16 minute read

Andreas Hofer und andere Hofer

Auch heuer gab es am 20. Februar Gedenkfeiern für den Tiroler Freiheitskämpfer, wenn auch Corona-bedingt nur eingeschränkt. Die Bedeutung für Tirol zeigt sich aber nicht nur in den Jubiläumsfeiern, sondern ebenso in den Straßen, die nach ihm benannt sind – auch im Burggrafenamt.

G. SIEBENFÖRCHER

Advertisement

Köstliche Tradition

Feinste Fleisch- und Wurstwaren, über 90 einheimische Käsesorten, Südtiroler und italienische Köstlichkeiten erwarten Sie in unserer Spezialitätenmetzgerei. Genuss und Qualität seit 1930.

Wir bringen‘s Ihnen auch nach Hause! Gratis ab 50€

. oneandseven

2021 Am 2. März 1921, fast auf den Tag genau vor 100 Jahren, wurde in Wien auf dem Grinzinger Friedhof Leopold Hofer Edler von Passeyr (im Bild) beerdigt. Der 59-jährige Verstorbene war der Urenkel von Andreas Hofer und der letzte direkte Nachkomme des Freiheitskämpfers im Mannesstamm. Mit ihm erlosch die Linie. Obwohl er zweimal verheiratet war, hatte Leopold keine Kinder. Die Menschen schien dies durchaus zu beschäft igen. Wie sonst sollte man es sich erklären, dass im Jubiläumsjahr 1909, also bereits zwölf Jahre vor seinem Tod, in der lokalen Presse zu lesen war, „da er ohne männliche Nachkommen ist, stirbt die Familie Hofers aus“. Im Februar 1921 war es dann soweit. Leopold verstarb nach längerem Leiden in einem Ambulatorium in der Sandwirtsgasse – Andreas Hofer hatte hier 1809 bei seinem Besuch in Wien gewohnt. Sein Begräbnis stand dann auch ganz im Zeichen des berühmten Urgroßvaters. Eine Abordnung aus Tirol reiste an, eine „schwarzumfl orte Fahne des Tiroler Bundes mit dem Bilde Andreas Hofers“ wehte über das off ene Grab und die in Wien lebenden Tiroler erschienen in Passeirer Tracht. Wo immer man Leopold, den Beamten der städtischen Gaswerke, suchte, man fand immer auch den Volkshelden Andreas.

Meran, Lauben 164 Tel. 0473 236 274 www.siebenfoercher.it Nicht nur Kämpfer

Für die einen ist Andreas Hofer immer noch ein heroisches Vorbild patriotischer Gesinnung, für die anderen eine historische Figur, die es zu demontieren gilt. Jeder möge seinen eigenen Zugang zu ihm fi nden. Und da zu

Foto: Hedwig Abraham

Leopold Hofer Edler von Passeyr: Unklares Bild, klare Haltung Grab Leopold Hofers auf dem Grinzinger Friedhof in Wien

Andreas Hofer schon genug geschrieben worden ist, widmet sich dieser Beitrag vor allem den anderen „Hofer“, seinen Nachkommen. Andreas hatte mehrere Töch ter, die das Erwachsenenalter erreichten und einen Sohn, der den Namen weiterführte: Johann. Nach dem Tod seines Vaters kam Hans nach Wien und stand unter dem besonderen Schutz des Kaisers, der ihn dem Stift Admont zur Erziehung über gab. 1818 wurde das Adelsdiplom ausgefertigt – aus Hofer wurde Edler von Hofer. Im Jahr darauf heiratete er 25-jährig Clara Weikmann, die ihm 15 Kinder zur Welt bringen wird. Johann arbeitete als k.k. Tabakhauptverleger, eine Art Großhändler, und war Gutsbesitzer im niederösterreichischen Fischamend. Von seinen vielen Söhnen zeugte nur Karl, der in Salzburg als Beamter lebte, Nachkommen, unter ihnen den schon erwähnten Leo pold.

