MPC Life

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竄ャ 3,50 竄ャ 3,50

STRATEGIE Wie MPC Capital wテ、chst WISSENSCHAFT Was man aus テ僕 macht KULTUR Warum der Mensch sitzt

STIFTUNGSARBEIT

WO CHANCEN GESCHMIEDET WERDEN


MPC Deepsea Oil Explorer Energie für die Zukunft

Lukrative Tiefsee Hier lagern riesige Öl- und Gasvorkommen. Die Tiefseeexploration lohnt bereits ab einem Rohölpreis von rd. USD 20 je Barrel. Und wo stehen wir heute? Investieren Sie in die Energie der Zukunft – bereitgestellt vom MPC Deepsea Oil Explorer! Weitere Informationen unter Tel. (040) 38022-4218 oder www.mpc-capital.de

Das öffentliche Angebot des Beteiligungsangebotes ist erst einen Werktag nach Veröffentlichung eines Verkaufs prospektes zulässig, die der Gestattung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bedarf. Der Verkaufsprospekt ist ab der Veröffentlichung beim Anbieter des Beteiligungsangebotes, der MPC Capital Investments GmbH, erhältlich. Grundlage des öffentlichen Angebotes des Beteiligungsangebotes und der Beteiligung an der Fondsgesellschaft ist einzig der veröffentlichte Verkaufsprospekt.


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4 Teamgeist zu ent-

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wickeln ist ein Anliegen des Projekts Elbstation Akdamie.

FOTOS: GISELA FLOTO, MAURITIUS IMAGES, SV BILDERDIENST, VITRA DESIGN MUSEUM, ZORAN GLAVAS

4 Zeig, was in dir steckt

STRATEGIE Wie MPC Capital wächst WISSENSCHAFT Was man aus Öl macht

Was die MPC Capital Stiftung leistet

KULTUR Warum der Mensch sitzt

11 Gemeinsam sind wir stärker Interview zur MPC Capital Strategie

STIFTUNGSARBEIT

WO CHANCEN GESCHMIEDET WERDEN

1 2 Alleskönner aus dem Untergrund Was man aus Öl alles machen kann

MPC LIFE Ausgabe 1/2008 Herausgeber:

1 5 60 Prozent der Kosten gespartE 12

Betriebliche Altersversorgung

Vom Kaugummi bis zur Medizin: Das Erdöl bestimmt unser Leben.

MPC Capital AG Palmaille 67 22767 Hamburg www.mpc-capital.de

1 6 Zweistellige RenditenP E Chancen der Opportunity Fonds

16 Ein New Yorker

Redaktion und Gestaltung: FVW Corporate Publishing GmbH Michael Schweer Peter Plasberg Hamburg

Stadtteil im Aufwind, und die Anleger profitieren davon.

1 9 Die TVP antwortet ...P E ... und gibt Anlegern Rat

2 0 Sitzen stärkt die Reputation Wie die Menschheit sesshaft wurde

Lithografie: MWW Medien GmbH Hamburg

2 3 Leserbriefe

Druck: Johler Druck GmbH Neumünster

Anregungen und Kommentare

20 Wer sitzt, hat

Gesamtverantwortung für den Inhalt und Leserservice: Andrea Eckler Tel. +49-40-380224679 redaktion@mpc-life.de

2 4 Von Lanz-Leuten und Allgeiern

Gewicht. Aber der Wirbelsäule gefällt das gar nicht.

Gewinnen Sie! Alle Traktoren-Freunde haben die Chance auf ein hochinteressantes Abo. Mehr auf Seite 29.

Alte Traktoren finden neue Freunde

2 9 Markt Neue Angebote

24 Hochglanzpoliert und immer beliebter: Traktoren aus der guten alten Zeit.

www.mpc-life.de

STANDPUNKT

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ie MPC Capital AG hat am 12. Februar die Absicht erklärt, den Aktionären der HCI Capital AG ein Übernahmeangebot zu machen. Ganz nach unserer Devise ‚one step ahead‘ planen wir unser Geschäft in eine neue Größenordnung zu entwickeln, die Konsolidierung der Branche aktiv mitzugestalten und Maßstäbe zu setzen. Mit diesem Schritt, davon sind wir fest überzeugt, bringen wir beide Unternehmen in eine ausgezeichnete Position für weiteres Wachstum. Wir wollen etwas schaffen, was in unserem Markt einzigartig ist: zwei starke Unternehmen, die gemeinsam über ein gewaltiges Know-how und zudem über erstklassige Mitarbeiter verfügen. Beide können nun dank des partnerschaftlichen Wettbewerbs zusätzliche Chancen ergreifen, die sie bislang schon aufgrund der schieren Projektgröße ungenutzt vorüberziehen lassen mussten.

Das Jahr 2007 war ein außerordentlich spannendes und facettenreiches Jahr für unsere Gesellschaft. Es ist es uns gelungen, attraktive Projekte zu initiieren und über eine Milliarde Euro Anlegerkapital einzuwerben. Durch die erfolgreiche Realisierung zahlreicher Produktinnovationen und -weiterentwicklungen können wir schon heute für das laufende Jahr das mit Abstand volumenstärkste Produktangebot unserer Unternehmensgeschichte vorweisen. Mit dem ersten Indien Immobilienfonds sowie unserem Asien Opportunity Fonds und dem Deepsea Oil Explorer erschließen wir neue Märkte und werden neue Zielgruppen für unsere Fonds interessieren. Voraussetzungen, die MPC Capital in eine außerordentlich gute Stellung im

Markt der geschlossenen Fonds versetzen. Schlussendlich ist es aber die Summe der richtigen Weichenstellungen, die darüber entscheidet, ob übergeordnete Ziele erreicht und mit Innovationen Meilensteine für die Zukunft gesetzt werden. Wir sind davon überzeugt, dass die MPC Capital für die gemeinsamen Schritte mit der HCI Capital in einem Fitnesszustand ist und sich in einer Marktsituation befindet, die einmalig ist. Wir werden diese Situation im Sinne beider Unternehmen ergreifen, um auch in Zukunft ,one step ahead‘ zu sein. Ihr Dr. Axel Schroeder Vorsitzender des Vorstands der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG Lesen Sie bitte auch das Interview auf Seite 11. 1/2008 MPC LIFE

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Jugendliche, Ausländer, Altona – da fällt bei vielen der Vorhang. In der Elbstation Akademie geht er stattdessen rauschend auf: Das Projekt der MPC Capital Stiftung „für bildungsbenachteiligte Jugendliche“ geht ins dritte Jahr und ist aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken. Jetzt startet die Stiftung ein weiteres Projekt, damit noch mehr Jugendliche die Chance bekommen, ihre kreativen Potenziale zu entdecken. TEXT KARSTEN FLOHR FOTOS RICO THUMSER, ZORAN GLAVAS

Zeig, was in dir steckt ...!

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hiara kann man schon mal übersehen. Sie ist (noch) nicht besonders groß, 13 Jahre alt und spricht eher leise. Sie besucht die Rudolf-Roß-Gesamtschule in der Hamburger Neustadt. An diesem Abend im Februar übersieht keiner die quirlige Portugiesin: Sie steht an der Rampe der Foyer-Bühne des Altonaer Theaters, ganz gebündelte Konzentration, und erzählt laut in den packevollen Saal hinein, was jetzt gleich geschehen wird: Nämlich, dass sie und ihre Freunde von der Elbstation Akademie ein Drama über den Matrosen Billy Budd aufführen werden, der ein trauriges Ende nimmt. Ein Theaterstück, das mit dem gemeinsamen Aufruf endet: „Nie wieder Krieg.“ Chiara ist die Erzählerin. Sie hat vier Monate lang mit anderen Jugendlichen für diesen Abend geprobt. Dario (13) hat serbische Wurzeln, besucht die Ganztagsschule St. Pauli und beginnt, die Liebe zu entdecken. Die Liebe und die Sprache. Deshalb hat er ein Liebesgedicht geschrieben, in dem es unter anderem heißt: „Jemanden gut zu finden, ist schwer, aber wenn man Liebe in sich

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hat, hat man mehr.“ Das Gedicht ist auf der Titelseite der ersten Ausgabe des Newsletters abgedruckt, den er jetzt mit seinen Freunden von der Elbstation Akademie gemacht hat. „Zeig die Liebe in deinem Herzen ...“ heißt es außerdem. Dario ist dabei, das zu lernen. Nuno (13) freut sich neuerdings darauf, mit seinen Klassenkameraden von der Klasse 7 D/P (deutsch/portugiesisch) auf die Eisbahn in den Hamburger Wallanlagen zu gehen. Das war nicht immer so. Sein Vater, ein Angolaner, konnte ihm das Schlittschuhlaufen nicht beibringen. „Oliver ist mit mir zur Eisbahn gegangen und hat mit mir geübt“, erzählt Nuno und findet das „wirklich toll von Oliver“. Oliver heißt mit Nachnamen Brandt und arbeitet als Project Developer bei MPC Steamship. Einen Abend pro Woche verbringt Oliver Brandt (39) mit Nuno in der „Oliver ist mit Elbstation Akademie, ab und an zusätzlich einen Nachmitmir auf die Eisbahn tag: „Das Schlittschuhlaufen gegangen und hat war Nunos Idee, wir haben mit mir geübt.“ viel Spaß gehabt. Und jetzt kann er es.“ Oliver Brandt ist „Lotse“ an der Elbstation Akademie, einer von neun MPC Capital Mitarbeitern, die sich hier in ihrer Freizeit engagieren. Die Elbstation Akademie gibt es seit zwei Jahren. Sie ist das erste Projekt der MPC Capital Stiftung. Hamburgs Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig freut sich: „Hier wird jungen Migranten vermittelt, dass sie willkommen sind und dass sie durch ihr Herkommen unsere Gesellschaft bereichern.“ Genau das ist das Ziel der Arbeit, die hier nahe der Elbe an der Palmaille 52, unten

Aus der Theatergruppe „So machen wir uns selbstbewusst.“ Im Internet haben die Teilnehmer beschrieben, wie sie ihre Arbeit in der Theatergruppe verstehen: „Wir haben Schauspielübungen gemacht, weil ein Schauspieler wissen muss, wie er seinen Körper benutzt. Dann haben wir Sportübungen und Improvisationstheater gemacht.

Und wir haben Biomechanik gelernt, weil es wichtig ist zu wissen, wie sich der Körper bewegt. Für die Halbjahrespräsentation haben wir eine Geschichte über Seefahrt und Seefahrerträume vorbereitet. Vorbild war eine Ge-

schichte von Herman Melville. Das ist Theater.“ Der tiefe Sinn dieser Arbeit ist, bei den Jugendlichen Selbstbewusstsein zu schaffen. Sie sollen lernen, wie man sich präsentiert und dass man aus sich selbst schöpfen kann. 1/2008 MPC LIFE

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Drei Tage, die keiner der Jugendlichen vergessen wird: die Abschlussfahrt an die Schlei. Ob Segelkuttertörn, Floßbauen oder das große Lagerfeuer, eines war allen Abenteuern gemeinsam: das Erlebnis in der Gruppe. Da konnte nichts die gute Laune verderben, auch wenn man mal ganz unfreiwillig ins kühle Nass plumpste.

links im Hochparterre, geleistet wird. Wenn man die 100 Quadratmeter große Altbauwohnung betritt, muss man erstmal einen Bogen machen um einen großen Haufen Straßenschuhe. Und man wird gebeten, doch ebenfalls die Schuhe auszuziehen. „Das kommt gut an bei unseren Jugendlichen“, sagt Theater„Die Elbstation Akademie pädagoge Markus („Max“) Bassenhorst (30), einer der ist ein Ort des Respekts drei Projektleiter. und des guten Umgangs An der Pinnwand im Flur miteinander.“ hängt eine „Vereinbarung“, von den Jugendlichen selbst aufgesetzt. Der erste Punkt lautet: „Die Elbstation Akademie ist ein Ort des Respekts und des guten Umgangs miteinander.“ Der Umgang ist tatsächlich tadellos, wenn man etwa die drei Mädchen beobachtet, wie sie in der Pantry Nudelsuppe mit Würstchen zubereiten. Im PCRaum nebenan drängen sich Köpfe vor einem der sieben Computer, an dem Elizabeth Nascimento Bunk (46) gerade eine neue Software erklärt, mit der man das gesprochene Wort als Sinuskurve sichtbar machen kann. Die Brasilianerin leitet die Radiogruppe. Noch sind nicht alle eingetroffen, aber das macht nichts, die Gruppenarbeit beginnt sowieso erst nach dem Essen. Die meisten kommen direkt von der Schule hierher. Viele machen dann erst mal, was sie in dieser Situation auch zuhause machen würden: die Füße hochlegen. Burak hat sich auf dem Sofa ausgestreckt. Das ist okay. Hauptsache er ist nachher voll fit, wenn die Filmgruppe die letzten Feinheiten für die Präsentation durchspricht. Film, Radio, Theater? Sind das geeignete Themen für ein Sozialprojekt für „bildungsbenachteiligte Jugendliche

Aus der Gruppe Film & Foto „Wir lernen, eine Story zu erzählen.“ Film und Foto sind Medien, mit denen man sowohl technisch als auch dramaturgisch umgehen können muss, sollen sie gut funktionieren. Darum geht es in der Gruppe, von der die Jugendlichen unter anderem Folgendes erzählen: „Wir arbeiten an einer Fotostory über die Elbstation

Akademie. So haben wir als Erstes ein Storyboard und dann die Texte entworfen, die dort vorkommen. Dann haben wir die

Fotos geschossen und bearbeitet. Als Nächstes haben wir die Fotostory für die Halbjahrespräsentation verfilmt.“

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Wir sind alle angesteckt Felix H. Kühn, Mitglied des Vorstands der MPC Münchmeyer Petersen Capital Stiftung, über den beachtlichen Erfolg des Stadtteilprojekts Elbstation Akademie, wie es dazu kam und was als Nächstes geplant ist.

