Über dieses Buch
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ie Originalvorlage zu diesem Buch stammt aus dem Jahre 1894. 1911 ergänzte Orison Swett Marden dieses Buch um einen weiteren Band (welcher jedoch nicht ins Deutsche übertragen wurde). Mit knapp 900 Seiten können diese beiden Bände mit Recht als eine Enzyklopädie des Lebenserfolgs bezeichnet werden. Das Buch enthält eine Fülle historischer Anekdoten und Geschichten darüber, wie Menschen unter teilweise schwierigsten Bedingungen ihren Weg gemacht haben. Da viele dieser Namen dem modernen Menschen (zumal in Europa) nicht mehr bekannt sind, wurde in der deutschsprachigen Ausgabe ein alphabetischer Index mit den wesentlichen Stichdaten angefügt. Orison Swett Marden, Arzt und Hotelier, kann mit Fug und Recht als der Gründer der modernen Erfolgsliteratur bezeichnet werden. Marden hatte auf dem Dachboden ein Büchlein des Engländers Samuel Smiles mit dem Titel „Self-Help“ gefunden, und wollte im ähnlichen Stil ein Werk für die amerikanische Leserschaft verfassen. Von Smiles‘ Buch unterscheidet es sich nicht nur vom Umfang her, sondern auch dadurch, dass Marden erfolgreichen Frauen einen breiten Raum einräumte. Marden kommt immer wieder auf den Punkt zu sprechen, dass der Charakter durch Widrigkeiten geprägt wird. Die Not habe schon Manchen, so Marden, veranlasst, brachliegende Talente und Energie wachzurütteln. Das Buch ist kurzweilig zu lesen und vom Schreibstil her keineswegs so „altmodisch“, wie man das bei einer über 125 Jahre alten Vorlage erwarten könnte.
Inhaltsübersicht Autor und Werk
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Kapitel 1 Der Mensch und seine Chancen
10
Kapitel 2 Jugend ohne Aussichten?
34
Kapitel 3 Ein eiserner Wille
70
Kapitel 4 Nutzungsmöglichkeiten in Zeiten des Müßiggangs
80
Kapitel 5 Runde Mädchen und Burschen in viereckigen Löchern
97
Kapitel 6 Der richtige Beruf
118
Kapitel 7 Konzentrierter Energieeinsatz
135
Kapitel 8 152 Zeit und Pünktlichkeit Kapitel 9 166 Heiterkeit und ein langes Leben Kapitel 10 180 Gute Manieren sind ein Vermögen wert! Kapitel 11 208 Begeisterung
Orison Swett Marden - 3 -
Kapitel 12 230 Takt und gesunder Menschenverstand Kapitel 13 248 Selbstachtung und Selbstvertrauen Kapitel 14 257 Wichtiger als Reichtümer Kapitel 15 278 Der Preis des Erfolgs Kapitel 16 301 Charakterstärke ist Macht Kapitel 17 329 Liebe zum Detail Kapitel 18 352 Das Leben ist das, was wir daraus machen Kapitel 19 363 Niederlagen in Siege verwandeln Kapitel 20 378 Werden Sie zum Stehaufmännchen! Kapitel 21 401 Der Lohn der Beharrlichkeit Kapitel 22 425 Voraussetzungen für ein langes Leben Kapitel 23 443 Kurz und bündig Kapitel 24 448 Strebsamkeit Orison Swett Marden - 4 -
Blick ins Buch
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oldsmith sagt, dass einer der glücklichsten Menschen, die er je zu Gesicht bekommen hat, ein Sklave in einer Wehranlage in Flandern war. Dieser Mann hatte nur ein Bein, das noch dazu verkrüppelt war, und er lag in Ketten. Er war auf Lebzeiten zur Sklaverei verdammt und musste von Morgengrauen bis zur Dunkelheit schuften, und dennoch schien er an allem nur die Sonnenseiten zu sehen. Er lachte und sang und schien der glücklichste Mensch der Garnison zu sein. ______________ Ein Herr in Minneapolis besaß ein Geschäftsgebäude, das bei einem Brand zerstört wurde. Das Unglück traf ihn tief und verdüsterte seine Stimmung. Vergebens versuchten seine Freunde, ihn aufzuheitern. Nichts machte ihm mehr Freude und der Mann trug sich bereits mit Selbstmordgedanken. Er musste sich auf eine Reise begeben und erhielt in dieser Zeit einen Brief von seiner siebenjährigen Tochter: „Lieber Papa, Ich bin in deinen ausgebrannten Laden gegangen. Er sieht hübsch aus, so mit Eis bedeckt. Deine Lilian.“ Der Vater musste lächeln, als er diese Zeilen las. Diese waren wie Sonnenstrahlen an einem Regentag und gaben ihm wieder neuen Mut. ______________ Ein fröhlicher Mensch ist auch ein nützlicher Mensch.
