Figurenzeichnen

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FIGUREN ZEICHNEN ©Beat Küng


Inhaltsverzeichnis &

C

Hinweis auf den Obertitel, unter dem dieses Blatt einzuordnen ist: Material und Technik Methode, Zugang Tipps und Kommentare Hinweis auf Blätter, die dieses Blatt ergänzen, ähnliche Thematiken aufnehmen Mein Anführungszeichen

Da diese Mappe laufend erweitert wird, gibt es auch kein definitives Inhaltsverzeichnis, ebenso wenig wie Seitenzahlen. Titelblatt Inhaltsverzeichnis Zu dieser Arbeitsmappe Warum zeichnen? Das Ganze im Auge behalten Skizzenblock, Skizzenbuch Grafische Lockerungsübungen Rohskizze 1 Rohskizze 2 Die suchende Linie Skizzieren ohne abzusetzen Mit geraden Linien skizzieren Blindes Konturenzeichnen 1 Blindes Konturenzeichnen 2 Abzeichnen einer Vorlage auf dem Kopf Hilfslinien Bezugslinien Negativformen 1 Negativformen 2 Silhouette Entwicklung aus der Fläche 1 Entwicklung aus der Fläche 2 Proportionen des Körpers 1 Proportionen des Körpers 2 Kontrapost, Gleichgewicht Proportionen erfassen Reduktion auf geometrische Formen

Schraffieren Rastern 1 Schraffieren Rastern 2 Schraffieren Rastern 3 Schatten zeichnen Glanzlichter auf Tonpapier Vom Dunklen zum Hellen 1 Vom Dunklen zum Hellen 2 Perspektive, Verkürzungen Positionen Komposition Abstraktion, Expression Bildvorlage, zeichnen ab Foto Fotovorlagen 1 Fotovorlagen 2 Fotovorlagen 3 Fotovorlagen 4 Fotovorlagen 5 Fotovorlagen 6 Fotovorlagen 7 Fotovorlagen 8 Gitterrahmen und Glasscheibe Bleistift, Graphitstift Wasservermalbarer Bleistift Kohle Zeichenkohle selber herstellen Tönungen Tinte, Tusche, Tintenroller Dreifarbentechnik, Pastellkreide Wachstechnik Monotypie


Warum zeichnen?

Tipps und Kommentare

Zu dieser Arbeitsmappe

& C

©Beat Küng

Alle Beispiele wurden von mir selber gezeichnet. Oft dienten mir Fotos, manchmal Schüler/innen in Zeichenklassen und manchmal auch ältere Skizzen als Vorlagen und Modelle. Der Inhalt dieser CD ist urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren der CD oder von Teilen davon ist nicht gestattet. Die Inhalte dürfen nur für den Eigenbedarf zur Verwendung in der Schule ausgedruckt werden. Weitere Exemplare sind gegen einen geringen Unkostenbeitrag erhältlich bei Beat Küng Bachmätteli 1 6072 Sachseln Natürlich habe ich das Zeichnen nicht neu erfunden: Fast alle Zugänge zum Figurenzeichnen habe ich in ähnlicher Form in einem oder mehreren Büchern gefunden. Allerdings befassen sich die wirklich anregenden und wertvollen Bücher zum Thema 'Zeichnen von Menschen' fast ausschliesslich mit dem Aktzeichnen. Ich habe mich bemüht, die Thematik auf das Zeichnen von bekleideten Menschen zu übertragen. Bewusst habe ich mich auf die menschliche Figur beschränkt und das Porträt als Teilbereich vorerst weggelassen. Für die Schule ist dieses Vorgehen sehr empfehlenswert, denn im Porträt werden die fotografisch-realistischen Ansprüche der Schüler/innen auf die Spitze getrieben. Porträtzeichnen in der Schule führt selten zu ermutigenden Ergebnissen, es sei denn, man widmet dem Thema viel Zeit und Geduld. Jede der Methoden und Zugänge sollte oft wiederholt und geübt werden. Es bringt mehr, sich auf wenige Methoden zu beschränken und diese weiter zu entwickeln als immer wieder zu Neuem zu springen. Bildnerisches Gestalten ist keine Freistunde zur Erholung, sondern eine Abwechslung. Das Fach verlangt, wenn es seriös und zielgerichtet unterrichtet wird, hohe Konzentration und grossen Einsatz sowohl seitens der Schüler/innen als auch seitens der Lehrperson. Wer während der BG-Stunden Zeit zum Korrigieren von Prüfungen hat, der macht etwas falsch. Man sollte nichts von den Schüler/innen verlangen, was man nicht selber erbringen kann, und sei es nur eine halbe Stunde konzentriertes Arbeiten an einer Figurenstudie. Musik sollte im BG-Unterricht nur sehr gezielt eingesetzt werden. Sie kann gewisse Arbeiten unterstützen, wirkt aber zu oft nur ablenkend und störend. Es empfiehlt sich, am Anfang einer Arbeitsreihe eine Referenzarbeit zu zeichnen, damit spätere Fortschritte belegt werden können.


Tipps und Kommentare

Warum zeichnen?