MPC Life: Wie hat Ihnen der Abend im Altonaer Theater gefallen? Kühn: Großartig! Ich bin stolz auf die Jugendlichen. Auf die Projektleiter, auf das Projektmanagement. Auf alle, die daran beteiligt sind. Dass die Truppe nach einem halben Jahr Arbeit auf einer Bühne steht und ein Theaterstück aufführt, das die Jugendlichen selbst mitgeschrieben haben, das ist fantastisch. MPC Life: Bildungsbenachteiligte Kinder über-

wiegend mit Migrationshintergrund zu fördern – wie kam es zu der Idee? Kühn: Immer wieder zeigt sich, dass gute Bildung der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme ist und dass leider vielen jungen Menschen die erforderlichen Bildungschancen nicht geboten werden. Hier wollte MPC Capital ansetzen und sich mit Gründung einer Stiftung langfristig engagieren. Die große Herausforderung war das exakt passende Konzept … MPC Life: Was war die Lösung? Kühn: MPC Capital hat sich mit den Zielen an

die Bürgerstiftung Hamburg gewandt und schnell kam es zu einer Kooperation. Deren erfahrene Mitarbeiter haben die Projektidee in ein realisierbares Konzept übersetzt. Auch bei der Umsetzung in der Startphase, zum Beispiel bei der Personalsuche, haben wir eng zusammengearbeitet. MPC Life: Waren denn auch Mitarbeiter der MPC Capital am Start beteiligt? Kühn: Ja, sonst hätten wir als junge Stiftung diese Herausforderung nicht bewältigen können. Im Dezember 2005 wurde die Stiftung gegründet, drei Monate später begann die Arbeit. Da hatten wir alle Hände voll zu tun. MPC Capital lebt davon, Chancen zu erkennen und mit Erfolg zu realisieren. Die Mitarbeiter sind Projektentwickler und haben ihr Know-how mit großem Einsatz eingebracht. MPC Life: Wie funktioniert das eigentlich, wenn Businessleute mit Sozialarbeitern zusammenarbeiten?

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Kühn (lacht): Ja, da sind Welten aufeinandergeprallt. Und dabei sind Energien entstanden. Wir fanden uns teilweise gegenseitig sehr anstrengend, aber wir haben daraus gelernt – auf beiden Seiten. Die Mischung macht’s, wie wir heute wissen. Sie ist auf jeden Fall nachahmenswert. So haben wir jetzt eine extrem leistungsfähige Struktur. Sie schafft uns zusätzliche Kraft, die wir natürlich in die aktive Projektarbeit stecken. MPC Life: Werden Sie jetzt, nach der Startphase, immer noch von Mitarbeitern der MPC Capital unterstützt? Kühn: Viele Abteilungen von MPC Capital unterstützen uns. Die Grafik produziert zum Beispiel Flyer und die IT-Abteilung hilft beim Internetauftritt. Viele sind angesteckt von der Begeisterung. Inzwischen sind Mitarbeiter sogar ehrenamtlich beteiligt – als Lotsen, die einzelnen Teilnehmern des Projekts konkret im Alltag helfen, bei den Schularbeiten oder der Suche nach einem Praktikumsplatz.

die Behörden, die Bürgerstiftung. Natürlich gab es Aha-Erlebnisse. Irgendwann fragten wir uns zum Beispiel, warum die Kinder immer so durchhängen, warum sie so abgespannt sind, wenn sie mittags zu uns kommen. Bis wir merkten, dass sie in der Schule nichts gegessen haben. Da haben wir dann unseren Mittagstisch eingeführt. Und der wiederum ist für viele der Jugendlichen eine neue Erfahrung: Einmal am Tag mit mehreren gemeinsam am Tisch sitzen ... MPC Life: Im kommenden Sommer startet das

Ergänzungsprojekt Elbstation Positionslichter. Es wird die Klassenstufen 5 bis 13 abdecken, geht also altersmäßig wesentlich mehr in die Breite. Das heißt natürlich, dass viel neue Arbeit auf alle Beteiligten zukommt. Kann die Stiftung das noch alles schaffen? Kühn: Unser Projekt hat in der Tat Dimensionen angenommen, die wir zuvor nicht geahnt haben. Aber dass wir es schaffen, steht außer Frage. Wir planen, mittelfristig bis zu 200 bildungsbenachteiligte Jugendliche über mehrere Jahre individuell zu fördern. Dafür müssen wir einen weiteren Mitarbeiter einstellen, wir müssen größere Räume suchen und vor allem Gelder beschaffen. Wenn es aber gelingt, auch nur einem Teilnehmer einen Berufsstart zu ermöglichen, den er sonst nicht geschafft hätte, dann haben sich alle Anstrengungen gelohnt.

MPC Life: Es wird aber auch von den Jugendlichen eine Menge verlangt, mit Abhängen läuft da nicht viel … Kühn: Richtig. Wir stellen spezielle Vorbedingungen bei der Auswahl. Es sollte erkennbar sein, dass eigener Antrieb vorhanden ist, eine gewisse Power. Es muss deutlich werden, dass der Bewerber etwas erreichen will. Diese penible Vorauswahl hat sich bewährt. Man hat uns prophezeit, dass die Hälfte der Teilnehmer hinschmeißt, aber wir haben im ersten Jahr Werden SIE nur zwei verloren. MPC Life: Das klingt ganz

so, als hätte es nie Probleme gegeben. Kühn: Es sind ständig neue Herausforderungen. Doch von Beginn an haben uns viele geholfen, die Schulen,

Spender

Sie können sich engagieren. Die Elbstation Akademie ist ein Projekt mit Langzeitwirkung. Schon jetzt wird deutlich, wie sinnvoll ihre Arbeit im Rahmen der MPC Capital Stiftung ist. Aber sie braucht auch Ihre Unterstützung. Wenn Sie sich engagieren wollen, finden Sie alle dazu

notwendigen Informationen und Formulare unter www.mpc-capital-stiftung.de. Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung: telefonisch unter 040-380 22 46 83 oder per E-Mail: stiftung@mpccapital-stiftung.de


Aus der Radiogruppe

überwiegend mit Migrationshintergrund“, wie es offiziell heißt? „Wir setzen ganz bewusst auf die Reize unserer Themen,“ sagt Zoran Glavas (34), der dritte Projektleiter, zuständig für die Film- und Fotogruppe. „Die Jugendlichen erleben, dass es möglich ist, mit ganz normalen Mitteln coole Sachen zu machen.“ Coole Sachen – das machen sie wirklich. Der Film, den sie bei der Halbjahrespräsentation im Altonaer Theater den Eltern, Freunden und Mitarbeitern von MPC Capital vorführten – ein Film über die Entstehung einer Broschüre über die Elbstation Akademie – begeistert. Er ist schnell, witzig, informativ, mit selbst gemachter Musik unterlegt. Klar, sie haben mit dem Sozialpädagogen aus Kroatien einen versierten Dokumentarfilmer an ihrer Seite, der ihnen alle Tricks und Kniffe zeigt. Aber: „Die Jugendlichen arbeiten hart hier, es ist wie Training“, sagt Bassenhorst. Und die Vierte im Bunde, Projektmanagerin Lydia Baleshzar (32), ergänzt: „Wir machen produktorientierte Arbeit, die Projekte sind erfolgsorientiert. Denn das stärkt das Selbstbewusstsein der Jugendlichen am meisten.“ Selbstbewusstsein – damit nennt sie das Schlüsselwort. Zwei Gruppen mit je 25 Jugendlichen der Klassenstufen 7 bis 9 haben bisher teilgenommen, es hätte ein Vielfaches sein können: Vom Start weg gab es dreimal mehr Anmeldungen als Plätze. Um dem „Die Jugendlichen Ansturm Herr zu werden, wurde ein mehrstufiges Ausarbeiten hart hier, es ist wahlverfahren entwickelt, an wie Training.“ dessen Ende eine Gruppe steht, die so interessant zusammengesetzt ist, dass jeder einzelne Jugendliche optimal profitieren kann. Der Slogan der Elbstation Akademie „Zeig, was in dir steckt!“ gibt die Richtung vor: Fördern durch Fordern ist die Devise. „Das Projekt strahlt bereits in das Umfeld des Stadtteils ab“, sagt Jutta Warlies, Vorstand der Bürgerstiftung Hamburg, die zusammen mit MPC Capital das Konzept der Elbstation Akademie entwickelt hat. „Das gilt vor allem für die Schulen und für die Elternhäuser. Viele von den Eltern sind stolz darauf, dass ihr Kind in einem solchen Umfeld ist und an einer solchen Gruppe teilnehmen kann.“ Klaus Wendtland, Leiter der Schule Königstraße, hat ebenfalls festgestellt: „Die Elbstation Akademie stärkt das Selbstwertgefühl unserer Schüler.“ Im Bezirk Altona hat jede vierte Familie einen Migrationshintergrund, der Stadtteil gilt als einer der sozialen Brennpunkte Hamburgs, die Sprachproblematik in den Schulen ist erheblich. In der Elbstation Akademie sind 13 Nationen vertreten. Auch hier das Problem: Viele Jugendliche können weder richtig deutsch noch ihre eigene Muttersprache sprechen, vom Schreiben ganz zu

„Wir lernen, wie man sich mitteilt.“ Sich einem Thema zu nähern, es so gut zu kennen, dass man anderen davon berichten kann, ist einer der wesentlichen Momente, die in der Radiogruppe die Arbeit bestimmen. Was das heißt, haben die Jugendlichen selbst formuliert: „Als Erstes braucht man ein Thema. Dann muss man

auf Recherche gehen, bis man alles dazu weiß. Das dauert einige Tage. Dann braucht man noch ein paar Interviews.

Wenn der Text fertig ist, ist man schon fast mit dem ganzen Beitrag fertig. Wir sind gespannt, was die Zuhörer dazu sagen.“

schweigen. Viele vermeiden ihre Muttersprache. Glavas: „Die Kinder trennen in gute und schlechte Sprachen, vielen ist unwohl, wenn sie ihre eigene Muttersprache sprechen.“ Bassenhorst ergänzt: „Wir hatten ein afghanisches Mädchen im vorigen Kurs, das es nicht über sich brachte, auf der Bühne eine kurze Passage in seiner Muttersprache zu reden.“ Ziel aller drei Projektbausteine ist deshalb – neben dem Erlernen von handwerklichen und kreativen Techniken – die Erfahrung, dass es eine Qualität darstellt, aus einem anderen Land zu kommen. Die Jugendlichen werden ermuntert, in ihren Sprachen miteinander zu reden, denn: „Durch den Vergleich der Sprache kann man viel über das Denken anderer lernen“, sagt Glavas.

Gespannt und auch ein wenig nervös: die Jugendlichen der Elbstation Akademie bei der Präsentation ihrer Arbeiten. 1/2008 MPC LIFE

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Es gab viel Applaus. Die Gäste waren begeistert und die Eltern dazu stolz, als sie erlebten, was die Jugendlichen auf die Beine gestellt haben.

