Beauty & Ästhetik

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» Nach einer Brustoperation haben Frauen 80 Prozent mehr Selbstwertgefühl

Am häufigsten führe ich brustchirurgische Eingriffe durch: Brustvergrößerungen und -verkleinerungen sowie Straffungen, da viele Frauen nach Pubertät, Schwangerschaften sowie starken Gewichtsschwankungen die Optik ihrer Brüste verbessern möchten. Darüber hinaus praktizieren wir häufig körperformende Chirurgie, d. h. Body-Shaping durch Fettabsaugungen. Mittels Lasereinsatz können wir Haut straffen, Wespentaillen formen oder das Körperfett vorteilhafter umverteilen. Auch Straffungen der Bauchdecke gehören dazu. Einige Menschen haben während des Lockdowns deutlich zugenommen, entsprechend stärker nachgefragt werden Fettabsaugungen. Viele haben zudem die pandemiebedingten Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens für Eingriffe wie Oberlidstraffungen und Unterspritzungen genutzt. Unter 18 Jahren führen wir – auch bei Einwilligung der Eltern – keine Behandlungen durch. Bei Brustvergrößerungen muss zunächst das Wachstum der Brustdrüsen abgeschlossen sein, was zum Teil erst ab 21 der Fall ist. Falten im Stirnbereich und um die Augen lassen sich am besten mit Botox behandeln. Für Nasolabial- oder Marionettenfalten nehmen wir hingegen Hyaluron, um mehr Volumen zurückzugeben. Auch neuere Methoden wie Eigenfett, Needling, Radiofrequenz, Laser und Ultraschall setzen wir ein, ebenso Medikamente wie Collagenbooster zur Verbesserung des Hautbildes. Das Glücksgefühl eines operativen Eingriffs hält umso länger an, je länger der Wunsch nach einer Veränderung vorher schon bestanden hat. Bei Botox und Hyaluron kann es hingegen schneller zu einem Gewöhnungseffekt kommen.

PROF. WERNER MANG, INHABER DER BODENSEEKLINIK, SCHÖNHEITSKLINIK FÜR ÄSTHETISCHE UND PLASTISCHE CHIRURGIE

» Natürliche Schönheit ist

» tipp Operationen und Unterspritzungen nur von dafür ausgebildeten Ärzten durchführen lassen, nicht von Nichtmedizinern. Geschützt ist nur die Bezeichnung „Facharzt für Plastische Chirurgie“. Neben Vertrauen ist vor allem die Anzahl der tatsächlich vorgenommenen Eingriffe wichtig.

Foto: Bodenseeklinik

mein Erfolgsrezept

Zwei Drittel der Eingriffe an der Bodenseeklinik sind medizinisch indizierte, rekonstruktiv-plastische Eingriffe an Brust, Bauch und Gesicht. Etwa ein Drittel sind ästhetische Behandlungen und Eingriffe. Während der Pandemie haben sich die ästhetischen Eingriffe verschoben zu Behandlungen „to go“, d. h. kleine Eingriffe wie Mini-Lifting, Botox, Hyaluronsäure, Fadenlifting, Haartransplantation, Bodycontouring, Coolsculpting, Peeling, Laserbehandlungen. Zehn Prozent meiner Patienten schicke ich wieder weg, weil sie Eingriffe wünschen wie etwa aufgespritzte Schlauchbootlippen, Mega-Brüste über 600 Gramm Silikon und Barbiepuppen-Nasen. Unsere Patientinnen und Patienten sind heute zwischen 14 und 85 Jahren. Hände weg von Operationen vor dem 18. Lebensjahr. Ich habe allerdings gerade eine 85-jährige Frau aus New York operiert, die von ihrer Gesundheit und von ihrer Ausstrahlung wie 60 wirkte. Man kann durchaus auch im Alter ein paar Falten haben. Natürliche Schönheit ist mein Erfolgsrezept und deswegen bin ich begeistert von allen Fillern. Ich war auch der Erste, der Kollagen-Injektionen durchgeführt hat (1983). Eine Alternative zu Botox ist die Hyaluronsäure, mit der man alle Falten im Gesichtsbereich wie Stirnfalten, Krähenfüße und Nasolabialfalten glätten kann, teilweise sogar Defekte im Gesichtsbereich auffüllen und alternde Hände aufspritzen kann. Eine neue Nase ist wie ein neues Leben. 97 Prozent der sogenannten Nasenpatienten sind lebenslang glücklich damit, auch die Oberlidkorrektur ist eine sehr dankbare und hält 20 Jahre. Bei aufgespritzten Lippen und glatter Stirn hält das Glücksgefühl maximal ein Jahr vor.

Foto: Diamond Aesthetics

inside society

DR. MED. MEHMET ATILA, MEDIZINISCHE LEITUNG DES MEDICAL INN

Foto: Medical Inn

» experten

6 Expertenpanel – Ästhetik

DR. MURAT DAĞDELEN, GRÜNDER UND INHABER VON DIAMOND AESTHETICS

» Eine Schönheitsoperation ist eine Kann-, keine Muss-Operation Nasenkorrekturen (bei Frauen wie Männern), Brustvergrößerungen und Fettabsaugen sind die drei häufigsten operativen Eingriffe, die wir vornehmen, Botoxbehandlungen, Lippenvergrößerungen und Gesichtsunterspritzungen die häufigsten nichtoperativen. Während der Pandemie haben die Nasenkorrekturen sogar zugenommen, da man die Operationsfolgen unter der Maske besser verstecken konnte. Manchen Patientinnen und Patienten raten wir von einer Schönheitsoperation ab: entweder, weil sie minderjährig sind, nicht gesund sind, falsche Vorstellungen haben oder wenn wir sehen, dass die Probleme eher psychischer Natur sind – dann überweisen wir die Patientinnen und Patienten zum Psychologen. Eine Schönheits-OP ist eine Kann-, keine Muss-Operation, wir sind das letzte Glied in der Kette. Stark übergewichtige Menschen schicken wir vor der Fettabsaugung zur Ernährungsberatung und zum Fitnesstraining. Meine älteste Patientin war knapp 80 Jahre alt. Facelifting machen wir meist ab dem Alter von 60 bis 70 Jahren, jüngere brauchen kein Minilifting. In diesem Alter kann man die Haut besser mit Fadenlifting und Unterspritzungen straff bekommen. Botox eignet sich gut, um kleine Fältchen um Augen, Stirn und rund um den Mund zu minimieren, sind sie tiefer, nehmen wir Hyaluron oder arbeiten mit Zugfäden oder volumengebenden Fäden, die unter die Falten eingelegt werden. Am längsten hält das Glücksgefühl nach einer Nasenoperation an. Viele feiern sogar jedes Jahr ihren „Nasengeburtstag“. Ältere sind viel länger zufrieden, denn eine Straffung schenkt ihnen optisch zehn bis zwanzig Jahre, bei den Jüngeren verfliegt das Glücksgefühl dagegen recht schnell.


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