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I Advent im Wandel der Zeit

Advent im Wandel der Zeit

Das Wort Advent kommt vom Lateinischen „advenire“, was Erwartung oder Ankunft bedeutet. Beim Advent handelt es sich somit um die Vorbereitungszeit auf Christi Geburt.

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Advent ist für viele Menschen auch eine Zeit der Rituale. Während unser Alltag aus täglich neuen Herausforderungen besteht, lieben wir in den Wochen vor Weihnachten die großen und klei nen Traditionen. Der Advents kranz verfügt über eine große Symbolkraft , sei es in Bezug auf seine Form als auch die 4 Kerzen, welche die 4 Adventswochen darstellen. Auch wenn wir in den letzten beiden Jahren auf Gewohntes verzichten mussten, so war diese Erfahrung vielleicht auch eine Chance, Neues wahrzunehmen und bisher ungewohnte Perspektiven einzunehmen.

Wir wollten wissen, welche Bräuche es zur Adventszeit in Südtirol in den 50er Jahren gab und haben mit der Pastoralassistentin Frau Ida Fulterer von der Pfarrei St. Georgen in Meran/Obermais gesprochen.

Frau Fulterer, hat es in Ihrer Jugend daheim Adventskränze gegeben und sind Adventslieder gesungen worden? Ida Fulterer: Ich war die Älteste von 8 Kindern. Wir sind in Kastelruth aufgewachsen. Ich kann versuchen, die Adventszeit zu beschreiben, wie sie sich in den 50er Jahren in vielen Südtiroler Bergdörfern abgespielt hat. Im Rahmen der Jungschar (eine meiner Schwestern war Jungscharführerin) hat es jedes Jahr die Herbergssuche („Wer klopfet an“) gegeben. Während Adventskränze bereits in den meisten Kirchen üblich waren, hat man sie sonst nur in kinderreichen Familien vorgefunden.

Was waren die typischen Speisen, die in der Adventszeit bei Ihnen daheim auf den Tisch kamen? Meistens Knödel und einmal pro Woche Buchweizen mit Holundermarmelade. Sonntags hat es im Winter Kraut mit Knödel und Polenta gegeben und als Krönung ab und zu ein Fleisch.

Haben Sie die Rorate-Ämter in der Kirche mitgefeiert? Ja! Als Kinder sind wir um 6 Uhr von daheim zum Rorate gestartet und haben anschließend bei der Großmutter daheim ein Frühstück bekommen.

An ausgewählten Tagen ist die Adventszeit gleichzeitig Fastenzeit. Haben Sie sich immer streng daran gehalten und erinnern Sie sich an bestimmte Rituale und Traditionen, die von Ihrer Familie in der Adventszeit gepfl egt worden sind und die deutlich machen, worum es in der Fastenzeit eigentlich geht bzw. was uns im Leben wirklich wichtig sein sollte? Zuhause haben vor allem wir Mädchen Handarbeiten gemacht, weil unser Vater viel Wert darauf gelegt hat. Es wurden kleine, aber nützliche Geschenke vorbereitet und Mandarinen und Nüsse verteilt. Es gab damals noch keinen Fernsehapparat und es ging darum, dass wir alle beschäft igt waren. Die Freude auf Weihnachten war groß, stets jedoch stand das Geburtsfest Christi im Vordergrund.

Worin bestehen Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zu heute? Auf den Weihnachtsmärkten wird pausenlos „Stille Nacht“ abgespielt, es geht fast nur noch um Geschenke. Man hat den Eindruck, dass alles einem wirtschaft lichen Interesse untergeordnet ist und der Sinn der Vorbereitungszeit auf Weihnachten vielerorts langsam verloren geht. Es gibt aber auch Familien, die diese Zeit ernst nehmen. Wir sollten uns wieder mehr darauf besinnen, dass es in der Adventszeit um Werte geht.

Hat es damals auch Leute gegeben, die sich dem Konsumrausch verweigert haben, weil sie der Ansicht waren, dass der eigentliche Sinn von Weihnachten verloren gehen könnte? In den 50er und 60er Jahren war die Adventszeit noch nicht durch Konsum bestimmt, damals galt das Motto „Weniger ist mehr“.

Heute werden in der Adventszeit Spendenaktionen durchgeführt. War das in den 50er Jahren ähnlich stark verbreitet? In Kastelruth waren in der Ad-

Ida Fulterer

ventszeit die „Glöckler“ unterwegs. Sie haben im Hausfl ur gebetet und dafür Lebensmittel erhalten. Dieser Brauch wird meines Wissens so ähnlich noch im Pustertal und im Sarntal gepfl egt. Spendenaktionen wie heute und das Adventsopfer für die Diözese hat es damals noch nicht gegeben.

Markus Auerbach

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