Bewusstsein ist alles - Neville Goddard

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Über dieses Buch Originaltitel:

The Power Of Awareness

Erstveröffentlichung:

1952

Für den aus Barbados stammenden Mystiker Neville Goddard (1905-1972) war mit dem Begriff „Gott“ die menschliche Vorstellungskraft gemeint. Er verwies in seinen Büchern und Vorträgen oftmals auf die Bibel, betrachtete diese jedoch als ein Psychologiebuch und ging davon aus, dass die dort genannten Gleichnisse und Personen fast ausschließlich symbolisch zu verstehen seien. Beschrieben werden in der Bibel keine historischen Ereignisse, sondern Bewusstseinszustände, wie sie jetzt in jedem Menschen vorhanden sind. Einige der in diesem Buch genanten Fallbeispiele sind autobiografischer Art. Neville lehrte das „Gesetz der Annahme“ (Law of Assumption). Dieses besagt, dass sich der Mensch etwas vorstellen könne und falls er diese - wenngleich anfänglich vielleicht falsche - Annahme so beharrlich aufrechterhält, als ob das Angestrebte bereits eingetroffen sei, wird sich diese geistige Idee auf der dreidimensionalen Ebene erfüllen.

Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 2 -


Inhalt Über den Autor

iii

Zum Geleit

1

Ich bin

3

Das Bewusstsein

7

Die Macht der erfolgsüberzeugten Vorwegnahme

11

Der Wunsch

16

Die Wahrheit, die Sie freimacht!

19

Konzentrierte Aufmerksamkeit

23

Die Geisteshaltung

27

Verzicht auf das Böse

32

Den Platz vorbereiten

35

Die Schöpfung

38

Eingriffsmöglichkeiten

41

Subjektive Ausrichtung

44

Hereinlassen

46

Mühelosigkeit

50

Die Krone der Mysterien

53

Persönliche Ohnmacht

55

Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 3 -


Alles ist möglich!

57

Seid Täter des Wortes!

60

Das Wesentliche

63

Gerechtigkeit

67

Der freie Wille

71

Konsequente Beharrlichkeit

76

Acht praktische Beispiele

80

Fehlanwendungen

101

Der Glaube

106

Das Schicksal

110

Ehrerbietung

112

Boni: Selbstbeobachtung, Zielfestlegung, Loslassen

114

Kostenlose Kurzlektionen

126

Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 4 -


Blick ins Buch

Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 5 -


Beispiel 1 Im Frühjahr 1943 wurde ein frisch eingezogener Soldat in einem großen Armeelager in Louisiana stationiert. Er wollte unbedingt entlassen werden, allerdings ehrenhaft. Die einzige Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen, war ein Gesuch um Entlassung. Damit das Gesuch gültig war, musste ihm vom Lagerkommandanten zugestimmt werden. Aufgrund der Armeevorschriften galt die Entscheidung des Kommandanten als endgültig, ein Widerspruch war nicht zulässig. Der Soldat stellte das Entlassungsgesuch auf dem vorgeschriebenen Dienstweg. Keine vier Stunden später kam das Gesuch zurück: „Abgelehnt!“. Da ein Einspruch bei einer höheren Militär- oder Zivilstelle unzulässig war, wandte er sich an sein eigenes Bewusstsein und nahm sich vor, sich nach dem Gesetz der Annahme zu richten. Der Soldat besann sich darauf, dass sein Bewusstsein die einzige Realität ist, und dass sein Bewusstseinszustand über die weiteren Ereignisse entscheiden würde. In derselben Nacht konzentrierte er sich zwischen dem Zubettgehen und dem Einschlafen bewusst auf die Anwendung des Gesetzes der Annahme, also der geistigen und gefühlsmäßigen Vorwegnahme des Gewünschten. In seiner Vorstellung fühlte er sich in seine Wohnung in New York City hinein. Er stellte sich die Wohnung vor seinem inneren Augen detailliert vor, betrachtete die ihm vertrauten Zimmer und das Mobiliar.

Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 6 -


Flach auf dem Rücken liegend und körperlich völlig entspannt, fühlte er sich in dieses klare Vorstellungsbild hinein. Auf diese Weise führte er einen Dämmerzustand herbei, behielt aber noch die Kontrolle über die Ausrichtung seiner Aufmerksamkeit. Als sein Körper völlig ruhig gestellt war, nahm er geistig vorweg, dass er in seinem eigenen Zimmer läge und in seinem eigenen Bett schliefe. Das war ein anderes Gefühl als das Liegen auf einer harten Armeepritsche. In seiner Vorstellung stand er vom Bett auf, ging im Zimmer umher und berührte dabei diverse Möbelstücke. Er ging zum Fenster, legte seine Hände auf das Fensterbrett, blickte auf die Straße hinaus, die vor dem Wohnblock vorbeiging. Sein Vorstellungsbild war so lebhaft und plastisch, dass er das Gehsteigpflaster genau erkennen konnte, er sah die Abspannung, die Bäume und den vertrauten Ziegelbau auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dann legte er sich wieder ins Bett und schlief ein. Er wusste, dass dieses universelle Gesetz kurz vor dem Einschlafen am wirkungsvollsten angewandt werden konnte und dass er sein Bewusstsein um diese Zeit mit dem vorweggenommenen Gefühl anfüllen musste, sich bereits im ersehnten Endzustand zu befinden. In seiner geistigen Vorstellung tat er nichts anderes, als davon auszugehen, dass er nun nicht mehr in der Armee sei. Nacht für Nacht fühlte er sich in die Situation hinein, ehrenhaft entlassen worden und wieder zu Hause im Kreise seiner Familie in seiner vertrauten Umgebung zu sein und in seinem eigenen Bett einzuschlafen. Das tat er acht Nächte hintereinander.

Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 7 -


Acht Tage lang war seine äußere Erfahrung das genaue Gegenteil seiner inneren, die er sich jede Nacht in seinem Bewusstsein ausmalte. Am neunten Tag kam eine Order vom Batallionshauptquartier, dass der Soldat sich melde solle, um ein neues Entlassungsgesuch einzureichen. Kurz darauf wurde er in das Büro des Obersten gerufen. Der Oberst fragte den Soldaten, ob er immer noch entlassen werden wolle. Nachdem der Soldat dies bejahte, meinte der Oberst, dass er persönlich zwar einen anderen Standpunkt einnehme, und große Vorbehalte gegen eine Zustimmung zum Gesuch habe, er habe sich aber entschlossen, darüber hinwegzusehen, und dem Gesuch stattzugeben. Innerhalb weniger Stunden war das Gesuch genehmigt und der wieder zum Zivilisten gewordene Soldat befand sich im Zug auf seiner Heimreise.

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Beispiel 2 Dies ist eine beeindruckende Geschichte von einem äußerst erfolgreichen Geschäftsmann. Sie zeigt die Macht von Vorstellungsbildern und des Gesetzes der Annahme eindrucksvoll auf. Die Geschichte beginnt, als er zwölf Jahre alt war. Er war der Zweitälteste in einer Großfamilie aus neun Brüdern und einer Schwester. Der Vater war einer der Teilhaber in einem kleinen Handelsgeschäft. Als knapp Achtzehnjähriger siedelte der Bruder, um den es in dieser Geschichte geht, ins Ausland über, und reiste zweitausend Meilen über den Ozean, um in seiner neuen Heimat seine Hochschulausbildung abzuschließen. Kurz nach seinem ersten Auslandsjahr wurde er wieder zurückgerufen, weil im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit seines Vaters etwas Tragisches vorgefallen war. Machenschaften seiner Geschäftsteilhaber hatten dazu geführt, dass der Vater nicht nur aus dem Betrieb gedrängt wurde, sondern sich obendrein gegen falsche Anschuldigungen hinsichtlich seines Charakters und seiner Rechtschaffenheit zu wehren hatte. Darüber hinaus hatte man ihn um seinen rechtmäßigen Anteil am Geschäft gebracht. Das Ergebnis war, dass er in hohem Maße diskreditiert und beinahe mittellos war. Das waren die Umstände, als der Sohn nach Hause gebeten wurde. Der Sohn kehrte mit einem eindeutigen Vorsatz zurück: Er war entschlossen, dass er es in seinem Geschäft zu großem Erfolg bringen würde. Als Erstes legten er und sein Vater das restliche Geld zusammen und eröffneten ein neues, eigenes Geschäft. Der angemietete kleine Laden in einer Seitenstraße befand sich unweit des großen Geschäfts, in dem der Vater vorher einer der Haupteigentümer gewesen war. Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 9 -