& C

©Beat Küng

Zeichnen basiert auf genauer Beobachtung. Das Sehen ist schwierig, nicht das Zeichnen. Beim Zeichnen sollte das Auge auf dem Modell ruhen und nur kurz auf das Blatt wechseln. Zeichnen öffnet die Augen, schult das formale und räumliche Vorstellungsvermögen und trainiert das visuelle Gedächtnis. Warum gefällt uns eine schöne Skizze oft besser als ein Foto? Weil in der Skizze Leben steckt. Im der Zeichnung eines Menschen findet man nicht nur das Leben der abgebildeten, sondern auch der abbildenden Person. Zeichnen ist eine universelle Sprache. Zeichnen ist eine Charakterschule: Man lernt zum Beispiel, mit Rückschlägen umzugehen, erfreut sich aber auch an Erfolgen, die wirklich aus eigener Hand entstanden sind. Mit einer Zeichnung kann ich nicht nur die äussere, sondern auch die innere Wirklichkeit darstellen. Emotionen, momentane Stimmungen und persönliche Momente fliessen ein. Reduktion auf das Wesentliche ist eine Qualität, die in dieser Entscheidungsfreiheit und Konsequenz nur das Zeichnen bietet. Zeichnen braucht Zeit. In der heutigen Zeit gilt dies bereits als Luxus. Der einzige Weg, beim Zeichnen Fortschritte zu machen, ist zu zeichnen. Ein Skizzenblock und ein Bleistift oder ein Tintenroller sollten ständige Begleiter sein. Beim Zeichnen vergisst man die Welt um sich herum, man entspannt sich, wird ruhig. Selber zeichnen fördert das Interesse und Verständnis für Kunst, die Anerkennung der Leistung anderer sowie Toleranz und Kritikfähigkeit. Menschen sind ein faszinierendes Motiv, individuell, extrem vielfältig und immer wieder neu herausfordernd. Die Ansprüche sind hier besonders hoch, gezeichnete Personen werden wie kein anderes Motiv mit der Wirklichkeit verglichen. Dazu kommt, dass die Modelle oft nicht zufrieden sind mit dem Abbild, begründet in der allgemeinen Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen. Daraus folgt eines der Hauptziele des Figurenzeichnens: Erkennen, dass jeder Mensch ein lohnendes Motiv ist. Schönheitsideale sollen über Bord geworfen werden. Beim Zeichen eines Menschen ist es erlaubt und sogar erforderlich, dass sich der Zeichner / die Zeichnerin voll und ganz dem Modell widmet, es intensiv betrachtet und sich für diesen Menschen Zeit nimmt.


Tipps und Kommentare

Das Ganze im Auge behalten

& C

©Beat Küng

Einer der wichtigsten Grundsätze für das Zeichnen: Behalte das Ganze im Auge. Es ist ein häufiger Anfängerfehler, dass man sich in Details verliert und am Schluss die grundlegenden Proportionen nicht stimmen. Der Blick soll zur Hauptsache auf dem zu zeichnenden Objekt (in unserem Fall der Person) ruhen. Zeichnen bedeutet in erster Linie sehen, und zwar das Original sehen.

Als kleine Hilfe hier einige Tipps: Vorteilhaft beginnt man mit kleineren Formaten. Man kommt weniger in Versuchung, zu viele Details zu zeichnen, und man behält besser den Überblick. Es eignen sich schon Formate ab 4x5 cm. Noch immer wirksam: Die Augen zukneifen, Dies vereinfacht die Figur und hilft, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Abstand halten. Von einer Modell sitzenden Person sollte man mindestens 3, besser 4 bis 5 Meter Abstand halten. Je kleiner das Format, desto grösser der Abstand. Gerichtetes Licht (Seitenlicht, sonne oder Scheinwerfer) hilft beim Erkennen von Linien und wirkt plastischer. Harte Kontraste vereinfachen das Erkennen von Linien. Beim Lernen und Üben soll man mutig und unkritisch sein. Erst die fertige Arbeit soll kritisch betrachtet werden. Diese offene Betrachtungsweise lässt erst kreatives Schaffen zu.


Rohskizze

Tipps und Kommentare

Skizzenblock Skizzenbuch

& C

©Beat Küng

Skizzenblock oder Skizzenbuch sollten für den Zeichner zum ständigen Begleiter werden. Skizzieren kann man überall, manchmal reichen wenige Minuten für eine Studie. Die Grösse des Blockes oder des Skizzenbuches hängt vom verwendeten Zeichenmedium ab. Kohle eignet sich nicht unbedingt für unterwegs, ausser man nimmt eine kleine Dose Fixativ mit. Skizzenbücher lassen sich über den Mittelfalz hinweg nutzen. Wer mit dem Mittelfalz nicht leben kann, ist mit einem etwas grösseren Block eventuell besser bedient. Skizzenbücher sind das Gedächtnis des Zeichners. Sie halten Ideen fest, die man eventuell später wieder aufgreift. Das Buch oder der Block dient auch als feste Unterlage. Statt eines Blocks oder eines Buchs tut auch ein Zeichenbrett mit Klemme gute Dienste. Der Vorteil der Einzelblätter ist, dass man verschiedene Papiersorten mitnehmen kann. Skizzenblöcke lassen sich auch einfach selber herstellen (Spiralbindung mit Kartondeckel). Viele Künstler wie zum Beispiel Alberto Giacometti waren fanatische Zeichner und skizzierten bei jeder Gelegenheit, auf jede sich bietende Unterlage. Giacometti zeichnete oft auf die aktuelle Tageszeitung, wenn er im Café sass. Dabei war der Kugelschreiber ein häuffiges Zeichengerät.