Der Erfolg der Arbeit ist frappierend, die Verantwortlichen staunen selbst: „Wir sind begeistert, wie schnell sich die Arbeit auswirkt, wie schnell Selbstvertrauen und der Mut, Verantwortung zu übernehmen, wachsen.“ Und die Bereitschaft, im Team zu arbeiten: Individuelle Talente und Potenziale zu fördern, ist zwar das Ziel, der Weg dahin führt über das Team. „Straßenumfra„Wir nehmen die gen, Hörspiele, Reportagen – die Jugendlichen machen das meiste gemeinsam“, Jugendlichen ernst, erzählt Elizabeth Nascimento Bunk. Das wir binden sie an uns – gilt für die Theatergruppe ebenso. Markus stellen Nähe her.“ Bassenhorst: „Die Kinder suchen ihr Thema gemeinsam aus, schreiben oder adaptieren das Stück selbst. Diesmal sollte es nach zwei Komödien ein Drama sein: Thema Seefahrt, ein Stück über Willkür, Ungerechtigkeit, Gewalt.“ Vorlage ist ein Buch von Herman Melville, Autor von „Moby Dick“. Dreimal pro Woche kommen sie nach der Schule zur Projektarbeit in die Elbstation Akademie. Die „Bausteine“, wie die Projekte genannt werden, sind neben Ausflügen, Leseabenden, Anti-Rassismus-Training oder Schachturnieren das Herzstück der Elbstation Akademie. Am Anfang eines

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Nachmittags steht zunächst die „Runde“ im großen Raum der Vier-Zimmer-Wohnung: Die Anwesenheit wird überprüft, nach Fehlenden gefahndet („schreibt heute eine Arbeit“) und wenn nötig hinterhertelefoniert. Das ist wichtig: „Unser Projekt funktioniert auch deshalb so gut, weil wir uns kümmern, zum Beispiel wenn einer nicht kommt“, sagt Elizabeth Nascimento Bunk. „Wir nehmen die Jugendlichen ernst, wir binden sie an uns, wir stellen Nähe her.“ Dass so viele auch außerhalb der BausteinKernzeiten kommen und sogar Freunde mitbringen, denen sie stolz ihre Elbstation Akademie zeigen, ist ein Indiz dafür, dass sie es richtig machen. Die Elbstation Akademie spricht sich herum, der Andrang bei der Anmeldung zu den neuen Gruppen wächst stetig. Deshalb wird die MPC Capital Stiftung im Sommer 2008 ein weiteres Projekt starten mit dem Namen Elbstation Positionslichter, gedacht für die Klassenstufen 5 bis 13. Dafür müssen neue Räume gefunden werden, in denen beide Projekte gemeinsam untergebracht werden sollen. Am liebsten wieder in Steinwurfweite zum Stammsitz der MPC Capital, wünscht sich Felix Kühn (38), der zusammen mit Marcel Becker und Dr. Axel Schroeder den Vorstand der Stiftung bildet: „Bei vielen MPC Capital Mitarbeitern hat das Projekt jetzt schon zu einer anderen Identifikation mit dem Unternehmen, dem Stadtteil und den Jugendlichen geführt. Da ist räumliche Nähe ein wichtiger Faktor.“ Am sichtbarsten sind die Erfolge natürlich bei den Halbjahrespräsentationen, bei denen die Elbstation Akademie ihren Stiftern die Ergebnisse der Arbeit vorstellt. Das Hauptgeschenk machen sich die Jugendlichen an diesem Abend jedoch selbst. Wer erlebt hat, wie sie unter höchster Anspannung im Scheinwerferlicht der Bühne miteinander umgehen, wie sie anschließend im Jubel des Publikums strahlen, bekommt eine Ahnung davon, was die Teilnahme für sie bedeutet. „Einfach geil!“, sagte eine Zwölfjährige. Und ihre türkische Mutter: „Ich bin stolz darauf, dass meine Tochter dabei sein darf.“ Vielleicht hat sie an diesem Abend ihr Kind mit ganz neuen Augen gesehen.


INTERVIEW. Die MPC Capital AG plant durch einen Aktientausch mit einem Großinvestor die Aufstockung ihres Aktienanteils am Mitbewerber, der HCI Capital AG, von gegenwärtig 15,1 Prozent auf 35,1 Prozent. Darüber hinaus wird MPC Capital den übrigen Aktionären der HCI Capital AG ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten. MPC Life sprach über die Hintergründe mit Dr. Axel Schroeder, dem Vorstandsvorsitzenden.

„Gemeinsam sind wir stärker” MPC Life Die Börsen-Zeitung titelte einen Tag nach der Ankündigung des Übernahmeangebots: „MPC zeigt der Fonds-Branche einmal mehr, wo es langgeht“. Ist das so? Dr. Axel Schroeder Es ist ganz sicher eine bedeutende Transaktion, mit der wir für die Branche Maßstäbe setzen. Sie garantiert uns auch künftig eine herausragende Position in diesem Markt.

Worum geht es genau? Dr. Axel Schroeder Die MPC Capital AG plant die

Finanzinvestoren abwehren, die uns das Leben schwerer gemacht hätten. Wir haben dann festgestellt, dass wir gut miteinander auskommen und haben sogar das erste gemeinsame Projekt an den Start gebracht: den Deepsea Oil Explorer. So hat sich eine Art partnerschaftliche Konkurrenz entwickelt – sehr sinnvoll, wie wir finden. Wir wollen diese Zusammenarbeit ausbauen. Beide Unternehmen sind sich aber sehr ähnlich, wie soll das funktionieren?

nagen zum Beispiel gemeinsam die Investition in rund 488 Schiffe für unsere Anleger. Insgesamt betreuen beide Häuser ein Investitionsvolumen von ca. 30 Milliarden Euro und jährlich kommen rund vier Milliarden Euro dazu. Unternehmen, die ein solches Vermögen erfolgreich aktiv managen, sind gefragte Dealpartner und bekommen viele Projektchancen exklusiv oder zumindest als Erste angeboten und haben eine starke Verhandlungsposition.

Dr. Axel Schroeder Wir sind doch sehr eigenstän-

Also auch ein Mehrwert für die Anleger?

dig: zwei etablierte Marken mit eigenen Kommunikationsstrategien, eigenen Vertriebspartnern und eigenen Kunden, allerdings mit verwandten Prinzipien. Beide Marken wird es auch künftig geben. So bleiben Flexibilität und Persönlichkeit beider Unternehmen erhalten – sie kommen dennoch zur erhöhten Marktdurchdringung und in eine bessere Einkaufssituation. Und wir müssen ja nicht gegeneinander wachsen. Wir haben in einem sehr zersplitterten Markt zusammen ca. 11 Prozent Marktanteil. Gute Voraussetzungen, zu wachsen, ohne uns gegenseitig etwas abzujagen.

Dr. Axel Schroeder Ja, unbedingt. Die Verdopplung der Konzeptionsenergie wird auch den Zugang zu einer Vielzahl interessanter neuer Projekte ermöglichen. Darüber hinaus werden wir auch Projekte gemeinsam anpacken können, die bis dato noch nicht möglich waren, weil deren Volumen selbst für uns als Nummer1 zu groß waren.

Aber Sie werden sich doch sicherlich einbringen? Dr. Axel Schroeder Wir verstehen etwas vom Ge-

schäft, daher werden wir auch unser Know-how einbringen, zum Beispiel über unsere Aufgaben im Aufsichtsrat. Dabei geht es aber nicht um die Übernahme des operativen Geschäfts. Uns liegt daran, zusammen mit der Führung der HCI Capital AG die gemeinsamen Chancen zu ergreifen.

Aufstockung des Aktienanteils am Mitbewerber HCI Capital AG. Wir haben uns bereits die HCI-Aktien des Investors Corsair Capital gesichert, das sind 20 Prozent. Zusammen mit unseren 15,1 Prozent überschreiten wir damit die Hürde, die uns zu einem öffentlichen Übernahmeangebot verpflichtet. Angebot und Einstieg bei HCI Capital sind ein deutliches Zeichen für langfristige Partnerschaft. Sie ermöglicht Know-how-Austausch, gemeinsame Nutzung der starken Netzwerke und Sicherung hochqualifizierter Mitarbeiter. Wir stärken so Marktposition und Marktchancen beider Unternehmen und setzen konsequent auf Wachstum. Ziel der Beteiligung ist es, die Marktführerschaft im Segment der geschlossenen Fonds zu sichern und auszubauen.

Also mehr Wachstum. Wie sichern Sie dabei die Qualität?

Sie haben sich ja bereits im Januar 2007 an HCI beteiligt, aber eine Übernahme immer abgestritten. Woher der Sinneswandel?

Sie streben also keine Personaleinsparungen an. Wo liegen denn dann die Synergien des Deals?

Dr. Axel Schroeder Damals wurde ein großes Aktienpaket frei und wir wollten internationale

Dr. Axel Schroeder Sicherlich in der ungeheuren Marktposition. Wir ma-

Was wäre das zum Beispiel? Dr. Axel Schroeder Vorstellbar sind Infrastrukturfonds, sehr große Schiffs- oder Immobilienprojekte. Wir sind uns sicher, dass wir aufgrund unserer Marktstellung eine Sogwirkung erzeugen, die uns viele neue, spannende Projekte zuführt. Gemeinsam werden wir auch in diesen Dimensionen interessante Chancen für unsere Anleger ergreifen.

Dr. Axel Schroeder Beide Unternehmen haben mit Sicherheit die ausgereiftesten Prozesse und ein enorm hohes eigenes Produkt-Management-Know-how. Sei es im Einkauf, in der Produktentwicklung oder im laufenden Management der Fonds. Wir haben kein Interesse daran, diese Position zu gefährden. Vielmehr gehen wir davon aus, dass unsere mit Abstand herausragende Marktposition dazu führt, weitere hochqualifizierte Mitarbeiter anzuziehen und fest an beide Unternehmen zu binden.

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In Sachen Energieerzeugung wird mit Hochdruck an Alternativen gearbeitet. Ist Öl also ein Auslaufmodell? Mitnichten! Denn das schwarze Gold bestimmt unseren Alltag weit mehr als mancher ahnt. Und das in fast allen Bereichen unseres Lebens.

Der Alleskönner aus dem Untergrund TEXT LASSE DUDDE er Stoff hat schon ohne Funktion besondere Eigenschaften: Seine Dichte ist niedriger als Wasser. So steigt es nach oben und tritt deshalb ab und an ganz von allein an die Erdoberfläche – natürlich nicht erst seit dem Industriezeitalter. Deshalb ist es auch nicht besonders überraschend, dass schon der antike Mensch vor etwa 12.000 Jahren Erdöl und seine Eigenschaften entdeckte. Fundort schon damals: der Vordere Orient. Die Ägypter vermischten es mit Sand und Schilf, um so ein erstklassiges Abdichtungsmittel für ihre Schiffe zu gewinnen. Und in Babylon diente der klebrige Stoff Beleuchtungszwecken, während wichtige Straßen und Zufahrten zu Kultstätten mit dem „Erdpech“ bedeckt wurden. Auch das Wort Petroleum geht auf die Antike zurück – auf die Römer: Oleum petrae, das lässt sich mit Steinöl übersetzen. So nannten sie den schwarzen Stoff, den sie erstmals am Golf von Suez aus der Erde treten sahen. Historiker wissen vom Einsatz des Erdöls in der römischen Armee, wo Achsen und Räder damit geschmiert wurden. Aber erst im 19. Jahrhundert gelang es dem amerikanischen Chemiker Benjamin Silliman, Erdöl mit

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FOTOS: PEOPLE PIX (1), JENS MEYER (1), PHOTOTHEK.NET (1), SUPERBILD INCOLOR (3), SV BILDERDIENST (1)

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Hilfe von Schwefelsäure zu zerlegen, um daraus modernen Brennstoff zu gewinnen. Schließlich schaffte es Edwin L. Drake, der Menschheit Erdöl in größeren Mengen zugänglich zu machen: Am 27. August 1859 stieß er am Oil Creek in Titusville, Pennsylvania, in nur 21 Metern Tiefe auf ein ergiebiges Förderfeld. Er konnte nicht ahnen, dass er damit das bis heute währende Rennen der Ölkonzerne um ergiebige Vorkommen einläutete. Zunächst aber wurde das Öl durch die Erfindung des elektrischen Lichts in den Hintergrund gedrängt. Doch dann, mit der Entwicklung des Automobils, rückte es ganz in den Mittelpunkt der Gesellschaft. Immer mehr Benzin wurde gebraucht. Und dies ist bekanntlich bis heute so geblieben. Damit aus Rohöl der richtige Kraftstoff wird, muss es in der Raffinerie verschiedene Destillationsverfahren durchlaufen. Durch sie entsteht nicht nur Benzin, sondern noch eine ganze Reihe weiterer fossiler Energieträger wie beispielsweise Petroleum, Kerosin, Heiz- oder Schmieröle. Aber Erdöl kann noch viel mehr und wurde darum auch zum wichtigsten Rohstoff moderner Industrienationen. Eine Zahl belegt das: Von den über vier Milliarden Tonnen des jährlich geförderten Erdöls werden beachtliche 15 Prozent als Basis der chemischen Industrie für zahllose Produkte verwendet. Erdöl verfügt über so genannte langkettige Kohlenwasserstoffe – für die Chemieindustrie ideal. Denn diese Ketten lassen sich aufspalten, und so werden in den Anlagen der Chemieunternehmen lange Molekülketten in mehrere kleinere unterschiedlicher Längen geteilt. Die

bilden dann die Grundbausteine, aus denen die Chemieindustrie ihre Produkte herstellt: Ethylen zum Beispiel, Propylen oder Synthesegas. Die wiederum sind Vorprodukte für Kunststoffe, Wasch- und Lösemittel, Arzneimittel, Wachse, Pflanzenschutzmittel, Sprengstoff, Lacke und vieles mehr. Dazu werden diese Stoffe entweder miteinander kombiniert oder zum Beispiel mit Wasser, Wasserstoff, Luft oder Ammoniak vermischt. „Im Prinzip wie ein Lego-Baukasten“, kommentiert Guido Voit, Forscher bei BASF. Den allermeisten Dingen des täglichen Bedarfs sieht niemand an, dass in ihnen Erdöl steckt: im Waschmittel zum Beispiel oder im Dünger, in diversen Medikamenten

Erst Chemie macht Erdöl nutzbar CHEMIKER BENJAMIN SILLIMAN IM 19. JAHRHUNDERT wie den Sulfonamiden, aber vor allem eben im Kunststoff. Sogar der Kaugummi wird letzten Endes aus Erdöl gemacht. Wer sich im Supermarkt einen Gouda oder ungarische Salami aussucht, bekommt die Lebensmittel gewöhnlich in einer durchsichtigen Folie über den Tresen gereicht. Die Folie besteht aus dem geruchlosen und geschmacksneutralen Polyethylen, was neben PVC einer der vielseitigsten thermoplastischen Kunststoffe ist – er findet deshalb auch in der Trinkwasserversorgung Verwendung, aber beispielsweise auch als Kabelummantelung oder als Netz für die Orangen. Aus Polyethylen wer-

Im Gewirr der Tanks und Rohrleitungen einer Raffinerie wird Erdöl in verschiedene Bestandteile zerlegt und so überhaupt erst nutzbar gemacht. So entstehen die Grundstoffe für Medizin und Kaugummi, für Damenstrümpfe, Kosmetik, Flaschen aus Kunststoff oder für simple Küchenschwämme. 1/2008 MPC LIFE

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den aber auch Spritzgussteile wie Gießkannen, Eimer, Tupperware-Dosen oder Gehäuse von Fernseher, Föhn und Staubsauger, Handy und Faxgerät hergestellt. Soll das Produkt besonders stabil sein, beispielsweise Autoteile wie Batteriegehäuse oder Stoßstangen, eignet sich eher das eng verwandte Polypropylen. Hinter der so genannten PET-Flasche, in die wahlweise Cola, Duschgel oder Scheuermilch gefüllt wird, steht der Stoff Polyethylentherephtalat, ein Grundmaterial übrigens des Polyesters. Seit seiner Entwicklung 1941 wird Polyester als hochwertige Kunstfaser in der Textilindustrie benutzt. Von den ältesten brauchbaren synthetischen Fasern hat man in der Regel schon irgendwann einmal gehört: den Polyamiden, besser bekannt durch wichtige Vertreter wie Nylon und Perlon. Unter dem Materialnamen Poly-

Rohöl lieferte Schmiere für die Achsen DAS WUSSTEN SCHON DIE ALTEN RÖMER styrol wird sich wieder kaum jemand etwas vorstellen können. Als Verpackungsmaterial Styropor kennt es hingegen jeder, der einmal einen Fernseher, einen DVDPlayer oder anderweitig Zerbrechliches aus einem Karton gezogen hat. Grundstoff ist Styrol, eine flüssige Substanz, aus der unter anderem auch der gemeine Joghurtbecher produziert wird. Ausgangsstoff ist auch hier das Erdöl. Ein anderes Erdölprodukt sind Polyurethane.

