BeteiligungsReport 02-2018 Ausgabe

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16. Jahrgang, Ausgabe: Quartal

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€ 9,80

Zerstört neue Finanzminister den Beteiligungsmarkt?

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Wirtschaftspublizistik • Sachverständigentätigkeit • Finanzpädagogik • Immobilien


I N H A LT

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e p k media

EDITORIAL

IMPRESSUM

NEWS 5 10

Kurzmeldungen Allgemein Die strukturierte Sachwertinvestment-Welt 2017

Herausgeber: Edmund Pelikan Verlag/Anzeigenvertrieb: epk media GmbH & Co. KG Altstadt 296, 84028 Landshut Tel.: +49 (0)871 43 06 33–0 Fax: +49 (0)871 43 06 33–11 E-Mail: sekretariat@epk24.de

ASSET 14

Investoren-Barometer: Interesse an deutschen Immobilien lässt nach – Risikoakzeptanz der Deutschen steigt gegen Trend, internationale Investoren werden vorsichtiger

Redaktion: Edmund Pelikan (ep) verantwortlich, Evi Hoffmann (eh), Tanja Christl (tc), Fabian Langaard (FL), Nicolette Oeltges (no) Autoren und Interviewpartner dieser Ausgabe: Marco Ambrosius, Hubertus Theissen Grafik, Layout: Inge Wantscher

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Interview mit Herrn Marco Ambrosius, Geschäftsführer HTB Hanseatische Fondhaus GmbH

Erscheinungsweise: vierteljährlich

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DFV Fonds schlägt Dr. Peters Hotelfonds um Längen

Verlagsveröffentlichung: 110. Ausgabe

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Dr. Theissen GmbH geht neue Wege

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Der Deutsche Bürgerfonds (DBF) – Das Morgengrauen eines deutschen Staatsfonds?

Foto-Quellen: www.pixabay.de, Autoren, www.ecb.europa.eu

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Aktuelle Publikums-AIF am Markt

Preis pro Druckausgabe: 9,80 Euro Druck: FLYERALARM GmbH, Würzburg

CONTROL 26

Nachdruck und Veröffentlichung nur mit Genehmigung des Herausgebers erlaubt.

Mark my words

Beiträge und Autoren In den mit Autorennamen gekennzeichneten Beiträgen wird die Meinung der Autoren wiedergegeben. Diese muss nicht unbedingt mit der des Herausgebers übereinstimmen.

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Die PROJECT Gruppe erlebt mit dem aktuellen Immobilienfonds PROJECT Metropolen 16 weitere Höhenflüge

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PI Pro·Investor beweist Leistungsfähigkeit SOCIETY

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Personelles

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BETEILIGUNGSREPORT PLUS Darin lesen Sie: - Europäische Umverteilung zu Lasten von Staatsanleihen-Investoren - Presseschau zur P&R Pleite bis zum aktuellen Höhepunkt

Risikohinweise / Disclaimer Die Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen besteht jedoch nicht. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung wird für jegliche Inhalte kategorisch ausgeschlossen. Leser, die aufgrund der in diesem Report veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen, handeln auf eigene Gefahr, die hier veröffentlichten oder anderweitig damit im Zusammenhang stehenden Informationen begründen keinerlei Haftungsobligo. Ausdrücklich weisen wir auf die erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Dieser BeteiligungsReport darf keinesfalls als Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Für alle Hyperlinks gilt: Die epk media GmbH & Co. KG erklärt ausdrücklich, keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten zu haben. Daher distanziert sich die epk media GmbH & Co. KG von den Inhalten aller verlinkten Seiten und macht sich deren Inhalte ausdrücklich nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in den Seiten vorhandenen Hyperlinks, ob angezeigt oder verborgen, und für alle Inhalte der Seiten, zu denen diese Hyperlinks führen. BeteiligungsReport Plus: Für den BeteiligungsReport Plus gilt dasselbe Impressum wie auch für den BeteiligungsReport 01-2018.

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NOMMINIERUNGEN DEUTSCHER BETEILIGUNGSPREIS 2018

Alle nicht mit dem Zusatz „(red.)“ - Redaktion - gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.

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Editorial vom Herausgeber Edmund Pelikan

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Lieber BeteiligungsReport-Leser,

die Zahlen der Sachwertewelt, die wir in unserem Jahrbuch BeteiligungsKompass als Sammelsurium der wichtigsten Markterhebungen zusammengetragen haben, sind so positiv, wie seit Langem nicht mehr. Die von der DIHK veröffentlichten Zahlen der Finanzanlagenvermittler sind stabil und neben den sehr vorsichtig agierenden AIF-Emittenten sind Vermögensanlagen und Crowdinvestments geradezu explodiert. Insbesondere letztere sind mit über 400 Produkten, die der BaFin zur Kenntnis gebracht wurden, einsame Spitze. Und dann reißt ein Grünwalder Anbieter namens P&R diese positive Stimmung in den Keller. Nach einer Mitte Mai veröffentlichten Pressemeldung des Insolvenzverwalters Dr. Jaffé sollen eine Million Container fehlen – und das von insgesamt „nur“ 1,6 Millionen Blechkisten. Nach Stichproben des Kollegen Stefan Loipfinger sind daneben Zweifel angebracht, ob Anleger immer die richtigen Produkte bekommen haben, die diese angeblich gekauft haben. Gemäß der Registriernummer wurden Altcontainer als Neuware verbucht und nicht selten auch Fantasienummern ohne Bezug verwendet. Wenn diese Vermutungen sich bewahrhei-

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ten, sprechen wir über einen Anlegerschaden von etwa 2,5 Milliarden Euro. Diese Vorfälle geben wieder meinem Plädoyer Nahrung, dass die Regulierung sich nicht auf den Verkauf fokussieren sollte, sondern auf die Verwaltung. Ähnliche mutmaßliche Betrügereien sind auch im Stuttgarter WGS-Fonds-Umfeld Gegenstand von Prozessen. Vieles wird aber nur als Managementunfähigkeit ad acta gelegt. Es gibt den schönen Buchtitel „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung“. Deshalb sollten solche Negativbeispiele nicht Anlass für Kapitalismusbashing oder Warnung vor Sachwerten sein. Ich bin immer noch der Meinung, dass den größten legitimierten Anlegerbetrug der Staat selbst begeht, sei es durch 100-jährige Anleihen wie bei der Republik Österreich über etwa 6 Milliarden Euro oder durch einen möglichen Schuldenverzicht der EZB gegenüber Italien, wie gerade über 250 Milliarden Euro gefordert. Das aktuelle Bulletin des Vatikan u.a. aus der Feder von Kardinal Peter Turkson setzt dieser Diskussion die Krone auf. Forderungen nach weniger Egoismus der Finanzwelt und mehr Bezug zur Realwirtschaft und

den Menschen sind durchaus berechtigt, ja sogar erwünscht. Daraus aber eine Art Finanzkommunismus mit radikaler sachgrundloser Umverteilung zu fordern, wirkt aus dem Mund des größten Vermögensinhabers der Welt wie eine Farce, ebenso wie ich es bereits bei Kardinal Rainer Maria Woelki’s Weihnachtspredigt angemahnt hatte. Oder wollen wir eine Wirtschaftsordnung wie in Venezuela, Kuba oder China. Sowohl Karl Marx als auch Adam Smith irrten. Die soziale Marktwirtschaft als Kapitalismusmodell ist das, worin ich leben möchte und für das ich kämpfe. Wer es nicht glaubt, dem darf ich zum Abschluss das Buch von Hans Rosling „factfulness“ empfehlen. Bleiben Sie kritisch!

Ihr Edmund Pelikan


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Kurzmeldungen – Allgemein Scope veröffentlicht Umfrageergebnisse zum Kapitalanlageverhalten institutioneller Investoren Die Ratingagentur Scope hat 106 institutionelle Investoren zu ihrem Anlageverhalten und zu ihren Einschätzungen in Bezug auf einzelne Asset Manager befragt. Das insgesamt verwaltete Vermögen der befragten Investoren summiert sich auf 535 Milliarden Euro. Die Umfrage basiert auf ausführlichen und persönlichen Gesprächen. Sie wird seit 2001 im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Umfrage: Renten dominieren – deutliche Unterschiede zwischen Investoren Das nach wie vor wichtigste Anlagesegment für Institutionelle sind Renten. Sie stehen bei den von Scope Befragten derzeit für durchschnittlich 77 Prozent ihrer Assets. Nur ein marginaler Anteil von durchschnittlich 3 Prozent des Rentenvermögens ist im High-Yield-Segment investiert. Der Rentenanteil liegt seit vielen Jahren vergleichsweise konstant bei rund drei Vierteln des verwalteten Vermögens. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Investorengruppen. Während Versicherungen derzeit zu 83 Prozent Rentenpapiere halten, beträgt diese Quote bei Kirchen und Stiftungen nur 47 Prozent. Für die kommenden drei Jahre bewerten die befragten Investoren die Perspektiven der Emerging Markets am positivsten: 41 Prozent der Befragten bewerten die Perspektiven für Schwellenländer-Anleihen mit Investment Grade als gut oder sehr gut. Deutlich negativer fallen die Einschätzungen zu Renten aus dem Euroraum aus.

Nur 5 Prozent der Befragten bewerten die Perspektiven als gut – fast zwei Drittel jedoch als unterdurchschnittlich oder schlecht. Indirekte Investments werden immer wichtiger Zwar spielen im Anleihesegment Direktinvestments weiterhin eine große Rolle: Mehr als 50 Prozent des gesamten Vermögens der befragten Investoren werden direkt mit Rentenpapieren gehalten. Dennoch lässt sich ein Trend hin zu indirekten Investments erkennen. „Dieser Trend wird vor allem durch das dauerhafte Niedrigzinsniveau hervorgerufen“, erklärt Said Yakhloufi, Leiter der Fondsanalyse der Ratingagentur Scope. „Da klassische Staatsanleihen kaum noch auskömmliche Erträge liefern, weichen Investoren verstärkt in andere Anleihesegmente aus – u.a. Emerging Markets oder Wandelanleihen. Die nötige Expertise, um in diesen Segmenten zu agieren, wird in der Regel durch externe Manager abgebildet.“ Aktienquote – Finanzkrise hat bleibende Spuren hinterlassen Im langfristigen Vergleich auffällig ist vor allem der deutliche Rückgang der Aktienquote. Bei der ersten Umfrage im Jahr 2001 betrug der Aktienanteil noch 17 Prozent. Aktuell sind es nur rund 5 Prozent. Zwar erwarten die befragten Investoren bis zum Jahr 2020 einen leichten Anstieg der Aktienquote auf durchschnittlich 5,5 Prozent. Dennoch: Vom Vorkrisenniveau ist die Aktienquote weit entfernt. Auch bei der Aktienquote gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Investorengruppen: Bei Banken und Versicherungen liegt sie bei nur 3 Prozent. Bei den von Scope befragten Altersversorgern (vor allem Versorgungswerke) machen Aktien

rund 14 Prozent, bei Kirchen und Stiftungen sogar 28 Prozent der Portfolios aus. Die Anlageperspektiven für die kommenden drei Jahre bewerten Investoren auch bei Aktien am positivsten für die Emerging Markets – drei Viertel der Befragten beurteilt die Perspektive als gut oder sehr gut. Es folgen Europa (73 Prozent) und Deutschland (71 Prozent) mit ähnlich positiven Einschätzungen. Anders verhält es sich für japanische und nordamerikanische Aktien – nur rund 23 Prozent bzw. 32 Prozent der Befragten bewerten die Perspektiven für die kommenden drei Jahre als gut oder sehr gut. Quelle: Scope Analysis, Pressemitteilung vom 15. März 2018

DEXTRO Group erweitert Analysewelt mit neuem Format für Crowdinvesting-Emissionen Crowdinvesting ist eine noch junge Investitionsmöglichkeit, doch die Beliebtheit der Schwarmfinanzierung nimmt stetig zu. Die DEXTRO Group hat für den Wachstumsmarkt einen Analysebedarf ausgemacht und wird diesem mit dem „DEXTRO Investment Check“ begegnen. Investoren schätzen das Crowdinvesting aufgrund der geringen Einstiegssummen (oft weit unter 1.000 Euro), mit denen sich ein individuell diversifiziertes Portfolio aufbauen lässt. Für Anleger bieten die Projekte interessante Optionen in der modernen Kapitalanlage. Bisher nur für institutionelle Investoren, Family Offices und vermögende Investoren realisierbare Investitionsstrategien und Assetklassen sind jetzt für Privatanleger verfügbar und mit sehr geringen Transaktionskosten realisierbar. DEXTRO bewertete bislang Alternative Investment Funds (AIF), Vermögensanlagen und andere Asset-basierte Kapi-

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talanlagen sowie deren Emittentin, Managementgesellschaften und relevante Vertragspartner mittels eigener zertifizierter, quantitativer und qualitativer Methodiken. Mit Hilfe seines fundierten Analyseansatzes will die DEXTRO Group nun ab April 2018 auch bei Schwarmfinanzierungen für Transparenz und Vergleichbarkeit sorgen, wovon Investoren und Intermediäre gleichermaßen profitieren. Das neue Analyseformat „DEXTRO Investment Check“ ist differenziert gegliedert und prüft die Qualität von Crowdinvestment-Emissionen, insbesondere von Vermögensanlagen. Mit dem Investment verbundene Risiken werden identifiziert und die Auswirkungen der verschiedenen Einflussfaktoren auf die Investmentperformance analysiert. Die jahrelange Erfahrung des DEXTRO Analyseteams bildet die Grundlage, um die Risikotreiber der jeweiligen Emission zu erfassen und die Risiko-Rendite-Relationen zu bewerten.

Der Fokus eines Privatanlegers liegt auf den Faktoren Prognosesicherheit (Renditevolatilität), Kapitalverlust- und Totalverlustwahrscheinlichkeit. Ein Kapitalverlust- bzw. Totalverlustrisiko einer Emission lässt sich hauptsächlich aus dem spezifischen Risiko der Anlageobjekte, der Investmentstrategie und der Marktexpertise sowie der Bonität der Emittentin ableiten. Weitere Risikofaktoren der Fundingphase wie Fundinghöhe und -zeitraum, initiale Kosten und Vergütungen der Emission werden berücksichtigt. Der Analysebericht umfasst eine Kurzbeschreibung der Emission und der Investmentstrategie der Emittentin. Darüber hinaus umfasst der Bericht übersichtlich die Eckdaten, wesentliche Faktoren der Konzeption, eine SWOT-Analyse sowie eine Analyse der Emittentin. Abschließend findet sich eine Darstellung der Crowdinvest-Plattform mit Überblick zum Track-Record bisheriger Emissionen.

Die Ergebnisse der Prüfung schlagen sich in einer zu erwartenden Risiko-RenditeRelation des Investments nieder. Die Analysten der DEXTRO Group klassifizieren eine Emission in drei Kategorien (sicherheitsorientiert, chancenorientiert oder spekulativ) und beurteilen die Angemessenheit des Risiko-/Rendite-Profils der Investition. Quelle: DEXTRO Group Germany (Pressemitteilung vom 05.04.2018)

Am Bürovermietungsmarkt werden umzugswillige Unternehmen aufgrund geringer Verfügbarkeit an geeigneten Flächen ausgebremst Aggregiert über alle sieben Immobilienhochburgen wurden zwischen Januar und März knapp 900.000 Quadratmeter vermietet oder an Eigennutzer verkauft, gut 5 Prozent über dem langjährigen Mittel seit dem ersten Quartal 2010, minus 15 Prozent allerdings gegenüber dem 1. Quartal 2017.

Europäische Büro-Immobilienuhr Q1 2018

London City Paris CBD Köln, Düsselorf Dublin Budapest, Stockholm Frankfurt, Manchester, München Edinburgh, Hamburg, Prag, Rom, Stuttgart Luxemburg Berlin Lissabon Amsterdam, Barcelona, Kopenhagen, Helsinki, Madrid, St. Petersburg Mailand Brüssel

Verlangsamtes Mietpreiswachstum

Beschleunigtes Mietpreiswachstum

Beschleunigter Mietpreisrückgang

Die Uhr zeigt, wo sich die Büromärkte nach Einschätzung von JLL innerhalb ihrer Mietpreis-Kreisläufe Ende Dezember 2017 befinden.