Bleistift Grobskizze

Methode Zugang

Grafische Lockerungsübungen

& C

©Beat Küng

Diese grafischen Übungen zur Strichführung können als Aufwärmarbeiten vor der eigentlichen Zeichnung ausgeführt werden. Sie dienen dazu, sich zu lockern, sich an das Zeichenwerkzeug und das Papierformat zu gewöhnen. Deshalb möglichst im Format der nächsten Zeichnung arbeiten. Haltung siehe Bleistift! Zeichenbrett / Staffelei fast senkrecht, Hand nicht aufgestützt.


Hilfslinien, Bezugslinien Blind zeichnen Methode Zugang

Rohskizze 1/2

& C

©Beat Küng

Die erste Skizze gelingt selten. Man muss sich zuerst lockern, aufwärmen, sich mit dem Zeichengerät und dem Papierformat vertraut machen. Zuerst soll die Figur genau betrachtet werden, die zu zeichnenden Formen der Flächen oder die Hauptlinien müssen deutlich vor dem inneren Auge erscheinen. Erst dann werden die Flächen (oder die Linien) gezeichnet. Wichtig ist, dass man immer die ganze Figur im Blick behält und sich nicht in Details verliert.


Die suchende Linie Blind zeichnen Methode Zugang

Rohskizze 2/2

& C

©Beat Küng

Die ganze Form wird erfasst. Fehler sollen zugelassen werden, nicht radieren! Flüssige Linien, der Blick wechselt schnell vom Modell zum Blatt. Material: Bleistift, Tusche und Pinsel, Kugelschreiber, ...


Schraffieren Blindes Konturenz. Hilfslinien

Methode Zugang

Die suchende Linie

& C

©Beat Küng

Alles wir nur mit Linien gezeichnet. Trennlinien zwischen hell und dunkel (Tontrennung) werden sichtbar. Zuerst die ganze Figur erfassen. Die ersten Linien werden durch überlagern korrigiert, die Form gesucht. Dichtere Konturen wirken als Schatten, scheinen nahe. Dezente Konturen wirken weiter weg, heller. Nicht radieren, lockere Haltung.


Blind zeichnen Rohskizze Hilfslinien

Methode Zugang

Skizzieren ohne abzusetzen

& C

息Beat K端ng

Zuerst wird die Grobform der ganzen Figur definiert, danach erst Details. Es d端rfen und sollen auch Hilfs- und Bezugslinien gezeichnet werden. Diese Technik sich besonders f端r grosse Formate, Bleistift oder Tintenroller. Zeit ca. 5 Minuten, je nach Format.


Hilfslinien, Bezugslinien

Methode Zugang

Mit geraden Linien skizzieren

& C

ŠBeat Kßng

Die Figur wird nur mit geraden Linien gezeichnet. Wir betonen damit die Richtungswechsel und die Grobformen. Diese Technik hilft zu vereinfachen, man verliert sich nicht in Details. Linien mehrmals ziehen, schwungvoll arbeiten.


Rohskizze

Methode Zugang

Blindes Konturenzeichnen 1/2

& C

©Beat Küng

Diese Technik befasst sich stark mit dem Umriss der Figur und mit den allerwichtigsten Körperteilen. Schattierungen und Strukturen lassen wir zuerst weg, sie werden eventuell später ergänzend hinzugefügt. Viele kleine Skizzen der gleichen Figur, möglichst wenig auf das Blatt schauen. Es entstehen Versuche, Annäherungen. Variante: Blick bleibt völlig auf dem Modell. Das Auge folgt der Kontur, die Hand hält sie als Linie fest. Langsam arbeiten!


Rohskizze

Methode Zugang

Blindes Konturenzeichnen 2/2

& C

©Beat Küng

Eine von vielen möglichen Varianten des „blinden Konturenzeichnens“: Eine Körperlinie wird wiederholt gezeichnet, ohne auf das Blatt zu schauen. Nicht absetzen! Es entstehen interessante Konturstudien, die auch noch weiter verarbeitet werden können (z. B. mit Aquarellfarben).


Negativformen Hilfslinien

Methode Zugang

Abzeichnen einer Vorlage auf dem Kopf

& C

©Beat Küng

Eine ideale Übung, um unser Gehirn zu überlisten und die kognitive Hälfte auszuschalten. Ich denke nicht, "ich zeichne jetzt einen Arm", denn es gibt nur abstrakte Formen. Es geht um Abstände, Richtungen, Verbindungen, Bezugspunkte, ... (nach Betty Edwards). Als Vorbereitung: Rahmengrösse übernehmen / Rahmen zeichnen. Eventuell ein Raster als Hilfe einzeichnen. Erst umdrehen, wenn die ganze Arbeit fertig ist!