Liberal unerwünscht erzählenswerte Anekdote, die einerseits zeigt, dass er seinem berühmten Vorfahren nie ausstellen konnte und andererseits, dass sie in ihrer konservativen Haltung gar nicht so verschieden waren. 1887 hatte er die Heimat seines Urgroßvaters besucht und einige Tage im schönen Passeiertal verweilt. Da der Sandwirt noch im Besitz der Familie war, galt es Geschäft liches zu regeln. Der Postmeister Georg Haller sollte den Hof pachten. Als Leopold im Gasthaus zu seiner Verwunderung eine Ausgabe der fortschrittlichen „Meraner Zeitung“ sah, ärgerte er sich, dass er im Pachtvertrag nicht ausdrücklich angeführt hatte, dass der Pächter keine liberalen Zeitungen aufl egen dürfe. Er müsse ihm dies noch mündlich ans Herz legen. So berichtete das „Tiroler Volksblatt“ am 28. Mai und fügte hinzu: „Dies zeigt ihn als würdigen Sprößling des ruhmreichen Sandwirthes. Er lebe hoch!“

Genial digital in die Zukunft

Kein Unternehmen hatte sich erwartet innerhalb so kurzer Zeit einen digitalen Wandel zu durchziehen. Doch wenn wir aus der Corona-Pandemie eines lernen können, dann ist es die Wichtigkeit der Digitalisierung.

In Zeiten von Home-Offi ce und Telearbeit wird das Bedürfnis nach fl exiblem Zugriff auf Firmendaten und nahtloser Zusammenarbeit immer lauter. Für Unternehmen, die den zeitlichen Anforderungen gewachsen sein wollen, heißt das also: Go digital!

Erste Voraussetzung für eine Digitalisierung ist eine schnelle, zuverlässige Internetverbindung. Heutige Glasfaseranbindungen zeichnen sich durch höchstmögliche Reichweiten und Übertragungsraten sowie störungsfreien Verbindungen aus. KONVERTO bietet mit KONFiber eine ideale Lösung für jedes Unternehmen und seine Mitarbeiter. Ist die Internetanbindung stabil kann der Schritt in die Cloud gewagt werden: Dieses virtuelle Netz bietet Speicherplatz und Rechenleistung angepasst an den individuellen Bedarf im Unternehmen. Mitarbeiter haben die Möglichkeit unzählige Daten abzulegen und standortungebunden weiterzuverarbeiten, egal ob im Home-Offi ce oder per Smartphone und Tablet. Trotz Cloud-Speicher kann die Zusammenarbeit bei komplexen Projekten oder der Austausch zwischen verschiedenen Teams eine Herausforderung für Mitarbeiter im Home-Offi ce werden. Um reibungslose Zusammenarbeit auch von zuhause aus zu ermöglichen bietet KONVERTO personalisierbare Collaboration- und Communication-Tools wie One Drive, Share Point und Microsoft Teams. Mit Zugriff en über verschiedene Endgeräte von zu Hause aus wächst auch das Sicherheitsrisiko für das Unternehmen an. Die Eingrenzung dieser mit Smart Working verbundenen IT-Risiken kann über konkrete Schutzmaßnahmen und technische Lösungen erfolgen. KONVERTO erstellt personalisierte Sicherheitsmechanismen, Authentifi zierungsverfahren und Berechtigungssysteme, ganz nach den Bedürfnissen des Unternehmens. Und wer Gefallen an der Digitalisierung gefunden hat, kann einen weiteren innovativen Schritt wagen. Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz werden Prozesse optimiert, wiederholte Abläufe effi zienter geplant, Ressourcen nachhaltiger eingesetzt und Zeit und Geld gespart. KONVERTO unterstützt mit individuellen Produkten und Lösungen den digitalen Alltag und komplexe Geschäft sprozesse im Unternehmen und ist der richtige Ansprechpartner für Ihr Digitalisierungsprojekt. Nutzen Sie schon heute die Arbeitsform von morgen!