Schaumstoffe werden daraus hergestellt. Gelegentlich begegnet einem die Kurzform des Namens PUR. Polstermöbel fallen einem dabei ein. Oder auch Matratzen. Das ist richtig, aber nicht vollständig. Denn der Kunststoff PUR kann viel mehr: Er füllt unter anderem dicke Ano– raks oder stabilisiert als Bauschaum Türrahmen und Fenster und sorgt zugleich für eine gute Dämmung. Weiß man dies, ist es nicht mehr überraschend, dass man mit einem ganz durchschnittlichen Spülschwamm auch ein Erdölprodukt in der Hand hat. Dass selbst Lacke und Klebstoffe aus Erdölderivaten hergestellt werden, kann man zumeist auf den Etiketten der Dosen nachlesen. Und noch zwei Erdölmaterialien, mit denen wir täglich zu tun haben: Das eine heißt Polyvinylchlorid. Aus ihm entstanden früher die bekannten schwarzen Schallplatten. Heute wird es unter anderem für Fensterrahmen und Schalenkoffer eingesetzt. Das zweite ist Polycarbonat. Es wird für CD- und DVD-Rohlinge ebenso verwendet wie für Schutzhelme, Fensterverglasungen und auch für Sicherheitsgläser. Summa summarum: Erdöl hat eine glänzende Karriere in unserer zivilisierten Welt gemacht. Und noch weiß keiner, ob die Wissenschaftler all seine Möglichkeiten heute schon vollends ausgeschöpft haben. Aber eines ist jedenfalls ganz sicher. Das stark gewachsene Bemühen um alternative Energien wird wahrscheinlich den Ölverbrauch in diesem Bereich ebenso senken wie den CO2Ausstoß. Aber überflüssig wird das kostbare Erdöl damit keinesfalls.

Erdölbasierende Kunststoffe überall: im Musikgeschäft ebenso wie in den Waschmitteln, in Kabelummantelungen genauso wie im Schutzhelm und im Joghurtbecher. Substanzen, die aus Erdöl gewonnen werden, findet man auch in Shampoos, Kondomen, in Dichtungen und außerdem in vielen Textilien.

FOTOS: BERGSTEIGER (1) KURT FUCHS (1), STOCKFOOD (1), SUPERBILD INCOLOR (1), VARIO IMAGES (1)

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BETRIEBLICHE ALTERSVERSORGUNG

Thomas Carstensen zur betrieblichen Altersversorgung

Unser Modell spart 60 Prozent der Kosten Text Michael Schweer

ERTEILT EIN UNTERNEHMEN PENSIONSZUSAGEN für Gesellschafter, Geschäftsführer oder auch leitende Angestellte, muss entsprechende finanzielle Vorsorge getroffen werden. Dabei kommt es sehr darauf an, wie die notwendigen Rücklagen angelegt werden. MPC Capital ermöglicht mit dem neuen MPC Best Select Company Plan einen Weg, der gegenüber konventionellen Methoden bis zu 60 Prozent der Aufwendungen einspart. Über dieses Konzept sprachen wir mit Bereichsleiter Thomas Carstensen. MPC Life: Seit mehr als zwei Jahren befasst sich MPC Capital sehr erfolgreich mit dem Thema „betriebliche Altersversorgung“ und damit mit einem Thema, das bisher eher von den Lebensversicherern besetzt war. Was ist denn der Grund? Thomas Carstensen: Unser Konzept ist einfach überzeugend: Es setzt erstens auf ein renditestarkes Anlageportfolio. Und zweitens profitieren die Unternehmen davon, dass wir die Mittel breit gestreut haben und weitgehend steuerfrei einsetzen. Wir setzen damit auf das beachtliche Know-how von MPC Capital. Die Konzeption ertragsstarker Kapitalanlagen ist ja bekanntermaßen unsere Spezialität. MPC Life: Aber geht mit deutlich verbesserter Rendite nicht auch ein höheres Risiko einher? Thomas Carstensen: Nein. Zum einen sichern wir die Rendite durch intelligente Asset Allocation. Zum anderen – und da liegt der wesentliche Schlüssel für unser wirtschaftlich hervorragendes Modell – ist es eben die vorteilhafte steuerliche Behandlung der Kapitalanlagen. MPC Life: Sind denn Lebensversicherungen da nicht attraktiv? Thomas Carstensen: So steuerlich attraktiv Lebensversicherungen für private Anleger sind, gleich ob in klassischer oder fondsgebundener Form, so unattraktiv sind sie für Unternehmen. Zwar kann das Unternehmen die Beiträge zu der so genannten Rückdeckungsversicherung als Betriebsausgabe steuerlich geltend machen. Aber – und das wird gern übersehen – der Wert der Versicherung bestehend aus Beitrag und Rendite muss gewinnerhöhend aktiviert werden. MPC Life: Das heißt also, es kommt zu einer beachtlichen Steuerlast? Thomas Carstensen: Genau. Ein Beispiel: Ein Unternehmen investiert in diese Rückdeckungsversicherung 100.000 Euro, dann erfolgt am Ende des Jahres die gewinnerhöhende Akti-

vierung mit 100.000 Euro plus vier Prozent Wertentwicklung. Das macht 104.000 Euro. Das heißt 4.000 Euro steuerpflichtiger Ertrag. Reduziert man diese Rendite um den Unternehmenssteuersatz von bis zu 32 Prozent, bleiben nur noch 2.720 Euro übrig. MPC Life: Und die Produkte von MPC Capital verhalten sich in diesem Zusammenhang anders? Thomas Carstensen: Erheblich. Wenn zum Beispiel diese 100.000 Euro in eine Schiffsbeteiligung investiert werden, hat man neben den glänzenden Renditeaussichten dank der Tonnagesteuer nur eine marginale steuerliche Belastung. Um es konkret zu machen: Konservativ gerechnet kommt man hier zu einer Rendite von 7.000 Euro. Davon sind dann nur 250 Euro steuerpflichtig. Vergleichbare Vorteile haben auch alle anderen Anlagen. MPC Life: Gut, aber ändert sich da nicht einiges mit Ablauf dieses Jahres, wenn die Abgeltungssteuer gültig wird? Thomas Carstensen: Diese Steuer gilt nicht für Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Und um einen solchen handelt es sich immer, wenn das Unternehmen Kapitalanlagen tätigt. Die Abgeltungssteuer ist also ein wichtiges Thema für private Anleger. MPC Life: Wie reagiert denn der Markt auf Ihr Angebot? Thomas Carstensen: Ausgesprochen gut. Bereits rund 350 Firmen haben sich für diesen Weg entschieden. In den meisten Fällen finanzieren die Unternehmen die eklatanten Finanzierungslücken bestehender Zusagen durch eine Ergänzung oder den Austausch zur vorhandenen Rückdeckungsversicherung. MPC Life: Welche Investitionen wird der MPC Best Select Company Plan tätigen? Thomas Carstensen: Über einen Investitionszeitraum von fünf Jahren – übrigens schon ab 500 Euro monatlich – investiert der Company Plan in eine Vielzahl attraktiver Beteiligungen: 40 Prozent Schiffsbeteiligungen, 20 Prozent Lebensversicherungsfonds, 20 Prozent Private Equity Fonds sowie 20 Prozent weitere attraktive Anlageklassen wie etwa Immobilien- oder Erneuerbare-Energien-Fonds, die eine kontinuierliche Ausschüttung erwarten lassen. DER EXPERTE Thomas Carstensen Der gebürtige Flensburger trat vor knapp drei Jahren bei MPC Capital ein und damit zu einem Zeitpunkt, als das Emissionshaus erste Überlegungen zum Thema „betriebliche Altersversorgung“ anstellte. Er kennt das Produkt des Hauses also von Anfang an. Carstensen, Bankkaufmann und Sparkassenfach- und -betriebswirt, kam vom britischen Lebensversicherer Clerical Medical, wo er als Vertriebsdirektor tätig war, zu MPC Capital. Weitere Stationen: das Hamburger Bankhaus Wölbern und die Flensburger Sparkasse. 1/2008 MPC LIFE

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OPPORTUNITY FONDS AMERIKA 3

Während die US-Märkte für Negativschlagzeilen sorgen, nutzen Spezialisten die Chancen, die sich durch die Krise auftun. So empfiehlt sich im Immobiliensektor jetzt das Prinzip der Opportunity Fonds. Lesen Sie, warum das so ist.

Zweistellige Renditen? Nichts Außergewöhnliches

Erste Adresse für alle Apple-Freaks in New York: der riesige Store, in dem alles zu finden ist, was der Konzern mit dem Apfellogo zu bieten hat.

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DER DEAL VERLÄUFT MUSTERGÜLTIG. Es war vor wenigen Jahren, als die Manager des Immobilienspezialisten Taconic auf den Meatpacking District von New York aufmerksam wurden. Als noch alle Welt dachte, das ehemalige Schlachthausviertel sei eine eher abgewirtschaftete Ecke des Big Apple, erkannten die Spezialisten das Potenzial, das hinter den grauen, öden Fassaden im Norden der Gansevoort Street und westlich der 9th Avenue schlummerte, und griffen zu. Die jüngste Vergangenheit bescheinigt ihnen nun, wie richtig sie damit lagen. Das industriell geprägte Schlachthausviertel, das bis in die 90er Jahre als Zentrum für Fleischwarenverarbeitung diente, ist zu neuem Leben erwacht. Manhattans größter Apple-Store und mehr als 50 Restaurants und Nachtclubs residieren hier. Taconic hat außerdem eine Baugenehmigung für lukrative Penthouse-Flächen innerhalb des Objekts erworben. Die Sanierung ist weitgehend abgeschlossen. Jetzt geht es an den Verkauf. Der US-Immobilienspezialist rechnet für dieses lukrative Investment mit einem Kapitalrückfluss von rund 300 Prozent des eingesetzten Eigenkapitals. Und das nach rund drei Jahren. „So ein Deal ist typisch für die Strategie von Opportunity Fonds“, kommentiert Bert Manke den Vorgang und zeigt sich zufrieden. Dafür hat der

Geschäftsführer der MPC Capital Investments auch allen Grund. Denn für seinen Fonds Opportunity Amerika 3 konnte mit dem Immobilienspezialisten Taconic neben Blackstone und Tishman Speyer ein weiterer renommierter US-Partner gewonnen werden. Dieses Beispiel illustriert die nach wie vor außerordentlichen Chancen eines Fondskonzepts, das MPC Capital 2005 erstmals im deutschen Markt offerierte. Bert Manke: „Wir hatten über eine alternative Anlagestrategie im damals schon teuren Immobilienmarkt nachgedacht. Daher waren wir schon bald vom Opportunity-Konzept überzeugt, wie es schon länger in den USA praktiziert wurde.“ Sein zentraler Ansatz: Investitionen in unterbewertete Immobilien in guten Lagen, Umsetzung der Entwicklungschancen durch aktive Wertschöpfungsmaßnahmen und anschließender baldiger Verkauf. Daraus ergibt sich letztlich eine kürzere Kapitalbindung für den Anleger. Manke: „Diese Investitionsstrategie unterscheidet sich ganz erheblich vom klassischen Immobilienkonzept, das auf gut vermietete Objekte und relativ lange Laufzeiten setzt.“ Als MPC Capital den ersten Opportunity Fonds vorstellte, „ging ein Ruck durch die Branche“ (Manke). Nicht zuletzt, weil sich rasch zeigte, dass dieses Konzept, wenn es gut durchdacht ist, außerordentlich erfolgreiche Perspektiven verspricht. MPC Capital hatte solide konzipiert. Das Anlagehaus setzte von Beginn an auf ein Dachfonds-Konzept mit sich komplementär ergänzenden Zielfonds renommierter US-Immobilienge-


Gestern und heute sind geschickt zusammengefügt im Meatpacking District von Big Apple. Das hat die ehemalige Industriebranche binnen kurzer Zeit zum In-Viertel gemacht.