Perspektive Komposition, Position Methode Zugang

Hilfslinien Bezugslinien

& C

©Beat Küng

Man sollte immer das gesamte Bild im Blickfeld haben. Hilfslinien geben Hinweise auf die Gesamtform, auf vereinfachte Grundformen. Bezugslinien geben Positionen von Einzelteilen zueinander an. Zuerst wird das Liniennetz gezeichnet, dann folgen die groben Körperformen. Liniennetz wenn möglich mit Senkrechten und Waagrechten beginnen, dann durch schräge Linien ergänzen. Abstände zwischen den Linien eventuell durch peilen / messen vergleichen.


Abzeichnen einer Vorlage auf dem Kopf Methode Zugang

Negativformen 1/2

& C

©Beat Küng

Um zu zeichnen was man sieht, eignen sich unbekannte Formen wesentlich besser als bekannte. Negativformen sind abstrakt. Sie werden objektiver wahrgenommen als z. B. ein Bein, eine Hand usw. Wir zeichnen also nicht das eigentliche Objekt, sondern das Umfeld. Negativformen können auch offen sein. Teile innerhalb der Figur können ebenfalls als Negativformen betrachtet werden. Als Rahmen beim Modellstehen eignet sich ein Fensterrahmen, ein Türrahmen oder ein Schrank im Hintergrund. Der Rahmen wird zuerst massstäblich gezeichnet.


Abzeichnen einer Vorlage auf dem Kopf Methode Zugang

Negativformen 2/2

& C

©Beat Küng

Sehr gut eignet sich auch das Arbeiten mit Negativflächen für das Figurenzeichnen. Wichtig ist, dass man sich an die Figur herantastet. Es soll nicht zuerst die Begrenzungslinie gezeichnet werden!


Negativformen Entwicklung aus der Fläche Methode Zugang

Silhouette

& C

©Beat Küng

Silhouetten zeichnen ist eine gute Übung zur Bildgestaltung / Komposition. Erst in der Silhouette wird deutlich sichtbar, wie interessant die Flächenaufteilung ist. Durch kopieren und ausmalen der Negativflächen können bestehende Kompositionen auf ihre Wirkung überprüft werden (auch in Fotos, Repros von berühmten Gemälden). Die Position und Haltung des Modells sollte gut überdacht werden. Durch Gegenlicht (hinter dem Modell stehender Scheinwerfer) werden Details unterdrückt.

Mit Scheinwerfern und teiltransparenten Plakaten können Silhouetten auch in Lebensgrösse hergestellt werden. Man achte auf geringen Abstand Modell - Plakat und möglichst grossen Abstand Modell - Scheinwerfer (weniger Verzerrungen). Anstelle von Scheinwerfern kann auch der Hellraumprojektor eingesetzt werden. Ausgeschnittene Figuren aus Zeitschriften, auf den HP gelegt, ergeben Silhouetten in allen gewünschten Grössen.


Proportionen des menschlichen Körpers Methode Zugang

Entwicklung aus der Fläche 1/2

& C

©Beat Küng

Einfache Position, z. B. stehend frontal / im Profil Gegenlicht, keine Details zeichnen (Modell mit Scheinwerfern von hinten beleuchten). Umrisslinie erst ganz am Schluss hinzufügen, um Korrekturen anzubringen Material: Kohle- / Graphitstäbchen (1cm lang) oder breiter Borstenpinsel und Tusche


Proportionen des menschlichen Körpers Methode Zugang

Entwicklung aus der Fläche 2/2

& C

©Beat Küng

Im Profil und bei komplexeren Positionen ist die Ausgangsfläche eine schwungvolle Form, die der Hauptrichtung des Körpers folgt.


Entwicklung aus der Fläche

Methode Zugang

Proportionen des Körpers 1/2

& C

©Beat Küng

Obwohl der Körperbau des Menschen sehr unterschiedlich sein kann, gibt es doch einen grundlegenden Kanon der Proportionen. Dieser ist beim Figurenzeichnen zwar nur bedingt nutzbar, dient aber dazu, die allzu bekannte Figur des Menschen zu abstrahieren. Direkt nutzbar nur bei stehenden Figuren. Einheit: 1 Kopflänge, quadratische Einteilung. Bei der Frau liegen Bauchnabel und Brustwarzen etwas tiefer als beim Mann. Die Gesamtlänge wird manchmal auch mit 7 1/2 Kopflängen angegeben.

Gesamthöhe 8 Köpfe, Breite 2 Köpfe Schultern im ersten Drittel der zweiten Einheit Brustwarzen auf der zweiten Einheitslinie Abstand zwischen den Brustwarzen eine Einheit Bauchnabel unterhalb der dritten Masslinie Ellbogen auf Taillenhöhe Schamberg in der Mitte des Körpers Knie etwas über der sechsten Einheitslinie


Kontrapost

Methode Zugang

Proportionen des Körpers 2/2

& C

©Beat Küng

Durch intensive Übung in verschiedenen Zeichentechniken werden die Proportionen des Körpers verinnerlicht. Zuerst wird noch abgezeichnet, später auswendig geübt. Auch bei Figuren im Kontrapost (siehe dort) stimmen die Proportionen grundsätzlich.