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Er verbeisst sich nicht, und gibt sich nicht mit halben Sachen ab. Dass es viel Leid und Not gibt, ist ihm durchaus bewusst, aber er lässt sich davon nicht sein Leben diktieren. Er erkennt, dass Menschen in allen möglichen Lebenslagen fröhlich sein können. Lämmer springen, Vögel singen, Hündchen spielen, Kätzchen tollen herum, die Luft ist voller tanzender Insekten. Überall gibt es mehr Gutes als Schlechtes und für alles Schlechte gibt es einen Balsam. ______________ Als Pandora aus Neugierde den Deckel von der Büchse abnahm, in der die Götter laut Hesiod alles Unheilvolle und Schlechte verborgen hatten, brach alles Schlechte über die Welt herein. Doch die Büchse enthielt auch ein Gegenmittel, die Hoffnung, und bevor diese wieder entweichen konnte, wurde die Büchse geschlossen. ______________ Dr. Marshall Hall verschrieb seinen Patienten häufig „Fröhlichkeit“. Seiner Meinung nach war diese Medizin wirksamer als alles übrige, was man in einer Apotheke erhalten könne. ______________ „Frohsinn und Zufriedenheit sind große Verschönerer und berühmte Pfleger von jugendlichem Aussehen“, sagte Charles Dickens. ______________ Die Gesundheit ist ein Zustand der Weisheit, ein Zeichen der Fröhlichkeit. Jeder zweite Mensch, dem wir begegnen, bildet sich ein, dass er etwas habe, was ihn letztendlich ins Grab bringen würde, und er lebt in ständiger Furcht vor diesem Übel. Doch noch viel schlimmer ist, dass sie meinen, andere Personen in ihr eingebildetes Leid einbeziehen zu müssen, und sie jammern bei der erstbesten Gelegenheit über ihren schlechten Gesundheitszustand. Anfangen und durchhalten - 6 -
Sie müssen die Freude zu Ihrem ständigen Begleiter machen, nur so können Sie sie finden. Wer die Freude nicht ausgeben will, gleicht dem Mann, der sagte: „Ich bringe mein Getreide vor Mäusen und Vögeln in Sicherheit. Weder die Erde noch die Mühle wird davon etwas bekommen. Wie kann man gutes Getreide bloß mit vollen Händen auf den Acker werfen?“ ______________ Emerson: „Nichts kann den Pfirsichen einen Mangel an Sonnenschein ersetzen und um Kenntnisse zu verwerten, muss man die Heiterkeit der Weisheit besitzen.“ ______________ Die Frage: „Wie kann man der Versuchung widerstehen?“, beantwortete ein bekannter Schriftsteller wie folgt: „Auf drei Arten: Erstens, mit Fröhlichkeit. Zweitens, mit Fröhlichkeit und drittens, mit Fröhlichkeit!“ Die Gewohnheit der Heiterkeit und Fröhlichkeit hilft dem Menschen, scheinbare Unglücksfälle in wahre Glücksfälle zu verwandeln; sie ist ein Schatz, den der junge Mensch, der gerade das aktive Berufsleben beginnt, sorgfältig hüten sollte. Wer es sich angewöhnt hat, auf die Sonnenseite der Dinge zu sehen, ist auch in der Lage, im Gras etwas Großartiges, in Blumen Sonnenschein, in Steinen Weisheit und schlichtweg bei allem etwas Gutes zu sehen. Ein solcher Mensch hat dem chronisch-Verstimmten viel voraus. Seine gewohnheitsmäßigen Denkmuster zeichnen sein Gesicht und verleihen ihm eine attraktive Ausstrahlung. ______________ „Von allen Tugenden“, sagt uns S. G. Goodrich, „ist Heiterkeit die nützlichste. Während andere Tugenden die Belohnung aufschieben, zeitigt die Heiterkeit sofortige Wirkung. Sie fördert die Gesundheit und geistige Klarheit. Anfangen und durchhalten - 7 -