MPC OPPORUNITY FONDS AMERIKA 3

So kann man sich beteiligen Wer sein Geld im neuen MPC Opportunity Fonds anlegen möchte, kann das ab einer Mindestsumme von 10.000 Dollar plus fünf Prozent Agio tun. Die Beteiligungssumme wird in drei Raten eingezahlt, die letzte von 35 Prozent erst Ende 2009. Die prognostizierte Kapitalbindung beträgt 4,5 Jahre. Weitere Informationen bei Ihrem Wirtschaftsberater, Ihrer Bank oder direkt von MPC Capital.


OPPORTUNITY FONDS AMERIKA 3

FOTOS: CORBIS (4), MAURITIUS IMAGES (1), VARIO IMAGES (1)

Die Manager der Immobilienfonds haben schon frühzeitig entdeckt, welches Potenzial in diesem Viertel von Manhattan steckt. Das hat sich ausgezahlt.

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sellschaften. So wird das Geld in verschiedene Fonds investiert, damit sich zu den besonderen Chancen auch ein hohes Maß an Sicherheit gesellt. Dafür hat sich MPC Capital den exklusiven Zugang zu einigen hochspezialisierten Zielfonds gesichert. Manke: „Wir profitieren von höchst versierten Marktkennern vor Ort, die alle Entwicklungen und Möglichkeiten sorgfältig durchleuchten und in die Investitionspolitik ihres Fonds einfließen lassen. Die Ergebnisse sind beachtlich. So konnte der MPC Opportunity Fonds Amerika 1 schon ein Jahr eher als prospektiert eine Ausschüttung von 18 Prozent vornehmen. Und während beim Nachfolgefonds die Einzahlungsphase noch nicht abgeschlossen ist, wurden bereits erste Rückflüsse erwirtschaftet. Somit erwarten wir die erste Ausschüttung plangemäß nach der dritten Einzahlungsrate.“ Das Interessante: Die chancenorientierte Opportunity-Strategie kann die schwierige Finanzmarktsituation für sich nutzen. Denn die Möglichkeiten, günstige Objekte zu erwerben, nehmen durch sie eher zu. Bei Immobilieninvestitionen geht es immer um Nutzungsperspektiven. Wann immer sie erkannt und richtig bewertet werden, es ist stets der richtige Investitionszeitpunkt – völlig unabhängig von regionalen, nationalen oder auch globalen Tendenzen. Die Entwicklung im New Yorker Meatpacking District ist natürlich kein Einzelfall. Der Immobilienmarkt in den USA ist ungeheuer facettenreich und führt immer wieder zu neuen Chancen. So entwickelt sich zum Beispiel in New York zurzeit auch die Gegend um die Wall Street zum neuen

In-Viertel der Stadt. Während so manche Bank das Börsenviertel gerade verlässt, entstehen CityApartments, deren Preise jetzt stark steigen. Es sind nicht nur ganze Viertel, die von den Spezialisten vor Ort unter die Lupe genommen werden. Auch so manches Einzelobjekt hat verborgene Chancen. So wurden etwa die Möglichkeiten erkannt, die hinter einer tristen Lagerhalle in Philadelphia steckten. Sie soll in luxuriöse Lofts umgewandelt und dann wieder teuer verkauft werden. Ein anderes Beispiel ist das weltbekannte, seinerzeit aber etwas heruntergekommene Chrysler-Building, das – gründlich überarbeitet und im Mietermix gestärkt – binnen kurzer Zeit von Immobilienentwicklern wieder zu einem echten Schmuckstück unter den Adressen New Yorks wurde. Dass sich das sehr vorteilhaft beim späteren Verkauf ausdrückte, liegt auf der Hand. „Es gibt mehrere Konstellationen auf dem Markt, die für Immobilienspezialisten interessant sind“, merkt Bert Manke grundsätzlich an. „Etwa, wenn die Kommune eine Nutzungsänderung für ein Gebiet beschließt oder die Voraussetzungen für einen Neubau ungewöhnlich günstig sind. Häufig ist auch die Ausstattung eines Objekts nicht optimal oder Mietermix und Auslastungen stimmen nicht. Dann sind gute Ideen gefragt, wie man bessere und mehr Mieter für das Objekt gewinnen kann.“ DER EXPERTE Bert Manke ist seit Januar 2006 Geschäftsführer der MPC Capital Vermittlung GmbH, die seit dem Jahreswechsel unter dem neuen Namen MPC Capital Investments GmbH firmiert. Sein Verantwortungsbereich liegt in der operativen Führung des Vertriebs und der Optimierung des Platzierungsprozesses, der Vertriebsstruktur und der Partnerbindung. Bert Manke trat bereits 2001 bei MPC Capital ein – zunächst als Vertriebsleiter für institutionelle Vertriebspartner. Zuvor war er in leitenden Positionen bei verschiedenen Geldinstituten tätig.


DIE TVP-SERVICESEITE

Im vergangenen Jahr hat die TVP ihre Organisationsstruktur verändert. Stärker als zuvor fokussieren sich einzelne Spezialistenteams auf die unterschiedlichen Fondsarten. Das Team von Dr. Ralf Ellerbrok betreut die Immobilienfonds. Wir sprachen mit ihm.

Ich habe da mal eine Frage ...

Die TVP gibt Auskunft MPC Life: Auch die MPC Capital Fonds mit Beteiligungen an Immobilien außerhalb Deutschlands werden in Form von deutschen Personengesellschaften aufgelegt. Warum eigentlich? Dr. Ralf Ellerbrok: Anders als bei direkten Investitionen in eine ausländische Gesellschaft investieren die Anleger so in eine bekannte Gesellschaftsform. Damit bewegen sie sich innerhalb eines vertrauten Rechtskreises. Steuerliche Vorteile des Investitionsstandorts außerhalb Deutschlands können trotzdem genutzt werden – so gelten dort in der Regel höhere Grundfreibeträge oder niedrigere Steuersätze. Auch inländische Steuervorteile bleiben erhalten: In Deutschland sind Einkünfte aus ausländischen Immobilien im Wesentlichen von der Besteuerung freigestellt und unterliegen lediglich dem Progressionsvorbehalt. MPC Life: Was hat es damit auf sich? Dr. Ralf Ellerbrok: Der Progressionsvorbehalt erlaubt es, Einkünfte von der Besteuerung unter dem Vorbehalt freizustellen, dass sie dennoch in die Berechnung des für die steuerpflichtigen Einkünfte anzuwendenden Steuersatzes mit einbezogen werden. Hintergrund ist das Prinzip der leistungsgerechten Besteuerung, das in Deutschland gilt. Die steuerfreien Einkünfte selbst bleiben damit zwar steuerfrei, sie tragen jedoch zu einer höheren durchschnittlichen Besteuerung des übrigen Einkommens bei. MPC Life: Wie sieht es denn mit Werbungskosten und Ähnlichem aus? Was kann von der Steuer abgesetzt werden? Dr. Ralf Ellerbrok: Finanzielle Aufwendungen, die dem Anleger durch die Beteiligung entstehen (z. B. Portokosten oder Auslagen für Fahrten zu den Gesellschafterversammlungen) können als so genannte Sonderbetriebsausgaben die Steuerlast mindern. Wenn sie uns vom Anleger mitgeteilt und dazu auch die entsprechenden Belege beigebracht werden, veranlassen wir die individuelle Berücksichtigung dieser Aufwendungen bei der Steuererklärung des Fonds. Das gehört bei uns selbstverständlich mit zum Service.

Dr. Ralf Ellerbrok war nach dem Jurastudium zunächst im Bundesjustizministerium und nach seiner Promotion für eine Steuerberatungsgesellschaft in New York tätig. Es folgte eine mehrjährige Beschäftigung als Rechtsanwalt in einer international agierenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Hamburg, bevor er im Sommer 2006 als Teamleiter zur TVP kam, wo er seitdem für den Bereich Steuern verantwortlich ist. Seit April 2007 leitet Dr. Ralf Ellerbrok außerdem das Immobilienteam.

FOTO: ALAN GINSBURG

TVP-KUNDENSERVICE Tel.: 040/380 22 50 20 Fax: 040/380 22 51 98 E-Mail: tvp@mpc-life.de Internet: www.tvp-treuhand.com 1/2008 MPC LIFE

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DER MODERNE MENSCH SITZT RUND 70.000 STUNDEN IM LAUFE 1850

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Besser sitzen? Schöner sitzen? Repräsentativer Platz nehmen? Fragen, mit denen sich Designer seit Jahren befassen. Erstaunlich, was ihnen dazu so alles einfiel.

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ötter thronen. Priester auch. Kaiser und Könige sowieso. Ihnen wollten normale Menschen auf Dauer nicht nach-„stehen“. Deshalb sitzen wir. Kürzer lassen sich die vergangenen 10.000 Jahre „sitzende“ Menschheitsgeschichte nicht erklären. Aber versuchen wir es denn einmal etwas ausführlicher, warum wir unseren zweimal abgewinkelten Körper sich setzen lassen auf Himmelsthrone, den Heiligen Stuhl, auf Lehrstühle, Hochsitze, auf Drehstühle, Chefsessel, auf Autound Schleudersitze, auf Barhocker oder auf Klappund Schaukelstühle. Der Weg vom Hocken auf Matten zum Sitzen auf Stühlen ist lang. Es ist der Weg, der die Menschheit „sess“-haft werden ließ. Schluss sollte sein mit dem Nomadentum umherziehender Jäger und Sammler. Man blieb an einem Ort und setzte sich. Das hatte Folgen – auch verbale. Denn man besetzte das Land, nahm es in Be„sitz“, um Tiere zu züchten oder Ackerbau zu treiben. Der Stuhl war zwar noch nicht erfunden, wohl aber doch der eine oder andere Felsbrocken und Baumstumpf gefunden, um den Körper in diese verdiente Ruhestellung zu bringen, die uns vom Tier am weitesten entfernt. In dieser Position ließ sich nachdenken, planen, entscheiden und – herrschen. Denn das Sitzen drückte immer eine Haltung repräsentativer und zeremonieller Erhabenheit aus. So stellten wir uns die Götter (in allen Religionen!) stets thronend vor. Beispiele dafür finden

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sich bereits in Primitivskulpturen, die um 6.000 vor Christus entstanden sind. Das Sitzen als eine Haltung göttlicher oder zumindest gottnaher Personen zeigen Sitzstatuen und ägyptische Abbildungen von Thronen. Auch heute haben Vorsitzende ihre Beisitzer – und Richter sitzen zu Gericht. Ergo: Wer sitzt, steht nicht an. Aber das gelingt dem Menschen nicht ohne Hilfsmittel – zum Sitzen braucht er den Stuhl. Das Sitzen und der Stuhl lassen sich also nicht voneinander isoliert betrachten. Der Stuhl ist Abbild unseres Körpers mit Beinen, Sitz, Rücken und Armen. Wir haben ihn uns sprichwörtlich auf den Leib gezimmert - und wie haben wir uns für ihn verbogen?! Kein anderes Möbel übte je einen größeren Reiz auf Architekten und Designer aus. Kein anderes avancierte so sehr zum Sammelobjekt von Gebrauchskunst liebenden Ästheten und keinem anderen Möbel wurde ein ganzes Museum gebaut, wie jenes von Vitra in Weil am Rhein nahe der Schweizer Grenze. Kein anderes Möbel irritiert die Ärzte so sehr, dass sie heute den „Ausstieg aus der Sitzgesellschaft“ fordern. Das ist verständlich: Der durchschnittliche Büromensch sitzt rund 70.000 Stunden seines Lebens auf Stühlen ab. Gesund ist das nicht – auf „degenerative Wirbelsäulenerkrankungen“ berufen sich fast die Hälfte aller vorzeitig gestellten Rentenanträge. Doch abgesehen von der Bandscheibe beruhigt Sitzen den Menschen. Sitzen als Haltung ist stark abhängig von dem Körpergefühl, das in einer Gesellschaft vorherrscht. In unseren Breiten trat die

SITZEN STÄRKT DIE REPU ... ABER LEIDER NICHT DIE BANDSCHEIBE

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SEINES LEBENS. DAS WIRFT MEHR FRAGEN AUF ALS MAN DENKT. 1931

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Beruhigung unserer Körper endgültig ein, als das Bürgertum die höfischen und christlichen Formen des Miteinanders übernahm. Dass hier eine zentrale Frage des sozialen Standards berührt wurde, wird einsichtig, wenn man weiß, dass am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. im 17. Jahrhundert vehement um das Recht am Stuhl mit Rückenlehne gestritten wurde und auch über die hierarchische Ordnung verschieden hoher Hocker. Wer saß, war was. Und wer besser saß ... Schon darum pflegte Kardinal Richelieu damals, fast nur zu sitzen – am liebsten im Bett. Wände in Schlössern wurden für den Mann durchbrochen, damit er von Raum zu Raum nebst Gestühl und Gestell getragen werden konnte. Auch möblierte man für Richelieu Pariser Parks mit Stühlen, damit dieser Politiker und Kirchenmann ja immer sitzen konnte, wenn er denn nur wollte. Und er wollte fast immer. Um 1800 erfasst dann das Sitzenwollen die bürgerlichen Massen. Auch die niederen Schichten sollen und wollen „sess“-hafte Bürger werden. In der Mitte des 19. Jahrhunderts, genau im

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Jahr 1859, wird dann der Ur-Stuhl der Massen erfunden: Der „Stuhl Nr. 14“ von Michael Thonet. Dieser „Vierzehner“ gehört bis heute zu den erfolgreichsten Produkten in der Geschichte industrieller Massenfertigung und begründete den Weltruhm der Wiener Firma Thonet. Bereits 1930 waren von dem vergleichsweise preiswerten Wiener Kaffeehausstuhl mehr als 50 Millionen verkauft. Da Architektur und Design immer ein Spiegel der Gesellschaft sind, drei Jahreszahlen aus dem 20. Jahrhundert, die für die Evolution der Sitzmöbel entscheidend waren: 1925, 1952 und 1965. In der Freiheit der 20er Jahre entstand im Bauhaus zu Dessau 1925 Marcel

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Mächtig prächtig! Was so manchem wichtig ist, hat Alessandro Mendini mit diesem Entwurf köstlich karikiert. Sein Pünktchenmuster überzieht das barocke Stück, ohne auch nur die geringste Rücksicht auf die Form zu nehmen.

TATION ... TEXT PASCAL MORCHÉ

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NICHT JEDER TRENDSTUHL HAT EIN LANGES LEBEN 1956

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Dass Sitzmöbel immer auch den Geist ihrer Zeit ausstrahlen, liegt in der Natur der Sache. Denn erfolgreich sind sie nur, wenn sie der Epoche, in der sie entworfen werden, auch entsprechen.

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Breuers berühmter, leichter Stahlrohrsessel, das Modell „Wassily“. 1933 war dann bekanntlich Schluss mit leicht und frei. Möbel hatten wieder schwer und wuchtig und möglichst aus Eiche zu sein. Ein tausendjähriges Reich richtete sich auch mit Mobiliar für tausend Jahre ein – auch wenn das nur bis 1945 hielt. Befreit vom Joch wurde das Gestühl wieder leichter. So ist die bis heute als modern empfundene dünnbeinige „Ameise“ des Dänen Arne Jacobsen ein Zeichen dieser Zeit. Sie entstand 1952. Gut zehn Jahre später waren Möbel erneut Ausdruck extremer gesellschaftlicher Veränderung. Es entsteht 1965 der aufblasbare Sessel „Blow“. Traditionelle bürgerliche Werte wie das Massive, das Bleibende werden mit ihm gestürzt. „Blow“ des italienischen Designerteams De Pas, D’Urbino, Lomazzi und Scolari ist ebenso ein Symbol dieser aufgewühlten Jahre aus Hippiekult, Studentenrevolte und Popkultur wie der 1969 von Gatti, Paolini und Teodoro entworfene „Sacco“– jener in beliebige Gestalten formbare Sitzsack, der mit Styroporkügelchen gefüllt ist. Er ist bester Ausdruck einer Gene-

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FOTOS: VITRA DESIGN MUSEUM / MENDINI / THOMAS DIX (1), WWW.PETERHOOK.COM / ALEXANDER GRÜBER (1), WERKFOTOS (46)

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ration, die auch sitzend flexibel sein wollte. Dass manche Stühle so enden wie die Ideale ihrer Be„sitzer“, zeigen diese Beispiele: Aus „Blow“ ist längst die Luft raus und „Sacco“ krümelt vor sich hin, bis er beim nächsten 70er-Jahre-Revival wieder seine verknautschte Chance bekommt. Solange sitzen wir wieder auf konventionellen Stühlen. Aber immerhin: Inzwischen hat man sich endlich aufgerafft, an die Arbeit gemacht und neue Stuhlformen entwickelt. Meist experimentiert man dabei mit der Rückenlehne oder der Sitzebene. Unter Maßgaben von Ergonomie und Orthopädie wird vereinzelt die Abkehr vom traditionellen Sitzen versucht. Das Resultat sind Kniestühle, Stehsitze oder die bekannten großen Sitzbälle. Oft aber war den neuen Ideen kein langes Leben in unseren Wohnwelten beschert – trotz aller Aufmerksamkeit, die sie auf sich zogen. Da stellt sich dann heraus, dass es egal ist, wie wir den Stuhl entwerfen. Stets muss er doch das eine können: Er muss unserem Wunsch nach einem festen Sitz-Platz entgegenkommen. Ein Bedürfnis, das uns auch der einfachste Schemel bieten kann, aber nicht unbedingt jede avantgardistische Form. Was gestillt werden will, ist die Sehnsucht nach Geborgenheit, nach einer unerschütterlichen Position. Und dafür muss er nun herhalten, der arme Stuhl. Er ist (auch) ein Placebo, ein Scheinmedikament gegen unsere Angst vor Bewegung, vor Veränderung, vor dem Gehen zu Neuem.

Schemel? Hocker? Der Entwurf des Designers Peter Hook ist in jedem Fall rudimentär. Bequem, aber wenig geeignet, der eigenen Statur zusätzliche Bedeutung zu geben. Ein Sitz also für starke Persönlichkeiten.

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Prime Basket Pension Die erste Rentenversicherung mit börsenunabhängigen Investments

INTERESSANTE ANLAGE Ich fand den Bericht über die Suche nach neuen Erdölfeldern in der Tiefsee ausgesprochen spannend. Aber noch überraschender war für mich, wie MPC Capital vor diesem wirtschaftlichen Hintergrund eine interessante Geldanlage schafft. Ich muss E schon sagen, dem Slogan „one step ahead“ wird das Emissionshaus wieder einmal gerecht. Mein Kompliment. öl unterm ozean DR. F. W. AUS B.

FOTO: CORBIS

Spürhunde für die Tiefsee: Bei der Suche nach dem schwarzen Gold sind hochspezialisierte HalbtaucherErkundungsplattformen gefragt, die in großen Tiefen Öl- und Gasreserven im Erdmantel aufspüren und zur Förderung vorbereiten können. Der MPC Deepsea Oil Explorer ist so ein Beispiel für die moderne OffshoreTechnik. Einsatzgebiet ab 2010: die Küste Brasiliens. TEXT MIKE LIEM

xakt 22 Meter. So tief bohrte der ehemalige Eisenbahnschaffner Edwin Laurentine Drake im Auftrag der Seneca Oil Company in Titusville bei Pennsylvania in den Boden, als er – fast mit den Nerven am Ende und allem Gespött zum Trotz – auf das erhoffte Erdöl stieß. Die Quelle stellte sich als so ertragreich heraus, dass bald überall klobige Bohrtürme wie Pilze aus der Erde sprossen. Das war 1859. Rund 150 Jahre später: Die Suche nach dem schwarzen Gold ist weiter in vollem Gang, nur Schauplatz und Mittel haben sich geändert. Heute durchforsten hochspezialisierte Halbtaucher-Erkundungsplattformen die Tiefsee nach neuen Lagerstätten. Noch etwas hat sich geändert: Aus der Suche ist ein Wettlauf geworden. Erdöl deckt rund 40 Prozent des Energiebedarfs, jeden Tag werden über 84 Millionen Barrel (159 Liter = 1 Barrel) verbraucht. Schätzungen, wie lange die Vorräte noch reichen, wann der „Oil Peak“, die Förderhöchstmenge, erreicht ist, klaffen Jahre auseinander.

Schwarz, schmierig und extrem kostbar: Die aufwendige Suche nach neuen Ölvorkommen hat sich inzwischen vom Festland in die Tiefsee verlagert. Die Bohrlöcher liegen oft mehrere tausend Meter unter der Wasseroberfläche im Meeresgrund.

BOHREN IN 3.000 METERN TIEFE: EINE HIGHTECH-PLATTFORM MACHT ES MÖGLICH

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GELACHT UND GELERNT Über die Zwergengeschichte im vorigen Heft habe ich heftig gelacht, sehr amüsant. Aber was mich mehr noch beeindruckt hat, ist das Psychogramm der Kleinen. Abgesehen von einigen Sonderlingen im Garten Zwergenzeit waren mir Zwerge eigentlich nur aus der Erzählung über die Heinzelmännchen aus Köln bekannt: nette, gutartige und hilfreiche Gesellen. Dass sie auch bösartig sein und sogar Tobsuchtsanfälle erleiden können, habe ich erst aus der MPC Life gelernt. M. E. AUS G.

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Wenn die Dämmerung schon

Weihnachten ist das Fest, auf das sich der Herr spezialisiert hat. Üblicherweise erscheint er in Rot, wenn nicht das Christkind ihm Konkurrenz macht. Oft ziert eine Maske sein Gesicht und seine Stimme kommt einem seltsam bekannt vor. Onkel Hans? Nachbar Peter? Bruder Lutz? Oder gar Papa? Die Frage lässt man besser ungeklärt, könnte sich die Antwort darauf doch als kontraproduktiv für den Glanz in Kinderaugen erweisen. Weihnachtsmann nennen wir den großwüchsigen Zwerg. Zweifellos verwandt mit Nikolaus, dem ebenfalls rot gekleideten Kollegen, der sich aber auf den 6. Dezember spezialisiert hat und auf eine Bischofsfigur zurückzuführen ist. Der Herr vom 24. Dezember hat seine Vorfahren eher im heidnischen Umfeld. In Skandinavien nämlich. Dort nennt man ihn bis heute Jultomte – was quasi Weihnachtsheinzelmann heißt. Er ist kein Einzelgänger, sondern einer von vielen. Tomtes haben Konjunktur im Norden – besonders wenn es Winter ist und sich die Abende in die Länge ziehen. Da hat man Zeit für Spökenkiekerei und Platz für Zwerge. Das ist die Zeit der Zipfelmützeninvasion. Mit Weihnachten hatte sie ursprünglich wenig zu tun. Denn seinerzeit spielte in der Jultomteheimat der Julbock den Weihnachtsmann, ein Ziegenbock, der den Kindern natürlich eher unkommunikativ gegenüberstand. Und der Tomte, ein wichtelartiges Wesen ähnlich einem Elfen, fristete sein Dasein eher

früh am Tag einsetzt, ist die hohe Zeit der Zwerge. Das hat sie zu Vorboten im schnöden nordischen Alltag als im Zusammenhang mit christlichen Feiertagen, die unter dem Dach Europas im Norden sowieso erst durch den vergleichsweise späten Import des Christentums Einzug hielten. Da waren die Tomtes schon lange tätig. Der Tomte ist von alters her als ein Hofgeist bekannt, eine Art Mr. X mit übernatürlichen Kräften und der Obliegenheit, über das jeweilige Anwesen des Besitzers zu wachen, im Guten wie im Schlechten. Ertragreiche Ernten und Geschäfte waren dem kurzen Draht des Tomtes zum Glück zu verdanken. Missernten und Pleiten ebenso wie böse Familienschicksale und andere Tragödien wiederum eine logische Folge einer despektierlichen Behandlung des Schattenbauers, dessen wahre Physiognomie in keinem einzigen Fall zweifellos geklärt werden konnte: Älteres Semester, kleinwüchsige Statur, weißer Bart, graue Kleidung, rote Zipfelmütze, mehr ward nicht bekannt über die zwergenähnliche Gestalt. Einerseits. Andererseits wusste der Volksmund über ein veritables Faible des Tomtes für Milchreis und einen schwierigen Charakter zu berichten. Unbestätigten Zeugenaussagen zufolge soll der Mann mit der Mütze, dem per se eine schützende Hand auch über das Vieh der Bauern nachgesagt wurde, allein wegen des Fehlens eines profanen Stücks Butter in seinem Milchreis einen gigantischen Tobsuchtsanfall bekommen und dabei einer Kuh, seiner Schutzbefohlenen, den Garaus gemacht haben. Andernorts soll ein Tomte für gute Dienste einst mit guter Kleidung belohnt worden sein mit der Folge, dass er sich in seiner neuen Tracht fortan für zu schade hielt, um seinem Dienst weiter nachzugehen.