Melden Sie sich unter Tel. 800 031 031 und lassen Sie sich beraten.

passion for technology

Wir machen's einfach.

Schnelle und sichere Internetanbindung: fantastisch. Klare und deutliche Telefongespräche via Internet: traumhaft. Die Gelassenheit, die eigenen Daten in Sicherheit zu wissen: unbezahlbar.

Infos & Bestellung: Kundenberaterin Julia Eschgfäller 335 763 43 43

Gesehen auf einem Teich Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas

Hoffnung

Wenn die Hoffnung nicht wär, so lebt ich nicht mehr, denn die Hoffnung allein kann lindern die Pein. Und wie ging es denn hin, und wie ging es denn her, wenn die Hoffnung nicht wär!

Volksweisheit

Für dich. Für mich. Für uns.

WARUM ÜBERHAUPT IMPFEN?

Tatsächlich verläuft COVID-19 etwa bei Kindern und jungen Erwachsenen meist mild. Trotzdem kann es auch in dieser Altersklasse zu schweren Verläufen mit Krankenhausaufenthalt und manchmal auch langer intensivmedizinischer Behandlung kommen. Aber vor allem bei Personen ab 65 Jahren oder Erwachsenen mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, chronischer Herz- oder Lungenerkrankung, Krebs, immunsupprimierender Behandlung nimmt die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs zu. Außerdem kann heute noch niemand abschätzen, welche Langzeitfolgen eine Erkrankung mit Covid-19 - auch mit nur leichten Symptomen - haben kann. Die Hinweise verdichten sich, dass es sehr wohl langfristige gesundheitliche Schäden durch eine Covid-19-Erkrankung geben könnte.

04.

WAS IST IN EINEM BOTEN-RNA-IMPFSTOFF ENTHALTEN? (BIONTECH/PFIZER UND MODERNA)

Eine Boten-RNA ist ein kleines Stück des genetischen Codes, der benötigt wird, um eines oder mehrere Virus-Eiweiße herzustellen. Im Fall der Impfung gegen das Coronavirus enthält die Boten-RNA lediglich die Information zur Herstellung der stachelförmigen Oberflächen-Eiweiße (Spike-Protein) des Coronavirus. Die Impfung kann somit kein COVID-19 verursachen. Die Boten-RNA ist in winzigen Fettkügelchen eingeschlossen, damit sie in den Körper injiziert werden kann. Beide Impfstoffe enthalten keine Wirkverstärker/Adjuvantien (beispielsweise Aluminium oder andere).

WEM WIRD DIE IMPFUNG GEGEN COVID-19 EMPFOHLEN?

Eine Impfung wird allen Personen über 16 Jahren empfohlen. Schwangeren wird zurzeit von einer Impfung abgeraten, da es noch keine genauen Studien darüber gibt. Bei Personen, die in der Vergangenheit starke allergische Reaktionen gegenüber Medikamenten oder Impfungen hatten, wird im Laufe der vorbereitenden Anamnese individuell abgeklärt, ob eine Impfung möglich ist.Entsprechend dem nationalen Impfplan werden mit den mRNA-Impfstoffen zuerst das Personal im Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Bewohner/Bewohnerinnen und Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Seniorenwohnheime geimpft. Danach folgen Personen, die älter sind als 80 Jahre, anschließend daran die Personen zwischen 60 und 79 Jahre und Menschen jeden Alters, die mehr als eine chronische Vorerkrankung, Immunschwäche und/oder Behinderung haben. Durch das raschere Eintreffen des Impfstoffes von AstraZeneca wird aktuell mit diesem Impfstoff das Schulpersonal bis 65 Jahre geimpft, es folgen die Ordnungskräfte und dann Menschen mit chronischen Erkrankungen zwischen 18 und 65 Jahren.