Proportionen Silhouette Komposition

Methode Zugang

Kontrapost Gleichgewicht

& C

©Beat Küng

Der Mensch als Zweibeiner muss jede Lageveränderung mit einer Gegenbewegung ausgleichen, damit er im Gleichgewicht bleibt. Die zentrale Stelle für das Gleichgewicht ist das Becken. Die typische stehende Position und zugleich schönstes Beispiel für den Ausgleich von Gewichtsverlagerungen ist der sogenannte Kontrapost. Man findet diese Position besonders deutlich bei Modeaufnahmen. Der Kontrapost ist eine asymmetrische Haltung, Gewicht auf einem Bein, die schräge Beckenlinie wird durch eine Gegenbewegung des Brustkorbes / der Schultern ausbalanciert. Die Lotlinie (Hals - Boden) trifft dabei auf die Ferse des Standfusses. Der Neigungswinkel von Becken und Schultern soll genau beobachtet werden. Dabei hilft die Peilung mit dem Bleistift.


Hilfslinien Negativformen

Methode Zugang

Proportionen erfassen

& C

©Beat Küng

Durch Peilung mit dem Bleistift (gestreckter Arm, Daumen als Anschlag) werden Abstände und Grössenverhältnisse miteinander verglichen. Kombination mit Hilfslinien.


Gerade Linien Proportionen erfassen Methode Zugang

Reduktion auf geometrische Formen

& C

©Beat Küng

Cézanne: "Behandeln sie die Natur als Würfel, Kugel und Zylinder, und zwar jeweils in der richtigen Perspektive." Als Übung eignet sich bestens das Einzeichnen der Formen in Fotos, eventuell auf Folien. Vorübung: Perspektivisches Zeichnen von Kugel, Zylinder, Quader, Würfel. Hier empfiehlt sich auch der Einsatz der hölzernen Studienfiguren, die in verschiedensten Stellungen aus Zylinderformen aufgebaut werden können.


Bleistift

Methode Zugang

Schraffieren Rastern 1/3

& C

©Beat Küng

Verschieden Töne können durch Linien (Schraffur) dargestellt werden. Zur Kontur kommen volumengebende Schraffuren. Sehr geeignet für Bleistift, aber auch für Tintenroller und Kugelschreiber. Schraffur und Kreuzschraffur: Die am weitesten verbreitete Technik der Schraffur.


Bleistift

Methode Zugang

Schraffieren Rastern 2/3

& C

©Beat Küng

Kritzellinien: Anspruchsvolle Schraffurtechnik. Keine Parallelen, sondern willkürliche, verwobene Linien. Höhenlinien: Linien, die den Körperformen folgen, sie abtasten. Verdichtete Höhenlinien ergeben verschiedene Tonwerte. (Sh. Albrecht Dürer) Als Hilfe könnten z. B. einige Höhenlinien auf den Körper gezeichnet werden (Ringe um Arm, Bein).

Weitere, eher ungebräuchliche Schraffurtechniken sind das Punktieren und die Kurzstrichschraffur.


Bleistift

Methode Zugang

Schraffieren Rastern 3/3

& C

©Beat Küng

In der Praxis werden die verschiedenen Schraffurarten auch gemischt angewandt.

Weitere, eher ungebräuchliche Schraffurtechniken sind das Punktieren und die Kurzstrichschraffur.


Vom Dunkeln zum Hellen Tönungen

Methode Zugang

Schatten zeichnen

& C

©Beat Küng

Dunkle und helle Flächen bilden die Figur. Es werden nur die Schatten gezeichnet. Keine Konturlinien, unser Auge ergänzt selber. Material: Kohle oder Graphitstift, Tusche (verdünnt), Aquarellfarbe (lavieren), wasservermalbarer Bleistift / Farbstift. Scheinwerfer. Lichter können nachträglich nochmals aufgehellt werden (Knetgummi). Auch Schraffuren statt Flächen sind möglich, die Gefahr besteht aber, dass man auf das Konturenzeichnen ausweicht. Der Kontrast: Weiss wirkt umso leuchtender, je dunkler die umgebenden Töne sind. Grau wirkt umso dunkler, je heller die umgebenden Töne sind.


Vom Dunklen zum Hellen

Methode Zugang

Glanzlichter auf Tonpapier

& C

©Beat Küng

Mit weisser Kreide werden Spitzlichter gesetzt, die der Figur Dreidimensionalität und Lebendigkeit vermittelt. Gearbeitet wird auf Tonzeichenpapier, geeignet sind dunkle Grau- und Brauntöne. Pastellkreide mit drei Grundfarben eignet sich besonders für diese Arbeit.


Silhouette Entwicklung aus der Fläche Methode Zugang

Vom Dunklen zum Hellen 1/2

& C

©Beat Küng

Es werden nicht die Schatten und dunklen Tonwerte, sondern die Glanzlichter und Aufhellungen bearbeitet. Material: Dickes Zeichenpapier / Zeichenkarton, weiche Zeichenkohle, Knetradierer, Fixativ. Hilfreich ist eine klar definierte Beleuchtungsrichtung mit hohem Kontrast.