Die Beiden führten ihr Geschäft nach dem Grundsatz, dass sie der Gemeinschaft einen Dienst erweisen wollten. Der Sohn merkte bald instinktiv, dass das Geschäft funktionieren würde und nahm sich vor, sich bewusst seiner Vorstellungskraft zu bedienen, um ein beinahe fantastisches Ziel anzupeilen. Jeden Tag kam er auf dem Hin- und Rückweg zu seiner Arbeit an dem früheren großen Betrieb vorbei. Es war in dieser Branche das größte Geschäft im Lande. Es handelte sich um eines der größten Gebäude und lag mitten im Stadtzentrum. Außen hing ein großes Schild, auf dem der Firmenname in riesigen Lettern aufgemalt war. Tag für Tag ging der Sohn an diesem Gebäude vorbei und in seinem Bewusstsein nahm nach und nach ein Traum Gestalt an. Er dachte, wie wunderbar es doch wäre, wenn seine Familie dieses große Gebäude besitzen und betreiben würde. Eines Tages blickte er wieder auf das Gebäude und in seiner Vorstellung sah er einen ganz anderen Namen auf dem großen Firmenschild über dem Eingang. Nun stand dort sein eigener Familienname: Lordard. Statt „F.N. Moth & Co.“ sah er nun auf dem Schild den Namen „N. Lordard & Sons“. Er sah sich dieses Schild sehr aufmerksam an und blieb der Vorstellung treu, dass darauf „N. Lordard & Sons“ stünde. Von nun an tat er dies zweimal täglich, Woche um Woche, Monat um Monat, zwei Jahre lang. Er war überzeugt, dass er eines Tages „N. Lordard & Sons“ auf dem Schild sehen würde, wenn er sich gefühlvoll genug in dieses Szenario hineinlebte, was beinhaltete, dass er der Besitz dieses Geschäftes sei. In dieser ganzen Zeit weihte er nur eine einzige Person in sein Geheimnis ein. Er vertraute es seiner Mutter an, die ihm das jedoch liebevoll auszureden versuchte, um ihn nicht zu enttäuschen. Trotzdem machte er unablässig weiter. Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 10 -


Zwei Jahre darauf meldete der große Betrieb Konkurs an und das begehrte Gebäude stand zum Verkauf. Am Verkaufstag schien er seinem Traum jedoch nicht näher gekommen zu sein als zwei Jahre zuvor, als er mit seinen Vorstellungsübungen begonnen hatte. Er hatte die ganze Zeit über schwer gearbeitet und die Kundschaft hatte Vertrauen in das kleine Geschäft. Doch zum Erwerb des Anwesens reichten die Einnahmen reichten bei Weitem nicht aus. Es war auch keine Quelle in Sicht, bei der das entsprechende Darlehen aufgenommen werden könnte. Die Situation wurde dadurch erschwert, dass dieses Gebäude mit Abstand das begehrteste Anwesen in der ganzen Stadt war und mehrere wohlhabende Geschäftsleute Interesse am Kauf hatten. Am Verkaufstag betrat ein flüchtiger Bekannter ihr Geschäft und eröffnete ihnen, dass er die Liegenschaft für sie erwerben wolle. (Aufgrund der ungewöhnlichen Umstände in dieser Transaktion konnte die Familie des Sohnes noch nicht einmal ein Kaufangebot unterbreiten). Sie dachten zuerst, dass er sich einen Spaß erlauben würde. Doch es war ihm Ernst. Der Besucher erklärte, dass er den Familienbetrieb bereits eine geraume Zeit beobachtet habe, und dass er an die Rechtschaffenheit der Besitzer glaube. Er würde ihnen das Kapital vorstrecken, weil er dies für eine gute Investition halte. Am selben Tag ging das Anwesen auf sie über. Das, was der Sohn in seiner Vorstellung gesehen hatte, war nun Realität. Die Ahnung des beinahe fremden Geldgebers war gerechtfertigt. Heute gehört dieser Familie nicht nur das besagte Geschäft, sondern zahlreiche weitere Geschäfte in ihrem Land. Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 11 -


Der Sohn, der seinen Familiennamen zwei Jahre lang über dem Eingang sah, bevor es wirklich so weit war, wendete eine Technik an, die greifbare Resultate bringt. Indem er das Gefühl des Endzustands beharrlich und allem Anschein zum Trotz vorweggenommen hatte, konnte er seinen Traum verwirklichen.

Beispiel 5 Dieser Fall ist insofern besonders interessant, als zwischen der Anwendung des Gesetzes der Annahme und der sichtbaren Verwirklichung sehr wenig Zeit verstrich. Eine sehr bekannte Dame suchte mich in tiefer Sorge auf. Sie besaß eine nette Stadtwohnung und ein großes Landhaus. Aus finanziellen Gründen musste sie die Stadtwohnung vermieten, wenn sie zusammen mit ihrer Familie den Sommer in dem Landhaus verbringen wollten. In den Vorjahren konnte diese Wohnung ohne Weiteres bereits zu Frühjahrsbeginn vermietet werden, aber als die Dame zu mir kam, war die Saison für Untervermietungen während des Sommers bereits vorbei. Die Stadtwohnung war den besten Maklern anvertraut worden, aber es hatte sich kein einziger Interessent gemeldet. Als sie mir ihre Notlage schilderte, erklärte ich ihr das Gesetz der Annahme und sagte ihr, dass sie damit ihr Problem lösen könne. Ich empfahl ihr, sich gefühlsmäßig vorzustellen, dass die Wohnung an eine geeignete Person vermietet sei, die sofort einziehen wolle. Sie müsse sich so in diese Situation hineinfühlen, als wäre die Wohnung jetzt bereits zufriedenstellend vermietet. Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 12 -


Ich regte an, dass Sie sich jede Nacht vor dem Einschlafen vorstellen sollte, jetzt nicht mehr in ihrer Wohnung, sondern in einem Bett im Landhaus zu schlafen. Sie begriff die Zusammenhänge sofort und bestätigte mir, dass sie ab sofort geistig in ihrem Landhaus schlafen würde. Dieses Gespräch fand an einem Donnerstag statt. Am darauf folgenden Samstag rief sie mich um neun Uhr früh an - von ihrem Landhaus aus. Sie klang aufgeregt und glücklich.

Sie berichtete mir, dass sie am Donnerstag in dem Gefühl eingeschlafen sei, in ihrem anderen Bett im meilenweit entfernten Landhaus zu schlafen. Am Freitag habe sich ein sehr wünschenswerter Mieter gemeldet, der ihr in jeder Hinsicht passend und vertrauenswürdig erschien. Nicht nur, dass dieser Herr die Wohnung gemietet habe, er habe dies auch davon abhängig gemacht, dass er sofort einziehen könne. Beispiel 6 In der extremen Situation, wie die folgende Situation sie beschreibt, konnte nur eine vorbehaltslose und intensive Anwendung des Gesetzes der Anwendung solche erstaunlichen Ergebnisse bringen. Vor vier Jahren bat mich ein Freund unserer Familie darum, mit seinem achtundzwanzigjährigen Sohn zu sprechen, dessen Überlebenschancen sehr minimal waren. Der Sohn litt an einer seltenen Herzkrankheit, welche dazu führte, dass sich das Organ zersetzte. Langwierige und kostspielige ärztliche Eingriffe hatten keine Besserung gebracht. Die Ärzte sahen keine Chance auf Heilung. Der Sohn war Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 13 -


bereits seit Langem ans Bett gefesselt, sein Körper war zu einem Skelett abgemagert, das Sprechen und Atmen fielen ihm schwer. Als ich ankam, befanden sich seine Frau und seine zwei kleinen Kinder zu Hause und waren bei unserem Gespräch anwesend. Ich sagte dem Mann, dass es nur eine Möglichkeit gäbe, nämliche eine Änderung der Geisteshaltung. Da ihn das Sprechen anstrengte, bat ich ihn, nur zu nicken, wenn er meine Ausführungen klar verstanden habe. Damit war er einverstanden. Ich beschrieb die diversen Aspekte des Gesetzes der Annahme und ging insbesondere darauf ein, dass das Bewusstsein die einzige Realität ist. Ich erzählte ihm, dass ein Umstand nur verändert werden könne, wenn er seinen entsprechenden Bewusstseinszustand ändere. Als besondere Hilfestellung für das Hineinfühlen in den Zustand der Gesundheit regte ich an, dass er sich vorstellen solle, wie der Arzt nach einer Untersuchung verdutzt dreinblicke und ihm die Heilung bescheinige. Er solle sich vorstellen, dass der Arzt seine Werte nochmals prüfen würde, und dann ein ums andere Mal sagen würde: „Das ist ja ein Wunder! Das ist ein Wunder!“ Einige Monate darauf erhielt ich einen Brief, in dem der Sohn von einer wundersamen Besserung berichtete. Bei meinem nächsten Besuch bestätigte er mir das persönlich. Er war völlig gesund und stand wieder aktiv im Berufsleben. Er sagte mir, dass er ab dem Tag meines ersten Besuches keine Sekunde lang daran gezweifelt habe, dass „es“ funktionieren würde. Er schilderte mir, wie er sich getreulich nach meinem Ratschlag gerichtet habe und sich innerlich völlig geheilt und gesund gesehen habe. Das ist jetzt vier Jahre her. Dieser Mann ist überzeugt, dass der einzige Grund, warum er heute noch lebt, die erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes der Annahme ist. Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 14 -


Beispiel 3 Die folgende Geschichte zeigt, wie ein New Yorker Manager dieses Gesetz erfolgreich anwandte. Im Herbst 1950 besprach ein Manager einer New Yorker Großbank mit mir ein ernsthaftes Problem, dem er sich gegenübersah. Er berichtete mir, dass die Chancen für sein berufliches Weiterkommen sehr schlecht aussähen. Er befände sich nun in den mittleren Lebensjahren und war der Meinung, dass es an der Zeit für eine beträchtliche Positions- und Einkommensverbesserung wäre. Darüber habe er bereits mit seinen Vorgesetzten gesprochen. Diese hätten ihm jedoch beschieden, dass dies unmöglich sei und auch durchblicken lassen, dass er sich nach einer anderen Arbeitsstelle umsehen sollte, falls er mit seiner jetzigen Stellung nicht zufrieden sei. Der Besucher erklärte, dass er das „große Geld“ verdienen wolle, und dass er ein beträchtliches Einkommen benötige, wenn er seine Wohnverhältnisse aufrecht halten und seinen Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen wolle. Mit dem jetzigen Einkommen sei das unmöglich. Die Ablehnung der Bank, ihm in absehbarer Zeit eine Beförderung in Aussicht zu stellen, hatte ihn verbittert und den tiefen Wunsch erweckt, eine wesentlich besser bezahlte und befriedigendere Arbeitsstelle zu finden. Er vertraute mir an, dass er am liebsten Investmentfonds einer Großinstitution, zum Beispiel einer Stiftung oder anerkannten Universität, verwalten würde. Ich erklärte ihm das Gesetz der Annahme und wies auch darauf hin, dass seine aktuelle Lage nur ein Ausdruck seines bisherigen Selbstbilds sei. Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 15 -


Wenn er eine nachhaltige Veränderung seiner Lebensumstände wünsche, müsse er sein Selbstbild verändern. Um diesen Bewusstseinswandel - und in der Folge eine Veränderung seiner Situation - herbeizuführen, empfahl ich ihm folgende Vorgehensweise vor dem Einschlafen: In seiner Vorstellung solle er sich ausmalen, dass er sich nach einem der wichtigsten und erfolgreichsten Tage seines Lebens zur Ruhe begeben würde. Er solle sich vorstellen, dass er an diesem Tag einen Vertrag geschlossen habe, um für die Art von Organisation, bei der er arbeiten möchte, tätig zu werden, und zwar genau in der Position, die ihm auf den Leib geschnitten war. Wenn es ihm gelänge, sich voll und ganz in diese Situation hineinzufühlen, würde er - so sagte ich ihm - ein tiefes Gefühl der Erleichterung verspüren. Seine Sorgen und seine Unzufriedenheit seien nun vergangene Dinge. Wenn er beharrlich so vorginge, würde er die angestrebte Position unweigerlich erhalten. Dieses Gespräch fand in der ersten Dezemberwoche statt. Nacht für Nacht richtete er sich getreulich nach meinen Vorgaben. Er ließ keine Nacht ausfallen. Anfang Februar erhielt dieser Herr vom Direktor einer der wohlhabendsten Stiftungen auf der Welt eine Anfrage, ob er sich als Investmentmanager der Stiftung anschließen wolle. Die Einzelheiten wurden besprochen und der Vertrag geschlossen. Heute bezieht er ein beträchtlich höheres Einkommen und hat darüber hinaus die Zusicherung, dass ihm die Türen nach oben hin offenstehen

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