WELCHE IMPFSTOFFE STEHEN ZUR VERFÜGUNG?

In der EU sind zurzeit Impfstoffe von zwei PharmaherstelAktuell stehen in Südtirol die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna zur Verfügung. Beides sind sogenannte „Boten-RNA-Impfstoffe“. Seit Kurzem ist auch der Impfstoff von AstraZeneca zugelassen, ein Vektorimpfstoff.

05.

WIE WIRKEN DIESE BOTEN-RNA-IMPFSTOFFE?

Sobald sie in den Körper injiziert sind, werden die Fettkügelchen von den umliegenden Zellen „geschluckt“. Diese Zellen lesen den darin enthaltenen RNA-Code ab und stellen dann im Zeitraum von zwei Tagen die Oberflächen-Eiweiße des Virus her, welche anschließend vom menschlichen Immunsystem erkannt werden. Das Immunsystem produziert daraufhin Antikörper sowie spezialisierte weiße Blutkörperchen gegen die Oberflächen-Eiweiße. Damit wird das Coronavirus im Falle einer Infektion rasch erkannt.

06.

WIE WIRKT DER VEKTORIMPFSTOFF? (ASTRAZENECA)

Der Vektor (Träger) enthält Teile vom abgeschwächten Virus. Der Vektorimpfstoff wird injiziert, der Körper erkennt das abgeschwächte Virus als Angreifer und beginnt dagegen Antikörper zu produzieren.

Die Impfung besteht aus zwei Injektionen in den Arm. Mit BioNTech/Pfizer erfolgt die Impfung zweimal im Abstand von 21 Tagen, etwa eine Woche nach der zweiten Dosis ist der volle Impfschutz erreicht. Mit Moderna erfolgt die Impfung zweimal im Abstand von 28 Tagen, der volle Impfschutz wird zwei Wochen nach der zweiten Dosis erreicht. Beim Impfstoff von AstraZeneca wird die zweite Impfdosis 3 Monate nach der ersten verabreicht.

MUSS ICH MICH NACH DER IMPFUNG NICHT MEHR VOR DEM CORONAVIRUS SCHÜTZEN?

Doch, denn es ist noch nicht bekannt, ob die Impfung nur gegen die Erkrankung schützt oder ob sie auch die Ansteckung anderer Personen verhindern kann. Somit müssen die Hygienemaßnahmen wie Abstand halten und Mund-Nasen-Schutz tragen weiterhin auch von geimpften Personen eingehalten werden.

WIE LANGE HÄLT DER IMPFSCHUTZ AN?

Es ist noch nicht bekannt, ob der Schutz für einige Monate oder für einige Jahre anhält. Folglich kann nicht ausgeschlossen werden, dass nach einer gewissen Zeit eine Auffrischimpfung notwendig sein wird.

WELCHE NEBENWIRKUNGEN HAT DIE IMPFUNG?

Die genannten Impfstoffe werden derzeit weltweit an mehrere Millionen Personen verabreicht. Bei einem Teil der Geimpften sind am Tag der Impfung oder in den folgenden ein bis zwei Tagen leichte Nebenwirkungen aufgetreten: • Schmerzen an der Impfstelle. • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Schüttelfrost, Fieber. Die Symptome sind meist mild, in seltenen Fällen etwas ausgeprägter. Nach ein bis drei Tagen sind die Beschwerden vorüber, zur Linderung kann bei Bedarf Paracetamol eingenommen werden.

WELCHE RISIKEN HABEN DIESE NEUEN IMPFSTOFFE?