Mit der flachen Seite der Zeichenkohle wird die ganze Fläche gleichmässig bedeckt. Nicht schwarz, sondern grau. Danach nur abblasen, nicht zu stark verreiben. Verriebene Kohle lässt sich schlechter wieder entfernen. Danach wird die Skizze mit dem Kohlestäbchen angefertigt. Abblasen oder mit einem weichen Tuch leicht verwischen. Mit dem Knetradierer werden nun die Glanzlichter herausgearbeitet.


Silhouette Entwicklung aus der Fläche Methode Zugang

Vom Dunklen zum Hellen 2/2

& C

©Beat Küng


C

Methode Zugang

Hilfslinien Proportionen Gitterrahmen Negativformen

Perspektive Verkürzungen

&

©Beat Küng

Bei sitzenden und liegenden Modellen wirken sich perspektivische Verkürzungen und Verkleinerungen stark aus. Sie bieten eine der Hauptschwierigkeiten beim Figurenzeichnen. Man ist gezwungen, das zu zeichnen, was man sieht. Bekannte Grössenverhältnisse von Körperteilen sind nutzlos. Peilungen mit dem Bleistift helfen ebenso weiter wie Negativformen und Hilfslinien. Dieser Bereich lässt sich sehr gut am eigenen Körper üben: Eigene Beine zeichnen, vor dem Spiegel arbeiten, ...


Entwicklung aus der Fläche

Methode Zugang

Positionen

& C

©Beat Küng

Menschliche Positionen lassen sich einfach durch Strichmännchen darstellen. Die weiteren Schritte sind die Entwicklung der (kleinen!) Figuren aus Flächen und die Darstellung durch zylindrische / ovale Formen, welche auch einen guten räumlichen Eindruck ergeben. Es lohnt sich auch, mit verschiedenen Arbeitsmaterialien zu experimentieren. Eine Hauptschwierigkeit sind auch hier die perspektivischen Verkürzungen.


Negativformen Silhouette Hilfslinien

Methode Zugang

Komposition

& C

©Beat Küng

Kompositionen im Bild lassen sich oft auf einfache geometrische Figuren reduzieren: Quadrat und Kreis wirken ruhig, Dreiecke je nach Form dynamisch oder ausgewogen, ... Das Papierformat (Seitenverhältnisse) hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wirkung eines Bildes. Aussergewöhnliche Formen (z. B. Panoramaformat, Kreis) laden zum Experimentieren ein. Bestehende Zeichnungen können mit verschiedenen Abdeckrahmen auf ihre Wirkung in anderen Formaten überprüft werden.


Komposition

Methode Zugang

Abstraktion Expression

& C

©Beat Küng

Im 20. Jahrhundert sucht die darstellende Kunst, unter anderem unter dem Druck der Fotografie, neue Formen. Es geht nicht mehr um die naturgetreue Darstellung, sondern um Weiterführungen, um Ausdruck von Gefühlen, um neue Wege. Künstler, die in diesem Bereich Meisterhaftes geleistet haben, gibt es sehr viele. Georges Braque, Pablo Picasso, Henry Moore, Keith Haring, Jean Dubuffet, Paul Klee, … Der Schritt zur Abstraktion wird im Unterricht oft zu früh gemacht. Die Auseinander setzung mit Bildern berühmter Künstler zeigt bald einmal, dass der bekannte Ausspruch „das könnte ich auch“ revidiert werden muss. Wichtig ist die Entwicklung und Variation einer Idee / einer Zeichnung / einer Technik.


Gitterrahmen Komposition

Methode Zugang

Bildvorlage Zeichnen ab Foto

& C

©Beat Küng

Oft stehen keine Modelle zur Verfügung. Das Arbeiten nach Fotos oder anderen Bildvorlagen hilft hier weiter. Es gibt ganze Bücher für Maler mit Fotos von Modellen in den verschiedensten Posen. Es lohnt sich, eine eigene Bildersammlung anzulegen, geordnet nach verschiedenen Kriterien / Themen. Die Arbeit nach Vorlagen eröffnet auch neue Möglichkeiten wie das Einarbeiten einer Zeichnung direkt auf ein Foto, Kombinationen von verschiedenen Bildern, Übungen wie Tontrennungen direkt auf die Bilder und so weiter. Seit jeher gilt das Kopieren alter Meister als eine der Grundschulen der Malerei.


Proportionen Hilfslinien Perspektive

Material Technik

Gitterrahmen und Glasscheibe

& C

©Beat Küng

Schon alte Meister wie Dürer oder Rembrandt benutzten ähnliche Hilfsmittel. Für beide der folgenden Varianten gilt: - Rahmen, Modell und Augenabstand nicht verschieben / bewegen - Nur mit einem Auge durch das Gitter sehen - Zuerst Konturen übernehmen Beide Vorgehen sind sehr gute Hilfen bei perspektivischen Verkürzungen. Plexiglasscheibe mit Fadenkreuz oder Gitter und verschieden grossen Rahmen: - Es kann mit wasserlöslichen Filzstiften direkt auf die Plexiglasscheibe gezeichnet werden - Die Rahmengrösse wird auf das Blatt übernommen, ebenso das Raster - Die Konturen werden anschliessend auf das Blatt übertragen Gitterrahmen in verschiedensten Ausführungen: - Er dient dazu, die Konturen des Modells auf ein entsprechendes Raster auf dem Blatt zu übernehmen - Vergrösserungen / Verkleinerungen sind möglich. - Als Fixpunkt dient ein Pendel, das in eine Linie zu einem Gitterkreuzungspunkt und zu einem bestimmten Punkt der Figur gebracht wird (Peilung). An dieser Peilung richtet sich der Zeichner immer wieder aus.