Genau genommen ist der Jultomte eine Mischung aus dem langweiligen Julbock, dem hinterlistigen Tomte und dem kontinentalen Geschenkeverschenker, pauschal auch Weihnachtsmann genannt, also eine Kunstfigur, zusammengesetzt aus vielen Teilen, sozusagen ein Michael Jackson vergangener Tage. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts bekam der egozentrische Herumtreiber schließlich eine weihnachtliche Identität und eine ungefähre Personenbeschreibung: 1871 durch Viktor Rydbergs Erzählung von „Lille Viggs Abenteuer am Weihnachtsabend“ und durch sein zehn Jahre später veröffentlichtes Gedicht „Tomten“, in dem dieser mal wieder auf einem Hof nach dem Rechten sieht und über das endliche Leben der Menschen sinniert. Mehr noch formte danach die Schriftstellerin und Zeichnerin Jenny Nyström das Äußere des Jultomtes. Deren Weihnachtskarten mit Darstellungen vom Jultomte gehören heutzutage nicht weniger zum schwedischen Idyll als die ewigen Carl-Larsson-Bilder, die in Deutschland ihren Einzug über die Ikea-Häuser fanden. Kein Wunder vielleicht, dass nicht wenige Nordländer ihre Heimat als eigentliche Heimat eines globalen Weihnachtstomtes sehen. Schließlich entstand der allgegenwärtige amerikanische Santa Claus in seiner roten Kluft, der spätestens seit 1930 und bis heute Weihnachtsreklame für Coca-Cola macht, letzten Endes nach einer Vorlage von Haddon Sundblom. Und Sundblom war zwar selbst in Michigan geboren, sein Vater stammte aber von den Åland-Inseln, die zwischen Schweden und Finnland in der Ostsee liegen. Seine Mutter stammte aus Schweden. Wo jedoch der Weihnachtsmann wirklich zu Haus ist, scheint mythologisch nicht verifizierbar

des Weihnachtsfests gemacht.

zu sein. Im Angelsächsischen wähnt man die Basis des „Santa Claus“ auf dem Nordpol, wo ein Team aus helfenden Zwergen höchstpersönlich für die Herstellung der an Weihnachten auszuliefernden Präsente verantwortlich zeichnet. In Dänemark wird das Zuhause des „Julemanden“ freilich auf dem eigenen Territorium in Grönland verortet. In Finnland meint man zu wissen, dass die wahre Heimat des wahren „Joulupukki“ spätestens seit 1998 im nordfinnischen Rovaniemi zu finden ist, als man dort einen Freizeitpark etablierte, in dem RIEN POORTVLIET sich alles um den Herrn in (* 7. August 1932; Rot dreht und wo man † 15. September gar per Webcam beobach1995) war der berühmteste Maler der ten kann, wem er gerade Niederlande in den seine guten Wünsche mit letzten Jahrzehnten auf den Weg gibt – nicht des 20. Jahrhunderts. Bekanntheit erlangte nur zu Weihnachten. Das er 1976 zusammen macht stolz und erklärt, mit dem Koautor warum die Finnen die Wil Huygen mit dem Dänen verklagt und Buch „Leven en werken van de Kabouter". bei der EU das Recht Erschienen bei Uniebeantragt haben, ihr boek B.V. Nederlande. Land als das einzige wahre Zuhause des Weihnachtsmannes bezeichnen zu dürfen. Aus Norwegen und Schweden sind keine vergleichbaren Pläne bekannt. Immerhin landen alle Briefe, die schwedische Kinder an den Jultomte schreiben, in einem Ort namens Tomteboda. Und von dort erhalten sie meistens auch eine Antwort. Natürlich, weil sie versprechen, auch immer ganz artig zu sein. Da haben die Heinzelmännchen anderer Länder doch erheblich weniger erzieherischen Einfluss.

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3 Kombination der Flexibilität einer fondsgebundenen Rentenversicherung mit der Investition in z. B. Schiffsbeteiligungen, Flugzeugfonds, erneuerbare Energien-Fonds

DIE INVASION DER ZIPFELMÜTZEN TEXT LASSE DUDDE ILLUSTRATIONEN RIEN POORTSVLIET

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MPC LIFE 4/2007

4/2007 MPC LIFE

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3 Partizipation an den attraktiven Ertragschancen alternativer Anlageklassen

3 Komfortabler und börsenunabhängiger Vermögensaufbau

VOM BACH ZUM FLUSS Flüsse sind mir fremd. Ich wohne im Mittelgebirge, hinterm Haus fließt ein D Bach – Richtung Rhein. Aber bis dahin sind es mehr als 100 Kilometer. VielELBAUFWÄRTS leicht ist es deshalb so, dass mich Gewässer nie sonderlich interessiert haben. Aber nach dem Bericht in der vergangenen Ausgabe von MPC Life fasziniert mich die Elbe. Hochinteressant, wie ein Fluss zum Politikum werden kann. Und dazu ist der Bericht noch ausgesprochen gut geschrieben. Ich würde mich über weitere Einblicke in die Historie unseres Landes sehr freuen. G. K. AUS H. as Feuer bricht in der Nacht vom 4. auf den 5. Mai 1842 im Lager des Zigarrenmachers Cohen in der Deichstraße 44 aus. Als am 8. Mai Hamburgs großer Brand (an der heutigen Straße Brandsende in der Nähe des Hauptbahnhofs) endlich zum Stillstand gebracht werden kann, liegt fast die Hälfte der Altstadt in Schutt und Asche, 20.000 Obdachlose irren durch die rauchenden Trümmer, Hamburg beklagt 51 Tote. Und den Verlust seines Rathauses: Um eine Schneise in die Flammenwand zu schlagen, war es am 6. Mai mitsamt seinem Inhalt gesprengt worden. Damit schien auch einer der kostbarsten Kunstschätze der Stadt, die 300 Jahre alte „Große Hamburger Elbkarte“ des Malers Melchior Lorichs, verloren zu sein. Doch dann bemerkte man erleichtert, dass das Kolossalwerk wenige Tage vor dem Brand an den Verein für Hamburgische Geschichte ausgeliehen worden war. Eine Lithoanstalt außerhalb der Stadtmauern sollte einen Steindruck von ihr anfertigen. „Melchior Lorichs Saal“ heißt der große, hohe Raum gleich gegenüber dem Eingang von Hamburgs Staatsarchiv an der Kattunbleiche in Hamburg-Wandsbek, an dessen Stirnseite hinter Panzerglas in einer klimatisierten Vitrine Lorichs Werk seit 1969 hängt. Auf zwölf Metern Länge und 90 Zentimetern Höhe

Ihr Finanzberater informiert Sie gern.

HAMBURG, WEHRHAFT UND WELTOFFEN, lebte schon immer vom Fluss und vom Zugang zu den Weltmeeren. Die detailreiche Elbkarte stellt die Situation der Hansestadt sehr genau dar.

zeigt die Karte den Verlauf der Elbe von Geesthacht bis zur Nordseemündung. Alle Dörfer, Kirchen, Elbtonnen und Leuchtfeuer sind eingezeichnet, die Nebenflüsse und vor allem die Verzweigung und Verästelungen der Elbe zwischen Hamburg und Harburg, wo der Fluss sich teilt. Eine Karte, die nicht um der Kunst willen angefertigt wurde, sondern um einen Machtkampf um die Elbe zu entscheiden; eine Karte, die Hamburg sich viel Geld kosten ließ: 580 Thaler, etwa 12.000 Euro, zahlten die Stadtväter ihrem Schöpfer für acht Monate Arbeit. Zum Vergleich: Ein Handwerker verdiente etwa 80 Thaler im Jahr. Man sah das Geld jedoch gut angelegt, versprach man sich davon doch ein Vielfaches an Einnahmen – später. Deutschland Mitte des 16. Jahrhunderts, eine Zeit des tief greifenden Wandels und der Umbrüche. Hamburg, schon damals Deutschlands Tor zur Welt, spürt die Erschütterungen besonders stark. Die Stadt ist hoch verschuldet, nicht mehr in der Lage, ihre Schuldzinsen zu zahlen. Da kommt man in Hamburg auf eine bahnbrechende Idee, einen Befreiungsschlag: Der Stadtrat entwickelt den Plan, sich den Gegner, der der Hanse das Leben so schwer macht, ins Haus zu holen. Man gestattet der erfolgreichen englischen „Compagnie of Merchant Adventurers“, eine Dependance zu eröffnen. Die übrigen Hansestädte werfen Hamburg zwar Verrat vor, der

Diese Publikation stellt weder eine Empfehlung noch eine Rechts- oder Steuerberatung dar, sondern dient lediglich Informationszwecken.

DIE 450 JAHRE ALTE HAMBURGER ELBKARTE ist ein Meisterwerk der Renaissance. Im Altonaer Museum ist das kartografische Werk jetzt per Video-Animation zu bestaunen.

TEXT KARSTEN FLOHR

MELCHIOR LORICHS’ ELBKARTE VON 1568 Melchior Lorichs (1527-1586) war bereits einer der anerkanntesten Kartografen Europas, als Hamburg ihn mit der Anfertigung dieser zwölf Meter langen Elbkarte beauftragte.

Die Salzsee (Nordsee)

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Scharhörn

Hamburger Schartonne

Hamburger Bake

Vogelsand Neuwerk

Hamburger Ditmar-Koel-Tonne

Hamburger Buttertonne

Hamburger Mostrichttonne (Neuengrund) Westermühle Döse

Hamburger Tonne a.d. Neuengrund Duhnen

Hamburger Bake a.d. Roßhak

Ritzebüttel

Hamburger Roßhaktonne

Groden Lüdingsworth

Hamburger Bake

ein Produkt der

Q UANTU M LE B E N AG, LI E C HTE N STE I N

4/2007 MPC LIFE Kooperationspartner der Quantum Leben AG

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Hochglanzpoliert und mit Tempo „10“ geht es durch die Feldmark. Wenn der eigene Treckerclub zur Ausfahrt ruft, dann kommen auch schon mal 50 oder 60 Traktoren zusammen.

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Im Frühjahr kommen sie alle wieder aus den Scheunen, den Garagen und unter schützenden Planen hervor: die Traktorveteranen. Zeit zur Ausfahrt. Auf den Sitzen der Bulldogs, der Allgeier und Normags strahlen dann ihre stolzen Besitzer mit dem Lack um die Wette.

von lanz-leuten und allgeiern TEXT MICHAEL SCHWEER FOTOS GISELA FLOTO

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laus Barfknecht ist heute noch begeistert: „650 Trecker waren da, aus elf Nationen. Und dann sind wir im fliegenden Start über die Ziellinie und dann rauf auf die Großglockner Hochalpenstraße.“ Und Barfknecht mit seinem grasgrünen Deutz mittendrin. Seitdem geht er mit einem grauen Filzhut auf die Ausfahrt, eine Erinnerung an eine ziemlich verrückte Geschichte. Es war im September des vorigen Jahres, da nahm der pensionierte Bautechniker Kurs auf die österreichischen Alpen – zusammen mit sieben Freunden und sechs Treckern. „Wir sind in Altona auf den Autoreisezug nach Salzburg“, erzählt er und grient. „Das war ganz an-

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Die Traktorenfamilie hat viele Gesichter. Heute ist so manche Marke verschwunden. Aber ihre Fans halten sie weiter in Ehren und viele der hinterbliebenen Modelle bestens in Schuss. Wer sich ein Bild von der Vielfalt machen möchte, sollte den Besuch bei einem der zahlreichen Treckertreffen einplanen.

ZUM MOTORSTART MUSS ERST DIE LÖTLAMPE HER

Öl spielt im Leben eines Treckerfans eine bedeutende Rolle. Und so hat in ihren Kreisen auch diese Veedol-Lady aus den 50er Jahren überlebt.

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genehm. Später mussten wir nur noch sechs Stunden lang auf eigener Achse unterwegs sein, dann waren wir auch schon am Ziel.“ Es war die TreckerWeltmeisterschaft 2007, die ins Alpenländische lockte. Sogar Teilnehmer aus Schweden und Norwegen waren am Start. Barfknechts Freund Wilfried Reinke ist noch heute schwer beeindruckt: „Alle zehn Sekunden startete ein neuer Trecker. Ganze zwei Stunden hat das gedauert. Und dann sind wir alle dreispurig herauf auf den Pass. Und ich mit meinem Ford mittendrin.“ Die Traktorenversammlung war bunt und vielfältig. Insider wundert das wenig: Die Oldtimer aus der Landwirtschaft bekommen immer neue Freunde. Und längst nicht jeder von ihnen ist ackerbodenständig. Wenn etwa in jedem Jahr zu einem der größten Treckertreffen der Republik im Freilichtmuseum Kie-

keberg bei Hamburg die Freunde der tuckernden, tockernden und bullernden Kraftwerke früher Jahre zusammenkommen, dann sind auch immer mehr Kaufleute, Anwälte, Banker und Werbefachleute darunter. Sie alle eint die Faszination für die ursprüngliche Technik und die eigenwilligen Kreationen, die so mancher kleine Traktorenhersteller auf vier Räder stellte. Marken, die außerhalb der Szene keiner kennt, haben hier hohen Stellenwert: ob Schlüter oder Allgeier, ob Kramer, Fahr, Ritscher oder Güldner. Ganz oben auf der Beliebtheitsliste steht ein Fossil aus der Vorkriegszeit: der Lanz Bulldog. Um ihn zu starten, muss erst der Zylinderkopf mit einer Lötlampe erhitzt und dann das Schwungrad angeworfen werden. Wer es richtig macht, hört alsbald das dumpfe Gebummer der Einzylindermaschine, das Treckerfreunden einen ganz besonderen Glanz in die Augen treibt. Das allerdings ist nicht das Einzige, was ein anständiger Bulldog bewirkt. Wilfried Reinke: „Bulldog-Fahrer haben immer dunkle Overalls und Som-


Treckerveteranen aus den 50er und 60er Jahren: ein blauer Ford, ein gr端ner Normag und ein roter McCormick. 1/2008 MPC LIFE

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Schrauben gehört dazu, wenn man ein richtiger Traktorenfan ist. Denn irgendwann kennt man sich im technischen Herzen seines MANs, Hanomags oder Schlüters besser aus als jeder Mechaniker. Und dann erledigt man so manche Sache wie nebenbei. Das gilt auch für das komplizierte Anlassen eines Glühkopfmotors (oben links).

MANCHER LEIDET AN DER TRAKTORENINFEKTION Wenn er erst einmal läuft, kann man sich bequem zurücklehnen, wie dieser Bulldog-Chauffeur. Zwischendurch sind aber handwerkliche Fähigkeiten gefragt. Und Putzlappen sollten auch immer in Reichweite liegen.

