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte, die die Milchproduktion negativ beeinflussen können.

Ein Magazin von BIOMIN

Fütterungshäufigkeit Wie sich gezeigt hat, lässt sich das Fressverhalten verbessern, indem das Futter immer wieder frisch vorgelegt oder das angebotene Futter näher zur Box hingeschoben wird.

Mykotoxine Die Futteraufnahme kann durch das Vorkommen von Mykotoxinen, besonders von Trichothecenen wie Deoxynivalenol (DON) und T-2 Toxin, negativ beeinflusst werden kann. Auch Rinder, die Schwingelgras oder Heu auf der Weide fressen, können aufgrund der darin enthaltenen Alkaloide eine geringere Hitzetoleranz und in der Folge eine reduzierte Trockenmasseaufnahme zeigen.

Feuchtigkeitsgehalt Futter mit einem Feuchtigkeitsgehalt von über 50% wird generell mit einer verringerten Futteraufnahme in Verbindung gebracht. Dies steht nicht so sehr mit dem Wassergehalt an sich, sondern vielmehr mit den Fermentationsprodukten in Zusammenhang, denn bei sehr feuchter Silage ist das Risiko für Fehlgärungen erhöht.

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