Kohle

Material Technik

Bleistift Graphitstift

& C

©Beat Küng

Haltung für Blattgrössen A3 und grösser: - Senkrechte oder stark geneigte Zeichenfläche, Augenabstand 45 bis 65 cm - Gesamtes Blatt überblicken - Nicht Schreibhaltung, sondern Zeichenhaltung (sh. Skizzen) - Bewegungen mit dem ganzen Arm ausführen, nicht aufstützen und nachrutschen Härten: - Bleistifte, Graphitstäbe und Graphitstifte gibt es in verschiedenen Härten. sehr weich 8B mittlere Härte HB / F sehr hart 5H - Verschiedene Härten wirken unterschiedlich (sh. Skizzen) - Weiche Stifte können mit dem Papierwischer verwischt werden - Weiches Graphit kann mit dem Knetradierer sehr gut entfernt werden, z. B. für Glanzlichter Grundausstattung: Bleistifte / Graphitstifte in zwei bis drei Härten Knetradierer Anspitzer oder (noch besser) scharfes Messer oder Schleifblock Fixierspray Tipp: Die Papierstruktur (Körnigkeit) hat einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis einer Bleistift- oder Graphitzeichnung.


Schatten zeichnen Tönungen

Material Technik

Wasservermalbarer Bleistift

& C

©Beat Küng

Aus Linien / Schraffuren kann durch gezieltes Vermalen ein Verlauf erzielt werden. Ähnliche Effekte lassen sich mit wasservermalbaren Farbstiften erzielen. Die Beschränkung auf eine bis höchstens drei Farben wird empfohlen.


Bleistift Zeichenk. selber herst. Material Technik

Kohle

& C

©Beat Küng

Freies, lockeres, grossflächiges Arbeiten. Haltung: Siehe Bleistift. Die genannten Grundsätze gelten in verstärktem Masse auch für Kohlezeichnungen! Grundausstattung: - Reisskohle oder Zeichenkohlestift (Reisskohle ist brüchiger, lässt sich ein wenig besser verwischen) in den Härten soft, medium und hart - Kohlestäbchen, von dem kurze Stücke abgebrochen werden können - Knetgummi - Eventuell Wischer Verwischen mit dem Finger

Entfernen mit Knetgummi

Abstufung

Abstufung verwischt

Abstufung aus Linie


Kohle Bleistift

Tipps und Kommentare

Zeichenkohle selber herstellen

& C

©Beat Küng

Zeichenkohle lässt sich einfach selber herstellen: Weidenzweige mit einem Durchmesser von 5 bis 15 mm werden geschält. Die Zweige werden in eine blecherne Farbstiftschachtel gelegt. Der Boden der Schachtel sollte an den vier Ecken durchbohrt sein. Die Schachtel wird verschlossen in die Glut eines Feuers gelegt. Nach etwa 10 Minuten sind die Zweige verkohlt, die Schachtel wird aus dem Feuer geholt. Die perfekte Verkohlzeit hängt von der Hitze des Feuers und von der Dicke der Zweige ab. Es eignen sich auch Erlenzweige oder die Zweige anderer Weichhölzer.


Vom Dunklen zum Hellen

Material Technik

Tönungen

& C

©Beat Küng

Tönungen können die ganze Fläche umfassen (Papiertönungen) oder zur Darstellung von Schatten in Figuren dienen. Sie ersetzen dann die Schraffurtechniken. Daraus ergeben sich die möglichen Materialien: Kohle, breite Graphitstifte, Tusche, Pigmentpulver, Pastellkreide. Verwischt wird mit dem Papierwischer oder mit den Fingern, eventuell mit einem harten Synthetikpinsel. Durch Tönungen werden Farbabstufungen schwarzweiss wiedergegeben ("sfumato" = abtönen, glätten, schattieren). Es wird Volumen dargestellt. Es lohnt sich, mit Tönungen zu experimentieren. Nebst der Tönung und anschliessenden Tilgung mit Kohle / Knetradierer gibt es die verschiedensten Möglichkeiten: Linien einer Kohlezeichnung mit dem Papierwischer zu Flächen verarbeiten Tönen durch Auftupfen von Pigmentpulver (Kohle oder Kreide), Papier / Teilflächen mit Teebeutel tönen Direktes Tönen mit dem Papierwischer: Wischer über ein Kohlestück ziehen, dann sfumato direkt auf die Zeichnung auftragen. Die beiden Enden des Wischers werden für zwei Grundtöne unterschiedlich dunkel eingefärbt.


Tönung Schraffieren Wachstechnik

Material Technik

Tinte, Tusche Tintenroller

& C

©Beat Küng

Grundsätzlich unterscheide ich zwischen dem Zeichnen mit Tintenrollern / dünnen Filzstiften und dem Zeichnen mit der Feder und dem Pinsel. Bei letzterer Technik kann ich auch mit verdünnter Tusche arbeiten und dadurch verschiedene Töne erzielen. Da man bei diesen Techniken nicht korrigieren kann, eignen sie sich besonders für die Übung des spontanen Zeichnens. Die ganze Entwicklung einer Skizze ist sichtbar. Man unterscheidet zwischen wasserlöslichen und wasserfesten Stiften. Wasserlösliche lassen sich nachträglich vermalen, wasserfeste Striche können beispielsweise mit Aquarellfarben koloriert werden. Experimentieren ist angesagt: Zeichnen mit trockenem Pinsel auf verschiedenen Papiersorten kombiniert mit Flächen in verdünnter Tusche, Rohrfeder oder Tintenroller auf vorher angefeuchtetem Malgrund, Tupfen mit Schwämmen, Einsatz von Flüssiggummi oder Wachs zum Abdecken von Flächen, usw.


Glanzlichter Tönungen

Material Technik

Dreifarbentechnik Pastellkreide

& C

©Beat Küng

Durch die Kombination von Rot, Weiss und Schwarz mit einem cremefarbenen Papier ergeben sich vier Farben, mit denen eine sehr plastische, besonders im Porträtzeichnen beliebte Wirkung erzielt werden kann. Oft werden auch andere Papierfarben eingesetzt. Natürlich ist auch das Zeichnen auf weissem Papier sehr reizvoll. Früher wurde für Schwarz oft Kohle verwendet. Heute haben sich Pastell- und Ölkreiden für alle Farben durchgesetzt. Ähnlich wie Kohle lassen sich Pastellkreiden sehr gut verwischen. Mit dem Rötel werden meist die Hauttöne dargestellt, mit Weiss die Glanzlichter und mit Schwarz die tiefen Schatten und die Haare. Damit mit der flachen Seite der Kreiden gearbeitet werden kann, empfiehlt es sich, einige Stücke von 1 bis 2,5 cm Länge abzubrechen. Flächiges Auftragen ist damit gezielter möglich. Auch bei dieser Technik kommen Knetradierer und Papierwischer zum Einsatz. Die Zeichnung muss fixiert werden. Eine noch breitere Palette von Pastellkreiden erweitert die Möglichkeiten zwar, aber dem unerfahrenen Pastellzeichner sei die Beschränkung auf die drei Grundtöne empfohlen. Die Papierfarbe soll an einigen Stellen ihren Beitrag zur Farbpalette leisten können: Nicht das ganze Blatt mit Kreide bedecken!


Vom Dunklen zum Hellen Glanzlichter

Material Technik

Wachstechnik

& C

©Beat Küng

Eine beliebte Technik ist das Zeichnen der hellen Stellen mit Wachs und das anschliessende lavieren mit verdünnter Tusche oder Aquarellfarbe. Eng verwandt damit ist die Arbeit auf Tonzeichenpapier. Dabei werden statt der Schatten die Lichter gezeichnet. Auf strukturiertem Papier entstehen interessante Effekte mit Wachs.


Rohskizze Blindes Konturenzeichen

Material Technik

Monotypie 1/2

& C

©Beat Küng

Monotypien sind eine Mischung aus Zeichnung und Druck. Sie eignen sich für die Weiterverarbeitung bestehender Zeichnungen und für spontanes, lineares Zeichnen. Durch Druck mit dem Finger oder mit verschiedenen Gegenständen können auch flächige Effekte erzielt werden. Klassische Monotypie - Auf einer Glasplatte wird Linoldruckfarbe oder Tusche gleichmässig verteilt (Linolwalze). - Dann legt man ein saugfähiges Papier auf die eingefärbte Platte. - Mit einem Bleistift wird jetzt die Skizze gezeichnet. - Gezielt werden Flächen mit dem Finger verrieben. - Das Zwischenergebnis kann überprüft werden, wenn man das Papier nur teilweise abhebt. - Nach dem Druck kann noch ein Negativdruck angefertigt werden (sh. unten!) Monotypie mit Tusche als Grundfarbe - Glasplatte vorbereiten wie oben. - Die Zeichnung wird jetzt direkt auf der Glasplatte in die Farbfläche geritzt. Auch Strukturen mit Kamm, Schwämmchen oder Bürsten sind möglich. - Mit einem saugfähigen Papier wird die Zeichnung abgedruckt. Als Andruckgerät eignen sich grosse Pinsel oder je nach Farbkonsistenz auch Linolwalzen. - Auch hier kann das Zwischenergebnis durch partielles Abheben überprüft werden. Gemalte Monotypie - Das Bild wird mit Tusche oder Linolfarbe direkt auf die Glasplatte angelegt. - Hier können gezielt auch verschiedene Farben eingesetzt werden. - Anschliessend wird mit saugfähigem Papier ein Abdruck erstellt.


Monotypie 2/2

& C ©Beat Küng


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