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mersprossen.“ Dunkle Overalls, damit man die Ölflecken nicht sofort sieht. Und Sommersprossen, weil man auf heller Haut diese Flecken eben doch sieht ... Weit weniger beliebt ist eine Marke, die andernorts Kult ist: Porsche. Das rote Vehikel war von Ferdinand Porsche als „Volksschlepper“ erdacht. Deshalb legte er wert auf niedrige Produktionskosten. Gemäß seinem Motto „Ein Motor für einen Bauern kann gar nicht einzylindrig genug sein“ schuf er eben diesen und setzte für größere Modelle einfach mehrere einzelne Zylinder hintereinander. „Das funktioniert aber nicht richtig“, kommentiert Günter Brunkhorst, bekennender HanomagChauffeur. „Entweder er wird zu heiß, oder er zieht keinen toten Hering vom Teller.“ Der Liebe zu Oldtimern tut das freilich keinen Abbruch. Wilfried Reinke: „Wen’s mal gepackt hat, der ist infiziert.“ Er muss es wissen. Bei ihm stehen inzwischen fünf Traktoren in Scheune und Garage. Er freut sich dran. Seine Frau ist weniger begeistert. Ihr Auto muss jetzt auf der Straße parken.

TIPPS FÜR TRECKERFREUNDE Magazin für Fans Oldtimer Traktor heißt ein Special-InterestMagazin, das sich nur mit historischen Landmaschinen befasst. Mehr Informationen unter www.oldtimer-traktor.com. Mit etwas Glück können Sie auch ein Abo dieses Magazins gewinnen. Alles dazu auf Seite 29. Interessante Internetseite Wer unter www.sammeln.at bei Traktoren nachschaut, bekommt ein reiches Info-Angebot.


High Tech verspricht gute Gewinne as Investitionsobjekt ist eine Erkundungsplattform, mit deren Hilfe auch noch in bis zu 3.000 Meter Wassertiefe in den Ozeanen der Erde nach Öllagerstätten geforscht werden kann. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die erschlossenen Vorräte knapper werden, wird die Exploration von Erdöl unter Wasser immer wichtiger. Der Bedarf an Plattformen dieser Art wird also weiter steigen. Dabei kommt es auf modernste Technik an. Für die High-Tech-Erkundungsplattform, die gegenwärtig auf einer Spezialwerft entsteht, wurde schon jetzt eine Festcharter von sieben Jahren vereinbart: Ab 2010 soll sie vor der brasilianischen Küste ihren Dienst aufnehmen. Die finanziellen Rahmenbedingungen sind interessant: Schon während der ersten Charter sollen 65 Prozent des Darlehns bei gleichzeitiger Bruttoausschüttung von rund neun Prozent getilgt werden. Dabei wird die Lebensdauer einer solchen Plattform auf rund 35 Jahre taxiert. Da lassen sich die finanziellen Perspektiven leicht ausrechnen. Beteiligungen an dem Projekt sind voraussichtlich ab 15.000 US-Dollar plus 5 Prozent Agio möglich. Mehr darüber wissen Ihr Vermögensberater, Ihre Bank oder auch MPC Capital.

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MPC SUPERFONDS

25 Prozent Steuern ... das muss nicht sein it dem kommenden Jahreswechsel beginnt für Anleger eine neue Zeitrechnung. Denn ab 1. Januar 2009 tritt die Abgeltungssteuer in Kraft. Und die wirkt sich spürbar negativ auf die Ertragssituation aus. Während bisher Veräußerungsgewinne nach einer Haltedauer von mindestens zwölf Monaten steuerfrei waren, wird dann eine generelle Abgeltungssteuer (plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer) auf alle Kursgewinne erhoben – unabhängig von der Haltedauer. Das hat merkliche Konsequenzen für den Anleger. Denn jeder Verkauf im Depot, ob nun Fonds, Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere, unterliegt der neuen Besteuerung. Bei einer Anlagesumme von 100.000 Euro, einer angenommenen

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Erdölsuche auf hoher See: Tiefseeplattformen werden noch für Jahrzehnte im Einsatz sein und Geld verdienen.

MPC BEST SELECT 8

Alles in einer Anlage ie Anlagestrategie ist quasi im Preis enthalten, engagiert man sich beim MPC Best Select 8. Denn das Fondskonzept basiert auf dem Asset-Allocation-Gedanken. So bietet die Beteiligung ein Investment in die vier elementaren Anlageklassen aus dem Bereich geschlossener Fonds: Immobilienfonds, Schiffsbeteiligungen, Lebensversicherungsfonds und Private Equity Fonds. Die vier Klassen verhalten sich im Markt weitgehend unabhängig voneinander und bieten so besonders viel Renditesicherheit. Der MPC Best Select 8 ist auch als Beimischung klassischer Portfolios interessant, da geschlossene Fonds die Anlage aussichtsreicher und zugleich sicherer machen. Selbst in turbulenten Zeiten können sie bemerkenswerte Renditen erwirtschaften. So lag laut Busse-Studie die durchschnittliche Jahresrendite von alternativen Anlageklassen während des Börsencrashs 1987 bei über fünf Prozent, während der Asienkrise 1997 bei über sechs Prozent und während des Irakkriegs 2003 bei 6,8 Prozent. Beteiligungen sind schon ab 5.000 Euro möglich. Mehr dazu von Ihrem Wirtschaftsberater, Ihrer Bank oder bei MPC Capital.

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MARKT

MPC DEEPSEA OIL EXPLORER

Rendite von 7 Prozent per anno und einer 25prozentigen Umschichtung pro Jahr ergibt sich nach 30 Jahren eine Steuerlast von 144.000 Euro. Auch langfristig orientierte Anleger sind hiervon betroffen, da Depotstrategien immer wieder mal an neue Marktsituationen angepasst werden müssen. Diese Belastung ist vermeidbar: mit den Superfonds von MPC Capital, die nach dem Dachfondsprinzip arbeiten. Sie unterliegen nicht der Abgeltungssteuer, wenn die Fondsmanager je nach Marktlage umschichten. Je nach Anlagestrategie stehen dem Anleger die Zielfonds MPC Income Portfolio, MPC Growth Portfolio oder MPC Dynamic Portfolio zur Verfügung. Mehr dazu bei Ihrer Bank, Ihrem Wirtschaftsberater oder bei MPC Capital.

GEWINNSPIEL

Ein Magazin für

Traktorenfreunde Fünf kostenlose Jahres-Abos warten auf alle, die sich von der klassischen Mechanik historischer Traktoren genauso begeistern lassen wie die Trecker-Freunde, über die wir in dieser Ausgabe berichten. Das Magazin „Oldtimer Traktor“ ist das ultimative Medium aller Fans. Stories über Sammler und Bastler, Berichte aus der Werkstatt und vom Dorf, das inhaltliche Angebot ist vielseitig und prall. Einsendeschluss ist der 30. April 2008, das Stichwort lautet „Oldtimer Traktor“. Die Teilnahme von Mitarbeitern der MPC Capital Gruppe und ihrer Angehörigen ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht ausgezahlt werden. Unsere Adresse: MPC Capital AG, z. Hd. Andrea Eckler, Palmaille 67, 22767 Hamburg, Fax 040-380 22 4184, E-Mail: redaktion@mpc-life.de Viel Glück. 1/2008 MPC LIFE

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MARKT

MPC LEISTUNGSBILANZ

Prüfer haben keine Einwände Am Sitz der MPC Capital AG in Hamburg rechnet man mit gutem Wachstum im laufenden Jahr.

MPC CAPITAL AG

Wachstum in 2008 um dritten Mal in ihrer Geschichte hat die MPC Capital AG im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als eine Milliarde Euro eingeworben. Insgesamt blieben die Ergebnisse allerdings unter denen des Vorjahrs. Die Gründe hierfür lagen in einer Vielzahl von Zukunftsentscheidungen, die ihren Ergebnisbeitrag erst im laufenden Geschäftsjahr entfalten werden, und in den im Vorjahr erzielten Erlösen aus der Veräußerung von Fondsimmobilien. Der Umsatz lag 2007 bei 213,7 Millionen Euro, während der Konzern-Jahresüberschuss 38,6 Millionen Euro betrug. Der Vorstand schlägt für das vergangene Geschäftsjahr eine Dividende von 3,50 Euro vor. Mit Blick auf zahlreiche weitere Anlageangebote rechnet der Vorstand für das laufende Jahr mit einem deutlichen Wachstum. Vorstandsvorsitzender Dr. Axel Schroeder: „Wir können gegenwärtig die volumenstärkste Produktpipeline in der Unternehmensgeschichte vorweisen.“

Z

LEBENSVERSICHERUNGSFONDS

2 Erfolgskonzepte Sowohl auf dem deutschen als auch auf dem britischen Markt kauft MPC Capital laufende Versicherungspolicen für die MPC Capital Lebensversicherungen auf. MPC Leben plus 7 Die Anlageidee ist genial einfach: Der Fonds kauft bereits laufende deutsche Versicherungspolicen unter ihrem tatsächlichen Wert ein, zahlt die Beiträge bis zum Laufzeitende weiter und vereinnahmt dann die gesamten Wertzuwächse. Damit investiert man in Anlageobjekte, die eine Mindestverzinsung garantieren und zusätzlich durch den gesetzlich vorgeschriebenen Sicherungsfonds geschützt werden. MPC Britische Leben plus 3 Anders als deutsche Versicherungsunternehmen können britische Versicherer das Kapital der Versicherten bis zu 100 Prozent in Aktien anlegen. Das schafft den Anlagemanagern viel Spielraum zum geschickten Umschichten. Auf diese Weise haben die britischen Versicherer schon Kapitalanlageerträge von bis zu 15,8 Prozent p. a. erreicht. Die Ablaufrenditen, die seit Auflage des ersten MPC Capital Fonds erwirtschaftet wurden, liegen durchschnittlich bei über 10 Prozent. Eine interessante Aussicht für Anleger bei einem besonderen ChancenRisiko-Mix. Mehr über beide Fonds bei Ihrem Wirtschaftsberater, Ihrer Bank oder bei MPC Capital. MPC LEBEN PLUS

MPC R E N D I T E - F O N D S

Leben plus 7

Münchmeyer Petersen Capital

Britische Leben Plus 3 Eine typisch britische Er folgsstory.

LEBENSVERSICHERUNGS FONDS

MPC Capital

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Der Kommentar der Wirtschaftsprüfer war eindeutig. Nach dem eingehenden Studium der Leistungsbilanz 2006 befanden sie: „Keine Einwände“. Das 155 Seiten starke Werk gibt genaue Auskünfte über die Verläufe aller geschlossenen MPC Capital Fonds. Die Bestandsaufnahme, die jedes Jahr neu aufgelegt wird, kann sich für 2006 wahrlich sehen lassen. Allein der Paketverkauf von 99 Objekten aus 27 Holland Fonds, der ein Volumen von fast einer Milliarde Euro und einen durchschnittlichen Vermögenszuwachs für die Anleger von acht Prozent vor Steuern erbrachte, ist bemerkenswert. Aber auch die Verläufe der Schiffsbeteiligungen angesichts der anhaltend hohen Charterraten sind sehr erfreulich.

MPC CAPITAL AG

Tobias Boehncke wird neuer Vorstand Die MPC Capital AG erweitert zum 1. April dieses Jahres ihren Vorstand um Tobias Boehncke. Als Chief Operating Officer wird er sich mit Organisation, IT und Personal befassen. Mit Boehncke, noch Geschäftsführer der Treuhandgesellschaft der MPC Capital Gruppe, ergänzt ein weiterer intimer Kenner des Unternehmens das bisher vierköpfige Leitungsgremium. „Die Erweiterung des Vorstands sichert, dass das Wachstum unserer Gesellschaft auch operativ umgesetzt wird“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Dr. Axel Schroeder diesen Schritt.

Fachchinesisch schafft Klarheit, sagen die Spezialisten. Fachchinesisch schafft Verwirrung, sagen die Laien. Wie auch immer, Aufklärung ist sinnvoll.

Wie bitte? Was heißt das? WIE FINANZLEUTE MITEINANDER REDEN Aktuar ist ein geprüfter Versicherungsmathematiker, wie ihn zum Beispiel britische Lebensversicherungsunternehmen haben müssen. Er prüft laufend, ob die im Bestand befindlichen Versicherungsverträge auch erfüllt werden können. Basic Sum Assured ist die Summe, die Ihnen Schwarz auf Weiß per Vertrag am Ende einer Laufzeit unwiderruflich zusteht. Divestment nennt man den Verkauf von Unternehmensanteilen. Man spricht aber auch von „Exit“. Innerer Wert bezeichnet den

tatsächlichen Wert eines Papiers, der sich von dem gehandelten Wert unterscheiden kann – dann zum Beispiel, wenn das Papier unterbewertet ist. Nebenwerte werden die Aktien von kleineren und mittelgroßen Gesellschaften genannt. Outperformance sagt man, wenn die Entwicklung eines Fonds über der des Vergleichindex oder auch des Durchschnitts liegt. Trade Sale nennt man den Verkauf von Unternehmensanteilen an einen industriellen oder strategischen Investor.


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Das öffentliche Angebot des Beteiligungsangebotes ist erst einen Werktag nach Veröffentlichung eines Verkaufs prospektes zulässig, die der Gestattung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bedarf. Der Verkaufsprospekt ist ab der Veröffentlichung beim Anbieter des Beteiligungsangebotes, der MPC Capital Investments GmbH, erhältlich. Grundlage des öffentlichen Angebotes des Beteiligungsangebotes und der Beteiligung an der Fondsgesellschaft ist einzig der veröffentlichte Verkaufsprospekt.


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