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Stimmen zur Tagung «Mir hat das Inputreferat zur Kompetenzorientierung gefallen. Damit Studierende den Weg in die Berufspraxis finden und die dafür nötigen Kompetenzen entwickeln können, brauchen sie eine gute Begleitung in der Praxis. Erst während des Praxismoduls lernen die Studierenden das Feld der Sozialen Arbeit richtig kennen. Sie sehen, wie hektisch die Praxis ist, was die Schwierigkeiten im Umgang mit unterschiedlichen Personengruppen sein können und wie sie mit den teilweise schwierigen Klientinnen- und Klientensituationen umgehen müssen. Ich denke, die Fachhochschule allein kann nicht ermöglichen zu spüren, ob der Beruf etwas für einen ist oder nicht. Je akademisierter die Ausbildung, desto wichtiger wird dieses Gegengewicht. Aber auch die Praxis profitiert: In der Auseinandersetzung mit den Fragen, die die Studierenden ein bringen, muss das eigene Handeln immer wieder hinterfragt werden. Für uns als Praxisorganisation ist es wichtig, immer wieder an neue Inputs und Informationen seitens der Fachhochschule zu kommen, damit unser Wissen nicht veraltet. Diese beiden Pole der Ausbildung können gut anhand des neuen Curriculums verdeutlicht werden: Auf der einen Seite sind die Bezugswissenschaften und auf der anderen Seite die Module der Praxisausbildung. Die Kompetenzen beider Bereiche können in den Modulen der Querschnitts themen und übergreifenden Felder miteinander in Beziehung gebracht werden. Das ist für mich Soziale Arbeit.» Janine Mattenberger Lungenliga Bern – Regionalstelle Berner Oberland
«Die neuen Lernziele bedeuten eine Vereinfachung für die Studierenden und auch für die Praxis ausbildenden, selbst wenn es in der Umsetzungsphase noch Fragen zu klären geben wird. Die Praxis muss innerhalb der Ausbildung von zukünftigen Fachpersonen der Sozialen Arbeit die Möglichkeiten bieten, dass die Studierenden ihr Hand- respektive ihr Mundwerk ausprobieren können. Die Auseinandersetzung mit dem praktischen Tun bedeutet auch die Auseinandersetzung mit an der Fachhochschule vermittelten Theorien. Die Praxisausbildung als Ganzes bietet den Studierenden die Möglichkeit, unterschiedliche Praxisfelder kennenzulernen und die persönliche Eignung und Motivation zu testen, um herauszufinden, ob sie tatsächlich in diesem Berufsfeld arbeiten möchten. Die Teilnahme an der Tagung ist mir wichtig, weil die Beurteilung von Studierenden meines Erachtens eine anspruchsvolle Aufgabe ist. Um sie möglichst gut zu machen und den Studierenden gerecht zu werden, ist es uns als Praxisorganisation und mir als Praxisausbildnerin wichtig, über neue Themen in der Praxisausbil-
dung informiert zu sein. Wir sehen innerhalb unserer Organisation abwechslungsreiche Lernsituationen, die wir den Studierenden bieten können, und nehmen unsere Verantwortung als Praxisorganisation gerne wahr. Es geht auch darum, einen Beitrag zu leisten, dass der Berufsstand nicht untergeht und dass das professionelle Handeln nicht durch einfaches Verwaltungshandeln abgelöst wird.» Regula Stöckli Psychiatriezentrum Münsingen – Sozialdienst
«Ich bin gespannt auf die Umsetzung des neuen Beurteilungsrasters. Ich bin zuversichtlich und froh über die Fragen und Lern ziele, die darin vorgesehen sind. Zuerst war ich skeptisch, weil ich dachte, die Studierenden würden mit gleichen Lern zielen in etwas hineingedrückt. Aber ich denke, es gibt ausreichend Spielraum, auf die unterschiedlichen Praxissituationen und -institutionen einzugehen; auch in Bezug auf mein Berufsfeld. Dass vorgegebene Lernziele bestehen und nicht von Praxismodul zu Praxis modul ganz neu erfunden werden müssen, erspart einen längeren Suchprozess. Die Kompetenzorientierung ist an und für sich etwas Gutes. Es ist auch gut, diese in die Beurteilung der Praxisausbildung einfliessen zu lassen. Es lässt sich aber erst sagen, wie sich das neue Raster bewähren wird, wenn erste Erfahrungen gesammelt werden konnten und Studierende damit beurteilt wurden. Generell denke ich, es wird eher mit der gleichen Elle gemessen, wenn die Lernziele für alle vorgegeben sind. Die Kontinuität in der Beurteilung ist grösser, wenn unterschiedliche Studierende mit gleichen und ähnlichen Lernzielen und Themen umgehen müssen.» Markus Gerber Dachverband für offene Arbeit mit Kindern in der Stadt Bern
«Mir hat die Tagung gefallen, weil sie sehr konkret war und für die Arbeit mit dem neuen Arbeits instrument, dem neuen Beurteilungsraster, viel Zeit gelassen wurde. Die Probleme mit der Lernzielformulierung, der Auswertung und Beurteilung werden allerdings ähnlich bleiben wie bisher. Meine Motivation, an der Tagung teilzunehmen, war das Kennenlernen des neuen Beurteilungsrasters und der Neuerungen in der Praxisausbildung insgesamt. Ich habe bereits einige Studierende ausgebildet. Wenn seitens der BFH etwas Neues lanciert wird, bin ich interessiert an den theoretischen Überlegungen dahinter. Es geht auch darum zu verstehen, was die Fachhochschule erwartet, um gut zusammenarbeiten zu können. Gerhard Schroers Sozialdienst Münchenbuchsee
BFH impuls September 2014