Das einzige bekannte ernsthafte Risiko ist eine allergische Reaktion, die bei Personen auftreten kann, die bereits früher allergisch auf eine Impfung oder auf einen der Bestandteile der neuen Impfstoffe reagiert haben. Eine derartige allergische Reaktion lässt sich aber gut behandeln. Die Boten-RNA aus den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna kann unser Erbgut nicht verändern, da dieses im Zellkern geschützt ist und die RNA nicht in den Zellkern eindringen kann. Es handelt sich also nicht um eine Gentherapie. Auch der Vektorimpfstoff von AstraZeneca verändert menschliche Gene nicht. Der Träger (Vektor) enthält zwar DNA, aber er verfügt nicht über die nötigen Eigenschaften, um sich in menschliches Erbgut integrieren zu können.

13.

FÜR WEN IST DIE IMPFUNG KONTRAINDIZIERT?

Im Moment gibt es nur eine Kontraindikation: die Schwangerschaft - und das vor allem aufgrund fehlender Daten. Bei akuter Erkrankung (Fieber, etc.) sollte die Impfung verschoben werden. Wer früher auf eine Impfung oder auf einen Bestandteil der Impfstoffe allergisch reagiert hat, sollte vor der Impfung seinen/ihren Hausarzt kontaktieren. Bei Personen, die kürzlich an COVID-19 erkrankt waren, ist eine Impfung möglich, es sollten aber drei Monate seit der Erkrankung vergangen sein. Eine Antikörperbestimmung vor der Impfung ist nicht nötig. Chronische Krankheiten oder die Einnahme von Medikamenten sind keine Kontraindikationen für die Impfung. Bei einer Immunschwäche oder einer immunsupprimierenden Behandlung kann die Wirksamkeit der Impfung möglicherweise vermindert sein. Aufgrund von fehlenden Daten und weil sie kaum schwer erkranken, werden Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht geimpft.

14.

WIEVIEL KOSTET DIE IMPFUNG GEGEN COVID-19?

Die Impfung gegen COVID-19 ist für die Bevölkerung kostenlos und freiwillig.

Weitere wichtige Informationen zur Impfung finden Sie unter der Webseite www.coronaschutzimpfung.it.

Infos auch unter:

• Infovac –Plattform für Informationen zu und Beratungen über Impfungen: www.infovac.ch • Robert Koch Institut: https://www.rki.de/SharedDocs/ FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html • Agenzia Italiana del Farmaco – AIFA: https://www.aifa. gov.it/domande-e-risposte-su-vaccini-mrna • Vaccinazione Anti Covid-19: https://info.vaccinicovid. gov.it/

Quellen:

Infovac – Plattform für Informationen zu und Beratungen über Impfungen: www.infovac.ch (Dieses Informationsblatt entspricht in Teilen den dort veröffentlichten Informationen zur Impfung gegen Covid-19. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb dankt www.infovac.ch für die Erlaubnis, diese nutzen zu dürfen). Italienisches Gesundheitsministerium – Coronavirus: http://www.salute.gov. it/portale/nuovocoronavirus/homeNuovoCoronavirus.jsp

Stand 24.02.21

Vor 100 Jahren… in Erinnerung gerufen

1921 entstanden in Italien gleich zwei Parteien, die das Land maßgeblich geprägt haben: die kommunistische Partei am 21. Jänner in Livorno und die faschistische Partei am 9. November in Rom.

Die Filme mit Don Camillo und Peppone spiegeln den Zwiespalt zwischen Kommunis-ten und Christdemokraten auf lustige Weise wider

Der „Partito Nazionale Fascista“ (PNF) war von 1921 bis 1943 die Partei der italienischen Faschisten. Sie ging aus den von Mussolini gegründeten „fasci di combattimento“ hervor. Der „Partito Comunista d’Italia“ (PCI) spaltete sich 1921 von der Sozialistischen Partei Italiens ab.