Der lokale Markt kann sich in der Uhr in verschiedene Richtungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen.

• Die Uhr ist eine Methode zum Vergleich der Positionen der Märkte in ihrem Kreislauf.

Verlangsamter Mietpreisrückgang

Lyon Oslo

Istanbul

Kiew

London WE

Athen, Zürich

Bukarest, Genf, Moskau, Warschau

Die Positionen sind nicht zwingend repräsentativ für den Investment- und Projektentwicklungsmarkt.

• Die Positionen der Märkte beziehen sich auf die Spitzenmieten.

Quelle: JLL Büroimmobilienuhr Q1 2018, April 2018

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„Für die kommenden Quartale rechnen wir in Folge der guten Konjunktur und des florierenden Arbeitsmarktes mit einer weiterhin hohen Anfragedynamik. Mehr denn je werden sich diese Anfragen allerdings nicht mehr 1:1 in konkrete Vermietungstransaktionen niederschlagen. Zu stark verhindert die mangelnde Produktauswahl den Abschluss von umsatzrelevanten Mietverträgen. Insofern gehen wir davon aus, dass das Vorjahresvolumen nicht erreicht wird, der Umsatz sich deutlich unter 4 Millionen Quadratmetern bewegen wird“, so Timo Tschammler, CEO JLL Germany. Die Leerstandsquote in den Big 7 lag Ende März bei 4,5 Prozent und damit nochmals fast 20 Basispunkte unter der Quote drei Monate zuvor. Absolut gesehen stehen damit in den Big 7 kumuliert nur noch 4,18 Millionen Quadratmeter kurzfristig zur Verfügung, 15 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. In sechs der sieben Hochburgen fiel der Leerstandsrückgang zweistellig aus, lediglich in Düsseldorf blieb er nahezu konstant. Eine Trendwende ist aktuell nicht in Sicht. Auf 4,3 Prozent soll die Leerstandsquote in den kommenden neun Monaten absinken. Nachdem im ersten Quartal deutlich weniger Flächen fertig wurden als ursprünglich erwartet, steht zu befürchten, dass auch für das laufende Jahr weitere Verschiebungen das Neubauvolumen dämpfen werden. Aus gegenwärtiger Sicht sollen noch weitere rund 900.000 Quadratmeter bis Ende des Jahres fertig gestellt werden, damit läge das Volumen in 2018 zwar über dem in 2017; die noch vor drei Monaten angepeilten 1,3 Millionen Quadratmeter scheinen aber nicht mehr realisierbar zu sein. Trotz des Umsatzrückgangs zu Beginn des Jahres hat sich das Mietpreiswachstum fortgesetzt. Dies schlägt sich nicht überall in einer Erhöhung der Spitzenmiete nieder, sondern kann auch in Teilmärkten stattfinden, in denen Neubauentwicklungen entstanden sind oder entstehen

werden oder in denen das Angebot an verfügbaren Flächen extrem niedrig ist. Die aktuelle Mietpreisphase scheint stärker angebots- als nachfrageorientiert zu sein. So sank beispielsweise der Umsatz in Berlin im ersten Quartal um fast 17 Prozent, die Spitzenmiete zog aber um einen weiteren Euro auf 31 Euro/m²/Monat an, eine deutliche Reaktion auf das weitere Absinken der Leerstandsquote. Der JLL-Spitzenmietpreisindex für die Big 7 hat Ende März 2018 196,1 Punkte erreicht und damit den höchsten Wert seit dem dritten Quartal 2001. Im Einjahresvergleich ergibt sich damit ein Plus von 4,3 Prozent. Bis Ende des Jahres rechnen wir mit einem weiteren Anstieg im Index

auf dann 200,7 Punkte, entsprechend einem Plus auf Jahressicht von 3,2 Prozent. Quelle: JLL, Pressemitteilung vom 05.04.2018

Institutionelle Immobilienfonds – Ein Marktüberblick Institutionellen Investoren steht aktuell ein breites Angebot an indirekten Immobilienfonds zur Verfügung: Mindestens 107 Alternative Investment Fonds sind derzeit investierbar. Das geplante Eigenkapitalvolumen der Fonds summiert sich auf 43,3 Milliarden Euro. Scope Investor Services hat das Angebot an Immobilienfonds, in die Institutionelle

Registrierungen im Finanzanlagenvermittlerregister Stand: 1. Quartal 2018 Finanzanlagenvermittler gem. § 34f GewO

Anzahl Einträge 4. Quartal

1. Quartal

37.432

37.481

36.916

36.971

Geschlossene Investmentvermögen (§ 34f Abs. 1 Nr.  2 GewO)

9.323

9.241

Vermögensanlagen (§ 34f Abs. 1 Nr.  3 GewO)

6.320

6.261

Finanzanlagenvermittler mit Erlaubnis gesamt

Erlaubnis zur Vermittlung von1 Offene Investmentvermögen (§ 34f Abs. 1 Nr.  1 GewO)

Mehrfachzählungen möglich (Gewerbetreibender hat Erlaubnis für mehrere Kategorien)

1

Registrierungen im Honorar-Finanzanlagenberaterregister Honorar-Finanzanlagenberater gem. § 34h GewO

Anzahl Einträge

Honorar-Finanzanlagenberater mit Erlaubnis gesamt

179

Erlaubnis zur Beratung von1 Offene Investmentvermögen (§ 34f Abs. 1 Nr.  1 GewO)

179

Geschlossene Investmentvermögen (§ 34f Abs. 1 Nr.  2 GewO)

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Vermögensanlagen (§ 34f Abs. 1 Nr.  3 GewO)

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Mehrfachzählungen möglich (Gewerbetreibender hat Erlaubnis für mehrere Kategorien)

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Quelle: DIHK, Stand: 01.04.2018

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derzeit investieren können, erhoben und analysiert. Insgesamt 38 Asset Manager haben an der Umfrage teilgenommen und Auskunft über ihr aktuelles Angebot an indirekten Immobilienanlagen für deutsche Investoren gegeben: Rund ein Drittel der 107 untersuchten Fonds hat einen breiten Investitionsfokus auf Westeuropa. Ein weiteres Drittel konzentriert sich rein auf deutsche Immobilien. Mit deutlichem Abstand folgen Fonds mit dem Investmentziel USA oder Großbritannien. Lediglich zwei Fonds investieren global. Gegenwärtig investieren etwa 85 Prozent der Fonds in die risikoarmen Risikoklassen „Core“ und „Core plus“. Nur 15 Prozent der Fonds kaufen Objekte mit den Risikoprofilen „Value Added“ oder „Opportunistisch“. Rund die Hälfte der Fonds, die eine Angabe zu den erwarteten Renditen gemacht haben, planen eine jährliche Ausschüttungsrendite zwischen 4 und 5 Prozent. In Bezug auf die Gesamtrendite stellt das Gros der Fonds jedoch 6 bis 8 Prozent p.a. in Aussicht. Aus der Tatsache, dass die erwartete Gesamtrendite die Ausschüttungsrendite übersteigt, lässt sich schließen, dass Fondsmanager zusätzliche Wertschöpfungskomponenten einplanen – insbesondere Wertzuwächse der Fondsimmobilien. Das vielfältige Angebot ist aus Investorensicht zum einen erfreulich, zum anderen jedoch auch mit erhöhtem Aufwand im Zuge der Fondsselektion verbunden. Scope Investor Services wird die im vollständigen Report dargestellte Auswertung regelmäßig aktualisieren. Quelle. Scope Analysis GmbH, Pressemitteilung vom 09. April 2018 Aktueller Marktbericht Q1 2018 zum Zweitmarkt für geschlossene Fonds Der Zweitmarkt für geschlossene Fonds startet mit starken Quartalszahlen in das Jahr 2018 und übertrifft dabei die Werte der Monate Oktober bis Dezember.

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Das gehandelte Nominalkapital liegt im ersten Quartal 2018 bei 76,3 Millionen Euro. Im Vergleich zum letzten Quartal 2017 bedeutet das eine Steigerung um rund 10 Prozent. Währenddessen stieg die Summe der Kaufpreise im gleichen Zeitraum sogar um rund 25 Prozent und liegt bei 51,7 Millionen Euro. Ein deutliches Plus um fast 10 Prozentpunkte verzeichnen die Durchschnittskurse der Immobilienfonds. Ebenfalls positiv entwickeln sich die durchschnittlichen Handelskurse der Schiffsfonds. Lediglich die Sonstigen Assets werden im Durchschnitt zu geringeren Kurswerten als im vorherigen Quartal gehandelt. Über alle Anlageklassen liegt der durchschnittliche Handelskurs so im ersten Quartal 2018 bei 67 Prozent – und damit um rund 14 Prozent höher als im vorherigen Quartal. Die Deutsche Zweitmarkt AG erfasst kontinuierlich den öffentlich sichtbaren Handel in den Sparten Immobilie, Schiff und Sonstige Assets. Insgesamt kam es von Januar bis März 2018 zu 1.855 Handelsabschlüssen. Mit 73 Prozent entfällt der größte Umsatzanteil auf Immobilienfonds, gefolgt von den Schiffsfonds mit 16 Prozent und den Sonstigen Assets mit 11 Prozent. Immobilienfonds sind weiterhin prägend für den Zweitmarkt – ihre Kaufpreissumme stieg im ersten Quartal um 28 Prozent. Auch die Schiffsfonds konnten deutlich zulegen und die Kaufpreissumme um 23 Prozent steigern. Lediglich die Sonstigen Assets haben mit 6 Prozent leicht verloren. Mit einem Nominalumsatz von 16,3 Millionen Euro und einem Kaufpreisvolumen von 8,2 Millionen Euro startet die Deutsche Zweitmarkt AG gut in das neue Geschäftsjahr 2018. Die von der DZAG gehandelten Beteiligungen erzielten im ersten Quartal 2018 einen durchschnittlichen Handelskurs von 51,66 Prozent. Marktanalyse Immobilienfonds Q1 2018 Von Januar bis März 2018 wurden 1.309 Handelsabschlüsse im Bereich der geschlossenen Immobilienfonds registriert

– gegenüber dem vierten Quartal 2017 (1.249) hat die Anzahl erneut zugenommen. Das gehandelte Nominalkapital liegt mit 55,6 Millionen Euro um rund 14 Prozent höher als im vorherigen Quartal. Die Summe der Kaufpreise stieg um 28 Prozent auf 45,1 Millionen Euro. Mit rund 73 Prozent Umsatzanteil sind Immobilienfonds die meistgehandelte Assetgruppe. An der Spitze der Top Ten der gehandelten Immobilienfonds steht erneut der DWS Access – DB Einkaufs-Center-Immobilienfonds mit einem Handelskurs von 730 Prozent (Januar 2018). Der Deutsche Zweitmarktindex für geschlossene Immobilienfonds (DZX-I) schließt am 23. März 2018 mit einem erneuten Allzeithoch bei 1.157,22 Punkten. Marktanalyse Sonstige Assetklassen Q1 2018 Von Januar bis März 2018 wurden insgesamt 263 Handelsabschlüsse im Bereich der Sonstigen Assetklassen registriert. Das gehandelte Nominalkapital fällt mit 8,68 Millionen Euro etwas geringer aus als im Vorquartal (8,8 Mio. Euro). Auch die Summe der Kaufpreise veränderte sich nur geringfügig und liegt bei 3,3 Millionen Euro (Q4 2017 3,6 Mio. Euro). Der Durchschnittskurs notiert mit 38 Prozent unter dem des vierten Quartals 2017 (40 Prozent). An der Spitze der Top Ten der gehandelten Sonstigen Assetklassen steht der CFB – 179 Solar-Deutschlandporfolio IV mit einem Handelskurs von 111 Prozent (Februar 2018). Der Umsatzanteil der Sonstigen Assetklassen am Zweitmarkt liegt im ersten Quartal 2018 bei rund 11 Prozent. Marktanalyse Schiffsfonds Q1 2018 Im ersten Quartal 2018 wurden insgesamt 283 Handelsabschlüsse im Bereich der geschlossenen Schiffsfonds registriert. Das gehandelte Nominalkapital liegt bei 12,0 Millionen Euro und verbessert sich so um 1,8 Prozent nochmals gegenüber den Monaten Oktober bis Dezember 2017 (11,8 Mio. Euro). Die Summe der Kaufpreise entwickelt sich ebenfalls positiv und beträgt 3,3 Millionen Euro – eine Steigerung von rund 23 Prozent. Der ak-


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tuelle Umsatzanteil der Schiffsfonds liegt bei 16 Prozent. Der Schiffsfonds mit dem höchsten Handelskurs in diesem Quartal ist der MPC Capital – MS „Santa Laetitia“ und MS „Santa Liana“ mit einem Handel zu 77 Prozent (März 2018). Der Deutsche Zweitmarktindex für die Assetklasse Schiff (DZX-S) schließt am 23. März 2018 bei 476,16 Punkten. Quelle: Deutsche Zweitmarkt AG, Pressemitteilung vom 10. April 2018

Markt für Serviced Apartments wächst rasant Deutschland erwartet Rekordjahr bei Fertigstellungen, Zunahme an internationalen Investoren, positives Marktsentiment für 2018 mit einem erwarteten Transaktionsvolumen von rund 235 Millionen Euro. In den letzten Jahren wurde der Markt für sog. Serviced Apartments zunehmend von einer breiteren Investorennachfrage gespeist. Die Transaktionsvolumina stiegen demzufolge stetig an. Bei diesem Nischenprodukt – strukturell angesiedelt zwischen Hotel und Wohnen – handelt es sich um eine hybride Form der Wohnnutzung, mit entsprechend heterogenen, aber insgesamt höheren Nutzungsentgelten. Aus einzelnen Apartments bestehend, werden im Gegensatz zur Wohnnutzung neben einer Komplettmöblierung auch zusätzliche Dienstleistungen (wöchentlicher Reinigungsservice, Rezeption, Verpflegungsangebote, etc.) angeboten. Die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt aktuell bei rund 5 Wochen. Im neuen Catella Market Tracker „Der Markt für Serviced Apartments in Deutschland und Europa“ zeigen sich folgende marktstrukturelle Aspekte: • Derzeit sind in Europa Serviced-Apartments mit rund 10.500 Einheiten in der Pipeline, davon allein 3.500 in Deutschland. Deutschland liegt damit auf Rang zwei der Expansionspläne nationaler und internationaler Investoren, mit deutlichem Abstand zu den Nächstplatzierten Schweiz und Irland. • Der Renditekorridor der letzten 12 Mo-

nate lag zwischen 4,6 und 5,2 Prozent. •G egenwärtig befindet sich der Großteil der Serviced Apartments in städtischer Umgebung (zentrale Lage, Nähe zu Verkehrsknotenpunkten, Messen, Gewerbezentren, Veranstaltungszentren etc.) und beherbergt primär Langzeitnutzer. • Wichtige Standorte stellen derzeit München, Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und Düsseldorf dar. Hinzu kommen Köln, Stuttgart, Hannover, Leipzig und Nürnberg, die Catella als Potenzialstandorte definiert. • Bis Ende 2018 prognostiziert Catella Research das Transaktionsvolumen in Deutschland auf rund 235 Millionen Euro, in Europa zwischen 525-575 Millionen Euro. „Insgesamt gehen wir von einem weiter wachsenden Gesamtmarkt aus, der sich primär aus einem veränderten Arbeitsmarkt speist“, sagt Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella. Der Anteil von Serviced Apartments am Hotelmarkt wird bis 2030 auf etwa 10 Prozent steigen. „Co-Working, Projektstrukturen und eine zunehmend beruflich bedingte Reisetätigkeit sind die Push-Faktoren für diese Entwicklung“, so Beyerle weiter. Quelle: Catella, Pressemitteilung vom 18.04.2018

Geschlossene Fonds – Emissionsvolumen steigt im ersten Quartal an Die Ratingagentur Scope hat die in Q1 2018 emittierten geschlossenen Publikums-AIF (alternative Investmentfonds) und Vermögensanlagen erfasst: Insgesamt wurden sieben Publikums-AIF und neun Vermögensanlagen von der BaFin zum Vertrieb zugelassen. Das Angebot der im ersten Quartal (Q1) 2018 zum Vertrieb zugelassenen geschlossenen Publikums-AIF erstreckt sich auf sieben AIF mit einem prospektierten Eigenkapitalvolumen von insgesamt rund 313 Millionen Euro.

Zum Vergleich: In Q1 2017 wurden sechs Fonds mit einem geplanten Eigenkapitalvolumen von zusammen lediglich 143 Millionen Euro emittiert. Das heißt, die Anzahl der neuen Fonds ist gegenüber dem Vorjahresquartal annähernd gleichgeblieben. Das zu platzierende Eigenkapitalvolumen ist jedoch um rund 119 Prozent gestiegen. Verantwortlich für das deutliche Plus ist vor allem ein großvolumiger Fonds – der WealthCap Immobilien Deutschland 40 – mit einem prospektierten Eigenkapital von rund 200 Millionen Euro. Deutsche Immobilien dominieren – Risikogemischte Konzepte entwickeln sich zum Standard Vier der sieben im ersten Quartal 2018 emittierten AIF investieren in Immobilien. Der Investitionsfokus der Immobilienfonds liegt ausschließlich auf deutschen Objekten. Sämtliche Fonds sind risikogemischt konzipiert. Vier der sieben risikogemischten AIF sind Blindpool- bzw. Semi-Blindpool-Konstruktionen. Lediglich bei drei AIF stehen die Investments bei Prospekterstellung vollständig fest. Vermögensanlagen: Weniger Produkte, mehr Volumen Das Angebot neuer Vermögensanlagen nach Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) erstreckt sich in Q1 2018 auf neun Produkte. In Bezug auf die Anzahl wurden gegenüber Q1 2017 mit 13 emittierten Vermögensanlagen damit rund 31 Prozent weniger Produkte zum Vertrieb zugelassen. Zuwachs gibt es allerdings für das zu platzierende Kapital: Dieses beläuft sich in Q1 2018 auf rund 213 Millionen Euro – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (rund 146 Millionen Euro) bedeutet dies einen Anstieg um rund 46 Prozent (Hinweis: Bereinigt man das Emissionsvolumen allerdings um das seit Anfang März geschlossene P&R-Angebot, beläuft es sich nur noch auf 113 Millionen Euro.) Quelle: Scope Analysis GmbH, Pressemitteilung vom 19. April 2018

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T I T E L S TO RY

Kommentar des Herausgebers Edmund Pelikan

Die strukturierte Sachwertinvestment-Welt 2017 Wie jedes jahr gibt der Verlag epk media mit seinem Jahrbuch BeteiligungsKompass einen Marktüberblick über die Sachwertbranche. Eigentlich meinte man, dass durch die Meldepflicht der AIFs und Teilen der Vermögensanlagen gegenüber der Bundesbank absolute Transparenz einziehen wird. Das Gegenteil ist der Fall. Wichtige Markterhebungen fahren ihre Detailgenauigkeit sogar zurück. Die Berliner Scope beispielsweise weist öffentlich nur noch die emittierten Fondsdaten aus und nicht mehr die platzierten. So halten wieder nur die Medien die Fahnen hoch, die es immer schon gemacht hatten: Cash, k-mi und Stefan Loipfinger/investmentcheck. de. Hier nun Auszüge aus dem BeteiligungsKompass 2018:

Geld zum Anlegen ist in Deutschland durchaus vorhanden: Das Vermögen der privaten Haushalte ist in der Zeit vom zweiten bis zum dritten Quartal 2017 um 1,2 Prozent gestiegen - auf den Rekordwert von 5,779 Billionen Euro. Das hat die Deutsche Bundesbank ermittelt. Nur etwa 100 Milliarden Euro liegen in alten geschlossenen Fonds vor der Regulierung. Mehr als 100.000 Retailanleger haben seit Einführung des KAGB bereits insgesamt 4,2 Milliarden Euro in die Investmentvehikel gesteckt. Es klang zu Jahresbeginn, als ob den Branchenteilnehmern ein großer Stein vom Herzen gefallen ist. Im Februar und März kamen die meisten Vertriebsstatistiken für das Jahr 2017 heraus. Eines haben diese Zahlenwerke gemeinsam – den positiven Trend. Es scheint, dass die Sachwertbranche den Turnaround geschafft hat. Die Wahrheit liegt aber tiefer. Denn der tolle Umsatz bei den Retailsfonds wurde mit etwa 40 Publikums-AIFs erzielt, obwohl 2017 nur 24 neue zugelassen wurden, der Rest stammt aus Überhängen aus dem Jahr 2016. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Vermögensanlagen ab. In beiden Segmenten zusammen waren insgesamt rund 100 Produkte am Start. Umso mehr muss die Auferstehung „wie Phönix aus der Asche“ honoriert werden. Die detaillierten Zahlen sind weiter unten zu finden. (…)

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Presseschau Sachwertfonds „Sachwert-Fonds legen kräftig zu - gelingt das Comeback?“ Diese Frage stellte Christoff Rottwilm im manager magazin online am 07.02.2018. Rottwilm zitiert Stefan Loipfinger: „Wenn die Fondsanbieter die richtigen Maßnahmen ergreifen, um breitere Kundenkreise zu erschließen, könnten sie auch weiteres Wachstum generieren“.... Ungeachtet des rasanten Wachstums beäugt Experte Loipfinger den Markt allerdings nach wie vor mit Besorgnis. So habe das KAGB das Geschäft mit bislang unregulierten Kapitalanlageprodukten keineswegs vollends unter Kontrolle gebracht. „Das Vertrauen in geschlossene Fonds kehrt zurück“, sagte Andreas Heibrock, Geschäftsführer des Immobilienspezialisten PATRIZIA Grundinvest, im Gespräch mit procontra am 28.02.2018. Er unterstrich auch, warum steigende Zinsen für Immobilienfonds kein Drama wären. Über den Zweitmarkt gibt es positive Signale in der Presse - der BeteiligungsReport schreibt: „Der Zweitmarkt für geschlossene Fonds startet mit starken Quartalszahlen in das Jahr 2018 und übertrifft dabei die Werte der Monate Oktober bis Dezember. Das gehandelte Nominalkapital liegt im ersten Quartal 2018 bei 76,3 Millionen Euro. Im Vergleich zum letzten Quartal 2017 bedeutet das eine Steige-

rung um rund 10 Prozent. Währenddessen stieg die Summe der Kaufpreise im gleichen Zeitraum sogar um rund 25 Prozent und liegt bei 51,7 Millionen Euro.“ Der mediale Absturz nach dem positiven Jahr 2017 kam mit der Insolvenz des Containeranbieters P&R. Hier wird noch einiges die nächsten Monate aufgedeckt werden. Gerade die letzte Presse-Meldung zeigt, dass die immer wieder laut werdenden Stimmen über die angebliche Marktschwäche von Containern nicht das eigentliche Thema ist, sondern scheinbar Themen mit strafrechtlicher Relevanz.

Historie von Zahlenwelten Vor der Finanzkrise 2008 lagen die Rekordwerte in der Platzierung des Eigenkapitals bei knapp 13 Milliarden Euro, danach aber immerhin noch bei fünf Milliarden Euro. Da wirken die aktuell rund 1,5 Milliarden Euro bei Loipfinger beziehungsweise die 2,3 Milliarden Euro bei k-mi geradezu lächerlich. Dies ist aber nur die halbe Wahrheit. Inzwischen ist das Geschäft mit Institutionellen wichtiger Bestandteil des Umsatzes. Hier kommen damit durch die Profianleger rund 2 Milliarden Euro bei Loipfinger, beziehungsweise weitere 2,3 Milliarden Euro bei k-mi zu


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den Platzierungszahlen hinzu. Insgesamt reden wir damit von 3,6 oder 4,6 Milliarden Euro. Trotzdem sind weiterhin der Engpass der sicherlich erhöhte Aufwand der Regulierung und die Genehmigungsfristen für Emissionshäuser und Produkte. Deshalb gewinnen Produkte nach dem Vermögensanlagengesetz zunehmend an Bedeutung, mit einem Marktanteil von bis zu 40 Prozent. Aber auch die drastische Abschmelzung der Vertriebe, von etwa 25.000 bis 30.000 Finanzberatern auf knapp 10.000 registrierte geprüfte Finanzanlagenvermittler, muss verkraftet werden. Nur wenige Emissionshäuser konnten den freien Vertrieb, oft mangels Produktangeboten, bei der Stange halten. Die im Finanzausschuss des Bundestages bei Anhörungen kolportierten fast 100.000 Beteiligungsvermittler sind ins Reich der Märchen zu ver-

dammen, dies entsprach nie der Realität. Auch von den heute registrierten 10.000 Finanzberatern mit Zulassung für geschlossene Investmentvermögen sind rund ein Drittel oder gar die Hälfte passiv. (…) Dies ist übrigens auch die Organisation hinter der Stiftung Warentest und Herausgeber eines Buches „Banken verstehen“. In diesem Buch beschreibt die Stiftung Warentest Staatsanleihen: Geeignet für sicherheitsorientierte Anleger und als Basisanlage für fast jedes Depot, um wenige Zeilen später beim Thema Sicherheit zugeben zu müssen, dass die Geschichte reich ist an Beispielen von Ländern, die ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnten. Die Besitzer griechischer Staatsanleihen mussten auf einen beträchtlichen Teil ihres Geldes verzichten. Auch Staatsanleihen bieten also keine Garantie. Ähnlich kritisch zu sehen ist die fehlende (negative) Wür-

digung einer 100-jährigen Staatsanleihe der Republik Österreich. Demnach sind auch die Verbraucherzentralen, die Stiftung Warentest bzw. Finanztest nicht unabhängig. Man schreibt so, wie die Hand, die einen füttert, es erwartet. Aber soweit nur ein kleiner Ausflug in die sich noch entwickelnde Wahrnehmung der geschlossenen Investmentvermögen. Die Voraussagen des BeteiligungsKompass 2017 waren weitestgehend zutreffend, was in der derzeitigen Marktlage nicht schwierig ist. Immobilienfonds sind stark nachgefragt und bestimmte Emissionshäuser wie zum Beispiel DNL, Habona, IMMAC, JAMESTOWN, ÖKORENTA oder PROJECT Investment können gar nicht genügend Assets akquirieren. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) machte dem Herausgeber dieses Buches weiter einen Strich durch

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die Rechnung, da die Zulassung von Alternativen Investmentfonds (AIF), aber auch Vermögensanlagen schleppend läuft. Mit 29 Produktzulassungen im Jahr 2017 und einem Gesamtangebot von rund 40 kann immer noch nicht von einer Marktbreite gesprochen werden. Selbst die etwa 60 Vermögensanlagen können auch wegen der oft kleineren Produktvolumina die Lücke nicht schließen. Zur Erinnerung: Vor 2013 gab es regelmäßig zwischen 600 bis 800 neue Produkte pro Jahr. (…)

was zu sagen, heißt es dann. Das wäre genauso, als ob man einen Polizisten wegen Verfehlungen anzeigt. Aber selbst die BaFin berichtet in ihrem aktuellen Jahresbericht 2017 von einer gewissen Lernkurve – meint aber vor allem die auf Seiten der KVGs. Elf neue KVGs wurde 2017 die Erlaubnis erteilt, Ende 2017 waren dies dann gesamt 136, inklusiv der registrierten sogar 314. Sechs Gesellschaften mit Vollerlaubnis und zwölf registrierte Gesellschaften gaben ihre Zulassungen zurück.

Die Aufsicht durch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)

Über die Geschäftsleiter schreibt die BaFin in ihrem Bericht: „Besonders intensiv sieht sich die BaFin auch die Geschäftsleiterkandidaten an. Für die Gesellschaften ist es oft schwierig, hierfür Personen zu gewinnen, die ausreichend qualifiziert und erfahren sind, um die hohe Verantwortung für die Wahrnehmung der Anlegerinteressen übernehmen zu können.“ Diese Worte sind ein Ritterschlag für alle, die das Mandat bekommen haben und eine Ohrfeige für diejenigen, die keine Zulassung bekommen. Spannend sind die Differenzen zwischen Eingang und Ge-

Das Verhältnis zwischen Aufsicht und Anbieter kann als ambivalent bezeichnet werden. Mit wenigen Ausnahmen verliert kein Emissionshaus oder Assetmanager ein schlechtes Wort über die Aufsicht. Neben Lob für die BaFin kommt aber im persönlichen vertraulichen Gespräch „unter 3“ dann doch massive Kritik, der zufolge sich die BaFin nicht immer an die Fristen hält oder Genehmigungen „willkürlich“ in die Länge zieht. Aber keiner traut sich

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stattung der Investmentvermögen, die im Jahresbericht 2017 der BaFin dokumentiert werden. Neben den 24 gestatteten AIFs erhielten von 121 Vermögensanlagenprospekten, die zur Prüfung eingereicht wurden, 93 Produkte zur Jahresfrist die Billigung. Davon waren allein etwa 50 Prozent Nachrangdarlehen. Interessant sind auch die Zahlen der CrowdinvestingWelt, die in der Regel nicht gestattet werden müssen, sondern nur nachrichtlich der BaFin zugehen. Hier erhielt die BaFin 2017 insgesamt 452 VermögensanlagenInformationsblätter für Schwarmfinanzierung, im Vorjahr waren es nur 263.

Trend für 2018 / 2019 Die Trendzahlen sind positiv, der Forecast lässt viel erwarten. Die Assetmanager, KVGs oder auch Emissionshäuser ziehen das Tempo an, die Volumen werden immer größer. Ein positives Zeichen ist auch, dass nicht selten laufende Platzierungen wegen der großen Nachfrage aufgestockt werden. Leider muss auch wieder festgestellt werden: Die Imageprobleme aus Altfonds sind mit großen Schritten wie ein Tsunami auf uns zugekommen. Und es werden nicht die letzten sein. Es bleibt die Arroganz der Hamburger Reeder, allen voran die Altmeister Kortüm und Rickmers, die keine Aufsicht kalt lassen kann. Zeitungsberichte aus dem S&K-Umfeld und Zeitungsinterviews eines Ex-Dima24-Chefs Hartwig prägten die Diskussion im Jahr 2017 und können einem nur die Schamesröte ins Gesicht treiben. Diese Diskussionen gehen nun fließend in die P&R Debatte 2018 über. (…) Aber wer am Ende in dem Piranhabecken aus einer Interessengemengelage von Politik, Bundesbank, BaFin, Verbraucherschutz, Emittenten, KVG, KAG, Verwahrstellen, Publikumsinvestoren, Profianleger und nicht zuletzt den Medien mit guten anlegerorientierten Produkten langfristig erfolgreich agiert, wird sehr spannend sein zu beobachten. Fest steht in jedem Fall: Sachwerte sind und bleiben eine sehr wichtige Beimischung in jedem Portfolio.


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Hier sind die Zahlen zu Publikums-AIF und Spezial-AIF mit dem anfänglich platzierten Eigenkapital für 2017. Warum diese extremen Abweichungen bei den Zahlen? Bundesbank/investmentcheck.de

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geschlossene Publikums AIF platziertes EK in Mio. Euro

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Anzahl der Anbieter

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geschlossene Publikums-AIF, Produkte nach VermAnlG, Sonstige, Direktbeteiligungen platziertes EK in Mio. Euro

2.438

Anzahl der Anbieter

42

kapital-markt intern (k-mi)

geschlossene institutionelle AIF bzw. Anlagevehikel

geschlossene Publikums AIF, Produkte nach VermAnlG, Sonstige bei Privatanlegern platziertes EK in Mio. Euro

platziertes EK in Mio. Euro 2.327

Anzahl der Anbieter

3.647

Anzahl der Anbieter

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geschlossene institutionelle AIF bzw. Anlagevehikel platziertes EK in Mio. Euro Anzahl der Anbieter

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Quellen: bsi, Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen; FERI EuroRating Services AG; ProCompare GmbH, Cash.Online, k-mi

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Investoren-Barometer: Interesse an deutschen Immobilien lässt nach – Risikoakzeptanz der Deutschen steigt gegen Trend, internationale Investoren werden vorsichtiger •A ktuelles Investoren-Barometer von BrickVest zeigt signifikante Zunahme der Risikoakzeptanz deutscher Gewerbeimmobilien-Investoren • Britische, französische und US-amerikanische Investoren tendieren zu deutlich geringeren Risiken • Deutsche Objekte bei In- und Ausländern weniger gefragt • Spürbar wachsendes Interesse von Ausländern an britischen Gewerbeimmobilien • A -Standorte rücken wieder stärker in den Fokus

London, April 2018 – Während internationale Gewerbeimmobilien-Investoren zunehmend risikoaverser agieren, nimmt die Risikoakzeptanz bei deutschen Investoren entgegen dem Trend signifikant zu. Vergleicht man die regionalen Präferenzen, so fällt auf, dass das Interesse ausländischer Investoren an britischen Gewerbeimmobilien wieder spürbar zunimmt, während deutsche Objekte weniger gefragt sind. Diese Trends ergeben sich aus dem aktuellen Investoren-Barometer von BrickVest für das erste Quartal 2018. Im Rahmen der im März 2018 unter institutionellen Investoren von BrickVest durchgeführten Befragungsrunde ergab sich für deren Risikoakzeptanz insgesamt ein Score von 45, nachdem dieser im ersten Quartal des Vorjahres noch bei 51 gelegen hatte. Betrachtet man die in diesen Wert einfließenden Daten im Detail, dann zeigt sich, dass nur noch 20 Prozent der Befragten angaben, hohe Risiken – beispielsweise im op-

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portunistischen Bereich oder bei Projektentwicklungen – eingehen zu wollen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um knapp ein Viertel. Demgegenüber stieg der Anteil derjenigen, die moderate oder niedrige Risiken suchen, auf 51 Prozent beziehungsweise 29 Prozent. Differenziert man die Antworten der Befragten nach ihren Herkunftsländern, dann zeigt sich bei den britischen, französischen und US-amerikanischen Investoren trotz gewisser Variationen jeweils ein

ähnliches Bild wie in der Gesamtbetrachtung. Lediglich bei den deutschen Investoren hat sich – entgegen diesem Trend – der Anteil derjenigen, die zum Eingehen hoher Risiken bereit sind, deutlich erhöht. Er stieg im Vorjahresvergleich von 20 auf 25 Prozent, während die Anteile derjenigen mit moderater oder geringer Risikoakzeptanz von 52 auf 50 Prozent beziehungsweise von 29 auf 25 Prozent zurückgingen. Bei der Frage nach dem regionalen Fo-


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kus der Investoren zeigte sich eine bemerkenswert starke Präferenz für Großbritannien, das mit 31 Prozent am häufigsten genannt wurde und im Vorjahresvergleich einen Zuwachs von einem Prozentpunkt verbuchen konnte. Rückläufig ist dagegen der Anteil der Investoren mit einer Präferenz für Deutschland, der sich von 25 auf nur noch 23 Prozent verminderte. Unter den deutschen Investoren sind diese beiden Entwicklungen noch wesentlich stärker ausgeprägt. Hatten vor einem Jahr nur 18 Prozent von ihnen den britischen Gewerbeimmobilienmarkt favorisiert, so sind dies inzwischen bereits 22 Prozent, während nur noch 37 Prozent Deutschland als bevorzugte Zielregion für ihre Investitionen nannten, was gegenüber dem Vorjahreswert von 53 Prozent immerhin einen Rückgang um 16 Prozentpunkte bedeutet. Parallel dazu sind die USA, Frankreich und andere Länder für deutsche Investoren aktuell deutlich interessanter als noch vor einem Jahr. Bei den ausländischen Investoren fällt auf, dass das Interesse US-amerikanischer Immobilieninvestoren an Deutschland im Vorjahresvergleich besonders deutlich zurückging, während das Interesse an Investments in Großbritannien sowie in anderen Märkten deutlich zunahm. Inzwischen interessieren sich nur noch sechs Prozent der befragten Amerikaner für deutsche Immobilien, nachdem es vor einem Jahr noch 21 Prozent gewesen waren. Dagegen lag der Anteil britischer und französischer Investoren, die Deutschland favorisieren jeweils bei 19 Prozent und ging damit im Vorjahresvergleich kaum beziehungsweise nur moderat zurück.

A-Standorte rücken insgesamt wieder stärker in den Fokus und werden von 64 Prozent der befragten Investoren bevorzugt. Zugleich lag der Anteil der Befragten mit einer Präferenz für B-Standorte, der zwischenzeitlich bis auf mehr als 40 Prozent gestiegen war, im ersten Quartal 2018 nur noch bei 36 Prozent. Dieser Trend ist auch bei einer separaten Analyse der Antworten britischer, deutscher und französischer Investoren festzustellen; nur bei USamerikanischen Investoren ergab sich eine leichte gegenläufige Tendenz. Kapitalwachstum hat als Investmentziel insgesamt leicht an Bedeutung verloren, dominiert jedoch immer noch mit Abstand, während Liquidität etwas an Bedeutung gewinnt. Auch diese Entwicklung war bei den deutschen Investoren deutlich stärker ausgeprägt, denn der Anteil derjenigen, die Kapitalwachstum als primäres Investmentziel nannten, ging gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres von 59 Prozent auf 45 Prozent zurück, während der Anteil der Investoren mit einer Präferenz für Liquidität sich von fünf Prozent auf neun Prozent erhöhte und somit fast verdoppelte. Thomas Schneider, CIO von BrickVest, sagt: „Insgesamt scheint Deutschland sei-

ne Funktion als ,safe haven‘ in einem unruhigen Umfeld immer mehr zu verlieren. Andere Märkte, die – wie zum Beispiel Großbritannien – vorübergehend an Attraktivität verloren hatten, rücken wieder stärker in den Fokus der Investoren. In Deutschland dagegen hat die starke, von hohen Kapitalzuflüssen getriebene Nachfrage der vergangenen Jahre die Anfangsrenditen deutlich zurückgehen lassen. Dies trifft insbesondere auf das Core-Segment zu, was das zunehmende Ausweichen deutscher Investoren in Segmente mit ausgeprägterem Chancen-Risiken-Profil erklären kann.“ Die gesamten Ergebnisse des Barometers stehen unter https://brickvest.com/barometers bereit.

Weitere Meldungen rund um das Thema Asset finden Sie auf www.beteiligungsreport.de

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InvStG kann ab 01.01.2018 den Fondsmarkt verändern

Interview mit Herrn Marco Ambrosius, Geschäftsführer HTB Hanseatische Fondshaus GmbH BR: Herr Ambrosius, am 01. Janur 2018 trat nun das neue Investmentsteuergesetz (InvStG) vom 19. Juli 2016 auch mit den letzten Teilen in Kraft. Was erhoffen Sie sich durch diese Änderung? MA: Die Besteuerung von Investmentfonds und ihren Anlegern wird konzeptionell auf neue Füße gestellt. Bisher weniger bekannte Beteiligungsstrukturen wie zum Beispiel die Investment AG können an Attraktivität gewinnen, da sich für unterschiedliche Anlegerkreise auch aus steuerlicher Sicht interessante Optionen gegenüber althergebrachten Konzepten ergeben. BR: Beziehen Sie Ihre Aussage auf geschlossene AIF? MA: Das novellierte Investmentsteuergesetz bringt die Möglichkeit mit sich, die bisherigen Monokulturen bei geschlossenen AIF zu durchbrechen, die durch die tradierten KG-Modelle im Markt dominiert werden. BR: Meinen Sie, dass der Gesetzgeber dies mit dem neuen Gesetz bewirken wollte? MA: Ich denke ja. Der Gesetzgeber hat diese Pluralität auch im Hinblick auf den Wettbewerb der internationalen Fondsstandorte gewünscht. So sind Kapitalgesellschaften zur Abbildung von Fonds an anderen Standorten seit Langem üblich. Das nun in Kraft tretende Gesetz eröffnet nunmehr die Chance, dass sich die Investmentaktiengesellschaft auch in Deutschland etablieren kann. Dies kann zugleich die Möglichkeit eröffnen, die durchaus bestehenden Imageprobleme des „Geschlossenen Fonds“ durch ein neues anleger- und vertriebsfreundliches Erscheinungsbild zu beseitigen und neues

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Vertrauen in die für den Vermögensaufbau der Anleger wichtige Klasse der „Alternativen Investments“ zu schaffen. BR: Eine Besteuerung nach dem Trennungsprinzip sowohl auf Ebene des Investmentfonds selbst, als auch anschließend auf Ebene des Anlegers tritt ein. Was heißt dies für die steuerliche Neuregelung bei Immobilienfonds genau? MA: In dem bisher weit verbreiteten KGModell mit Einkünften aus Vermietung und Verpachtung beträgt die steuerliche Gesamtbelastung beim Anleger 44,31 Prozent, also Spitzensteuersatz 42 Prozent zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag. Bei einem Immobilienfonds in der Rechtsform der geschlossenen Investmentaktiengesellschaft sieht die Rechnung wie folgt aus: zunächst unterliegen die Einkünfte auf Fondsebene einer Steuerbelastung von 15,83 Prozent. Von den verbleibenden Einkünften sind – Vollausschüttung der Einkünfte unterstellt – auf Ebene des Anlegers 60 Prozent von der Besteuerung freigestellt gemäß der sogenannten Immobilienteilfreistellung nach § 20 Abs. 3 InvStG. Beim Anleger unterliegen dann also 40 Prozent von 84,17 Prozent der vom Fonds erwirtschafteten Einkünfte der Besteuerung, was unterm Strich nur noch 33,637 Prozent ergibt. Diese werden dann auch nur noch mit dem Abgeltungsteuersatz von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag besteuert, da alle Erträge aus Investmentfonds künftig als Kapitaleinkünfte gelten, auch wenn sie originär aus Immobilien stammen. Zum Vergleich: Die steuerliche Gesamtbelastung auf Fonds- und Anlegerebene beläuft sich also bei der InvAG auf 24,71 Prozent der erwirtschafteten Ein-

künfte und liegt damit deutlich unter den 44,31 Prozent im KG-Modell. BR: Hat das KG-Modell für den Anleger nun ausgedient? MA: Seinen steuerlichen Vorteil zieht das KG-Modell künftig allein nur noch aus der Steuerfreiheit des Veräußerungsgewinns, wenn die Immobilien nach mehr als zehn Jahren veräußert werden. Bei der InvAG unterliegen Veräußerungsgewinne unabhängig von der Haltedauer der Immobilien derselben Besteuerung wie die laufenden Einkünfte. BR: Danach hätte das KG-Modell für den Anleger keinerlei steuerliche Vorteile? MA: Damit das KG-Modell aus Anlegersicht steuerlich vorteilhaft ist, muss der (steuerfreie) Veräußerungsgewinn allerdings hoch genug ausfallen, um den Nachteil der Höherbelastung der laufenden Einkünfte in den Vorjahren kompensieren zu können. Tendenziell wird die InvAG aus steuerlicher Sicht umso vorteilhafter gegenüber der KG sein, je höher der Anteil der laufenden Mieteinkünfte am gesamten Vermögenszuwachs aus einem Immobilieninvestment ausfällt. Hinzu kommt die Ungewissheit, ob die Steuerfreiheit von „Privaten Veräußerungsgeschäften“ gem. § 23 EStG in der Zukunft dauerhaft Bestand haben wird. BR: Werden in dem neuen InvStG steuerbegünstigte Anleger, wie z.B. gemeinnützige Vereine oder Stiftungen mit „normalen Anlegern“ gleichbehandelt oder sieht dieses Gesetz einen Unterschied vor? MA: Wenn sich an der InvAG steuerbegünstigte Anleger beteiligen, ermöglicht das InvStG die teilweise oder vollständi-


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ge Steuerbefreiung. Gem. § 8 Abs. 1 und 2 InvStG kann sich die InvAG auf Antrag für ihre inländischen Immobilienerträge insoweit, d.h. anteilig, von der Steuer befreien lassen, als steuerbegünstigte Anleger an ihr beteiligt sind. Das Gesetz regelt hierzu im Einzelnen die genauen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Steuerbefreiung. Das heißt, steuerbegünstigte Anleger sind zum Beispiel Anleger, die nach Satzung, Stiftungszweck oder sonstigen Regelungen ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen. Ebenso kommt die Steuerbefreiung in Betracht, soweit sich von der Körperschaftssteuer befreite inländische Körperschaften, Personenvereinigungen oder Vermögensmassen wie beispielsweise Pensions- und Unterstützungskassen, Versorgungswerke und vergleichbare ausländische Anleger beteiligen.

BR: Das neue InvStG sieht auch eine komplette Steuerbefreiung vor. Wann tritt diese in Kraft? MA: Gem. § 10 InvStG ergibt sich eine vollständige Steuerbefreiung, wenn sich nach den Anlagebedingungen an einem Immobilien-Investmentfonds nur steuerbegünstigte Anleger gem. § 8 Abs. 1 und 2 InvStG beteiligen dürfen. Dann ist der Investmentfonds mit seinen inländischen Immobilien-erträgen von vorneherein vollständig steuerbefreit. Ein Antrag auf Gewährung der Steuerbefreiung ist nicht notwendig. Gleiches gilt für einzelne Anteilklassen, wenn solche bei einem Investmentfonds für ausschließlich steuerbegünstigte Anleger gebildet werden. Voraussetzung für die Steuerbefreiung ist, dass die Anteile nur an den Investmentfonds zurückgegeben werden können, aber nicht frei übertragbar sind.

BR: Gibt es außer dem steuerlichen Punkt noch ein anderes Thema, das für die InvAG spricht? MA: Ein leidiges Thema ist der gewerbliche Grundstückshandel. Auch hier ist ein weiterer Aspekt der zugunsten der InvAG spricht. Im KG-Modell besteht z.B. bei Dachfondskonstruktionen oder bei Beteiligungen an mehreren Immobilien regelmäßig die Problematik, dass Veräußerungstatbestände auf Gesellschaftsebene den Anlegern zuzurechnen sind und dort u.U. zu einem „Zählobjekt“ i.S.d. „3-Objekt-Grenze“ werden und damit einen gewerblichen Grundstückshandel begründen können. Dieses Risiko besteht bei der InvAG nicht. Als Kapitalgesellschaft entfaltet sie hier abschirmende Wirkung gegenüber ihren Anlegern. BR: Dann lässt sich zusammenfassend sagen, dass mit Einführung des neuen InvStG zum 01.01.2018 insbesondere bei geschlossenen Immobilieninvestments die geschlossene InvAG den herkömmlichen KG-Modellen ernsthaft Konkurrenz machen kann. MA: Ja. Die Kombination aus Teilfreistellung der Einkünfte beim Anleger und Anwendung des günstigen Abgeltungsteuertarifs auf den steuerpflichtigen Teil führt zu einer deutlich geringeren Gesamtsteuerbelastung in der laufenden Vermietungsphase als im KG-Modell. Diesen Nachteil kann die KG künftig nur noch durch einen ausreichend hohen steuerfreien Veräußerungsgewinn wettmachen. Attraktiv wird die InvAG insbesondere auch für steuerfreie Anleger wie z.B. Stiftungen oder Altersvorsorgeunternehmen werden, bei denen langfristige Immobilieninvestments schon immer ein wesentlicher Bestandteil ihrer Anlagestrategie sind, für die aber die Beteiligung an einer KG aus unterschiedlichen Gründen nicht infrage kommt.

Vielen Dank für das Gespräch. Marco Ambrosius

Das Interview führte Chefredakteur Edmund Pelikan.

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DFV Fonds schlägt Dr. Peters Hotelfonds um Längen Es ist immer so etwas mit dem Vergleich: Ist langes Haar schöner als kurzes oder Italienurlaub besser als ein Flug in die Dominikanische Republik? Vieles ist sicherlich Geschmackssache. Bei der Einführung des Kapitalanlagegesetzbuches sollten in erster Linie Anleger vor Kapitalverlust geschützt werden. Trotz einer ganzen Litanei von Vorschriften und Zulassungen sind aber die emittierten Alternativen Investment Produkte höchst unterschiedlich. Manche sind anlegerfreundlicher als andere, haben unterschiedliche Risikoansätze oder sind schlichtweg teurer. Durch verschiedene Investmentfelder sind trotz allem die Angebote kaum zu vergleichen. Wenn aber zwei Hotelfonds fast zeitgleich auf dem Markt sind bzw. waren, reizt es den Marktbeobachter, sie gegenüberzustellen. Um den Markt nicht zu sehr zu verzerren, hat der BeteiligungsReport mit seiner Rezession solange gewartet, bis zumindest ein AIF platziert war. Denn grundsätzlich ist zu betonen, dass beides seriöse Angebote sind, aus Sicht des BeteiligungsReports hat ein Angebot aber die Nase im direkten Aufeinandertreffen deutlich vorne. Die beiden AIFs, die im Folgenden nun gegenübergestellt werden, sind der DFV Hotel Weinheim aus dem Hause der Deutschen FondsVermögen, einer 100prozentigen Tochter der IMMAC Holding AG in Hamburg, und der DS 141 Hotel Aachen aus dem Hause Dr. Peters in Dortmund. Allein schon der Vergleich der so wichtigen Leistungsbilanzen bzw. Performanceberichte geht klar zu Gunsten der Hamburger aus. Die DFV und die Mutter IMMAC können eine makellose Erfolgsbilanz gegenüber den gegebenen Prognosen vorweisen. Dr. Peters Anleger leiden massiv unter der maritimen Krise und den Folgen in

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den Altfonds. Und die nächste Welle der A380-Flugzeugfonds rollt bereits auf die Dortmunder zu.

im Jahr 2030, obwohl bis dahin obendrein auch noch höhere Ausschüttungen prognostiziert sind.

Aber richten wir den Fokus auf die aktuellen Hotelimmobilien-Produkte in Weinheim und Aachen. Beide AIFs, die jeweils bis Ende 2030 laufen sollen, weisen ein Fondsvolumen von etwas über 22 Millionen Euro aus, wobei Dr. Peters knapp 500.000 Euro mehr ausgibt. Dies spiegelt sich dann auch in einer um diesen Betrag höheren Fremdfinanzierung wider. Und hier beginnen bereits die Unterschiede: Dieses Fremdkapital deckt die Dr. Peters Gruppe mit 2,28 Prozent gegenüber 1,70 Prozent um mehr als ein halbes Prozent teurer ein als die DFV. Auch wird die Darlehenstilgung bei dem Weinheimer Hotel der DFV mit 2,5 Prozent deutlich schneller vollzogen als bei dem Aachener Hotel der DS, die lediglich 1,5 Prozent zur anfänglichen Tilgung aufbringen. Auf die 13-jährige Laufzeit betrachtet bringt der Tilgungsvorsprung einhergehend mit einem niedrigeren anfänglichen Darlehen eine um fast ein Viertel niedrigere Fremdmittelquote und schafft damit mehr Sicherheit am Laufzeitende des AIF

Bei der Einnahmenseite der Hotels zeigt sich eine ähnliche Tendenz. Der Pachtvertrag in Aachen ist mit einem eher unbekannten Pächter namens Tristan GmbH geschlossen, das Weinheimer Hotel wird von der renommierten NH Deutschland gepachtet. Die internationale bonitätsstarke NH Group haftet mit einer Patronatserklärung für die Miete, in Aachen ist lediglich eine Pachtsicherheit von 1,1 Millionen Euro zuzüglich des Inventars eingebracht. Auch in der Positionierung und der Zimmeranzahl werden die Unterschiede deutlich: Der Aachener DS 141 AIF hat nur eine 3-Sterne-Klassifizierung, 164 Zimmer und 52 Stellplätze, der Weinheimer DFV AIF dagegen eine Bewertung als 4-Sterne-Hotel, 187 Zimmer und 126 Stellplätze. Und Einnahmen bringen nun mal jedes einzelne Zimmer und jeder einzelne Autostellplatz, welche vermietet werden können. Deutlich Aufschluss in Sachen Anlegerfreundlichkeit geben die Kaufpreisfakto-


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ren und die geplanten Verkaufsfaktoren. Bekanntlich liegt im Einkauf der Gewinn. Und wenn die Hamburger Deutsche FondsVermögen (DFV) mit dem 14,91-Fachen der Jahrespachteinnahmen das Weinheimer NH Hotel in den Fonds gibt, im Gegensatz zu dem 17,55-Fachen bei dem Aachener Hotel der Dortmunder Dr. Peters Gruppe, weiß man, welche Anleger weniger Druck im AIF-Kessel haben. Wer sich dann noch die kalkulierten Verkaufsfaktoren betrachtet, erkennt, dass zwar mit dem 16-Fachen (Dr. Peters) gegenüber dem 14-Fachen (DFV) beide Anbieter versuchen, den Ball flach zu halten, aber die Dortmunder trotz indexierter Pachtverträge immer noch deutlich höher kalkulieren und deshalb weniger Puffer als Anlegersicherheit einplanen. Dass Vertriebe und Anleger ein Gespür für Qualität entwickelt haben, zeigen die Platzierungserfolge. Obwohl der DFV Fonds erst zwei Monate später gestartet ist, war das Eigenkapital bereits Anfang Dezember 2017 vollständig platziert. Zu diesem Zeit-

punkt war der Platzierungsstand bei Dr. Peters erst um die 60 Prozent. Fazit des BeteiligungsReports: Dieser direkte Vergleich nahezu identischer Anlageprodukte zeigt, was Anbieter und Sachwertverwalter aus einem AIF herausholen können. Die DFV ist sich ihrer Linie treu

geblieben, anlegerorientierte Produkte zu kreieren. Und die Vergangenheit der IMMAC-Gruppe - zu der die DFV gehört - hat gezeigt, dass das Assetmanagement das Geld, das es für Emission und Verwaltung verdient, wert ist. Das weckt Vorfreude auf weitere Beteiligungsangebote des Spezialanbieter.

Aachen

Weinheim

Fondsvolumen

22.510.000 Euro

22.055.000 Euro

Eigenkapital

10.500.000 Euro

9.100.000 Euro

Fremdmittel

11.000.000 Euro

10.500.000 Euro

Zinssatz

2,279 %

1,70 %

Tilgung

1,50 %

2,5 % seit 01.07.2017

Kaufpreisfaktor

17,55

14,91

Pachtvertragslaufzeit

20 Jahre

bis Ende 2030

Indexregelung

alle 3 Jahre

jährlich

Ausschüttungen

4,5 % in 2018 dann 5,0%

sofort 5,2 % ab 2020 5,4 %

Exit

110,30 %

110,90 %

Verkaufsfaktor

ca. 16-fach

14-fach

Pachtsicherheit

1,1 Mio. Euro + Inventar

Patronat NH Group international

Zimmer

164

187

Kategorie

3 Sterne

Grundstücksgröße

3.046 m

Stellplätze

52

126

Pächter

tristar GmbH mit 4 Hotels

NH-Deutschland

Fondsende

Ende 2030

Ende 2030

4 Sterne 2

10.744 m2

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ASSET

Dr. Theissen GmbH geht neue Wege Die Dr. Theissen GmbH ist einer der erfolgreichsten deutschen Sachwertvertriebe im Mittelstand und war über Jahrzehnte untrennbar mit dem Erfolg der sogenannten geschlossenen Fonds verbunden. Nun las man unter anderem in der Frankfurter Zeitung „Wir stellen uns neu auf“. Spannend genug, um ein Gespräch mit Gründer DiplomBetriebswirt Hubertus J. Theissen zu führen. Lesen Sie hier nun das Interview:

BeteiligungsReport: Herr Theissen, auf Ihrer Homepage ist zu lesen, dass Sie seit 34 Jahren Vermögensanlagen an vermögende Privatkunden aus ganz Deutschland vermittelten. Wie kam es dazu? Hubertus J. Theissen (lächelnd): Das ist nur die halbe Wahrheit. Bereits während meines BWL-Studiums gründete ich 1976 ein Immobilienbüro in Münster und Norderney. Zunächst konzentrierte ich mich auf die Vermietung von Wohnungen. Mit Immobilien kam ich bereits mit etwa 14 Jahren erstmals durch meinen Vater – Architekt und später Bauträger – in Berührung. In seinem Büro arbeitete ich in den Schulferien oder alternativ auf seinen Baustellen. Das prägt fürs Leben.

BeteiligungsReport: Und dann fanden Sie Gefallen an strukturierten Immobilienanlagen in Form von geschlossenen Fonds? Hubertus J. Theissen: Mit der Schwerpunktverschiebung zum Verkauf von Wohnungen kamen auch Kontakte zu Emissionshäusern – zuallererst zu HansPeter Gippert von Wertkonzept. Aus meiner lokalen Arbeit wurde ein nationales Geschäft. Und so lernte ich sukzessiv nahezu alle Größen der Branche – ob Dr. Görlich, Christoph Kahl oder Harald von Scharfenberg – kennen.

Hubertus J. Theissen: Ja, das war spannend. Ich war erst 28. Aber vergessen Sie nicht, dass sich auch die Branche erst noch entwickelte. Eine lustige Anekdote: Bei meinem ersten Eintreffen ließen die Kunden nicht selten die Eingangstür offen – sie dachten, es müsse ja noch ein älterer Partner oder gar mein Vater nachkommen. (Theissen lacht) Verblüfft merkten die Kunden dann im Gespräch, dass ich ihnen zwar kein hohes Alter, dafür aber sehr gute Sachargumente liefern konnte. Das überzeugte sie wieder und wieder.

BeteiligungsReport: Sie müssen ja noch sehr jung in Ihrem Geschäftsfeld gewesen sein – und Ihre Kunden meist älter. Wie funktionierte das?

BeteiligungsReport: Und später? Mit stundenlangen persönlichen Gesprächen wird man nicht einer der Marktführer?

Hubertus J. Theissen

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ASSET

Hubertus J. Theissen: Richtig. Wir konnten schnell wachsen und viele Kunden bedienen, weil wir nicht beraten haben, sondern die Geschäfte transaktional abwickelten. Unsere Kunden brachten sehr bald selbst hohen Sachverstand mit. Wir vermittelten die Investitionen effizient und kannten die verfügbaren Opportunitäten am Markt. In dieser Zeit waren wir sehr gut vernetzt: bei den Kunden und bei den Initiatoren. Das brachte Volumen. BeteiligungsReport: Wie verarbeitet man so einen Erfolg? Hubertus J. Theissen: Man ist sehr dankbar, arbeitet fleißig weiter und bleibt sparsam. Vor allem der christliche Glaube gibt uns als Familie Halt und Orientierung. Typisch westfälisch. Ab 2000 haben wir „Private Office“–Strukturen

mehr. Wir nutzen nun unser Wissen zu Immobilien für Projektentwicklungen und den Handel mit Immobilien. Wir sind mit Standorten auf Sylt, in Münster und in Garmisch-Partenkirchen vertreten. Immobilien – das passt zu uns, bereits in der 3. Generation. Als Jugendlicher habe ich Essen und Getränke zu den Baustellen meines Vaters gebracht. Noch immer freue ich mich über den Kontakt zu den Handwerkern – heute als Eigentümer und Entwickler von Immobilien.

aufgebaut. Neben einem professionellen Sekretariat und einer Fachkraft für Steuern haben wir auch einen Mitarbeiter beschäftigt, der ausschließlich Wertpapiere direkt für uns handelte. Die wichtigste Asset-Klasse aber blieb die Immobilie. Wir haben selber gebaut und zugekauft, um ein kleines Portfolio aufzubauen. Meine beiden Söhne haben mich dabei früh unterstützt. BeteiligungsReport: Nun liest man, dass sich die Dr. Theissen GmbH neu aufstellt. Was dürfen wir hier erwarten? Hubertus J. Theissen: Die steuerliche Begünstigung von KG-Fonds in Deutschland ist Geschichte. Zudem belasten die neuen Vorgaben zur Dokumentation gute Kundenbeziehungen zu Vermögensträgern. Wir vermitteln daher keine Fonds

Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg und danken Ihnen für das Gespräch.

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Wettbewerb „Jugend wirtschaftet!“ um den Klaus-Hildebrand-Preis

Spendenaufruf

Bereits zum siebten Mal wurde im Jahr 2017 der Wettbewerb „Jugend wirtschaftet!“ der Landshuter Stiftung Finanzbildung in der bayerischen Oberstufe durchgeführt. Hierbei können Schüler ihre Facharbeiten und Seminararbeiten zum Wettbewerb einreichen, wenn die Arbeiten die Fachgebiete Wirtschaft und Finanzen thematisieren. In diesem Jahr wurden über 30 Facharbeiten eingereicht – so viel wie nie zuvor. Diese werden von einer hochkarätigen Jury bewertet und prämiert. 2014 wurde der Wettbewerb „Jugend wirtschaftet!“ durch das bayerische Kultusministerium ideell unterstützt. Die Auszeichnung namens Klaus-Hildebrand-Preis ist einem Münchner Unternehmer gewidmet, der Zeit seines Lebens sich für den Austausch von Wirtschaft und Lehre eingesetzt hat.

https://www.gut-fuer-die-region-landshut.de/projects/60146

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Fi n a n zb

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Von den Spenden werden der Ablauf des Wettbewerbs, die Preisverleihung und die Preisgelder selbst finanziert.

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Das Ziel der Stiftung Finanzbildung ist es, die Finanzwelt in Zukunft besser gestalten zu können. Dazu muss das Wissen um verhaltensorientierte Geldanlage und Finanzpsychologie, aber auch die Analyse der Finanzhistorie an Bedeutung gewinnen.

Projektort: Altstadt 296, 84028 Landshut, Deutschland B E T E I L I GUN GS R E PO RT

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ASSET

Der Deutsche Bürgerfonds (DBF) - Das Morgengrauen eines deutschen Staatsfonds? Die FDP lud am 15. Mai 2018 Wirtschaftsgrößen zu einem Wirtschaftsforum nach Berlin. Einer der zu diskutierenden Programmpunkte ist der eines deutschen Bürger- beziehungsweise Staatsfonds. Einer der Ideengeber dafür ist Dr. Lutz Helmig, erfolgreicher Milliardär und renommierter Unternehmer sowie Ex-Inhaber der Helios-Kliniken. Was aber im Entwurfspapier steht, würde man nicht einer FDP zurechnen, sondern eher einem sozialistisch geprägten Gedankenmodell eines Francois Hollande, dem französischen Präsidenten, der einmal den Satz prägte: Das kostet ja nichts, das bezahlt der Staat. Im Folgenden wollen Fabian Langaard und Edmund Pelikan nun insbesondere die Widersprüche in der Grundausstattung des FDP Bürgerfonds aufzeigen.

Aber beginnen wir mit dem großen und guten Vorbild: Der norwegische Staatsfonds hat mit seinem schieren Volumen als größter Staatsfonds und generell größtes Investmentvehikel der Welt sein Debüt als finanzpolitisches Instrument sowie als internationaler Investmentakteur Ende des 20. Jahrhunderts zelebriert. Seither ziehen andere Wirtschafts- und Öltitanen wie China, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait nach, nicht zuletzt um ihrer Wirtschaftsmacht Bedeutung in der internationalen Finanzarena zu verleihen. Im Fokus steht dabei zu einem großen Teil auch die Anlagestrategie der Vehikel. In der Presse werden die Vermögensgegenstände der Staatsfonds oft den Staatsschulden entgegengesetzt, um ein wohl eher irreführendes Nettofazit zu ziehen. In den vergangenen 20 bis 30 Jahren gewannen die Staatsfonds immer mehr an Aufmerksamkeit. Im Gegensatz

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zu privaten Kollektivanlagen tragen diese nicht nur finanzpolitische, sondern vor allem auch sozialpolitische Verantwortung. Inwiefern der Deutsche Bürgerfonds auf Initiative der FDP seinen Vorbildern gleicht und worin er sich maßgeblich unterscheidet, zeigt der erste Entwurf der Freien Demokraten.

Fokus: das Portfolio des DBF Die größte Position des DBF soll sich aus den Target-Salden Deutschlands mit derzeit über 900 Milliarden Euro bei der EZB zusammensetzen. Im Prinzip ist ein Target-Saldo ein Kredit ohne Verbriefung und damit ohne Sicherheit und ohne Coupon (Zins). Target-Salden sind also keine Wertpapiere, tragen somit keine Wertpapierkennnummer oder ISIN-Nummer und sind somit auch nicht öffentlich handelbar. Das wiederum führt dazu, dass ihr Wert nicht durch einen öffentli-

chen Markt, der Risiko, Goodwill und andere Faktoren einpreist, bestimmt wird, sondern lediglich auf dem Nominalwert der Deutschen Bundesbank basiert, die diese Salden als Forderung in ihrer Bilanz ausweist. Im schlimmsten Fall könnte man sagen, dass die größte Position im Fonds keinen ausweisbaren Wert hat und rein auf der Bewertungswillkür der EuroZone basiert. Im Gegensatz dazu tätigt z.B. der norwegische Staatsfonds bewusst seit einigen Jahren keine Investments in den Privatkapitalmarkt mehr. „Durch die Verwaltung der Positionen, ihr Risikoprofil, den jährlichen Bewertungsaufwand und ihre Intransparenz seien diese vollkommen ungeeignet für einen Staatsfonds“, so einer der Senioranalysten aus Oslo. Kurz: Die Target-Salden als Wert und Portfoliobaustein in Erwägung zu ziehen, ist finanzanalytisch schwierig – und das ist sehr freundlich formuliert.


ASSET

Aber hier hören die kritischen Anmerkungen für die Gestaltung des DBF aus unserer Sicht nicht auf. Weitere 100 Milliarden Euro sollen durch die Geldschöpfung im Rahmen des ANFA-Abkommens eingeholt werden. Praktisch bedeutet das Folgendes: Der deutsche Staat gibt eine Staatsanleihe über 100 Milliarden Euro aus. Die Deutsche Bundesbank kauft diese Anleihe in Gänze. Das Geld fließt in den Deutschen Bürgerfonds. Selbst die EZB, die das Gleiche auf Europaebene durchführt, stuft diese Praxis als äußerst fragwürdig ein. Aber nicht genug: Weitere 100 Milliarden Euro sollen durch die Ausgabe einer 100-jährigen Niedrigzins-Staatsanleihe eingeholt werden. Allein wenn der EuroLeitzins über die nächsten 100 Jahren im Schnitt fallen würde, würde sich der Kauf als Handelsposition einer solchen Anleihe lohnen. Viele Stimmen behaupten, dass die Ausgabe der 100-jährigen EuroAnleihe bei der aktuell zu antizipierenden Zinspolitik reiner Anlegerbetrug ist. Dieser Aussage schließen wir uns gerne an, wie wir es in der Dezemberausgabe des FOR – family office report am Beispiel der 2017 emittierten Anleihe der Republik Österreich visualisierten. Daneben sollen weitere, kürzer laufende Staatsanleihen ausgegeben werden. Die Ausgabe dieser hängt, dem Entwurf zufolge, von der Gelegenheit ab, die daraus potentiell entstehenden Erlöse in höher verzinsliche Kapitalanlagen zu investieren. Also ein ex ante Arbitragegeschäft auf ex post Investitionsmöglichkeiten – nicht nur rein philosophisch äußerst fragwürdig, sondern vor allem wirtschaftlich höchst problematisch und riskant. Viele Vermögensverwalter sind daran gescheitert. Weitere vier Vorschläge zum Aufbau von DBF-Portfoliobausteinen sind ein wenig greifbarer: 140 Milliarden Euro sollen aus den physischen Goldbeständen der Deutschen Bundesbank eingelegt werden. Das Fondsvolumen soll außerdem durch die Erlöse der investiven Tätigkeit

des Bürgerfonds erweitert werden. Außerdem sollen alle Unternehmensanteile des Bundes in die Verwaltung des DBF gegeben werden und somit dem Volumen des Fonds zufließen, was als sinnvoll erachtet werden kann. Die Anteile werden derzeit auf über 100 Milliarden Euro geschätzt. Letztendlich sollen noch die jährlichen Steuerüberschüsse, die über den Bundessteuereinnahmen von 280 Milliarden Euro im Jahr 2015 liegen, bis 2022 dem Fonds zugutekommen. Diese sollen sich kumulativ auf 204 Milliarden Euro belaufen. Inhaltlich wäre dies durchaus sinnvoll, nur wer, wie und wann ein solcher Entschluss politisch diskutiert und verabschiedet werden soll, ist uns bei der derzeitigen politischen Gemengelage gänzlich schleierhaft. Wir fassen zusammen: Das Gesamtvolumen des Deutschen Bürgerfonds à la FDP soll sich auf 1,3 Billionen Euro belaufen und aus folgenden Bestandteilen bestehen: 1) Forderungen der Deutschen Bundebank gegenüber der EZB 2) Verbindlichkeiten des deutschen Staates gegenüber der Deutschen Bundesbank 3) Verbindlichkeiten des deutschen Staates gegenüber Käufern der 100-jährigen und anderer Anleihen 4) 3.500 Tonnen Gold im Wert von 140 Milliarden Euro 5) Fiktive Erlöse aus nicht spezifizierten investiven Tätigkeiten 6) Zukünftige Steuerüberschüsse 7) Bestehende Unternehmensanteile des Bundes Hinter diesen sieben Punkten verbergen sich unter 2. und 3. zwei Fremdkapitalpositionen, die man als „Leveraging“ bezeichnet. Grundsätzlich müssen diese als hochriskante Investmentvehikel eingestuft werden. Da die Target-Salden unter Punkt 1 nicht handelbar sind, liegen diese im Portfolio als „totes Kapital“, falls man ihnen überhaupt einen Wert zugestehen kann. Das Gleiche gilt per heute für die zukünftigen Steuerüberschüsse und investiven Erlöse unter Punkt 5 und 6. Die

Goldreserven, die bestehenden Unternehmensanteile und das Bargeld, das durch die Anleihen in den Fonds fließt, könnten als Einzige kurz- bis mittelfristig Liquidität für eine tatsächlich investive Tätigkeit liefern. Der 1,3 Billionen Euro DBF kann somit effektiv nicht mehr als ca. 400 Milliarden Euro, also ungefähr ein Drittel, als aktives Kapital ausweisen.

Fazit Vielleicht wird das Setup des Bürgerfonds auch grundlegend falsch verstanden, und es ist keineswegs das Ziel, einen weiteren Staatsfonds aufzusetzen. Welches Ziel wird dann eigentlich verfolgt? Falls wir aber mit unserer Einschätzung richtig liegen und tatsächlich ein deutscher Staatsfonds geschaffen werden soll, wird das Bild noch unklarer: Welches Investmentziel verfolgt der Fonds und welche Investment-Richtlinien/-philosophie stehen dahinter? Ist die Umsetzbarkeit eines damit verbundenen vielfältigen Managements überhaupt möglich, und wenn ja, welche Kosten können wir erwarten? Stehen diese Kosten dann überhaupt im Verhältnis dazu, dass über zwei Drittel des Fonds keine Erlöse erwirtschaften? Wie soll die Zahlungsfähigkeit und generell die Liquidität des Bürgerfonds gegenüber den Bürgern garantiert werden? Generell ist die Idee eines deutschen Staatsfonds sicherlich zu begrüßen. Der aktuelle Entwurf scheint noch nicht zu Ende gedacht zu sein. Denn weder die FDP noch der vermeintliche geistige Vater des DBF, Dr. Lutz Helmig, können ernsthaft einem wirtschaftsfeindlichen französischen Präsidenten Francois Hollande nacheifern. Der aktuelle Entwurf atmet aber den Geist Hollandes. Christian Lindner hatte vor der Wahl und nach dem Abbruch der Koalitionsverhandlungen gesagt, man habe aus den Fehlern gelernt. Dieser Entwurf zelebriert die Schnitzer der Vergangenheit. Lasst uns lieber die Norweger in Sachen Staatsfonds als Vorbild nehmen! (ep/FL)

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Aktuelle Publikums-AIF am Markt

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Initiator/Asset Manager

KVG

Verwahrstelle

Fondsname

Beteiligung an/Investiert in

BVT

derigo GmbH & Co. KG

Hauck & Aufhäuser

BVT Ertragswertfonds Nr. 6

Immobilien in Deutschland

10.000 EUR

BVT

derigo GmbH & Co. KG

Hauck & Aufhäuser

BVT Top Select Fund VI

unterschiedliche Assetklassen

10.000 EUR

DF Deutsche Finance

DF Deutsche Finance Investment GmbH

CACEIS

DF Deutsche Finance Private Fund 11 Infrastruktur Global

Infrastrukurimmobilien global

5.000 EUR

DF Deutsche Finance

DF Deutsche Finance Investment GmbH

CACEIS

DF Deutsche Finance Private Fund 12 Immobilien Global

Immobilien global

5.000 EUR

Flex Fonds

FLEX Fonds Invest AG

CACEIS

Flex Fonds Select 1

Gewerbeimmobilien mit überdurchschnittlichen Standortfaktoren

10.000 EUR

Habona

HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH

Hauck & Aufhäuser

Habona Deutsche Einzelhandelsimmobilien Fonds 06

Einzelhandelsimmobilien in Deutschland

10.000 EUR

Hahn

DeWert Deutsche Wertinvestment GmbH

CACEIS

HAHN Pluswertfonds 171

Kaufland-SB-Warenhaus in Delmenhorst

20.000 EUR

HANNOVER LEASING

HANNOVER LEASING Investment GmbH

State Street Bank GmbH

HL Hotel- und Büroimmobilie Ulm

Immobilie mit überwiegender Hotelnutzung

20.000 EUR

HANNOVER LEASING

HANNOVER LEASING Investment GmbH

CACEIS

HL Denkmal Münster

Immobilien in Deutschland

10.000 EUR

HEH

Hamburg Asset Management HAM Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH

CORDES TREUHAND GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

HEH Bilbao - Flugzeugfonds 22

Regionaljet des Typs Bombardier CRJ 1000

20.000 EUR

HMW Emissionshaus AG

MIG Verwaltungs AG

Hauck & Aufhäuser

MIG Fonds 14

junge, innovative HochtechnologieUnternehmen

20.000 EUR

INP

INP Invest GmbH

CACEIS

25. INP Deutsche Pflege Portfolio

verschiedene Pflegeeinrichtungen / Pflegewohnanlagen

10.000 EUR

ÖKORENTA

Auricher Werte GmbH

BLS Verwahrstelle GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

ÖKORENTA Erneuerbare Energien IX

erneuerbare Energien aus dem In- und europäischen Ausland

10.000 EUR

PATRIZIA Grundinvest

PATRIZIA Grundinvest Kapitalverwaltung

Hauck & Aufhäuser

PATRIZIA GrundInvest Garmisch-Partenkirchen

gemischt genutzte Immobilie in Garmisch-Partenkirchen

10.000 EUR

PATRIZIA Grundinvest

PATRIZIA Grundinvest Kapitalverwaltung

Hauck & Aufhäuser

PATRIZIA GrundInvest Kopenhagen Südhafen

Wohnimmobilienportfolio in Kopenhagen

100.000 DKK

PI Pro·Investor

PI Fondsmanagement GmbH & Co. KG

Asservandum Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

PI Pro·Investor Immobilienfonds 3

Bestandsimmobilien mit überdurchschnittlichem Wertsteigerungspotential

10.000 EUR

Primus Valor AG

Alpha Ordinatum GmbH

M.M.Warburg & Co

ImmoChance Deutschland 8 Renovation Plus

deutsche Wohnimmobilien

10.000 EUR

PROJECT Investment

PROJECT Investment

CACEIS

PROJECT Metropolen 17

Immobilien in Deutschland

10.140 EUR

PROJECT Investment

PROJECT Investment

CACEIS

PROJECT Metropolen 16

Immobilien in Deutschland

10.000 EUR

WealthCap

WealthCap Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH

State Street Bank International GmbH

WealthCap Portfolio 3

Immobilien in Europa

10.000 EUR

WealthCap

WealthCap Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH

State Street Bank International GmbH

WealthCap Immobilien Nordamerika 17

Bürogebäude in Los Gatos, Kalifornien, USA

25.000 USD

WealthCap

WealthCap Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH

State Street Bank International GmbH

Wealthcap Fondsportfolio Private Equity 21

Zielfonds (auch Dachfonds) mit Fokus auf Europa

20.000 EUR

WealthCap

WealthCap Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH

State Street Bank International GmbH

WealthCap Immobilien Deutschland 40

Bürogebäude in der Region Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg

10.000 EUR

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Mindestbet.


ASSET

Initiator/Asset Manager

KVG

Verwahrstelle

Fondsname

Beteiligung an/Investiert in

Mindestbet.

ZBI

ZBI Fondsmanagement AG

Hauck & Aufhäuser

ZBI WohnWert 1

Immobilien in Deutschland

5.000 EUR

ZBI

ZBI Fondsmanagement AG

Asservandum Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

ZBI Professional 11

Wohnbauimmobilien in Deutschland

25.000 EUR

Investment AG: Initiator/Asset Manager

KVG

Verwahrstelle

Fondsname

Beteiligung an/Investiert in

Mindestbet.

HTB

HTB Hanseatische Fondshaus GmbH

CACEIS

HTB Erste Immobilien Investment AG

Immobilien-Zweitmarkt und Direktinvestitionen Immobilien

1.000 EUR

Weitere alternative Investments: Initiator/Asset Manager

Art der rechtlichen Gesichtung

Fondsname

Beteiligung an/Investiert in

Mindestbet.

asuco

nachrangige Namensschuldverschreibung

ZweitmarktZins 05-2017

Nachrangige Namensschuldverschreibungen mit variablen Zins- und Zusatzzinszahlungen

5.000 EUR

Buss Capital

Direktinvestment

Buss Container 72 - Direkt (EUR)

neue 20-Fuß-Standard-Tankcontainern

13.750 EUR

Buss Capital

Direktinvestment

Buss Container 71 - Direkt (USD)

neue 20-Fuß-Standard-Tankcontainern

15.900 USD

Deutsche Lichtmiete

Anleihe

EnergieEffizienzAnleihe 2022

Deutsche Lichtmiete Unternehmensgruppe

2.500 EUR

Deutsche Lichtmiete

Direktinvestment

Deutsche Lichtmiete - Direktinvestment 2017-058 bis 2017-063

Direktinvestitionen in Deutsche Lichtmiete LED-Industrieprodukte

ab 5.800 EUR

Exporo

Anleihe

Immobilieninvestment Villa Berlin

Immobilie in Berlin-Zehlendorf

Solvium Capital

Direktinvestment

Container Select Plus Nr. 3

gebrauchte 20-Fuß-Standardcontainer

Solvium Capital

Direktinvestment

Wechselkoffer Euro Select Nr. 5

junge, bereits in Erstvermietung befindliche Wechselkoffer

10.400 EUR

Solvium Capital

Direktinvestment

Wechselkoffer Euro Select Nr. 6

gebrauchte, bereits vermietete Wechselkoffer

10.400 EUR

TSO-DNL Invest

operatives Investment

TSO-DNL Active Property II, LP

Immobilien USA

15.000 USD

1.000 EUR 1.397,50 EUR

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Quelle: eigene Zusammenstellung, efonds.com, beteiligungsfinder.de

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BeteiligungsReport gibt Ihnen Tipps, was Sie fragen könnten

Mark my words

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Die Redaktion des BeteiligungsReport hält sich meist mit öffentlicher Kritik eher zurück. Denn kein Produkt oder Emittent wird besser, wenn man dies bzw. diesen an die Wand nagelt. Wer den Herausgeber und Sachverständigen Edmund Pelikan im persönlichen Gespräch bei den Analysen erlebt, weiß, dass er Tacheles redet. Mit der Rubrik „Mark my words“ wollen wir die Leser in die Lage versetzen, bei Fachgesprächen die richtigen – teils bohrenden – Fragen zu stellen und sich nicht von „Vertriebsgeschwätz“ einlullen zu lassen. Trauen Sie sich – denn es geht um das Geld der Anleger!

P&R Pleite entwickelt sich zum Anlageskandal Es ist wieder einmal passiert. Ein als seriös geltendes Anlagemodell ist komplett gescheitert. Nach Angaben des Insolvenzverwalters sind aber zuallererst nicht Marktprobleme des Basisgeschäftes für den P&R-GAU verantwortlich, sondern allem Anschein nach kriminelle Energie. So ist bekannt gemacht worden, dass rund eine Million Container vermutlich nichts als Luftbuchungen sind. Für die Anleger ist das bitter: Rund zwei Milliarden Euro gelten als verloren.

Was sind nun die Lehren daraus? Anlegerschutzanwälte raten vorschnell nun von Sachwertanlagen ab. Das ist aber genauso falsch wie jetzt auf so manchen juristischen Mandantenfischer hereinzufallen. Die richtigen Fragen sind nun: · Ist bei dem aktuellen VORLÄUFIGEN Insolvenzverfahren überhaupt Gefahr im Verzug? Dies wird von nicht wenigen Anwälten fälschlich behauptet! · Werden Anleger nicht automatisch vom Insolvenzverwalter aufgefordert, die eigene Forderung anzumelden? · Wer kann mich unterstützen zu klären, ob ich Eigentümer eines Containers geworden bin und ist mir dieser individuell und konkret zugeordnet? · An wen ist derzeit mein Container vermietet? · I st eine weitergehende Forderung gegen mich als Anleger überhaupt wahrscheinlich? · Legen Interessengemeinschaften oder Hilfsvereine ein glaubwürdiges Konzept für Lösungsansätze vor?

Und wie kann man sich vor vergleichbaren Problemprodukten in Zukunft schützen? Absolute Sicherheit ist nicht möglich – insbesondere, wenn man kriminelle Energie unterstellt. Das althergebrachte Prinzip ist, kaufe nur das, was du auch wirklich verstehst. Containerdirektgeschäfte sind aber kein allzu komplexes Geschäftsmodell. Selbst Vertrauen zu einem Anbieter oder einem Vermittler ersetzt aber nicht ein laufendes Beteiligungscontrolling für den Investor. Ein Verzicht auf die Nennung konkreter Containernummern, wie bei etwa 90 Prozent der P&R-Anleger, ist da fast schon fahrlässig. Hinzu kommt, dass nicht selten KG-Modelle, Direktbeteiligungen oder Vermögensanlagen nach einem soliden Beginn während der Laufzeit zum Nachteil des Anlegers kippen. Nach Würdigung der Pressemitteilungen des Insolvenzverwalters hätten mündige Anleger seit den ersten Vermögensanlagenprospekten kritische Fragen stellen können. Das Gleiche gilt auch für die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin, die diese Prospekte durchgewinkt hatte, obwohl bereits 2010 600.000 Container gefehlt haben sollen. Da bleiben viele Fragen offen.

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Die PROJECT Gruppe erlebt mit dem aktuellen Immobilienfonds PROJECT Metropolen 16 weitere Höhenflüge Bereits im letzten Jahr, dem Vertriebsjahr 2017, war das Bamberger Vorzeigeunternehmen vorne mit dabei und ist einer der umsatzstärksten Immobilien-AIF-Anbieter Deutschlands. Die Stiftung Finanzbildung hat um die Jahreswende die Kapitalverwaltungsgesellschaft mit Bravour evaluiert und das Vertrauenszertifikat „Trusted Asset“ für weitere 18 Monate verlängert. Auch das Berliner Ratingunternehmen Scope hat das PROJECT Management erneut mit einem sehr guten AA- gerated. Diese Erfolgsstory wird nun nahtlos fortgesetzt. Nur noch bis zum 30. Juni 2018 ist der Immobilienentwicklungsfonds

PROJECT Metropolen 16 im Vertrieb und konnte bislang bereits 120 Millionen Euro bei mehr als 3.200 Privatanlegern einsammeln. Der als Semi-Blindpool gestartet AIF kann heute bereits über 50 Objektinvestitionen in Berlin, Hamburg, München, Nürnberg, Rheinland, RheinMain und Wien vorweisen. Für Spätzeichner bietet der PROJECT Metropolen 16 damit nicht nur Sicherheitsaspekte wie die reine Eigenkapitalfinanzierung, sondern auch bereits stattfindende Rückflüsse aus Wohnungsverkäufen an. Vor allem aber auch die kurze Restlaufzeit des AIF von nur noch circa 7,5 Jahren macht das Angebot für private Anleger interessant.

Neben diesen Argumenten ist die wichtigste Empfehlung von Marktbeobachtern, dass Anleger immer auf eine breite Diversifizierung achten sollten ebenso wie auf die Qualität des Managements. Die Renditeerwartung liegt bei sechs Prozent und mehr pro Jahr vor Steuer. Die Stiftung Finanzbildung plant, kurz vor Schließung den PROJECT Metropolen 16 in sein Vertrauensportfolio aufzunehmen, um auch nachhaltig die Entwicklung dieses AIF beobachten und den Erfolg mittracken zu können.

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PI Pro·Investor beweist Leistungsfähigkeit Der PI Pro·Investor Immobilienfonds 3 hat bereits 2017 die Auszeichnung „Deutscher BeteiligungsPreis“ als „TOP transparenter und anlegerorientierter AIF“ bekommen. Die Würdigung im letzten Jahr basierte auf den Erfolgen der Vorgängerfonds sowie dem sehr anlegerorientierten Fondskonzept des aktuellen AIF - niedergelegt im Prospekt. Nun leben die Röthenbacher ihre Erfolgsstrategie durch erste Erfolge bei der Investition in der Realität und strafen Skeptiker, die meinten, dass die Einkaufs- und Qualitätsrahmen der Vorgängerfonds kaum mehr zu erreichen sind, Lügen.

Inzwischen wurden im PI Pro·Investor Immobilienfonds 3 drei Objekte mit einem geplanten Gesamtaufwand nach Fertigstellung von über 16 Millionen Euro eingekauft. Die Kaufpreise reichen von etwa 960 bis 1.600 Euro pro qm Wohnfläche, was Kaufpreisfaktoren um das 14-Fache auf die IST-Miete entspricht. Die Objekte liegen in Wilhelmshaven, Viersen und Essen. Die wertsteigernden Maßnahmen reichen vom Dachgeschoßausbau über Renovierungsarbeiten bis hin zur Sanierung von Leereinheiten. Nach Durchführung der Optimierungsmaßnahmen sind damit kurzfristig prognostizierte Mietren-

diten von 7 Prozent p.a., langfristig sogar über 8 Prozent p.a. erreichbar. Damit hat die PI Pro·Investor Gruppe einmal mehr unter Beweis gestellt, dass man transparent und anlegerorientiert auch in der neuen Welt für Anleger erfolgreich arbeiten kann, wenn man dies will. Auch der kritische Marktbrief k-mi lobt diese Strategieumsetzung ausdrücklich. Der PI Pro·Investor Immobilienfonds 3 ist und bleibt also ein würdiger Träger des Deutschen BeteiligungsPreises.

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Wechsel in der Branche

Wer verändert sich wohin? CACEIS stellt neues Management-Team im Bereich Private Equity zusammen Die CACEIS Bankengruppe ernennt Bruno Bourbonnaud per 3. April 2018 zum Group Head of PERES Global Services, um die Position des Bereichs am Markt weiter zu stärken und künftig Synergien mit der Crédit Agricole Gruppe zu nutzen. Der Fachbereich Private Equity Real Estate Securitisation (PERES) von CACEIS ist in den letzten Jahren außerordentlich gewachsen. Bourbonnaud war zuvor als Global Head of Financial Institutions der Crédit Agricole CIB, der Investment-Banking-Tochter der Crédit Agricole, tätig. Er wird in Zukunft dem Executive Committee der CACEIS Gruppe angehören und berichtet an Joseph Saliba, Deputy CEO von CACEIS. In seiner langjährigen Laufbahn bei der Crédit Agricole CIB konnte Bourbonnaud umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen in der Gestaltung von Lösungen für das Working Capital und internationale Handelsbedürfnisse institutioneller Kunden aus dem Finanzsektor und Unternehmenskunden sammeln. Darüber hinaus übernimmt Arnaud Garel-Galais, bisher für die Geschäftsentwicklung von PERES in Großbritannien verantwortlich, zum 3. April dieses Jahres die Funktion als Group Head of PERES Coverage & Business Development. Garel-Galais hat vor kurzem zahlreiche Transaktionen durchgeführt, durch die sich CACEIS erfolgreich auf dem PrivateEquity-Markt in Großbritannien positionieren konnte. Er berichtet in Zukunft an Bruno Bourbonnaud.

Veränderungen im Vorstand der MPC Capital AG Der Aufsichtsrat der MPC Capital AG hat mit Wirkung zum 1. April 2018 Dr. Karsten Markwardt (49) und Dr. Philipp Lauenstein (28) zu neuen Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft bestellt.

Der promovierte Rechtsanwalt Karsten Markwardt ist bereits seit Anfang 2008 bei MPC Capital tätig und füllt innerhalb des Vorstands das neu geschaffene Ressort Legal & Compliance aus. Philipp Lauenstein, promovierter Betriebswirt, kam 2016 zu MPC Capital und übernimmt die Position des Finanzvorstands. Der bisherige CFO Constantin Baack (39), der nach dem Weggang von Peter Ganz zum 31. Dezember 2017 zusätzlich das ShippingRessort übernahm, konzentriert sich fortan auf die maritimen Aktivitäten der Gesellschaft. Unverändert bleiben die Rollen von Vorstandssprecher und CEO Ulf Holländer (59) sowie von Dr. Roman Rocke (42), zuständig für die Bereiche Sales, Real Estate und Infrastructure.

PROJECT Beteiligungen AG bestellt Christian Blank zum Prokuristen Mit Wirkung zum 1. April hat die Holdinggesellschaft der PROJECT Investment Gruppe Christian Blank (41) Prokura erteilt. Der studierte Germanist und ausgebildete Redakteur ist seit Februar 2012 Pressesprecher und Leiter Marketing des Kapitalanlage- und Immobilienspezialisten. Nach dem Wechsel von Unternehmensgründer Wolfgang Dippold vom Vorstand in den Aufsichtsrat zu Jahresbeginn und der Übernahme der operativen Gesamtverantwortung durch die Vorstandsdoppelspitze Ottmar Heinen und Markus Schürmann etabliert die PROJECT Beteiligungen AG weiteres Führungspersonal. Der 1995 gegründete Immobilienmanager mit einem aktuellen Immobilienentwicklungsvolumen im Wert von rund 2,5 Milliarden Euro sowie einem historisch akquirierten Eigenkapitalvolumen in Höhe von rund 900 Millionen Euro hat das Kompetenzfeld von Christian Blank

zum 1. April erweitert, der seit 12 Jahren in leitender Funktion in der externen Kommunikation sowie im Marketing verschiedener Unternehmen tätig ist.

Die UDI wächst weiter Im Zuge der Geschäftserweiterung baut die UDI-Gruppe in Nürnberg den Unternehmensbereich Immobilien aus. Der Bank- und Diplomkaufmann Wolfgang Renn übernimmt die Bereichsleitung Immobilien. Der 53-jährige Familienvater bringt 25 Jahre Berufserfahrung mit und brennt für nachhaltige Immobilien. Sein Wissen in Sachen Bauvorhaben und Immobilienentwicklung bis hin zur Immobilienbewertung prädestiniert ihn für diese Aufgabe. Dass er bereits Fonds für verschiedene Fondsgesellschaften konzipiert hat, kommt dem Finanzdienstleister UDI natürlich entgegen. Im Laufe seiner Karriere arbeitete Wolfgang Renn für die Bavaria Objekt- und Baubetreuung GmbH und für verschiedene Bauträger. Zuletzt leitete er bei der GLS Immowelt GmbH als Einzelprokurist die Akquisition, die Finanzen, das Controlling und arbeitete zudem als Immobiliengutachter MRICS. Als Bereichsleiter wird sich Wolfgang Renn um die Immobilienprojekte der UDI kümmern, die Ökonomie und Nachhaltigkeit der Immobiliengeschäfte im Auge haben und seinen Bereich weiter ausbauen. Es stehen zehn zusätzliche Arbeitsplätze auf dem Plan.

Michael Rentmeister wird neuer Aufsichtsrat der HTB Hanseatische Fondshaus GmbH Michael Rentmeister ist neues Aufsichtsratsmitglied der HTB Hanseatische Fondshaus GmbH, Bremen. Den Aufsichtsrat bilden jetzt die beiden Eigentümer der Holding, Dr. Wolfgang Wiesmann (Vor-

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sitzender) und Wolfgang Küster sowie Michael Rentmeister. Michael Rentmeister (53) löst turnusgemäß Rechtsanwalt und Notar Wolfgang Hirt ab. Rentmeister bringt über 30 Jahre Erfahrung im Bereich Finanzdienstleistungen in den Aufsichtsrat der HTB ein. Er war zunächst knapp 20 Jahre in verschiedenen leitenden Funktionen in der BHW Bausparkasse AG tätig. Im Anschluss war Rentmeister sechs Jahre Vorstandsvorsitzender (CEO) der Bonnfinanz AG und weitere fünf Jahre Vorstandsvorsitzender (CEO) der OVB Holding AG. Rentmeister verfügt langjährige Erfahrungen als Aufsichtsrat mehrerer Gesellschaften.

Neuer Head of European Real Estate Development bei PATRIZIA Johannes Haug wird neuer European Head of Real Estate Development bei der PATRIZIA Immobilien AG. In dieser neu geschaffenen Position wird Haug für die Umsetzung einer Build-To-CoreStrategie durch den Aufbau einer europaweiten Projektentwicklungsplattform verantwortlich sein, die in allen wichtigen europäischen Märkten Neubauprojekte sämtlicher Nutzungsarten entwickelt. Haug nimmt seine Tätigkeit am 19. Juni auf und berichtet direkt an den Chief Investment Officer der PATRIZIA Immobilien AG, Anne Kavanagh. Haug kommt von Pembroke Real Estate, wo er als Global Head of Acquisitions elf Jahre lang die weltweiten Akquisitions- und Dispositionsaktivitäten des Unternehmens verantwortete. Davor war Haug Managing Director und Vorstandsmitglied der Deka Immobilien Investment GmbH in Frankfurt am Main. Zuvor verantwortete er für die Hines Immobilien GmbH unter anderem die Entwicklung

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des Main Towers in Frankfurt und einer mehr als 46.000 Quadratmeter großen gemischt genutzten Projektentwicklung in Berlin. Haug verfügt über Abschlüsse in Architektur der Universität Stuttgart, des Virginia Polytechnic Institute und der State University. Zudem erwarb er einen MBA in Business Administration von der Darden Graduate School of Business an der Universität von Virginia.

Wechsel im Vorstand und Aufsichtsrat der Green City Energy AG

nehmens gestärkt. Bereits am 23. März 2018 wurde Trine Hafsett direkt von Green City e.V. in das Gremium berufen. Der Verein hat als Mehrheitsaktionär das Recht, zwei Aufsichtsräte direkt zu berufen. Der Aufsichtsrat der Green City Energy AG umfasst damit wieder wie vorgesehen sechs Mitglieder. Aufsichtsratsvorsitzender ist und bleibt Matthias Altmann, er ist zudem ehrenamtlich im Vorstand bei Green City e.V. tätig.

Neuer Leiter Asset Management bei Hauck & Aufhäuser

In Vorstand und Aufsichtsrat der Green City Energy AG wurden im Zuge der Hauptversammlung am 26. April 2018 personelle Veränderungen bekannt gegeben.

Ab 1. Mai 2018 leitet Prof. Dr. Jan Viebig das Asset Management bei Hauck & Aufhäuser Privatbankiers.

Dies betrifft insbesondere den Vorstand: Andrea Wozniak verlässt das Vorstandsteam der Green City Energy AG, um beruflich neue Wege einzuschlagen. Im Oktober 2015 wurde Andrea Wozniak neben Jens Mühlhaus und Frank Wolf zum dritten Vorstand der Green City Energy AG berufen. Sie verantwortete im Unternehmen die Bereiche Portfoliomanagement, Zentrale Dienste, Personal, Organisationsentwicklung und Risikomanagement. Frank Wolf und Jens Mühlhaus werden als Vorstände die Green City Energy AG weiterhin leiten. Die Aufgaben von Andrea Wozniak werden zukünftig im neu aufgestellten Management-Board der Green City Energy AG verantwortet, welches direkt an Wolf und Mühlhaus berichtet. Wozniak war seit 2014 bei der Green City Energy AG tätig und wird in einer Übergangsphase noch bis zum 30. September 2018 konkrete Projekte weiterhin begleiten.

Diese Aufgabe übernimmt er von Burkhard Allgeier, der neben seiner Aufgabe als Chief Investment Officer den Bereich Asset Management interimistisch geleitet hat. Der 49-jährige promovierte Diplom-Kaufmann leitete als CEO die Harcourt Investment Consulting AG und war als Head Alternatives für die Vontobel Asset Management AG in Zürich tätig. Weitere berufliche Stationen verbrachte Jan Viebig als Head Emerging Markets bei der Credit Suisse AG und als Managing Director bei der DWS Investment GmbH.

Die Aktionäre der Aktiengesellschaft haben auf der Hauptversammlung zudem Martin Glöckner, Geschäftsführer des Mehrheitsaktionärs Green City e.V., in das Gremium berufen. Damit wird eine vakante Position im Aufsichtsrat neu besetzt. Mit dieser Entscheidung wird die wichtige Rolle von Green City e.V. in der ökologischen Ausrichtung des Unter-

Prof. Dr. Jan Viebig lehrt seit seiner Habilitation zudem an der Goethe-Universität im Bereich Finance. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen und Bücher zum Thema Asset Management.

Weitere Meldungen rund um das Thema Society finden Sie auf www.beteiligungsreport.de


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FAKTENMAGAZIN FÜR SACHWERTANLAGEN

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Ausgabe: Quartal

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+ beteiligungs l report FAKTENMAGAZIN FÜR SACHWERTANLAGEN e p k media Inhalt Seite 1 Europäische Umverteilung zu Lasten von Staatsanleihen-Investoren Seite 2 P+R Pleite

Europäische Umverteilung zu Lasten von Staatsanleihen-Investoren Erst kam der Schock aus Italien, der die Märkte unter Druck brachte. Die dortigen neuen Koalitionäre wünschen sich von der Europäischen Zentralbank einen Schuldenerlass von 250 Milliarden Euro. Nun setzt die Europäische Kommission noch ein umstrittenes Programm oben auf: Man will den Weg frei machen, sogenannte „Sovereign Bond Backed Securities“ – kurz SBBS - zu ermöglichen und als neue Form von Staatsanleihen platzieren. Da sich Deutschland wehrt, Eurobonds als gemeinsames europäisches Finanzinstrument auf Grund der gesamtschuldnerischen Haftung zu begleiten, hat sich die Kommission mit den SBBS eine Variante ausgedacht, die dies durch die Hintertür ermöglicht. Erklärtes Ziel ist, mit den SBBS zur Lösung einiger Probleme auf dem Weg zu einer echten Bankenunion beizutragen. Dabei werden europäische Staatsanleihen aus den 19 Euroländern gemäß einem Entwurf einer Euro-Richtlinie zu synthetischen Eurobonds von Banken gebündelt. Der Anteil der Staatsanleihen aus den

einzelnen Euroländern richtet sich dabei nach der Größe ihres Anteils an den Einlagen bei der EZB. Suggeriert wird, dass keine Haftungsgemeinschaft besteht, da jedes Land für seine Staatsanleihen haftet. Wie viel von solchen Bekenntnissen gehalten werden kann, zeigt die Griechenlandkrise. Ziel der SBBS ist, dass sich das Interesse der Anleger nicht mehr nur auf jene wenigen Euro-Länder konzentriert, deren Staatsanleihen ein Triple-ARating haben. Durch die Bündelung werden damit auch Anleihen von Italien oder Griechenland mitverkauft. Und dortige Banken können damit diese aus ihren Büchern sukzessiv bringen, was derzeit vor allem in Italien zu einer immensen ungesunden Abhängigkeit zwischen Staaten und Finanzindustrie führt. Reizvoll werden die SBBS für Banken durch das regulatorische StaatsanleihenPrivileg, diese nicht mit Eigenkapital hinterlegen zu müssen und sie damit dem hochliquiden Kapital zuzurechnen. Die Zahl der Kritiker ist groß und reicht von deutschen Ministerien über Schuldenmanager bis hin zu Rating-Agenturen.

Aber es gibt natürlich auch Befürworter des Konzeptes. Vor allem Politiker und Wirtschaftswissenschaftler aus Frankreich und Deutschland, die für monetäre Umverteilung und Schuldenschnitte der europäischen Südländer plädieren, unterstützen das Modell. Die Gründe, warum diese Länder in die prekäre Situation gekommen sind, werden aber dadurch nicht gelöst. Und hier fängt die politische Bedeutung der Finanzpolitik an. Seit 2008 versuchen die handelnden Personen Probleme zu lösen, indem diese mit den Lösungsmodellen die tiefgreifenden Störungen nur verschieben. Am deutlichsten wird dies durch die 100-jährige Staatsanleihe wie 2017 von der Republik Österreich emittiert, die als Anlegerverdummung oder gar -betrug gewertet werden muss. Leidtragender ist der Anleger, der eigentlich vom Staat geschützt werden sollte. Und ebenso wird die SBBS ausschließlich die Risikoverlagerung auf Privatanleger und institutionelle Investoren zur Folge haben – die Subprime-Krise hat gezeigt, wohin das führen kann.


A L LG E M E I N E S

Presseschau zur P&R Pleite bis zum aktuellen Höhepunkt

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Am 15. März 2018 haben die P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH, die P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH sowie die P&R Container Leasing GmbH beim Amtsgericht München jeweils Insolvenzantrag gestellt. Mit Beschluss vom 19. März 2018 bestellte das Amtsgericht München Rechtsanwalt Dr. jur. Michael Jaffé zum vorläufigen Insolvenzverwalter der P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH sowie der P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und VerwaltungsGmbH. Im Folgenden nun die Entwicklung seither im Form von Medienschlagzeilen.

20.03.2018

Anlegern droht Milliarden-Pleite

20.03.2018 Schützt Anleger endlich vor unseriösen Finanzprodukten! Die P&R-Insolvenz zeigt: Trotz einer Flut neuer Gesetze fehlt ein stimmiges System, das Sparer sicher durch den Dschungel riskanter Finanzprodukte führt. 20.03.2018 Hatten P&R-Anleger Pech – oder wurden sie übers Ohr gehauen? Die Pleite des Container-Finanzierers P&R trifft rund 50.000 Anleger. Noch sind einige Hintergründe des Investments auf dem Grauen Kapitalmarkt unklar. WELT beantwortet aber schon jetzt die wichtigsten Fragen. 20.03.2018 Fünf Thesen zur P&R-Pleite Die Pleite des Containeranbieters P&R dürfte einer der größten Schadensfälle des Grauen Kapitalmarkts sein. Stimmen die Angaben der Gesellschaft, haben 51.000 Anleger über drei Milliarden Euro im Feuer. Fünf Thesen zur Insolvenz, die Anlegergeschichte schreiben wird 20.03.2018 Was Anleger über die P&R-Pleite wissen müssen Deutschland hat einen neuen Anlageskandal – und es ist wohl einer der größten aller Zeiten in Deutschland: Der Containerkonzern P&R ist zahlungsunfähig. Capital beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Pleite 21.03.2018 So können sich Sparer vor Pleiten am Grauen Kapitalmarkt schützen Mit der Insolvenz des Containervermittlers P&R bei München gerät der graue Kapitalmarkt erneut in die Diskussion. Sieben wichtige Tipps für Anleger. 21.03.2018

P&R sammelte Milliarden von zehntausenden Anlegern ein - und ist jetzt pleite

29.03.2018

P&R-Insolvenz: Das Geschäft mit der Angst

17.04.2018 Erste Hoffnungszeichen nach P&R-Pleite – Was Anleger jetzt wissen müssen Nach der Insolvenz von P&R steht Anlegergeld in Höhe von 3,5 Milliarden Euro auf dem Spiel. Der Verwalter erläutert, wie sich Anleger am besten verhalten. Am 26. April 2018 haben die P&R Transport-Container GmbH und die P&R AG beim Amtsgericht München jeweils Insolvenzantrag gestellt. Mit Beschluss vom 26. April 2018 bestellte das Amtsgericht München Rechtsanwalt Dr. jur. Michael Jaffé zum vorläufigen Insolvenzverwalter der P&R Transport-Container GmbH und Rechtsanwalt Dr. jur. Philip Heinke, ebenfalls von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter, zum vorläufigen Insolvenzverwalter der P&R AG. 27.04.2018

Die beiden weiteren deutschen P&R Gesellschaften stellen Insolvenzantrag

13.05.2018 Container vor Vertragsabschluss verschrottet – Wie P&R Anleger in die Irre führte 3,5 Milliarden Euro haben Anleger der Investmentfirma P&R anvertraut. Viele glaubten, mit ihrem

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A L LG E M E I N E S

Geld neue Frachtcontainer zu erwerben. Doch tatsächlich waren manche Boxen uralt. Falls sie überhaupt existieren.

17.05.2018 Containerschwund bei P&R lässt Anleger fassungslos zurück Die Lage beim insolventen Containeranbieter P&R ist schlimmer als erwartet: 3,5 Milliarden Euro Anlegergeld stehen im Feuer, eine Million Boxen fehlen. 17.05.2018 Staatsanwaltschaft ermittelt wegen P&R-Pleite Nach der Pleite der Investmentfirma P&R kommt die nächste Hiobsbotschaft für die Anleger: Rund zwei Drittel der Schiffscontainer, die sie dem Unternehmen abkauften, sind nach einer ersten Analyse nicht vorhanden. Das ruft Staatsanwälte auf den Plan. 21.05.2018 Im Skandal um den Containerriesen P&R lässt die BaFin die Anleger im Stich Die Finanzaufsicht BaFin hätte im P&R-Skandal einschreiten können. Hat sie aber nicht gemacht – und damit 54.000 Anleger allein gelassen. 22.05.2018

P&R: Schlimmer geht’s nimmer

Doch – leider. Am Donnerstag vor Pfingsten teilte der Insolvenzverwalter mit, dass von den eigentlichen 1,6 Millionen Container nur rund 600.000 Container überhaupt da sind. Es fehlen circa eine Million Container. Container, in die die Anleger ihr Geld investiert haben. Laut Insolvenzverwalter fehlen die nicht erst seit gestern, sondern schon im Jahr 2010 fehlten 600.000 Container. Außerdem sollen den Anlegern gebrauchte Container für neue verkauft worden sein. Laut dem ersten Bericht des Insolvenzverwalters waren in den Jahren 2016 und 2017, trotz fallender Weltmarktpreise,

Container verkauft worden, um Mieten und Rückläufe zu tätigen. Außerdem waren nur weniger als zehn Prozent der Anleger Container mit konkreten Boxennummern zugeteilt worden. Hinsichtlich der Zahlen ist kaum annehmbar, dass dem Anlegern nicht systematisch und im großem Stil auch Container verkauft wurden, die nie vorhanden waren. Was nun zutrifft, wer davon wusste und wer dafür verantwortlich ist, das muss nun die Staatanwaltschaft München klären.

Nur eins weiß man heute schon: der Schaden für die Anleger und für die Branche ist exorbitant hoch. Allein durch den gigantischen Fehlbestand der Container fehlen fast zwei Drittel der Investition. Das entspricht etwa einer Dimension von zwei Milliarden Euro – ein enormes Volumen.

Fazit Das entscheidende Argument für Investitionen in Sachwertanlagen ist der Sachwert, und der Anleger geht davon aus, dass diese auch vorhanden sind.


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Nominierung Deutscher BeteiligungsPreis 2018

Primus Valor ist nominiert für den Deutschen BeteiligungsPreis in der Kategorie TOP Performer 2017.

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Habona Invest ist nominiert für den Deutschen BeteiligungsPreis 2018

Zum Beispiel haben realisierte Immobilien in Dortmund, Krefeld und Hilden eine Differenz zwischen An- und Verkauf von durchschnittlich +19,60 Prozent gebracht und weisen eine Durchschnittsrendite von 7,43 Prozent p.a. aus. Die Haltedauer der drei Objekte lag gerade einmal zwischen zwei Jahren und fünf Monaten sowie drei Jahren und ein Monat. Hinzu kommt, dass alle bisher aufgelegten Immobilien-Investments ihre Prognose erfüllen oder übertreffen. Stabilhohe Ausschüttungen kennzeichnen alle Primus Valor Immobilien-Investments. Besonders fallen dabei die Ergebnisse der beiden bisherigen Renovation-Fonds Plus ins Auge: Der ICD 5 R+ konnte bereits etwa drei Jahre nach dem Ende der Platzierungsphase wieder aufgelöst werden. Die Rendite: mindestens 11 Prozent pro Jahr. Die Auszahlung des ICD 7 R+ liegt zwei Jahre nach Fondsschließung durch die Verkäufe der Immobilien-Portfolias Wetzlar, Rheine und Crailsheim bei über 60 Prozent. Weiterhin sind mehr als 70 Prozent des Eigenkapitals investiert.

Der Frankfurter Fondsinitiator und Asset Manager Habona Invest konnte im Jahr 2017 seine Umsätze in allen Belangen deutlich steigern und das Jahr zum erfolgreichsten Jahr seiner Firmengeschichte machen. Binnen Jahresfrist konnte der Spezialist für Lebensmittel-Einzelhandelsimmobilien knapp 48 Millionen Euro Eigenkapital bei Privatanlegern einwerben und somit das Vorjahresergebnis bestätigen.

SOLVIUM CAPITAL wird das Trusted Asset UPDATE mit Bravour erneuert

Strehmel Consulting GmbH stellt sich der Evaluierung Trusted Consultant

Vor zwei Jahren hat der Hamburger Wechselkoffer- und Containeranbieter bereits das Vertrauenssiegel Trusted Asset nach einer eingehenden Evaluierung erhalten. Nun hat das Unternehmen diese Evaluierung turnusgemäß mit Bravour erneuert. SOLVIUM CAPITAL kann damit das Siegel für weitere zwei Jahre 2018 und 2019 führen.

In über 35 Jahren Beratungstätigkeit ist ein Netzwerk von Spezialisten gewachsen, die nach der EKS-Methode (Engpasskonzentrierte Strategie) tätig sind. Dazu gehören Experten wie Gutachter, Wirtschaftsmathematiker, Rechtsanwälte, Steuerberater und Finanzinstitute. Die geprägte Philosophie der Chancennutzung schafft ein Höchstmaß an Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit. Strehmel Consulting ist der Moderator dieses bewährten Netzwerkes, dessen Ziel es ist, gemeinsam mit dem Mandanten erarbeitete Vorgaben zielstrebig und erfolgreich umzusetzen. Das Unternehmen hat sich einer strengen Evaluierung durch die Stiftung Finanzbildung zur Überprüfung gestellt und mit Auszeichnung die Qualität bestätigt bekommen. Die Strehmel Consulting darf nun für ein Jahr das Vertrauenssiegel Trusted Consultant für Vermögensberatung und Vermögensverwalter führen und gehört damit zu den 50 Leading Monetary Experts.

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Im gleichen Zeitraum konnte das Asset Management Team von Habona für die Habona Fonds 05 und 06 im Einzelankauf insgesamt 25 Supermärkte und Nahversorgungszentren für über 100 Millionen Euro akquirieren und damit die Leistung des Vorjahres mehr als verdoppeln. Parallel dazu wurden auch die 34 Immobilien der Habona Einzelhandelsfonds 02 und 03 für deutlich über 100 Millionen Euro im Rahmen eines strukturieren Bieterverfahrens veräußert.


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Kontakt: epk media GmbH & Co. KG • Altstadt 296 • 84028 Landshut B E T E I L I GUN GS R E P ORT Tel. +49 (0)871 430 633-0 • Fax +49 (0)871 430 633-11 • sekretariat@epk24.de • www.beteiligungsreport.de

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