Sie ist die Schönwetterlaune des Herzens, im Gegensatz zu den wolkenverhangenen Tagen der Melancholie.“ ______________ „Der Geist, der einen Hamlet oder einen Lear herbeizaubern konnte, hätte zerbrechen müssen, hätte er nicht auch den Humor besessen, einen Falstaff und die Lustigen Weiber von Windsor zu erschaffen.“ ______________ Das Londoner Blatt „The Lancet“, die bekannteste medizinische Fachzeitschrift auf der ganzen Welt, berichtet folgendermaßen über den Wert guter Laune: „Die Macht der guten Laune ist für den Kranken und Schwachen gleichbedeutend mit einem Hochgefühl. Dem Kranken kann sie die Fähigkeit zum Überleben verleihen, dem Schwachen kann sie die Kraft geben, trotz seines Leidens durchzuhalten. Heiterkeit, Fröhlichkeit und gute Laune sind deshalb für die geistige Gesundheit unabdinglich. Doch diese Energie wirkt nicht nur im geistigen Bereich, sie ist auch für den Organismus überlebenswichtig. Der Geist wirkt auf das körperliche System und ein fröhlicher Geist kann nicht nur Schmerzen besser ertragen, sondern stabilisiert auch den Körper.“ ______________ „Auf mich wirkt Ulkiges erfrischend“, sagte Talleyrand. „Lachen ist die beste Medizin“, heißt es nicht von ungefähr und es ist in der Tat erwiesen, dass Lachen nicht nur schön macht, sondern auch die Lebensdauer erhöht. ______________ Wir sollten dankbar dafür sein, dass uns die Fähigkeit zum Lachen mitgegeben wurde. Damit hat uns die Natur eine Möglichkeit gegeben, die inneren Organe zu ertüchtigen, und gleichzeitig Freude zu bereiten. Anfangen und durchhalten - 8 -
Das Lachen beginnt in den Lungen und im Zwerchfell, greift auf Leber, Magen und andere innere Organe über und erzeugt eine Art Schwingung, welche ein angenehmes Gefühl erzeugt. Gleichzeitig wird die Atmung beschleunigt, und das gesamte System von Wärme durchströmt Lachen macht die Augen heller, erhöht die Schweißabsonderung, erweitert den Brustraum, drängt die vergiftete Luft aus den am wenigsten benutzten Lungenzellen heraus und trägt insgesamt dazu bei, dass wir ausgeglichener sind, was der Gesundheit zugutekommt. Unsere innere Balance, die durch einen unruhigen Schlaf, eine schlechte Nachricht oder eine Sorge gestört worden sein kann, wird häufig durch ein herzhaftes Lachen wiederhergestellt. Ein heiterer und aufmunternder Arzt ist oftmals besser als seine Tabletten und Pillen. Was uns graue Haare und Kummerfalten beschert, sind nicht die heutigen Sorgen, sondern die morgigen und die der nächsten Woche oder gar des nächsten Jahres. ______________ „Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.“ Christian Morgenstern, deutscher Lyriker ______________ „Der Mensch ist nicht dazu gemacht, die Mundwinkel herunterhängen zu lassen“, sagt ein zeitgenössischer Schriftsteller. „Es ist jedermanns Pflicht, das gesamte Glück und die ganze Freude, wozu er innen und außen imstande ist, zum Ausdruck zu bringen. Er sollte sein Augenmerk auf die schönen Seiten der Dinge lenken.
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Ebenso wenig wie Nebel und Wolken bestehen können, wenn die Sonne auf die Landschaft scheint, kann die Traurigkeit überdauern, wenn ein freundliches ‘Guten Morgen‘ den Tag erhellt. Sagen Sie es allen, denen Sie begegnen, mit einem Lächeln im Gesicht. Ein aktives Leben kann nur heiter sein. Frösche quaken nicht in fließendem Gewässer.“ ___________ „Ich habe Ihnen von dem Spanier erzählt“, sagt Southey, „der immer eine Brille aufsetzte, wenn er Kirschen aß, damit die Frucht größer und verführerischer aussähe. Dasselbe tue ich mit meinen Freuden. Zwar blicke ich nicht von meinen Sorgen weg, aber ich dränge sie dicht zusammen und lasse nie zu, dass sie andere belästigen.“ ______________ Wir alle wissen, dass gute Laune ansteckend sein kann. Als Garrison im Stadtgefängnis von Boston inhaftiert war, sagte er, dass er zwei lustige Gesellen bei sich habe: Ein reines Gewissen und ein frohes Gemüt. ______________ Es war Lincolns Fröhlichkeit, die es ihm erlaubte, die Belastungen des Bürgerkriegs durchzustehen. Auch die schlimmsten Stunden konnten seiner witzigen Art und seinen humorvollen Geschichten nichts anhaben. Über Zweierlei sollten wir uns niemals aufregen: Über Dinge, die wir nicht ändern können. Und über Dinge, die wir ändern können. ______________ Henry Ward Beecher war ein großer Spaßmacher auf der Universität, und schockierte gar manchen Kirchenmann, weil er immer ein Späßchen auf den Lippen hatte.
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Ernsthaftigkeit galt als der Inbegriff eines christlichen Charakters, doch dieser lustige Prediger hatte gezeigt, dass Religion auch anders vermittelt werden kann. ______________ Helen Hunt sagt, dass eine Sünde gäbe, die überall vorhanden zu sein scheine. Diese Sünde würde generell unterschätzt und bei der Beurteilung eines Charakters zu sehr außer Acht gelassen. Dies sei die Sünde der Miesepeterei und Jammerei. Diese Sünde sei so stark verbreitet wie die Luft, und würde gerade deswegen nicht gesehen. Man beobachte eine normale Zusammenkunft, und bereits nach wenigen Minuten fängt jemand zu jammern an. Er beklagt sich über etwas oder jemanden oder zieht über etwas her, das wahrscheinlich jeder andere Anwesende ohnedies bereits wusste und woran niemand etwas ändern kann. Wozu soll es gut sein, sich darüber auszulassen? Es ist kalt, es ist heiß, es ist trocken, es ist nass. Irgendjemand hat etwas schlecht gekocht, eine Verabredung nicht eingehalten, eine Dummheit begangen oder anderweitig zu einer Unpässlichkeit beitragen. Man kann sich über alles und jeden aufregen. Es ist schlichtweg ergreifend, wie viele Anlässe zum Aufregen und Jammern man im Laufe eines einzigen Tages finden kann, wenn man nur will. Einige Leute scheinen ständig auf der Jagd nach Uneinigkeiten, Disharmonien und Zwist zu sein, statt ihre Aufmerksamkeit auf Schönes, Harmonisches und auf das Licht zu lenken. Sorgen gehören zum menschlichen Leben, ebenso wie Funken nach oben sprühen. Aber über den sprühenden Funken gibt es einen blauen Himmel und je weniger Zeit sie auf der Erde verbringen, umso rascher fliegen sie zum Himmel hinauf. Jammern und Klagen ist Zeitvergeudung. ______________ Anfangen und durchhalten - 11 -
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