Partito Comunista Italiano (PCI)

„Toljatti“ nennt sich eine russische Stadt und erinnert an Palmiro Togliatti, den 1964 verstorbenen Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens. Dieser hatte während des Zweiten Weltkriegs Asyl in Moskau gefunden. Nach Italien zurückgekehrt wurde Togliatti zu einem der mächtigsten Politiker des Landes: der PCI hatte bei seinem Tod 2 Millionen Mitglieder und war Westeuropas größte kommunistische Partei. Die Regierung stellte zwar über Jahrzehnte die „Democrazia Cristiana“ (DC), in Städten wie Rom, Neapel, Bologna oder Venedig waren aber kommunistische Bürgermeister an der Macht. Grandios und voller Galgenhumor stellen die Romane von Giovannini Guareschi und dessen Verfi lmungen von Pfarrer Don Camillo und dessen kommunistischen Widersacher, Bürgermeister Peppone, den Zwiespalt dieser Zeit dar. In die Regierung aufgenommen wurden die Kommunisten nie, mit Ausnahme weniger Monate kurz nach Kriegsende 1945. Bis in die siebziger und achtziger Jahre hinein stand auch der größte Teil der italienischen Intellektuellen dem PCI nahe. Von Giangiacomo Feltrinelli, Carlo Levi, Alberto Moravia, Giorgio Napolitano, Cesare Pavese bis Pier Paolo Pasolini, von Natalia Ginzburg bis Luigi Nono und Andrea Camilleri, sie alle waren Kommunisten. Die Bedeutung, die der PCI für Italien errang, erklärt sich unter anderem auch aus der Tatsache, dass die Partei den Widerstand (Resistenza) gegen die deutschen Besatzer von 1943 bis 1945 führte. Neben Togliatti ist Enrico Berlinguer, PCI-Generalsekretär von 1972 bis 1984, die bedeutendste Persönlichkeit des italienischen Kommunismus. Unter seiner Führung trennte sich die Partei von den radikalen Linken und für ein paar Jahre, in den späten Siebzigern, schien sogar ein historischer Kompromiss zwischen PCI und DC möglich. Die Zusammenarbeit wurde aber durch die Ermordung Aldo Moros 1978 zunichtegemacht.

Vom PCI zum PD

Nach 1991 gab sich der PCI ein neues Programm, durchlief seitdem mehrere Wandlungen, Hammer und Sichel verschwanden aus den Symbolen der Partei. Im neu gegründeten „Partito Democratico di Sinistra“ (PDS, heute PD) fanden viele ehemalige Mitglieder ein neues Zuhause. 2016 kam es dann doch noch zu einer Wiedergeburt des PCI. Allerdings spielen diese Kleinstpartei und die anderen kommunistischen Listen in Italien heute keine politische Rolle mehr. In Südtirol war der Obervinschger Josef Stecher maßgeblich am Aufbau des deutschsprachigen Ablegers der kommunistischen Partei beteiligt. Von 1973 bis 1983 vertrat er seine Partei im Landtag. Prominentes Südtiroler Mitglied des PCI war auch der Schrift steller Norbert Conrad Kaser.

Partito Nazionale Fascista (PNF)

Auch Italien war nach dem Weltkrieg politisch und wirtschaft lich am Boden. Vor allem die Kriegsheimkehrer, aber auch die vielen Enttäuschten schlossen sich in nationalistischen Gruppen zusammen, die politisch sehr unterschiedlich waren. Es war Benito Mussolini, der diese Splittergruppen 1919 zu den faschistischen Kampfverbänden („fasci di combattimento“) einte. Aus diesen paramilitärischen Einheiten entstand 1921 der „Partito Nazionale Fascista“. Mussolini kam 1922 an die Macht und nach massiven Änderungen der Wahlgesetze gewann der PNF 1924 deutlich die umstrittenen Wahlen. Von 1928 bis 1943 war er die einzige zugelassene Partei in Italien. Nach der Verhaftung Mussolinis 1943 wurde die Partei allerdings aufgelöst und von der Badoglio-Regierung verboten. Als „Partito Fascista Repubblicano“ (PFR) wurde sie nach der Befreiung Mussolinis durch die Nazis wiederbelebt. Mit der Ermordung des Duce durch die Resistenza und der Aufl ösung der Republik von Salò verschwand auch der PFR im April 1945 von der Bildfl äche, vorerst.Das politische Geschehen im Nachkriegsitalien dominierte wie gesagt die „Democrazia Cristiana“. Ein den Nürnberger Prozessen vergleichba res Großverfahren gab es in Italien nicht.

Italienische Briefmarken im Umlauf von 1921 bis 1944. Gestaltet von Corrado Mezzana (1890-1952) Die russische Stadt Toljati erinnert an die umstrittene Persönlichkeit: Palmiro Togliatti, der Stalins Gewaltherrschaft tolerierte

Die „Resistenza“ rechnete selbst mit den Faschisten ab. Zur gerichtlichen Ahndung faschistischer Verbrechen wurden unter anderem außerordentliche Schwurgerichte gebildet. Diese Entwicklung endete allerdings durch ein im Juni 1946 verabschiedetes Amnestiegesetz. Die italienische Regierung weigerte sich auch, Forderungen nach der Auslieferung italienischer Soldaten an andere Staaten wegen begangener Kriegsverbrechen nachzukommen. Am rechten Rand gründete sich bereits 1946 der „Movimento Sociale Italiano“ (MSI) als neues Sammelbecken der faschistischen Anhängerschaft . Dem MSI, 1995 umbenannt in „Alleanza Nazionale“ (AN), gelang es, sich in den Folgejahrzehnten von seinem negativen historischen Image zu lösen und eine Rehabilitierung des Faschismus zu erreichen.

Vom MSI zu „Fratelli d‘ Italia“

Zu Beginn der 1990er Jahre implodierte das Parteiensystem Italiens innerhalb von wenigen Jahren. Die PCI spaltete sich in mehrere sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Parteien auf. Ungewöhnlich war jedoch der Zusammenbruch der „Democrazia Cristiana“. Die Problematik der Partei ist personifi ziert in Giulio Andreotti. Dieser Politiker, der über Jahrzehnte hinweg als Außenminister oder Regierungschef wichtige Ämter innehatte, musste sich in einem großen Prozess verantworten, in dem es um seine Verstrickungen mit der Mafi a ging. Für

Wir sind eine autorisierte Agentur für die Suche von Pflegepersonal. Gerne helfen wir Ihnen eine nette Pflegekraft zu finden, wir beraten Sie in schwierigen Situationen und managen Pflegenotfälle innerhalb kurzer Zeit! Rufen Sie uns einfach an! viele Italiener waren Andreotti und der Generalsekretär der Sozialistischen Partei Bettino Craxi schlicht korrupte Kriminelle. Die im Auseinanderbrechen dieser Parteien sichtbar werdende Krise des Parteiensystems ermöglichte in Italien die Durchsetzung des Rechtspopulismus als Massenphänomen: Politiker wie Gianfranco Fini, Silvio Berlusconi, Umberto Bossi und andere profi tierten davon. Heute konkurrieren vier neofaschistische Parteien untereinander: Fiamma Tricolore, Forza Nuo va, Casa Pound Italia und Fratelli d’Italia. Dabei kristallisiert sich Letztere unter Führung von Giorgia Meloni als neuer Stern am politischen Him mel Italiens heraus.

www.euroalpe.it - info@euroalpe.it

Ihr Partner für:

Rohrverstopfungen WC, Urinalbecken, Waschbecken, Regenwasserschächte

Entleerung & Reinigung Klärgruben, Fett/Ölabscheider Kanäle und Rohrleitungen, Waschanlagen, Heizöltanks

TV-Kanaluntersuchungen sowie Ortung der Problemstelle Neuheit in Südtirol

Saugbagger

Wartung der Ölabscheideranlagen gemäss Norm UNI EN 858/2

This article is from: